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Shinrans Höllenvorstellung

  • caber
  • 26. November 2015 um 09:37
  • Zum letzten Beitrag
1. offizieller Beitrag
  • caber
    Themenautor
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    • 26. November 2015 um 09:37
    • #1

    Ich bin auf einen Text gestoßen, den ich als höchst interessant empfinde und gern mit euch teile:

    http://www.jodoshinshu.de/texte/Hoelle.pdf

    lg caber

  • Jojo
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    25. November 2013
    • 26. November 2015 um 13:17
    • #2

    Hallo caber, schöner und interessanter Text.
    Danke!

  • Nils
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    • 26. November 2015 um 15:13
    • #3

    Ein interessanter Text über die Höllenvorstellungen in den verschiedenen Religionen und insbesondere im Buddhismus. Für mich ist die Hölle ein Bewusstseinszustand. Er ist dem Bewusstseinszustand der Erleuchtung entgegengesetzt. Erleuchtung ist ein Zustand des inneren Friedens, des Glück, der Liebe und der Einheit. Die Hölle ist ein Zustand der Getrenntheit von den anderen Wesen, des Egoismus, der Wut, Sucht, Angst, Trauer, Depression und Unweisheit.

    Diese Zustände können wir deutlich auf der Erde beobachten. Das Bewusstsein der Mehrheit der Menschen ist von unheilsamen Geisteszuständen beherrscht. So wird die Welt zu einer Hölle, manchmal mehr und manchmal weniger. Um eine Welt des Friedens, der Liebe und des Glücks aufzubauen, ist es wichtig die Ursachen des gegenwärtigen Zustandes zu erkennen. Der Mensch formt die Welt durch seinen Geist. Wir müssen unser Bewusstsein verändern, wenn wir äußerlich bessere Verhältnisse haben wollen. Wir sollten Liebe, Frieden und Glück in uns entwickeln. Dann wird es uns und der Welt gut gehen.

    Das Bewusstsein eines Menschen existiert nach seinem Tod weiter. Haben wir auf der Erde in einem Mangelbewusstsein gelebt, werden wir es auch nach dem Tod beibehalten. Um nach dem Tod glücklich zu sein, sollten wir während unseres Lebens auf der Erde unser inneres Glück entwickeln. Gelangen wir alle zur Erleuchtung. Leben wir im Licht, in der Liebe und im Glück.

  • Benkei
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    • 28. November 2015 um 14:16
    • #4

    Namaste!

    Schöner und sehr interessanter Text, den ich mir gleich ausgedruckt habe.

    Einerseits teile ich zwar Nils' Auffassung, dass die Hölle in erster LInie ein Geisteszustand ist (vgl. hier, und das wird ja auch von Rev. Nottelmann-Feil ähnlich gesehen, wenn er die Hölle als unerleuchtenen Zustand dem Vertrauen in Amida Buddha [Shinjin] bzw. Nirwana gegenüberstellt.

    Demgegenüber lässt sich die Hölle aber auch bereits auf Erden "verorten", wenn wir an Kriegsgebiete wie Syrien oder den Herrschaftsbereich des sogenannten IS denken.
    Und natürlich gibt es in allen Religionen noch immer Menschen, welche die nachtodliche Hölle als real-existierendes Jenseits begreifen.

    < gasshô >

    Benkei

    Namu-Amida-Butsu

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • fotost
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    • 28. November 2015 um 14:44
    • #5

    Von Sartre stammt der Satz

    Zitat

    Die Hölle, das sind die anderen

    Ich denke - wer die Vorstellung einer Hölle braucht um ethisch zu handeln lebt bereit in der Hölle.

  • Obladi Oblada
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    • 28. November 2015 um 17:06
    • #6
    fotost:

    Von Sartre stammt der Satz

    Die Hölle, das sind die anderen

    "Geschlossene Gesellschaft" von Sartre - sehr empfehlenswert zu lesen (oder zu sehen, je nachdem)!

    Zitat

    Ich denke - wer die Vorstellung einer Hölle braucht um ethisch zu handeln lebt bereit in der Hölle.

    *unterstreich*

    Living is easy with Eyes closed

  • Dharmapa
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    • 9. Mai 2017 um 09:01
    • #7

    Darf ich das mal ausweiten, und eine allgemeinere Frage an uns Buddhisten anschließen ?
    Auch im tibetischen Buddhismus gibt es unglaublich grausam beschriebene Höllendarstellungen. Ich war/bin erschüttert was für detaillierte Angaben über heiße und kalte Höllen, Nebenhöllen etc, ich gerade im Studienkreis meiner Sangha gelesen haben (ich dachte, das habe ich mit dem Christentum hinter mir gelassen...). Sogar in der Chenrezig (Avalatikeshvara)-Puja gibt es einen Abschnitt, der aussagt, wie die vom Hass und Neid zerfressenen Wesen in heißen und kalten Höllen schmoren.

    Inwieweit betrifft das mich, frage ich mich da?
    Ist Hölle etwas, was mir indirekt droht, mich zur Verantwortung zieht für mein Leben vor der Zuflucht?
    Gibt es da so etwas wie ein Strafmaß?
    Inwieweit gehen diese Höllenberichte überhaupt auf Buddha zurück?

