H A I K U S

brigittefoe:

Welch eine Freude
den Himmel zu betrachten
eins damit zu sein.

Wenn ich nur könnte:
Alles würd ich heben aus
den Angeln des Leids...

Losang Lamo:

Wenn ich nur könnte:
Alles würd ich heben aus
den Angeln des Leids...

wie schön Bodhicitta !

Die Lücke zwischen
Vergangenheit und Zukunft
ist ruhig, ist leer, ist frei, ist Zuflucht...
Ein Ort, gut zum Verweilen
und friedlich werden.

*I love you all*

Regen fällt
in dicken Tropfen.
Düstere Wolkenschleier
verdecken Freiheit...
Zuversicht.

Hartes mag brechen.
Elastisches wird biegen.
Aufgelöstes bleibt.

Einsam und traurig.
Der Sinn des Lebens ist leer.
Wann erlöscht Leiden?

Wenn Ochsenscheiße
sich klaglos wandelt - Humus
trägt rosa Rosen.

Ein warmer
Tag geht zur Neige,
entblättert sich, zeigt sich klar
im dunkelroten,
blauen Licht.

Männer, Frauen
und ihre Schatten -
sie tanzen.

(Haiku für Liebende)

Es gibt da
einen freien Punkt...
Jenseits von Begrifflichkeit.
Weit weg nicht, sondern Hier irgendwo.
Gehst du hin, wird es sehr still
Und weit, frei und klar.
Im Atem.

die Wiese streicheln
die mich zurücktragen wird
zum Haus dort drüben

Jinen:

Feuchte Abendluft
Vom Dunkel doch durchdrungen
Zigarettenrauch.

das gefällt mir besonders gut

Näher und näher
Kommt er zu mir, der Spatz
Plötzlich fliegt er auf

ich habe nicht recht
aber ihr habt auch nicht recht
wem jetzt nachjagen?

In der Nacht
Riefen die Kraniche
Als wir uns liebten

(ein moderner Haiku, ohne die genaue Silbenzahl, aber mit dem gleichen Effekt)

Gut, dann improvisiere ich auch mal mit der Silbenzahl:

Innen wie außen
Feiner Sand weht hinaus
In kleinen Körnchen voran,
regenbogenfarbene Flut
Rinnsale, Hügel, Wellen.
Weht über Fels ins Gras
Wächst an und schwindet.