Hallo ihr Lieben,
zuerst einmal stelle ich mich hier kurz vor, den ich bin neu in diesem Forum:
Für den Buddhismus interessiere ich mich schon etwa 1,5 Jahre, richtig angefangen ihn zu "studieren" habe ich ich erst etwa vor 9 Monaten. In meinem Alltag versuche ich das Gelernte und Gelesene zu leben, was mir mal besser und mal schlechter gelingt. Aber wie gesagt, ich bin ein Anfänger und übe noch - wobei das "Üben" sicher nie aufhört.
Viele Sachen kann ich in Büchern oder im Internet nachlesen, ich bin nun aber im täglichen Leben auf ein Problem gestoßen und zwar weiß ich innerhalb meiner wirklich sehr komplizierten Beziehung nicht so recht was ich machen soll. Da unsere Problematik sehr persönlich ist, ersuche ich aber, mich auf meine individuellen Gefühle und Unsicherheiten zu beschränken und hoffe, dass ihr mir "buddhistisch korrekte" Tipps geben könnt oder vielleicht sogar Textstellen wisst, dich als Richtlinie verwenden kann.
Im Buddhismus wird ja, wenn ich das so richtig verstanden habe, zwischen Liebe und Anhaftung unterschieden. In sämtlichen meiner Beziehungen versuche ich Verständnis, Mitgefühl, Akzeptanz und Toleranz zu leben. Ich versuche meine Liebe dich ich gebe an keine Bedingungen zu knüpfen und will nicht meine Bedürfnisse nach irgendetwas stillen - kurz: Ich hege keine ichbezogenen oder selbstsüchtigen Hintergedanken. Ich lasse Menschen sein, wie sie sind und handele ihnen gegenüber selbstlos. In meinem familiären und freundschaftlichen Umfeld gelingt mir das auch ganz gut. Allerdings ist das in meiner "Partnerschaft" etwas schwieriger. Und nun ist meine Frage: Wenn ich nun aber bestimmte Bedürfnisse habe (nicht sexueller Art, mehr nach Liebe, Wärme, Anerkennung, häufigen Kontakt, nach Ausschließlicheit in der Beziehung und nach einem offiziellem Beziehungsstatus) und diese - seit den sieben Jahren, die wir uns nun kennen - nicht erfüllt werden und mir das weh tut und ich schlecht so leben kann... sollte ich dann weiter versuchen, diese Bedürfnisse in mir zu bekämpfen? Ist das nicht dann komplette Selbstaufgabe? Ist "Selbstlosigkeit" das selbe wie "Selbstaufgabe"? Ich würde nie versuchen, ihn zu meinen Bedingungen ändern zu wollen, ich will mich ja für ihn auch nicht verändern müssen. Ich möchte mich nur verändern, wenn ICH es möchte. Aber darf ich ihm nach buddhistischen Richtlinien mein Unwohlsein, meine Bedürfnisse kommunizieren und ihm sagen, was mir nicht gut tut? Oder sollte ich die Beziehung beenden, weil sie mir nicht gut tut? Oder ist es aus buddhistischer Sicht generell "nicht erlaubt" über haupt ein "Das tut mir selbst nicht gut" zu empfinden? Also darf ich überhaupt für meine "Rechte" (und im Falle meines Exmannes auch für die meiner Tochter) kämpfen und gegen "Ungerechtigkeit" - oder gibt es das Wort gar nicht und ich soll Milde walten lassen und alles hinnehmen, wie mit mir umgegangen wird? Also...versteht ihr was ich meine? Ich habe wieder schneller gedacht als ich schreiben kann... hoffentlich ist mein Anliegen einigermaßen verständlich.
Ich freue mich auf eure Antworten,
Mimi