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  1. Buddhaland Forum
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Beiträge von mukti

  • was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.

    • mukti
    • 17. Oktober 2025 um 10:02
    JoJu91:
    mukti:

    In den überlieferten Buddhareden ist mehrfach beschrieben, wie sich Wiedergeburt nachweisen lässt,

    Mir fallen nur zwei Möglichkeiten ein, die Wiedergeburt zu widerlegen:


    1) Für Fortgeschrittene: Ich gehe ins ichlose Samadhi und kehre nicht mehr zurück ...

    2) Ich lege mich schlafen, schlafe ein und wache nicht mehr auf ...


    :?

    Alles anzeigen

    Endgültiges ichloses Samadhi kann auch das Ende der Wiedergeburten sein, dann wäre es keine Widerlegung.

    Möglicherweise ist im Tiefschlaf Bewusstsein auf so subtile Weise vorhanden, dass man sich nicht daran erinnern kann, wenn es sich nach dem Aufwachen wieder über die sechs Sinne manifestiert hat. Dann wäre das auch keine Widerlegung.

  • Verschieden Fähigkeiten die wichtig sind auf dem Weg.

    • mukti
    • 16. Oktober 2025 um 09:37
    Kaiman:

    Hallo,

    ich komm manchmal durcheinander mit den Fähigkeiten und Qualitäten die man als Buddhist entwickeln soll.

    Gibt es irgendwo eine Aufstellung /Übersicht was zentral wichtig ist.

    Es ist zwar schon eine Weile her, dass diese Frage gestellt wurde, aber sie ist ja immer aktuell.

    Da gibt es z.B. diese fünf Fähigkeiten:

    Zitat

    Wer, ihr Mönche, diese fünf Fähigkeiten völlig vollendet hat, ist ein Heiliger. Sind sie schwächer, ist einer ein Nichtwiederkehrer; sind sie noch schwächer, ist einer ein Einmalwiederkehrer, noch schwächer ein Stromeingetretener, noch schwächer ein der Lehre Nachfolgender, noch schwächer ein aus Vertrauen Nachfolgender.

    So macht, ihr Mönche, die Unterschiedlichkeit der Fähigkeiten die Unterschiedlichkeit der Früchte aus, die Unterschiedlichkeit der Kräfte, die Unterschiedlichkeit der Personen.

    So wird, ihr Mönche, vollkommener Erfolg durch vollkommenes Wirken erreicht, Teilerfolg durch teilweises: nicht unfruchtbar, sag ich, ihr Mönche, sind die fünf Fähigkeiten. S.48.12-14

    Zitat
    1. Die Fähigkeiten des Vertrauens,
    2. der Tatkraft,
    3. der Achtsamkeit,
    4. der Einigung,
    5. der Weisheit.

    Da hat, ihr Mönche, der edle Jünger Vertrauen, er traut der Wachheit des Vollendeten: Das ist der Erhabene, Heilige, Vollkommen, Erwachte, der Wissens- und Wandels-Bewährte, der Willkommene, der Welt Kenner, der unübertreffliche Lenker der zu erziehenden Menschen, der Meister der Götter und Menschen, der Erwachte, der Erhabene.


    Da setzt, ihr Mönche, der edle Jünger seine Tatkraft ein, um unheilsame Dinge zu überwinden und heilsame Dinge zu erringen: er dauert stark und standhaft aus, gibt bei heilsamen Dingen die Aufgabe nicht auf. Nicht aufgestiegene, böse, unheilsame Dinge nicht aufsteigen zu lassen, weckt er seinen Willen, müht sich darum, setzt seine Tatkraft ein, rüstet das Herz, kämpft. Aufgestiegene, böse, unheilsame Dinge zu überwinden, weckt er seinen Willen, müht sich darum, setzt seine Tatkraft ein, rüstet das Herz, kämpft. Nicht aufgestiegene heilsame Dinge aufsteigen zu lassen, weckt er seinen Willen, müht sich darum, setzt seine Tatkraft ein, rüstet das Herz, kämpft. Aufgestiegene heilsame Dinge sich festigen, nicht lockern, weiterentwickeln, erschließen, entfalten, erfüllen zu lassen, weckt er den Willen, müht sich darum, setzt seine Tatkraft ein, rüstet das Herz, kämpft.


    Da ist, ihr Mönche, der edle Jünger achtsam, ist mit höchster Geistesgegenwart begabt: Was da einst getan, einst gesagt wurde, daran denkt er, daran erinnert er sich. So wacht er beim Körper über den Körper, bei den Gefühlen über die Gefühle, beim Herzen über das Herz, bei den Erscheinungen über die Erscheinungen, unermüdlich, klar bewusst, achtsam, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Trübsinns.


    Da hat, ihr Mönche, der edle Jünger, das Loslassen zum zentralen Ansatzpunkt gemacht, und so erlangt er Einigung, und so erlangt er die Einheit des Herzens. Gar fern von Begierden, gar fern von unheilsamen Dingen verweilt er in erwägendem, sinnendem, einsamgeborenem Entzückenswohl, in der Weihe der ersten Schauung - - und so bis zur vierten Schauung.


    Da ist, ihr Mönche, ein edler Jünger weise, ist der Weisheit nachgefolgt, die Aufgang und Untergang sieht, der edlen, durchbohrenden, die zur völligen Leidensversiegung ausreicht. Er erkennt: Das ist das Leiden, das ist die Leidensentwicklung, das ist die Leidensauflösung, das ist das zur Leidensauflösung führende Vorgehen. S.48.10

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  • was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.

