Hallo,
ich glaube ich mache irgendwas falsch.
Ich flirte jetzt schon an die 20 Jahre mit dem Buddhismus aber ich glaube ich drehe mich im Kreis.
Als katholischer Christ in der Jugendzeit schwer enttäuscht und mich dem Glauben komplett abgewendet, würde ich mich
eher als Agnostiker bezeichnen. Doch schon ziemlich früh fand ich den Buddhismus sehr anziehend. Doch 2 Hauptpunkte machen mich immer wieder stutzig.
Ich möchte ein einfaches Beispiel geben:
Ich lebe seit 6 Jahren mit einer neuen Partnerin zusammen und wir verstehen uns eigentlich sehr gut. Doch wie jeder Mensch hat sie ihre kleine Macken, nichts Dramatisches.
So redet sie zB stets mit sehr leiser Stimme so dass ich öfters nachfragen muss oder sie auffordere etwas lauter zu sprechen. Hie und da rege ich mich auf und massregele sie (sage ihr dass
es respektlos mir gegenüber ist stets zu flüstern, ich übertreibe jetzt) oder aber, die letzte Zeit immer häufiger, höre ich gar nicht zu, und so entgehe ich einem Konflikt. Neulich habe ich dann,
meine 'Buddhataktik' angewendet und sie mehrmals freundlich (nicht hypokritisch!!) gebeten ihre Sätze zu wiederholen, was sie dann auch in normaler Lautstärke tat. Jetzt das Erstaunliche:
Eigentlich ist es ja kein Akt, liebevoll nachzufragen, kostet ja eigentlich auch fast keine Überwindung, doch jedes mal wenn ich sie freundlich bitte, merke ich, dass sich innerlich bei mir was anstaut, und zwar so heftig,
dass ich , nach zehnmaligem über meinen Schatten Springens regelrecht ausflippe, den Buddha, die Welt und meine Partnerin zum Teufel wünsche. Natürlich fühle ich mich richtig schlecht dabei (Karma nehme ich an).
Rational, kann ich mir das ja rein psychologisch gut erklären: Frustaufbau etc. etc.
Ignoriert der Buddhismus unsere biologische Natur, wir sind nun mal genetische Wesen, zum grossen Teil vorprogrammiert und diese Programme lassen sich nicht umschreiben oder?
Eine zweite Unstimmigkeit, die mich auch stets skeptisch macht, ist die Sache der buddhistischen Mönche: wie würde eine Welt aussehen, nur von buddhistischen Mönchen bevölkert: kinderlos. Die Menschheit würde aussterben, ist dies nicht ausgesprochen feindlich gegen unsere menschliche Natur??
Oh, da hab ich aber mehr geschrieben als ich mir vorgenommen habe, aber es liegt mir schon solange am Herzen.
Für Anregungen wäre ich dankbar.
Ein Skeptiker (mein Name ist Thomas... lol)