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  1. Buddhaland Forum
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Der mittlere Weg

  • Matthias65
  • 27. September 2013 um 22:08
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    void
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    • 1. Oktober 2013 um 18:01
    • Offizieller Beitrag
    • #51
    Peeter:

    void
    Das mit dem Anderen in "seinem" Sein zu erkennen, war die Idee von peema .. und nicht meine !

    Während man im Buddhismus Egoüberwindung durch die Achtsamkeit auf die eignen Wahrnehmung lehrt.

    mein Reden .. s.o. bezüglich sati

    :|

    Das das im Buddhismus nicht in dieser Form ausgedrückt und gelehrt wird, bedeutet ja nicht, dass es nicht da ist. Nimm z.B dieses tolle Gedicht aus deinem Blog:

      Das Schiff auf hoher See .
      Die Winde stürmisch oder eher sanft.
      Steuerloses und führerloses Schiff.
      Ohne Ruder.
      Kein Segel, dass von Winden
      gefüllt wird.

    Wegfallen von Ich bedeutet ja auch dass das was Nicht-Ich ist, ganz präsent werden kann. Die stürmischen und saften Winde - der Andere in seinem Sein. "Sein" und "Anderer" müssen ja überhaupt nicht statisch und nicht begrenzt gedacht werden, sondern vielgestalt und verspielt wie der Wind. Dem man sich ins Gesicht wehen lässt. So verstehe ich Peema.

    • Vorheriger offizieller Beitrag
  • Tarik
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    • 1. Oktober 2013 um 20:02
    • #52

    void vielen Dank, super Post... auch wenn es inzwischen schon deutlich nach oben gerutscht ist

    void:

    Aber ist das Gemeinwohl einer samsarischen Welt, nicht auch Samsara? Lassen wir uns von buddhitischen Begriffen blenden, wenn wir es ganz nachvollziehbar finden, dass im alten Tibet Avalokteshvaras Emmanationen als Feudalherren regierten. ist das nicht irgendwie komisch. So als würde sich die "Nächstenliebe" als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank betätigen.

    Das Gemeinwohl bietet meiner Meinung nach überhaupt erst die Möglichkeit sich zu entwickeln und sich mit so etwas wie Buddhismus zu befassen (unbuddhistisch formuliert z.B. Maslowsche Bedürfnishierarchie). Es dürfte schwer sein, jemandem der jeden Tag um das eigene Überleben kämpft etwas von Anhaftung oder Leerheit zu erzählen.

    Ich bin tatsächlich aber der Meinung dass ein gewisses Maß an Unannehmlichkeiten notwendig ist für die Entwicklung (z.B. Thema sechs Daseinsbereiche), aber üblicherweise sind im Menschen-Leben ja genug davon vorhanden. Das verlassen von Samsara sehe ich zwar primär als geistige Änderung (und nicht die Veränderung der umgebenden Welt), die Umwelt definiert dabei aber die Bedingungen. Wenn man davon ausgeht, dass sich die wenigsten innerhalb eines Lebens vollständig von Samsara befreien können, sehe ich es als logische Konsequenz, dass wir uns bemühen die Bedingungen schaffen, welche hilfreich um das zu erreichen. Dazu gehört meiner Meinung nach auch Metta und Bodhichitta, unabhängig davon ob man sich bewusst (aus Mahayana-Sicht) für "den Weg des Bodhisattva" entscheidet oder nicht.

    MonikaMarie1:

    Selbst Jesus hielt sich aus dieser Welt heraus, wenn er sagte: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" oder "lass doch die Toten die Toten begraben".


    Ich bin zwar kein Experte für Christentum aber hat er nicht auch Sachen gesagt wie "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." oder "Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt."? (wobei ich damit nicht sagen will, dass das meine Meinung wiederspiegelt)

  • MonikaMarie1
    Gast
    • 2. Oktober 2013 um 08:43
    • #53
    Tarik:
    MonikaMarie1:

    Selbst Jesus hielt sich aus dieser Welt heraus, wenn er sagte: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" oder "lass doch die Toten die Toten begraben".


