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Woran erkennt man eine gute Tat?

  • Milou
  • 24. März 2011 um 22:59
  • Zum letzten Beitrag
  • Kusala
    Gast
    • 19. April 2011 um 08:11
    • #151
    Milou:

    Ist eine Tat automatisch gut und heilsam, weil ich gutes und heilsames damit bewirken will?

    Ist eine Tat durch "rechte Achtsamkeit" getragen von nicht anhaftender Freundlichkeit/Güte (mettā), Mitgefühl/nicht Mitleid (karunā), Mitfreude (muditā) und Gleichmut (upekkhā), wird sie heilsam und gut sein.

    "Ich habe es doch nur gut gemeint" führt oft zum Gegenteil.

    Liebe Grüße
    Kusala

  • Hanzze
    Gast
    • 19. April 2011 um 08:50
    • #152
    Zitat

    Ist eine Tat automatisch gut und heilsam, weil ich gutes und heilsames damit bewirken will?


    ...liegt in der Zukunft, nicht aber in der Gegenwart

    Zitat

    "Ich habe es doch nur gut gemeint"


    ...liegt in der Vergangenheit, nicht aber in der Gegenwart

    Die Haltung für die gute Tat liegt einzig in Moment, und aus der geübten Haltung folgt dann auch die Tat. Für eine reine klare Haltung übt man sich in reiner klarer Sicht. Wichtig ist das Pendel nicht zu halten, sondern es zu beobachten, vor allem wenn es steckt.

    Und jetzt?

  • accinca
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    • 19. April 2011 um 09:14
    • #153
    Milou:

    Mir ging es um die Frage: Ist eine Tat automatisch gut und heilsam, weil ich gutes und heilsames damit bewirken will?


    Der Wille gutes und heilsames zu bewirken ist dann gut und heilsam,
    wenn das rechte Wissen und die rechte Gesinnung vorhanden ist.
    Gutes und heilsames ist nicht beliebig das, was sich ein unwissender
    so zurecht denken mag. Nur wenn der Wille auch tatsächlich gut und
    heilsam ist bewirkt er auch gutes und heilsames:

    "Weder beim Hausner, ihr Mönche, noch beim Pilger lobe ich
    falsches Vorgehen. Gehen ein Hausner oder ein Pilger falsch
    vor, so gewinnen sie eben wegen ihres falschen Vorgehens
    nicht das Hinführende, die Lehre, das Heilsame. Und was ist
    falsches Vorgehen, ihr Mönche? Falsche Erkenntnis bis falsche
    Einigung. Das nennt man falsches Vorgehen. Weder beim
    Hausner noch beim Pilger lobe ich, ihr Mönche, falsches Vorgehen.

    Beim Hausner und beim Pilger, ihr Mönche, lobe ich rechtes
    Vorgehen. Gehen ein Hausner und ein Pilger recht vor, so
    gewinnen sie eben wegen ihres rechten Vorgehens das
    Hinführende, die Lehre, das Heilsame. Und was ist rechtes
    Vorgehen, ihr Mönche? Rechte Erkenntnis bis rechte Einigung.
    Das nennt man rechtes Vorgehen. Beim Hausner und beim Pilger
    lobe ich, ihr Mönche, rechtes Vorgehen".(S.45.24)

  • Milou
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    11. Februar 2011
    • 19. April 2011 um 10:23
    • #154

    Hallo Hanzze,

    Du schreibst:

    Zitat

    ... Wichtig ist das Pendel nicht zu halten, sondern es zu beobachten, ...


    Das bringt für mich einen neuen Aspekt in die Sache, soweit ich Dich richtig verstanden habe.

    Eine gute Tat ist etws Abgeschlossenes. Wenn ich den Prozess des Leidens beobachte und zu rechten Zeit mit der rechten Achtsamkeit und der rechten Ansicht eingreife um das Leiden jetzt und hier zu vermindern, dann folgt daraus (ggf.) auch eine gewisse Verantwortung für die folgen der Tat, d.h. ich werde den Prozess auch weiter beobachten und notfalls wieder eingreifen um das eventuell entstandene neue Leid (sei es durch mein Eingreifen verursacht oder trotz meines Eingreifens entstanden) zu reduzieren. Hierdurch kann ich allzugroßen Schaden durch ein (unbeabsichtigt) falsches Handeln teilweise vermeiden.