    Ich hätte da noch einige Fragen..

  • fotost
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    • 9. Mai 2017 um 09:27
    • #8
    Dharmapa:

    ...Ich war/bin erschüttert was für detaillierte Angaben über heiße und kalte Höllen, Nebenhöllen etc, ich gerade im Studienkreis meiner Sangha gelesen haben (ich dachte, das habe ich mit dem Christentum hinter mir gelassen...).

    :angel::lol:

    Wenn man da Unterschiede suchen möchte sollte man erwähnen, daß buddhistische Höllen zwar erheblich sadistischer ausgemalt sind, dafür aber immer nur endlich lange dauern.

  • mukti
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    • 9. Mai 2017 um 09:56
    • #9
    Dharmapa:


    Inwieweit betrifft das mich, frage ich mich da?
    Ist Hölle etwas, was mir indirekt droht, mich zur Verantwortung zieht für mein Leben vor der Zuflucht?
    Gibt es da so etwas wie ein Strafmaß?
    Inwieweit gehen diese Höllenberichte überhaupt auf Buddha zurück?

    Ob der Buddha das gelehrt hat wird kaum mehr feststellbar sein, im Palikanon sind solche Berichte jedenfalls auch überliefert. Der ehemalige Mörder Angulimala ist einmal verletzt worden. Der Buddha sagt daraufhin dass er nur einen kleinen Bruchteil seines ehemaligen Karmas erleiden müsse, weil er Bikkhu geworden ist. Diese Vorstellung wesentlicher Abmilderung von negativen karmischen Reaktionen durch Bekehrung ist auch Bestandteil der allgemeinen indischen Weltanschauung, die man heute Hinduismus nennt.

    Mit Metta, mukti.


  • void
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    Buddh. Richtung
    Zen
    • 9. Mai 2017 um 11:42
    • Offizieller Beitrag
    • #10

    Das die Welt leidhaft ist, ist ja desto weniger einsichtig, je privilegierter und sorgloser die eigene Position ist. Von daher sehe ich die buddhitische Kosmologie hauptsächlich als eine Einteilung nach Lebensqualität. Die Götterwelt steht dabei für sorglose Zustände (Wellnessblase) die dazu verführen, wenig Motivation für die Praxis aufzubringen, während die Höllen umgekehrt für Bedingungen stehen, unter denen es so grauenhaft ist, das auch keine Paxis möglich ist.

    Wo sich diese Bereiche örtlich befinden ist dabei irrelevant. In der traditionellen Auslegung gibt es ja sogar die Vorstellung, dass sich Höllenwesen und Himmelswesen an dem selben Ort befinden und für den einen Wasser köstliches Getränk, für den anderen glühende Lava ist. Da ich mal mit einem Methadonsüchtigen zusammengewohnt habe, ist es mir sehr ersichtlich, dass man am selben Ort in ganz unterschiedlichen Welten sein kann.

    Von daher ist für mich klar, das Hölle nicht als Ort zu sehen ist, sondern als ein "in üblen Bedingungen" sein.

    Sich Höllen zu vergegenwärtigen hat die Funktion auch unter entspannten Bedingungen Motivation zur Praxis aufzubringen. Indem man sich vergegenwärtigt, dass die jetztigen Bedingungen befristet sind und man jederzeit in ganz üble Bedingungen abstürzen kann.

    So war es z.B bei dem Zen Meister Hakuin, ein Vortrag eines Nichiren Mönchs über die acht Höllen, die in ihm Furcht vor niederen Geburten erweckte und ihn dazu brachte Mönch zu werden. Klar braucht es dazu keine Höllen. Es würde ja auch reichen, sich irgendwie anders zu vegegenwärtigen, das die Welt ein "brennendes Haus" ist. Aber vielleicht wäre Hakuin ohne Höllen kein Mönch geworden, oder wir- wenn wir mehr vor Höllen Angst hätten - schon?

    Neben dieser motivierenden Wirkung hat die Vorstellung von Höllen natürlich auch graviernde Risiken und Nebenwirkungen: Angst muss ja nicht unbedingt dazu bringen, zum positiven zu motivieren sondern kann einfach nur bedrücken und belasten. Motivation druch Angstmachen ist "schwarze Pädagogik."

    Und natürlich wurde das nicht nur in der katholischen Kirche ausgenutzt um Geld und Macht zu gewinnen:

    So gab es in Japan die äußert gewinnbringende und seixtische Idee der "Bluttümpelhölle". Den Frauen wurde erzählt, dass Menstruation eine schlimme Sache sei, weil das Blut spirituell so unrein sei, dass die in der Erde und Wasser lebenden Götter (Kami) schädigt. Weswegen Frauen nach ihrem Tod generell in die "Bluttümpelhölle" kommen um für diese üble Frevelei zu büssen. Sie lässt sich aber umgehen, indem man buddhitische Priester regelmässig bestimmte teuere Rituale durchführen lässt.

    Was ja sehr an das Motto des Ablasspredigers Johann Tetzel erinnert: „Sobald der Gülden im Becken klingt im huy die Seel im Himmel springt“.

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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