    Ich bin zwar kein Experte für Christentum aber hat er nicht auch Sachen gesagt wie "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." oder "Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt."? (wobei ich damit nicht sagen will, dass das meine Meinung wiederspiegelt)

    Hi Tarik,
    das eine schließt das andere ja nicht aus :D
    Nächstenliebe und Metta sind m.E. ja dasselbe.
    Was ich mit dem Ausspruch von Jesus meinte ist, dass auch er sich nicht in die Angelegenheiten der Welt verstricken ließ. Ich möchte aber hier keine Diskussionen über christliche Botschaften auslösen. Es gibt das Mittel der Toleranz gegenüber anderen Religionen, aber einen Mittelweg zwischen den Religionen kann es auch nicht geben, so meine Sicht zur Zeit. ;) Und den wünschen sich offenbar viele.

    Im übrigen habe ich nichts gegen tibetischen Buddhismus und Zen. Mit beiden Richtungen habe mich intensiv beschäftigt. Zur Zeit lese ich gerne Pema Chödrön "Die Weisheit der Ausweglosigkeit".
    Dennoch führte mich mein Weg sozusagen zwangsläufig zur Quelle, weil ich das Bedürfnis habe, so nah wie möglich an das Wissen des Buddha heranzukommen.
    Ich bin doch sehr überrascht, wie weit dies von vielen "Interpreten" entfernt ist.
    _()_ Monika

  • peema
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    • 2. Oktober 2013 um 09:07
    • #54

    void hat geschrieben:
    "Wegfallen von Ich bedeutet ja auch dass das was Nicht-Ich ist, ganz präsent werden kann. Die stürmischen und saften Winde - der Andere in seinem Sein. "Sein" und "Anderer" müssen ja überhaupt nicht statisch und nicht begrenzt gedacht werden, sondern vielgestalt und verspielt wie der Wind. Dem man sich ins Gesicht wehen lässt. So verstehe ich Peema."
    Danke, dies hast Du sehr gut ausgedrückt - so habe ich es gemeint, aber nicht so gut formulieren können.

    Peeter hat geschrieben:
    "dass Du erkennst, wenn du eingreifen willst .....
    bei Anderen ???"
    Die Achtsamkeit hilft mir gerade, nicht einzugreifen, sondern diesen Impuls -sobald er in mir entsteht- wahrzunehmen und ihn dann auch wieder gehen zu lassen. Bei mir war das "eingreifen wollen" in der Vergangenheit immer sehr stark ausgeprägt (und ich komme schrittweise immer weiter dazu, hier loszulassen). So hatte ich noch vor zwei Jahren das Gefühl, dass es Dinge gibt, für die ich mich engagieren (und damit eingreifen) "muss" (ehrenamtliche Aufgaben etc) . Die Achtsamkeitspraxis hilft mir, die dahinterstehenden Muster zu erkennen und dem Handlungsimpuls eben nicht mehr nachgeben zu müssen. Aber ich bin hier noch auf einem langen Weg.......

    LG peema

    event.png

  • Peeter
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    • 2. Oktober 2013 um 09:44
    • #55
    peema:

    Die Achtsamkeitspraxis hilft mir, die dahinterstehenden Muster zu erkennen und dem Handlungsimpuls eben nicht mehr nachgeben zu müssen. Aber ich bin hier noch auf einem langen Weg.......

    Handlungsimpuls :)
    ja .. und wenn dann vorher erkannt wird aufgrund der (evtl. wahrgenommenen) Sinneskontakten (derer es so Viele gibt),was so in Einem passiert, ist das schon eine ganze Menge.

  • Tarik
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    • 2. Oktober 2013 um 19:31
    • #56
    MonikaMarie1:

    dass er sich weder in die politischen Verhältnisse noch in die samsarischen Streitigkeiten einmischte


    Ich glaube das ist einer der Kernpunkte in denen wir uns unterscheiden. Ich finde es sehr gefährlich sich einfach generell nicht einzumischen in was auch immer um einen herum geschieht. Einige Folgen davon könnten z.B. Nazi-Deutschland oder aus der jüngeren Geschichte auch Patriot Act (was einer Aufhebung vom Rechtssystem nahe kommt) sein. Findest du es sinnvoller, einfach wer auch immer grad regiert machen zu lassen wozu sie lust haben? Gehst du nicht wählen, um dich nicht in die politischen Verhältnisse einzumischen? Wenn jemand neben dir im Bahnhof verprügelt wird, bist du jemand der einfach weg schaut um sich nicht in die samsarischen Streitigkeiten einzumischen?

