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Ulrich Ott: Interessantes aus der Meditationsforschung

  • KarmaHausmeister
  • 31. Mai 2022 um 13:39
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    • 31. Mai 2022 um 13:39
    • #1

    Im Gespräch mit Dr. Ulrich Ott. Ott ist Psychologe, Psychophysiologe und Yogalehrer. Er arbeitet am Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene in Freiburg im Breisgau und ist Leiter der Arbeitsgruppe „Veränderte Bewusstseinszustände – Meditationsforschung“ an der Universität Gießen.

    Liebe passt nur mit Freiheit zusammen - ursachewirkung.com

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna / 塞翁失馬 – 焉知非福

  • KarmaHausmeister 31. Mai 2022 um 13:39

    Hat das Thema freigeschaltet.
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    • 25. Juni 2022 um 12:34
    • #2

    Ich bin die Tage noch auf ein anderes (vielleicht älteres) Interview mit ihm gestoßen.

    Wissenschaft und Meditation

    Ein paar Anmerkungen. Ihm geht es darin vorwiegend um das Ich, das Selbst, darum geht es ja dem Buddhismus IMHO gerade nicht.
    Was ich interessant finde, ist die Aussage, dass die Probanden auf verschiedene Meditationsmethoden und auch verschiedene Klänge verschieden reagieren, dass verschiedenes für verschiedene Leute gut ist. Das kann ich aus meinen Klang und Entspannungskurs- mit Behinderten so bestätigen. Ich hab z.B. eine, die den Klang einer bestimmten Klangschale (der zweittiefsten) gar nicht abkann, während andere die mögen, dafür eine sehr liebt, die ich eher als unreinen Klang empfinde. Und es gibt auch welche, für die das Arbeiten mit Klang per se nicht so viel bringt.
    Und auch aus der Basalen Stimulation weiß man, dass verschiedene Leute auf verschiedene Sinneseindrücke ansprechen (sowohl positiv wie negativ): manche mehr auf Klänge, andere auf Gerüche, andere auf Seheindrücke, andere auf Tastempfindungen.
    Zu seiner Aussage, dass es zu Einheitserfahrungen keine Forschungsergebnisse gibt: Da hab ich (wenn ich mich recht erinnere bei Slingerland) anderes gelesen: Wenn bestimmte Gehirnareale gereizt werden, erfolgt eine Einheitserfahrung. (Es ist interessant, dass Einheitserfahrungen und Erfahrungen des Wegfalls der Ich-Empfindung eben nichts primär spirituelles sind. Man hat ja auch diese Erfahrungen bei Leuten, die nie etwas mit spiritueller Praxis zu tun hatten).
    Zum ersten Interview: Ein Rekurrieren auf Liebe und Freiheit erscheint mir nicht sehr wissenschaftlich, und scheint mir auch nicht übergreifend so gesehen zu werden. (Wenn ich mich erinnere, gab es sogar Studien, deren Ergebnisse auf eine Abnahme der Empathiefähigkeit bei Meditierenden hinwies).

    "Im letzten Jahr ihres Lebens sagte meine Mutter im Alter von 95 mehrmals: "Es ist befreiend zu erkennen, dass nichts wirklich eine Rolle spielt." Sie sagte es freudig, erleichtert, so, als ob sich eine Last (auf)gehoben hätte."

    Joan Tollifson

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    Buddh. Richtung
    säk. Buddhismus
    • 25. Juni 2022 um 14:11
    • #3

    Hier ist nochmal Ott bei Scobel zum Thema Atmen. Ott ist ja auch Yoga-Lehrer. Hier berichtet er etwas Interessantes, was aus dem Yoga kommt und die Wissenschaft heute bestätigt: Atmen durchs rechte Nasenloch mache aktiv, durchs linke wirke beruhigend. Warum dies so ist, ist aber wohl noch nicht verstanden.

    scobel – Magie des Atmens - 3sat-Mediathek

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    • 26. Juni 2022 um 17:06
    • #4

    Es gibt auch ein Video von ihm zu Risiken und Nebenwirkungen (nichts so neues, Zen-Krankheit (ich versteh das als so eine Art spirituellen Burnout) ist ja ein altes Phänomen).

