Hallo liebe Buddha-Land-Nutzer.
Mein (Nutzer=D)Name ist Maja und bisher bin ich keine Buddhistin. Mich interessiert allerdings sehr, was ihr zu Folgendem denkt und würde mich über Antworten freuen:
Als ich ein Kind war, acht bis neun Jahre alt, begann ich, manchmal andere Bewusstseinszustände zu haben. Ich hatte darüber eine gewisse Kontrolle. Beispielsweise auf dem Bett sitzend hatte ich ein Echo in meinem Kopf, das ich dann aus Faszination zuließ: "Ich, ich, ich" Das Echo verschwand; ich nahm mich nicht mehr als Person mit Namen und wirklicher Umgebung und einem festen Lebensrahmen wahr. Es gab kein Ich mehr. Es gab nur eine sich immer wieder selbst erschaffende Frage nach dem Ich. Keine Antwort. Dieses Echo kam mir ewig vor, als könne es sich bis in alle Zeiten wiederholen. Ich starrte irgendwohin, sah aber nicht wirklich etwas. Es war ja keine menschliche Person, die auf normale Weise sehen würde. Es war ein berauschendes Gefühl, dieses immer wiederkehrende Erwachen, ohne dass dieser -ich nenne es "Bewusstseinsfunke"-sich selbst finden konnte, es war immer wieder ein Entzücken über das Selbst-Bewusstsein. Aber die Frage des erwachten Selbst danach, wie und wo und was es sei, führte wieder zur Leere und zum erneuten Erwachen. Wie ein Wesen ohne Geschlecht, ohne Umgebung, nur tiefste Bewusstheit. Die Worte "Gefühl" und "Entzücken" suggerieren, dass ICH das noch empfand; das war aber nicht so. Es war wie eine graue Weite. Darin ein Funke, ein Wesen, das sonst durch seinen Wohnsitz in einer geformten, gefestigten Persönlichkeit nicht mehr pur war, sondern ebendiese Persönlichkeit beseelte, und die Welt aus ihrem äußerlich geprägten Rahmen sah. Wenn mich jemand Maja nennt, werde ich Maja.
Ich konnte mich jederzeit wieder zurückholen, dann kehrte dieses Bewusstsein in den Rahmen zurück: Ich denke also meinen Namen. Maja. Maja. Ich schaue: ein Zimmer. "Mein" Zimmer. >Ich "bin" Maja...< Dann bin ich wieder "in" Maja, beginne wie in einer neuen Welt zu sehen, zu fühlen, schaue fremd in den Spiegel.
Für mich war es jedes Mal eine faszinierende Erfahrung, die ich manchmal bewusst herbeiführte. Das dauert nicht lange, vielleicht eine Minute bei der richtigen Stimmung. Vielleicht war auch Müdigkeit ein unterstützender Aspekt. Heute war es wieder, nach langer Zeit. Ich habe nie Meditationskurse gemacht und erst viel später Kontakt mit buddhistischen Ansätzen gehabt (Schulunterricht zehn Jahre später: Ausschnitte zur Definition des Nirwana etc. und als ich zwölf war das Buch "Siddharta" von Hermann Hesse).
Ich hoffe, ihr verzeiht mir, dass ich die Erfahrung beschreibe, ohne mich vorher sehr intensiv mit buddhistischen Lehrern und Praktiken auseinandergesetzt zu haben;
Aber so habe ich das Gefühl, es euch noch unbeeinflusst und unverfälscht von jeglicher Theorie erzählen zu können (nur mit der vagen Vermutung, es könnte sich mit Manchem decken), damit ihr mir dann sagt, ob es ins Bild passt- oder ganz alltäglich ist- oder wie auch immer....=)
Vielen Dank für eure Antworten im Voraus, und für eure Geduld beim Lesen!
Liebe Grüße
Maja.