    Ich denke er hat sich schon dadurch in die Politik eingemischt, dass sich nicht dem Weg gefügt hat, der von seinem Vater vorgesehen war. In die samsarischen Streitigkeiten hat er sich insofern eingemischt, dass er die Buddhistische Lehre weitergegeben hat. Ich bin mir nicht sicher, dass es überhaupt so etwas gibt wie nicht Einmischung, es gibt nur ignorieren. Das erinnert mich eher an die "Karma-Vermeidungs-Versuche", bei denen es ja auch schon öfters Schulen gab welche das versucht haben.

  • Noreply
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    • 2. Oktober 2013 um 20:24
    • #57
    Tarik:
    MonikaMarie1:

    dass er sich weder in die politischen Verhältnisse noch in die samsarischen Streitigkeiten einmischte


    Ich glaube das ist einer der Kernpunkte in denen wir uns unterscheiden. Ich finde es sehr gefährlich sich einfach generell nicht einzumischen in was auch immer um einen herum geschieht. Einige Folgen davon könnten z.B. Nazi-Deutschland oder aus der jüngeren Geschichte auch Patriot Act (was einer Aufhebung vom Rechtssystem nahe kommt) sein. Findest du es sinnvoller, einfach wer auch immer grad regiert machen zu lassen wozu sie lust haben? Gehst du nicht wählen, um dich nicht in die politischen Verhältnisse einzumischen? Wenn jemand neben dir im Bahnhof verprügelt wird, bist du jemand der einfach weg schaut um sich nicht in die samsarischen Streitigkeiten einzumischen?

    Ich denke er hat sich schon dadurch in die Politik eingemischt, dass sich nicht dem Weg gefügt hat, der von seinem Vater vorgesehen war. In die samsarischen Streitigkeiten hat er sich insofern eingemischt, dass er die Buddhistische Lehre weitergegeben hat. Ich bin mir nicht sicher, dass es überhaupt so etwas gibt wie nicht Einmischung, es gibt nur ignorieren. Das erinnert mich eher an die "Karma-Vermeidungs-Versuche", bei denen es ja auch schon öfters Schulen gab welche das versucht haben.


    Es gibt eine Möglichkeit sich nicht mehr einzumischen:Sich hinsetzen und sich nie wieder erheben. Besser ist sich sofort umzubringen.

  • MonikaMarie1
    Gast
    • 3. Oktober 2013 um 09:16
    • #58
    Tarik:


    ... Findest du es sinnvoller, einfach wer auch immer grad regiert machen zu lassen wozu sie lust haben? Gehst du nicht wählen, um dich nicht in die politischen Verhältnisse einzumischen? Wenn jemand neben dir im Bahnhof verprügelt wird, bist du jemand der einfach weg schaut um sich nicht in die samsarischen Streitigkeiten einzumischen?
    ...

    Guten Morgen, Tarik,
    da wirst Du aber extrem :lol:
    Wählen ist Verantwortung für unser Land mit zu übernehmen. Der mittlere Weg beim Bahnhofsbeispiel wäre für mich, die Polizei zu rufen. Aber all das hat nichts mit den Aussagen des Buddha zu tun. Das muss jeder selbst für sich entscheiden. Wer mischt sich schon gerne ein, wenn jemand verprügelt wird?

    Der Dalai Lama und viele seiner Mönche und Nonnen haben sein Land verlassen, nachdem die Truppen einmarschierten!
    _()_ Monika

  • Tarik
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    • 3. Oktober 2013 um 10:04
    • #59

    Extrem in der Wahl der Beispiele bin ich schon viel früher geworden ;)

    MonikaMarie1:

    Der Dalai Lama und viele seiner Mönche und Nonnen haben sein Land verlassen, nachdem die Truppen einmarschierten!


    Ich denke nicht, dass sie das getan haben um zu verhindern, dass sie sich einmischen. Viele haben sich durchaus stark "eingemischt".

