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Hier und jetzt

  • Rasmuss
  • 19. Februar 2013 um 21:41
  • Zum letzten Beitrag
  • Joram
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    • 11. August 2013 um 07:35
    • #26

    Danke dir Bel für die interessante Erklärung.

    Wenn ich von „hier und jetzt“, oder „zurück zu hier und jetzt“ lese, dann prüfe ich wo mein Geist gerade war. Oft waren die Gedanken in der Zukunft, am planen. Manchmal sind die Gefühle deshalb unsicher, da man keine Garantie hat, dass das was man vorhat, auch klappt.

    Wenn bei so einem Moment der Unsicherheit mir bewusst wird, dass die Achtsamkeit/Aufmerksamkeit nur „zurück zu hier und jetzt“ muss, der Geist zurück in der Gegenwart muss und schon ist die Unsicherheit weg, dann kann man diesen Prozess des bewusstsein als ein sehr nützlicher Werkzeug betrachten.

    Trotz dem weiß ich immer noch nicht wo „hier und jetzt“ anfängt und wo es endet. Scheinbar ist es auch nicht wichtig es zu wissen...

    Gerade beim schreiben wird mir klar, dass es mir nicht um „hier und jetzt“ geht, sondern um die Gegenwärtigkeit des Geistes/Aufmerksamkeit/Gegenwart geht.

    Geist im Gegenwart steht vor ein Tor zur Erkenntnis. - ich hoffe dass jemand mit diesem komischen Satz was anfangen kann *lach*

    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Elliot
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    • 11. August 2013 um 08:04
    • #27
    Rasmuss:

    Ich las, dass es im Zen- Buddhismus generell un das "Hier und Jetzt" geht. Man beschäftige sich dort nicht mit Wiedergeburt und Karma. Ist das richtig..?


    Vergangenheit und Zukunft sind zweitrangig:

    Zitat

    "Udāyin, wenn sich jemand an viele frühere Leben erinnern sollte, das heißt, an eine Geburt, zwei Geburten, drei Geburten, vier Geburten, fünf Geburten, zehn Geburten, zwanzig Geburten, dreißig Geburten, vierzig Geburten, fünfzig Geburten, hundert Geburten, tausend Geburten, hunderttausend Geburten, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog, viele Äonen, in denen sich das Weltall ausdehnte, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog und ausdehnte: 'Dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, solcherart war meine Nahrung, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich woanders wieder; auch dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, war meine Nahrung solcherart, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich hier wieder', wenn er sich so an viele frühere Leben mit ihren Aspekten und Besonderheiten erinnern sollte, dann könnte entweder er mir eine Frage über die Vergangenheit stellen, oder ich könnte ihm eine Frage über die Vergangenheit stellen, und er könnte meinen Geist mit seiner Antwort auf meine Frage zufriedenstellen, oder ich könnte seinen Geist mit meiner Antwort auf seine Frage zufrieden stellen.

    Wenn jemand mit dem Himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, die Wesen sterben und wiedererscheinen sehen sollte, niedrige und hohe, schöne und häßliche, in Glück und Elend; wenn er verstehen sollte, wie die Wesen ihren Handlungen gemäß weiterwandern: 'Diese geschätzten Wesen, die sich mit Körper, Sprache und Geist übel benommen haben, die die Edlen geschmäht haben, die falsche Ansichten hatten und diesen in ihren Taten Ausdruck verliehen, sind bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wiedererschienen, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle; aber jene geschätzten Wesen, die sich mit Körper, Sprache und Geist wohl benommen haben, die die Edlen nicht geschmäht haben, die richtige Ansichten hatten und diesen in ihren Taten Ausdruck verliehen, sind bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode an einem glücklichen Bestimmungsort wiedererschienen, ja sogar in der himmlischen Welt', wenn er so mit dem Himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, die Wesen sterben und wiedererscheinen sehen sollte, niedrige und hohe, schöne und häßliche, in Glück und Elend, und verstehen sollte, wie die Wesen ihren Handlungen gemäß weiterwandern, dann könnte entweder er mir eine Frage über die Zukunft stellen, oder ich könnte ihm eine Frage über die Zukunft stellen, und er könnte meinen Geist mit seiner Antwort auf meine Frage zufriedenstellen, oder ich könnte seinen Geist mit meiner Antwort auf seine Frage zufrieden stellen.

    Aber laß die Vergangenheit sein, Udāyin, laß die Zukunft sein. Ich werde dich das Dhamma lehren: Wenn dies existiert, ist jenes; mit der Entstehung von diesem, entsteht jenes. Wenn dies nicht existiert, ist jenes nicht; mit dem Aufhören von diesem, hört jenes auf."

    (MN 79)


    Die Gegenwart, die Gegenwärtigkeit ist wichtiger:

    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, ausschließlich dies ist der Pfad, der zur Läuterung der Wesen führt, zur Überwindung von Kummer und Klagen, zum Verschwinden von Schmerz und Trauer, zum Erlangen des wahren Weges, zur Verwirklichung von Nibbāna - nämlich die vier Grundlagen der Achtsamkeit..."

    ... atmet er völlig achtsam ein, achtsam atmet er aus. Wenn er lang einatmet, versteht er: 'Ich atme lang ein;' oder wenn er lang ausatmet, versteht er: 'Ich atme lang aus.' Wenn er kurz einatmet, versteht er: 'Ich atme kurz ein;' oder wenn er kurz ausatmet, versteht er: 'Ich atme kurz aus.' ...

    "... Wiederum, ihr Bhikkhus, versteht ein Bhikkhu beim Gehen: 'Ich gehe;' beim Stehen versteht er: 'Ich stehe;' beim Sitzen versteht er: 'Ich sitze;' beim Liegen versteht er: 'Ich liege;' oder er versteht, in welcher Stellung sich sein Körper auch immer befindet [8]..."