    Natürlich kann (spätestens wenn ich gestorben bin) immer noch Leid aus meinen Taten entspringen, aber durch die beschriebene Ansicht kann ich zumindest im Hier und Jetzt handeln, ohne Furcht vor möglichen negativen Folgen zu haben.

    LG,

    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Hanzze
    Gast
    • 19. April 2011 um 12:11
    • #155

    Milou,

    ich denke das ist ein guter Ansatz, den du da hast. Dennoch, solange die Tat als "gut" oder "schlecht" gesehen wird ist sie abgeschlossen gesehen. Ist sie aber nicht. Sie bewirkt dem Pendel entweder stärker zu schwingen (in die selbe Richtungs wie gerade seine kinetische Energie ist - die ist einmal in die eine Richtung, einmal in die andere Richtung) oder etwas "dämpfend" entgegen.
    Deshalb ist es sicher dienlich stets das Pendel zu beobachten, wohin und wie es gerade schwingt. Wie ein Pendel wirkt und zu welchem Zeitpunkt man wie einwirken kann, lernt man nur indem man beginnt, bewusst auf das Pendel einzuwirken und es Beobachtet.

    Bewusst und mit der richtigen Haltung ist da keine Furcht, dennoch beschützt dich die "gesunde" Furcht vor der falschen Tat. Beobachte deine Furcht, wenn sie weg/oder klar ist kann man frei geben.

    Für den Laien ist Dana sehr wichtig und dennoch hat Sila die oberste Priorität. Vielleicht kann man Dana als das Einwirken betrachten, Bhavana das Beobachten und Sila, das das Pendel nicht in wirren Formen, langsam nur mehr auf einer Linie schwingt und nicht zerbricht. Vielleicht kann man sich einen Riesenpendel vorstellen, der schwingt in einem Raum (oder viele und den "eigenen"). Kennst du seine Bahn nicht, erdrückt er dich. Beginnst du ihn bewusst etwas zu leiten, achte das er keinen anderen zerquetscht. Sila schützt einem und die anderen davor. Der Weg des Pendels wird damit klarer und stoßt nicht mehr dort und da unerwartet an. Dana ist dein "dämpfendes" (wenn frei von Erwartung) eingreifen, das ebenfalls für alle wirkt. Eingreifen tut man zu beginn dort wo der Pendel die geringste kinetische Energie hat. Am Anfang dort wo das Pendel am stärksten in Gier oder Hass, Ablehnung oder Zuneigung ausschlägt. Bhavana ist der Weg den Pendel und seinen Weg zu verstehen und kennen zu lernen, bis man bewusst mit dem Geist mitschwingt und ihn in die Mitte bringen kann.

    Oh, ich bin ein schlechter Erklärer *lol* Probieren geht immer über studieren. Pendel im Aussen, Pendel im Innen. *schmunzel*

    Als Yogi, Mönch oder Hausloser fällt das Dana "Problem" oder "Notwendigkeit" so gut wie weg. Das ist der Grund, warum man als Laien diese Leute stets mit Gaben und Dana versorgt. Man übt sich selbst im Dana und erhaltet sich in dieser Tradition auch selbst den Weg, wenn der eigene Fortschritt vielleicht einmal so weit ist. Nie in Dana geübt wird man zum letzten Abschnitt nur schwer kommen. Selbst an der Schwelle, ist dann keiner da der das "Dämpfen" übernimmt.

  • Milou
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    11. Februar 2011
    • 19. April 2011 um 19:08
    • #156

    Vielen Dank, lieber Hanzze, für Deine schöne Erklärung.

    Ich denke, um das zu verinnerlichen, muss ich ersteinmal eine Weile darüber meditieren.