    MonikaMarie1:

    Wählen ist Verantwortung für unser Land mit zu übernehmen. Der mittlere Weg beim Bahnhofsbeispiel wäre für mich, die Polizei zu rufen. Aber all das hat nichts mit den Aussagen des Buddha zu tun. Das muss jeder selbst für sich entscheiden. Wer mischt sich schon gerne ein, wenn jemand verprügelt wird?

    Ist das denn nicht inkonsequent? Verantwortung für unser Land übernehmen bedeutet dann, dass du dich doch in politische Angelegenheiten einmischst (aber nur ein bisschen?). Die Polizei zu rufen bedeutet, dass du dich trotzdem in Streitigkeiten einmischst (auch wenn nur passiv ist und derjenige der verprügelt worden ist in der Zwischenzeit vielleicht eher einen Krankenwagen braucht als die Polizei). Ist das denn nun nicht "Verwässerung"?

    "Wer mischt sich schon gerne ein, wenn jemand verprügelt wird?" Es ist nicht so, dass ich das gerne machen würde, es ist nur meiner Meinung nach das Richtige (und fällt demnach unter rechtes Handeln). Ich würde mich einmischen... und nein, ich bin nicht ein Riese oder besonders kräftig. Meine Einmischung wäre auch zuerst die Polizei rufen und dann dazwischen zu gehen und versuchen die Situation zu deeskalieren. Wenn mehr Menschen das tun würden, gäbe es weniger Fälle wo jemand in aller Öffentlichkeit spitalreif geprügelt wird.

  • MonikaMarie1
    Gast
    • 3. Oktober 2013 um 10:59
    • #60
    Tarik:

    ...Wenn mehr Menschen das tun würden, gäbe es weniger Fälle wo jemand in aller Öffentlichkeit spitalreif geprügelt wird.

    Da hast Du Recht und ich wünsche mir, dass ich Deine Zivilcourage besitze. Aber noch mehr wünsche ich mir, dass ich nicht verwickelt werden muss. :D
    Alles andere sei Dir unbenommen, auch Deine Meinung.
    _()_ Monika

  • Max Schenzle
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    • 9. Oktober 2013 um 16:50
    • #61

    Hi,
    der Mittlere Weg ist das Konzept von Gotamo Buddho den Kreislauf der Wiedergeburten und damit auch das Leiden zu beenden.
    Beim Mittleren Weg gibt es die rechte und linke Seite. Die eine sagt, dass übertriebenes Asketentum nicht zum Erfolg führt und die
    andere Seite, dass eine zu laxe Handhabung der Anweisungen auch zu nichts führt.
    Der mitlere Weg ist die Autobahn auf den geistigen Weg.

    sakko

  • fotost
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    • 9. Oktober 2013 um 19:50
    • #62
    Zitat

    ....
    Der Erhabene nahm auf dem bereitstehenden Sitze Platz,und auch der ehrwürdige Sona setzte sich nach ehrfurchtsvoller Begrüßung des Erhabenen zur Seite nieder. Und der Erhabene sprach zu ihm also:

    »Ist dir nicht, Sona, als du einsam und abgesondert verweiltest, diese Erwägung im Geiste aufgestiegen: 'Von denen unter den Jüngern des Erhabenen, die voller Eifer verharren, bin ich einer. Dennoch aber findet mein Herz nicht die haftlose Befreiung von den Trieben. Nun besitzt ja meine Familie großen Reichtum, und man kann ja seine Schätze genießen und dabei gute Werke tun. So will ich denn lieber die Schulung aufgeben, ins niedere Weltleben zurückkehren, meinen Besitz genießen und gute Werke tun'?« -

    »So ist es, o Herr.« -

    »Sag', Sona, du hattest dich doch wohl früher, als du noch im Hause lebtest, auf den Saitenklang im Lautenspiel verstanden?« -

    »Ja, o Herr.« -

    »Sag, Sona, wenn die Saiten deiner Laute zu straff gespannt waren, gab dann wohl deine Laute einen vollen Klang und war sie zu gebrauchen?« -

    »Nein, o Herr.« -

    »Wenn nun aber die Saiten deiner Laute zu schlaff gespannt waren, gab da wohl deine Laute einen vollen Klang und war sie zu gebrauchen?« -