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Gibt es eigentlich auch Forschungen, die verschiedenste Meditationen und ihre Auswirkungen (verschiedenste buddh. (Vipassana, Kasina, Zen, Mantra-Meditation des Vajrayana samt Visualisierung, Nembutsu, Daimoku etc.) und verschiedenste nichtbuddh.) miteinander vergleicht? Ich kann mich nur erinnern, dass auch Maharishis TM (und auch seine "Säkularisierung" ACEM), Oshos Dynamischer Meditation, Yoga, Tai Chi, Qi Gong, Atemübungen oder christliches Beten ähnliche positiven Effekte in Forschungen aufwiesen. Da fänd ich (wenn schon Forschung) vergleichende Forschung recht spannend. Wo wirken sie gleich, wo anders. (Und man könnte sie ja dann noch vergleichen, mit einer Gruppe, die sich hinsetzt, und nichts tut, oder die Angeln geht).
    Und was ist der Fokus von Forschung? Vielleicht doch Selbstverbesserung (mehr Gesundheit, weniger Stress)?

    "Im letzten Jahr ihres Lebens sagte meine Mutter im Alter von 95 mehrmals: "Es ist befreiend zu erkennen, dass nichts wirklich eine Rolle spielt." Sie sagte es freudig, erleichtert, so, als ob sich eine Last (auf)gehoben hätte."

    Joan Tollifson

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    • 10. Juli 2022 um 07:21
    • #5

    Was mich an Ott befremdete waren seine Auslassungen zu Nahtoderfahrungen bei dem DBU-Kolloquium letztes Jahr. Da meine er, die klaren Momente von Dementen kurz vor ihrem Tod wären ein Hinweis auf ein Bewusstsein unabhängig vom Hirn, während ich in einer Studie las, das genau die letzten Feuerwerke der Synapsen (das ist jetzt meine bescheidene Zusammenfassung, also jedenfalls physikalische Vorgänge) das auslösen. Ott scheint da einen leichten Hang zum Esoterischen zu haben.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

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    • 10. Juli 2022 um 09:51
    • #6
    Bebop:

    Was mich an Ott befremdete waren seine Auslassungen zu Nahtoderfahrungen bei dem DBU-Kolloquium letztes Jahr. Da meine er, die klaren Momente von Dementen kurz vor ihrem Tod wären ein Hinweis auf ein Bewusstsein unabhängig vom Hirn, während ich in einer Studie las, das genau die letzten Feuerwerke der Synapsen (das ist jetzt meine bescheidene Zusammenfassung, also jedenfalls physikalische Vorgänge) das auslösen. Ott scheint da einen leichten Hang zum Esoterischen zu haben.

    Wenn die Synapsen also wieder stärker feuern, auch wenn es ein letztes Aufbäumen oder Verabschieden ist, ist für mich logisch, dass dann auch ein Bewusstsein wieder erscheint.

    Durch abnehmendes feuern der Synapsen ging dieses ja nach und nach verloren. Bei Dementen scheint es zu sein, dass ihr Bewusstsein wieder erscheint und nicht die Welt der Nahtoderfahrungen.

    Das Ott einen Hang zum Esoterischen zu haben scheint, kann ich nicht betätigen. Das, das Bewusstsein abhängig von Hirn ist, ist ja wohl gegen alle Esoterik und Religion.

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    • 10. Juli 2022 um 10:48
    • #7

    Und ich dachte, der Buddhismus kennt abhängiges Entstehen. Außerdem die Aussage, dass Körper und Bewusstsein sich gegenseitig bedingen. Ein unabhängiges Bewusstsein würde ja quasi Atman sein. Auch der Daoismus kennt meines Wissens kein unabhängiges Bewusstsein (Herz-Geist klingt sogar sehr körperlich), ebenso der Konfuzianismus.

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    • 10. Juli 2022 um 11:03
    • #8
    Keine Ahnung:

    Und ich dachte, der Buddhismus kennt abhängiges Entstehen. Außerdem die Aussage, dass Körper und Bewusstsein sich gegenseitig bedingen. Ein unabhängiges Bewusstsein würde ja quasi Atman sein. Auch der Daoismus kennt meines Wissens kein unabhängiges Bewusstsein (Herz-Geist klingt sogar sehr körperlich), ebenso der Konfuzianismus.

    Das abhängige Entstehen ist eine Verkürzung.

    Alles ist in wechselseitiger oder gegenseitiger Abhängigkeit und durch die gegenseitige Abhängigkeit erscheint bedingtes Entstehen.