    LG,

    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Alephant
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    • 27. April 2011 um 15:17
    • #157
    Milou:

    Hallo Leute,

    nachdem The36Chamber danach gefragt hat, was Buddhisten zu guten Taten motiviert, hat sich mir, bei
    dem Versuch zu antworten die Frage eröffnet, was eigentlich eine gutet Tat ist, bzw woran man diese
    erkennt. Sonst kann man ja schließlich nichts Gutet tun und kein gutes Karma sammeln.

    hier ein Auszug aus meinen Überlegungen:

    Zitat


    Hier stellt sich natürlich die Frage, was etwas Gutes tun bedeutet. Im Karma Yoga heißt es: Alles was
    geschieht ist gut für mich
    . Christen sehen es ähnlich: Alles was geschieht, geschieht aus gutem Grund,
    auch wenn wir es momentan nicht verstehen
    . Insofern kann auch das Prügeln eines bei der Meditation
    unaufmerksamen Schülers etwas Gutes sein. Hungernden Afrikanern Nahrung zu bringen, führt diese in
    die totale Abhängigkeit, was noch mehr Leid schafft und letztendlich eher schlecht ist.


    Wahrscheinlich kann jeder diese Sammlung sofort um eine Hand voll Beispiele ergänzen. Schützt im
    Buddhismus Dummheit doch vor Strafe, d.h. wenn ich was Schlechtes mit guter Absicht tue, sammle
    ich gutes Karma? (Beispiel: Brunnen in Afrika bauen -> alle Menschen können trinken -> Grundwasser
    sinkt ab -> Vieh verdurstet, Pflanzen gehen ein -> alle verhungern) Wenn ich was Schlechtes tue
    und was Gutes dabei herauskommt, ist das dann positives oder negatives Karma? (Ich töte einen
    Waffenhändler -> dieser kann keine Waffen mehr verkaufen -> niemand wird getötet).

    Was nun :?:

    LG,

    Milou

    Alles anzeigen

    gruß, milou
    Ich schlage als erste Annäherung Schopenhauers "Definition" einer guten Tat vor. Jede Tat sei moralisch, wenn sie nicht egoistisch motiviert ist. Also: wenn die einzige Motivation der Tat Mitleid ist. In dem Moment, in dem der Beweggrund für eine gute Tat aus der Erwägung eines eigenen Heils ("Sammlung von gutem Karma") entspringt, kann sie somit nicht mehr als moralisch (und damit auch: gut) bezeichnet werden.

    Gruß an alle

  • Mabuttar
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    • 5. Mai 2011 um 06:24
    • #158

    Ich les zurzeit "Die Kunst kein Egoist zu sein" von Precht.

    Ist ganz interessant gerade auch für Buddhistische Themen, da gehts um das Ego, Gut und Böse, Wollen Tun und Moral und Gesellschaft.

    Hab ich es richtig verstanden, dann ist im Menschen beides angelegt, Selbsterhaltung aber auch zwecklose Kooperations/Hilfsbereitschaft, da diese wichtig für das Zusammenleben /-überleben ist.

    Das Gute kann dann nur in Beziehung zu anderen entstehen, allein gibt es nichts "Gutes", nur im Handeln gegenüber anderen handelt man "Gut" oder " Böse" nämlich entgegen das Wohl oder für das Wohl des anderen.

    Viele tun auch "Gutes" für ihr Selbstbild um sich Gut zu fühlen und mit sich imr Reinen zu sein.

    Kriege entstehen weniger aus Aggression, eher aus Angst. Und "Böses" eher aus Angst um das Selbstbild und deren Grenzen, was wiederum stark an Buddhas Aussagen erinnert.

    Achja und wenn man alles unter nur einer Maxime wie Wahrheit oder Gerechtigkeit (Oder Ende des Leids :lol: vielleicht) stellt neigen die Menschen eher zur Unmenschlichkeit, da das Wohl des Menschen außer Acht gelassen wird.

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • nibbuti
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    • 5. Mai 2011 um 18:33
    • #159
    Mabuttar:

    Achja und wenn man alles unter nur einer Maxime wie Wahrheit oder Gerechtigkeit (Oder Ende des Leids :lol: vielleicht) stellt neigen die Menschen eher zur Unmenschlichkeit, da das Wohl des Menschen außer Acht gelassen wird.


    Nicht jede 'Maxime' funktioniert immer. Das ist Dukkha. Nicht jeder will was 'gut' für einen ist. Das ist auch Dukkha. Deshalb ist es wichtig Dukkha zu verstehen, so dass man es wirklich beenden kann, ohne an der Vorstellung anzuhaften. Das ist das größte Wohl (mE).

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Hanzze
    Gast
    • 8. Mai 2011 um 11:38
    • #160

    *schmunzel*

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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