    »Nein, o Herr.« -

    »Wenn nun aber, Sona, die Saiten deiner Laute weder zu straff noch zu lose gespannt, sondern auf mittlere Tonhöhe abgestimmt waren, gab dann wohl deine Laute einen vollen Klang und war sie zu gebrauchen?« -

    »Ja, o Herr.« -

    »Ebenso auch, Sona, führt allzu straffe Anspannung der Willenskraft zur Aufregung, allzu schlaffe Anspannung aber zur Trägheit. Darum, Sona, halte dich an ein Ebenmaß deiner Willenskraft, erwirb dir ein Ebenmaß deiner Fähigkeiten (*3) und so strebe dann nach dem Ziel!« -

    »Ja, o Herr«, erwiderte der ehrwürdige Sona dem Erhabenen. Und der Erhabene, nachdem er dem ehrwürdigen Sona diese Ermahnung gegeben hatte, verschwand aus dem Kalten Walde und trat auf der Geierspitze wieder in Erscheinung.

    Der ehrwürdige Sona aber hielt sich in der Folgezeit an das Ebenmaß seiner Willenskraft, erwarb sich ein Ebenmaß seiner Fähigkeiten,und so strebte er nach dem Ziele. Einsam, abgesondert, unermüdlich, eifrig und entschlossen verweilend, gewann dann der ehrwürdige Sona nach gar nicht langer Zeit jenes höchste Ziel des Reinheitslebens, demzuliebe edle Jünglinge gänzlich von Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen, und er erkannte und verwirklichte es für sich selber. Und er wußte: »Versiegt ist die Wiedergeburt, erfüllt der heilige Wandel, vollendet ist das Werk, getan ist was zu tun war, nichts weiteres mehr nach diesem hier.« So war der ehrwürdige Sona einer der Heiligen geworden. Nachdem aber der ehrwürdige Sona die Heiligkeit erreicht hatte, da dachte er: »So will ich mich nun zum Erhabenen begeben und ihm mein Heiligkeitswissen kundtun.« Und der ehrwürdige Sona begab sich zum Erhabenen, begrüßte ihn ehrfurchtsvoll und setzte sich zur Seite nieder. Seitwärts sitzend, sprach der ehrwürdige Sona zum Erhabenen also:

    »Wer da, o Herr, ein Heiliger ist, ein Triebversiegter, der den Heiligen Wandel vollendet und sein Werk vollbracht, die Bürde abgelegt und die Daseinsfesseln gelöst hat, der durch das vollkommene Heiligkeitswissen befreit ist, ein solcher Mönch ist sechs Dingen zugeneigt: er ist zur Entsagung geneigt, zur Abgeschiedenheit, zur Hassensfreiheit, zur Versiegung des Begehrens, zur Versiegung des Anhaftens und zur Unverblendung.«

    »Nun möchte vielleicht ein ehrwürdiger Bruder also denken: 'Sicherlich ist es nur auf Grund seines bloßen Vertrauens, daß dieser Ehrwürdige zur Entsagung geneigt ist.' Doch so sollte man nicht denken. Ein Mönch, o Herr, der ein Triebversiegter ist, der den Heiligen Wandel vollendet und sein Werk vollbracht hat und der bei sich nichts mehr sieht, was er noch zu vollbringen oder dem Vollbrachten hinzuzufügen hätte, der ist eben infolge des Versiegens von Gier, Haß und Verblendung, durch deren Geschwundensein zur Entsagung geneigt.«

    »Ferner möchte da vielleicht ein ehrwürdiger Bruder also denken: 'Sicherlich ist es nur infolge seines Verlangens nach Gewinn, Ehre und Ruhm, daß dieser Ehrwürdige zur Abgeschiedenheit geneigt ist.' . . . 'Sicherlich ist es nur, weil er die Hinwendung zu Sittenregeln und Asketenbräuchen als das Wesentliche betrachtet, daß dieser Ehrwürdige zur Hassensfreiheit geneigt ist.' Doch so sollte man nicht denken. Ein Mönch, o Herr, der ein Triebversiegter ist, der den Heiligen Wandel vollendet und sein Werk vollbracht hat und der bei sich nichts mehr sieht, was er noch zu vollbringen oder dem Vollbrachten hinzuzufügen hätte, der ist eben infolge des Versiegens von Gier, Haß und Verblendung, durch deren Geschwundensein, zur Hassensfreiheit geneigt.«