    "... Wiederum, ihr Bhikkhus, ist ein Bhikkhu einer, der wissensklar handelt beim Hingehen und Zurückgehen; der wissensklar handelt beim Hinschauen und Wegschauen; der wissensklar handelt beim Beugen und Strecken der Glieder; der wissensklar handelt beim Tragen der Robe und beim Umhertragen der äußeren Robe und der Schale; der wissensklar handelt beim Essen, Trinken, Kauen und Schmecken; der wissensklar handelt beim Entleeren von Kot und Urin; der wissensklar handelt beim Gehen, Stehen, Sitzen, Einschlafen, Aufwachen, beim Reden und Schweigen [9]."

    "Auf diese Weise verweilt er, indem er den Körper innerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper äußerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper sowohl innerlich als auch äußerlich als einen Körper betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungs- und Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da ein Körper vorhanden ist, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auch auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet."

    (MN 10)

    Alles anzeigen
    Zitat

    "Und was ist das Heilsame? Enthaltung vom Töten von Lebewesen ist heilsam; Enthaltung vom Nehmen, was nicht gegeben wurde, ist heilsam; Enthaltung vom Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen ist heilsam; Enthaltung von unwahrer Rede ist heilsam; Enthaltung von böswilliger Rede ist heilsam; Enthaltung vom Gebrauch grober Worte ist heilsam; Enthaltung von Geschwätz ist heilsam; Nicht-Habgier ist heilsam; Nicht-Übelwollen ist heilsam; Richtige Ansicht ist heilsam. Dies nennt man das Heilsame."

    "Und was ist die Wurzel des Heilsamen? Nicht-Gier ist eine Wurzel des Heilsamen; Nicht-Haß ist eine Wurzel des Heilsamen; Nicht-Verblendung ist eine Wurzel des Heilsamen. Dies nennt man die Wurzel des Heilsamen."

    "Wenn ein edler Schüler so das Unheilsame, die Wurzel des Unheilsamen, das Heilsame und die Wurzel des Heilsamen verstanden hat, dann gibt er die Neigung zur Begierde vollständig auf, er vernichtet die Neigung zur Abneigung [2], er rottet die Neigung zur Ansicht und zum Dünkel 'Ich bin' [dies oder jenes] aus [3], und indem er Unwissenheit aufgibt und wahres Wissen erweckt, macht er Dukkha hier und jetzt ein Ende ( diṭṭheva dhamme dukkhassantakaro hoti ). Auch auf jene Weise ist ein edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist."

    (MN 9)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Jikjisa
    Gast
    • 11. August 2013 um 09:17
    • #28
    Zitat

    Was er wohl meint, ist das "Unmittelbare", das "Nichtgetrennte".

    Oder so :)


    @ bel: Wir wissen doch, daß die selektierten "neudeutschen" Begrifflichkeiten( womöglich Folge der Industrialisierung )
    keine spirituelle Ausdruckkraft haben & "Begriffsstutzigkeit" ( Hier & Jetzt ?--- Hä ?--- ) auslösen :D
    Es fehlt ihnen die auf die "Mitte" ( das Unsagbare, aber auch Heile ) hindeutende ( oder besser "einkreisende" ) Vielschichtigkeit und die Kreativität mit der durch
    Zusammenstellen von Schriftzeichen Ausdrücke geprägt werden konnten. Es fehlt ihnen schlicht Transparenz, also sind sie platt, kraftlos-
    genau wie eine Meditation ohne einsgerichtete Konzentration :D

    Allerdings haben Übersetzer es auch immer wieder hinbekommen dem Deutschen wieder wenigstens etwas von dem Fluß zurückzugeben, den es sicher mal hatte.

    Man kanns allerdings auch wieder übertreiben mit der Wort-Spielerei:

    125

    Der Affe aus den Fünfertoren

    an dieser Hütte drängt hinaus.

    Durchs Tor er wandert viel herum,

    klopft immer wieder: bum, bum, bum.

    126

    Steh still, du Affe! Rase nicht!

    Verhalt’ dich nicht wie früher mehr!

    Mit Weisheit halt’ ich dich zurück,

    wirst nicht mehr in die Ferne schweifen.

    GANGATIRIYO (der Gangesuferbewohner)
    ( übers. Ekkehard Saß )
    Theragāthā und Therīgāthā

  • Jikjisa
    Gast
    • 11. August 2013 um 13:57
    • #29

    Joram:

    Zitat

    Geist im Gegenwart steht vor ein Tor zur Erkenntnis. - ich hoffe dass jemand mit diesem komischen Satz was anfangen kann *lach*

    _()_

    Genau. Er kann sich nur so reinigen dafür. Warten ist allerdings auch eine Trübung - glaub mir :lol:

    Hui-dschung fragte einen Wanderprediger: "Was für einen Beruf habt ihr ?"
    "Ich halte Vorträge über das Diamant-Sutra."
    "Welches sind die ersten zwei Worte des Diamant-Sutra ?"
    "Ju schi" ( so )
    "Was bedeutet das ?"
    Der Wanderprediger wusste keine Antwort.

    Ich mag auch Tozan/Tosan.

    Guten Tag ;)

  • Sumedhâ
    Gast
    • 11. August 2013 um 17:45
    • #30
    Joram:


    Also: was ist eigentlich "Hier und jetzt"?

    _()_


    kann nur das Tun sein, essen, atmen, der fingerschlag in die tasten....usw.... alles was ich tue ist in dem moment hier und jetzt, wobei die begriffe die zeitliche und räumliche bedeutung verlieren, sie sind daswas ich tue.
    es geht im Chan und Zen um nichts anderes..... zumindest verstehe ich es so :)
    _()_
    .

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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