    Wasserstoff und Sauerstoff ist in wechselseitiger Abhängigkeit mit allem. Wasserstoff und Sauerstoff in gegenseitiger Abhängigkeit unterbindet das Sein der beiden Stoffe nicht. Doch die gegenseitige Abhängigkeit lässt Wasser bedingt entstehen.

    Wasser ist also ein zusammengesetztes Objekt, das dem dauernden Wandel unterworfen ist. Während die Stoffe in wechselseitiger Abhängigkeit, außer der Vergänglichkeit durch was auch immer, keiner weiteren Wandlung unterliegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Noreply (10. Juli 2022 um 11:08)

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    Chan
    • 10. Juli 2022 um 11:30
    • #9
    Zitat

    Das, das Bewusstsein abhängig von Hirn ist, ist ja wohl gegen alle Esoterik und Religion.

    Ich hatte Ott so verstanden, dass er das hier in seinem Vortrag anzweifelt: Deutsche Buddhistische Union e.V. – Buddhistische Religionsgemeinschaft

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  • Noreply
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    • 10. Juli 2022 um 11:39
    • #10
    Bebop:
    Zitat

    Das, das Bewusstsein abhängig von Hirn ist, ist ja wohl gegen alle Esoterik und Religion.

    Ich hatte Ott so verstanden, dass er das hier in seinem Vortrag anzweifelt: Deutsche Buddhistische Union e.V. – Buddhistische Religionsgemeinschaft

    Das ist doch nicht dein Ernst das ich mir den ganzen Kram anhören soll nur, um diese winzigen Augenblicke zu finden.

  • Bebop
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    • 10. Juli 2022 um 13:47
    • #11

    Hahaha, da hast du recht. Es war ja mein Argument. Ich suche also mal ... (ungefähr mit dem gleichen Widerwillen) ... es geht bei 2:00:00 los.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

  • SteFo
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    • 11. August 2022 um 19:40
    • #12

    Das hat alles nichts mit Wissenschaft zu tun.

    Der einzige Berührungspunkt zwischen Wissenschaft und Buddhismus ist der zwischen der historischen Wissenschaft bzgl. der Historie des Buddhismus und dem Buddhismus. Alles Weitere, das von Buddhisten hier erörtert wird, ist dem Wunschdenken gläubiger Buddhisten geschuldet, die gerne ihre Glaubensinhalte von Wissenschaft bestätigt sehen würden - aber eine wissenschaftliche Bestätigung von buddhistischen Glaubensinhalten ist unmöglich aus der Perspektive der Wissenschaft. Aus der Perspektive von gläubigen Buddhisten lassen sich natürlich solche wissenschaftlichen Bestätigungen finden und vermutlich ist das der Zweck dieser Abteilung dieses Forums.

    mankind ... must act and reason and believe; though they are not able, by their most diligent enquiry, to satisfy themselves concerning the foundation of these operations, or to remove the objections, which may be raised against them [Hume]

  • KarmaHausmeister
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    • 11. August 2022 um 20:57
    • #13
    SteFo:

    Das hat alles nichts mit Wissenschaft zu tun.

    Der einzige Berührungspunkt zwischen Wissenschaft und Buddhismus ist der zwischen der historischen Wissenschaft bzgl. der Historie des Buddhismus und dem Buddhismus. Alles Weitere, das von Buddhisten hier erörtert wird, ist dem Wunschdenken gläubiger Buddhisten geschuldet, die gerne ihre Glaubensinhalte von Wissenschaft bestätigt sehen würden - aber eine wissenschaftliche Bestätigung von buddhistischen Glaubensinhalten ist unmöglich aus der Perspektive der Wissenschaft. Aus der Perspektive von gläubigen Buddhisten lassen sich natürlich solche wissenschaftlichen Bestätigungen finden und vermutlich ist das der Zweck dieser Abteilung dieses Forums.

    Nein, der Zweck dieses Forums ist der Dialog zwischen Buddhismus und Wissenschaft, so, wie es da steht, und nicht die Bestätigung von Glaubensinhalten durch Wissenschaft. Das kann ich Dir als säkularer Buddhist, der mit Glaubensinhalten nichts am Hut hat und dies hier initiiert hat, versichern. :)_()_

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  • KarmaHausmeister
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    • 12. August 2022 um 12:21
    • #14

    Bitte lasst uns hier bei Ott bleiben. Ich habe SteFo gebeten, seine Fragen und/oder Kritik in „Buddhismus kontrovers“ zu erörtern. 🙂🙏

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Ausgabe №. 134: „Keine Angst vor der Angst"

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