    »Eben infolge des Versiegens von Gier, Haß und Verblendung, durch deren Geschwundensein, ist er zur Versiegung des Begehrens geneigt.«

    »Eben infolge des Versiegens von Gier, Haß und Verblendung, durch deren Geschwundensein, ist er zur Versiegung des Anhaftens geneigt.«

    »Eben infolge des Versiegens von Gier, Haß und Verblendung, durch deren Geschwundensein, ist er zur Unverblendung geneigt.«

    »Selbst wenn, o Herr, einem derart vollkommen geisteserlösten Mönche gar eindringlich (*5) sichtbare Formen in den Gesichtskreis treten . . . hörbare Töne in das Hörgebiet treten . . . riechbare Düfte in das Riechgebiet treten . . . schmeckbare Säfte in das Schmeckgebiet treten . . . körperliche Eindrücke in das Körpergebiet treten . . . geistig erkennbare Dinge in den Denkkreis treten, so vermögen sie seinen Geist nicht mehr zu fesseln; sein Geist bleibt unberührt, standhaft, unerschütterlich, und in all dem sieht er die Vergänglichkeit.«

    »Wer der Entsagung ist geneigt,
    und geist'ger Abgeschiedenheit,
    der Hassensfreiheit zugetan,
    von allem Haften abgelöst,

    Wer des Begehrens Ende fand,
    des Geistes Wirrnis überwand
    und das Entstehen der Sinne kennt (*6),
    ja, dessen Geist ist recht erlöst.

    Und solch ein recht erlöster Mönch,
    der seines Herzens Stillung fand,
    hat ohne Rest sein Werk erfüllt,
    und nichts mehr bleibt für ihn zu tun.

    Gleichwie ein Fels aus einem Stück
    vom Sturme nicht erschüttert wirt,
    so können weder Form noch Ton,
    noch Duft, noch Saft, auch Tastung nicht,

    Nichts Liebliches, nichts Widriges
    erschüttern je den Heiligen.
    Gefestigt ist sein Geist, erlöst,
    Vergehen schaut er überall.«

    Alles anzeigen

    http://www.palikanon.com/angutt/a06_055-060.html#a_vi55 Anguttara Nikaya - 6. Kapitel: 6. Mahā Vagga

    Dieses Bild stimmt heute genau so wie es vor 2500 Jahren gestimmt hat.

  • Peeter
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    • 11. Oktober 2013 um 11:37
    • #63
    fotost:
    Zitat

    ....

    »Wer der Entsagung ist geneigt,
    und geist'ger Abgeschiedenheit,
    der Hassensfreiheit zugetan,
    von allem Haften abgelöst,

    Wer des Begehrens Ende fand,
    des Geistes Wirrnis überwand
    und das Entstehen der Sinne kennt
    (*6),
    ja, dessen Geist ist recht erlöst.

    Und solch ein recht erlöster Mönch,
    der seines Herzens Stillung fand,
    hat ohne Rest sein Werk erfüllt,
    und nichts mehr bleibt für ihn zu tun.

    Gleichwie ein Fels aus einem Stück
    vom Sturme nicht erschüttert wirt
    ,
    so können weder Form noch Ton,
    noch Duft, noch Saft, auch Tastung nicht,

    Nichts Liebliches, nichts Widriges
    erschüttern je den Heiligen.
    Gefestigt ist sein Geist, erlöst,
    Vergehen schaut er überall.«

    Alles anzeigen

    http://www.palikanon.com/angutt/a06_055-060.html#a_vi55 Anguttara Nikaya - 6. Kapitel: 6. Mahā Vagga

    Dieses Bild stimmt heute genau so wie es vor 2500 Jahren gestimmt hat.

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    YEPP
    Heutzutage mag es aufgrund der doch so vielfältigen Eindrücke und "Manipulationen" und Ablenkungen zumindest
    in der westlichen Welt ein "wenig" schwieriger erreichbar sein als vor 2500 Jahren, als es noch einfacher war, einen Ort der Ruhe irgendwo im Walde abseits von Dörfern und Menschen und Trubel zu finden.
    Nichtsdestotrotz ........ nicht verzagen !

  • boehnchen
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    • 14. Oktober 2013 um 06:07
    • #64

    Der Mittlere Weg kann nicht in ein paar Formeln gepresst werden. (das wäre extrem.)
    Was der mittlere Weg ist, kann nur in jedem einzelnen Fall einzeln betrachtet werden.

    void:

    Kompromiss kann ja ebenfalls Ausdruck grosser

    'Kompromiss', zb, kann mal das eine Extrem, das andere Extrem oder der Mittelweg sein.

    Zitat

    Weisheit sein. Anstatt das das Eigeninteresse des einen

    und das gilt selbstverständlich in gleicher Art für 'Eigeninteresse' etc
    oder auch für 'Weisheit'(!) Es gibt Situationen, da ist die ausgesprochene Weisheit nicht weise, sondern wäre extrem. (Dein verstorbener Mann war eh frei von inhärenter Existenz.)


    Der Mittlere Weg bedeutet: es wird dir nichts anderes übrig bleiben, als jede Situation neu zu bewerten. Und es ist klar, dass das am Anfang so gut wie gar nicht funktioniert; und erst mit viel Übung besser wird. (Sonst hätten wir uns gar nicht in oft so schwierige Situationen hineingestrickt
    als durch extreme Ansichten.)


    Zitat

    Überall ist es das Ziel, einen harmonischen Gesamtzustand

    auch nicht.
    :->) "überall" geht nicht. das wäre extrem. Mal so, mal so. Situationsangepasst.
    Askese ist nicht immer extrem oder sinnlos. (Wann Völlerei bis zum Darmverschluss angebracht ist - bin ich jetzt grad überfragt :->))


    Zitat

    Aber hat der mittlere Weg Buddhas mit dem Herstellen von Hamonie zu tun?

    eher mit der Überwindung von Leid. Und das geht sogar nur selten vermittels durchgehender Harmonie.

  • Peeter
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    • 14. Oktober 2013 um 11:10
    • #65
    boehnchen:


    Der Mittlere Weg bedeutet: es wird dir nichts anderes übrig bleiben, als jede Situation neu zu bewerten. Und es ist klar, dass das am Anfang so gut wie gar nicht funktioniert; und erst mit viel Übung besser wird. (Sonst hätten wir uns gar nicht in oft so schwierige Situationen hineingestrickt als durch extreme Ansichten.)

    Der "Grund" mag das Fehlen von sati sein. Das wirre Wollknäuel von "Ansichten" und "Meinungen" und "Bewertungen" hat immer noch die "Oberhand".

    Zitat

    Aber hat der mittlere Weg Buddhas mit dem Herstellen von Hamonie zu tun?

    eher mit der Überwindung von Leid. Und das geht sogar nur selten vermittels durchgehender Harmonie.

    kann ja auch evtl mit Gleichmut bezeichnet werden.

  • Max Schenzle
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    • 20. November 2013 um 19:22
    • #66

    Hallo,
    der mittlere Pfad ist der Weg, den die Lehre Gotamo Buddhos weist.
    Dies bedeutet den extremen Asketismus, wie ihn G. Buddho auch teilweise praktizierte zu meiden. Was zu praktizieren ist, steht in der Abteilung Tugenden des 8fachen
    Pfades.

    sakko

  • demian
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    • 22. November 2013 um 04:55
    • #67
    Zitat

    der mittlere Pfad ist der Weg, den die Lehre Gotamo Buddhos weist.
    Dies bedeutet den extremen Asketismus, wie ihn G. Buddho auch teilweise praktizierte zu meiden.

    das wird gern übersehen, aus welcher Richtung das kommt. Wir deuten den mittleren Weg lieber zu Gunsten unserer Leidenschaften. Man soll's nur nicht übertreiben. Mit der Erleuchtung löst sich das Problem ja von selbst. Nach dem Motto: "Oh Herr, befreie mich von meiner Begierde. Aber noch nicht jetzt" ;)

Ausgabe №. 134: „Keine Angst vor der Angst"

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