    • mukti
    • 15. Oktober 2025 um 12:50

    In den überlieferten Buddhareden ist mehrfach beschrieben, wie sich Wiedergeburt nachweisen lässt, nämlich im vierten Jhana. Wer wissen will ob das stimmt oder nicht, kann es also ausprobieren. Es ist halt nicht so einfach, das vierte Jhana zu erreichen. Wie sagte der Fuchs, dem die Trauben zu hoch hingen? "Die sind eh sauer".

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • mukti
    • 9. Oktober 2025 um 13:11

    Verfolgt vom Unangenehmen, flüchte ich in das Angenehme. Ich will nicht wahrhaben, dass es auf diese Weise kein Entrinnen gibt, das ist die Macht der Verblendung. Der Buddha ist meine Zuflucht, eines Tages werde ich die Wahrheit sehen.

  • Frage zu den 4 edlen Wahrheiten

    • mukti
    • 8. Oktober 2025 um 20:56
    Alboretti:

    Die 1. edle Wahrheit besagt ja grob formuliert, dass das Leben Leid beinhaltet und die 2. edle Wahrheit die Gründe dafür nennt.

    Menschen die Älter werden erfahren Leid bsp. in Form von körperlichen Beschwerden, dass ist mir klar, aber wie kann man mit Hilfe der edlen Wahrheiten dieses körperlichen Leiden überwinden?! Sie sind physisch da und können nicht einfach wegignoriert werden, oder mit Hilfe von Meditation und Beachtung des Achtfachen Pfades gelindert werden?!

    Da gibt es diese Lehrrede:[lz]

    Wenn der unbelehrte gewöhnliche Mensch, von einem Wehgefühl getroffen, traurig, beklommen ist, jammert, sich stöhnend an die Brust schlägt, in Verwirrung gerät, dann empfindet er zwei Gefühle, ein körperliches und ein gemüthaftes. ...

    Wird der erfahrene edle Jünger von einem Wehgefühl getroffen, ist er nicht traurig, beklommen, jammert nicht, schlägt sich nicht stöhnend an die Brust, gerät nicht in Verwirrung. So empfindet er nur ein Gefühl, ein körperliches, kein gemütmäßiges. ...

    Ist er von einem Wehgefühl getroffen worden, leistet er keinen Widerstand. ...

    Fühlt er ein Wehgefühl, so fühlt er es als Entfesselter. S.36.5.[/lz]

    Entfesselt, weil er die Gefühle nur beobachtet, ohne sie zu ergreifen und zu seinen Gefühlen zu machen. "Ein Gefühl ist da, an nichts in der Welt ist er angehaftet" (Satipatthana Sutta) Wenn man Widerstand leistet und gegen das Gefühl ankämpft, ergreift man es mit Hass, der Kehrseite des Begehrens.

    Die Übung des bloßen Beobachtens kann u.a. bei körperlichen Schmerzen eine große Hilfe sein. Durch das Nicht-Ergreifen entsteht eine Distanz und das Leid, das ja größtenteils im Geist stattfindet, nimmt ab.

  • was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.

    • mukti
    • 8. Oktober 2025 um 16:03
    ewald:

    Doch, wenn ich glaube, dass die Schriften die Regeln für mein Leben vorgeben und ich halte mich daran, dann ist es ein blindes Übernehmen von Dogmen.

    Ja, wenn du das nur glaubst.

  • was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.

    • mukti
    • 8. Oktober 2025 um 16:00
    Leonie:

    Diese Wahrheiten sind nichts anderes als Postulate - Behauptungen - für denjenigen, der sich nicht auf eine Praxis einlässt, bleiben sie das auch.

    Geht man dann aber den Weg - dann lösen sich diese Wahrheiten/Postulate auf - sie verlöschen einfach.

    Was gibt es also da zu übernehmen oder zu ergreifen?

    Die Praxis und den Weg.

  • was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.

    • mukti
    • 8. Oktober 2025 um 12:43

    Man findet Wahrheiten in sich selber und findet dann Bestätigung und Weiterentwicklung in bestimmten Lehren, z.B dem Palikanon. Es ist kein blindes Übernehmen von Dogmen.

  • was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.

    • mukti
    • 8. Oktober 2025 um 10:53
    Mahasi:

    (Aber eigentlich fehlt mir schon wieder die Lust, ist ja eh alles nur "Unsinn" über den man "nur lachen kann" oder "blinden daran glauben".)

    void:

    So eine Diskussion ist an dieser Stelle meist sehr schwer möglich.

    Ja sehr schwer, es ist besser einfach nur seine Ansichten darzustellen in der Chronik oder vielleicht in einem Blog, den es nach dem Update des Forums geben soll.

    Aber wozu eigentlich? Als Betrachtung der Lehre, Teil täglicher Übung. Das Aufschreiben kann hilfreich sein, bei der Reflexion über ein bestimmtes Thema ohne Abschweifung bei der Sache zu bleiben. Damit man damit nicht ganz alleine ist, teilt man ein wenig davon mit. Und freut sich, wenn man in der spirituellen Wüste des 21. Jahrhunderts auf ähnlich Gesinnte trifft.

  • was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.

    • mukti
    • 7. Oktober 2025 um 10:52
    Metta:


    Wieder mal ein schönes Beispiel für völlig ahistorische und auch inhaltlich, im Zusammenhang des Sutta, unangemessene Leseweise.

    Man kann es für ahistorisch und unangemessen oder für historisch und angemessen halten. Die Gründe für die eine oder andere Sichtweise sind so vielfältig, dass sie in einem Forum nicht alle angeführt, geschweige denn ausführlich dargestellt werden können. Für beide Versionen gibt es eine Fülle von Literatur und Millionen Anhänger.

    Demnach schreibe ich hier kurze Zusammenfassungen von traditionellen Ansichten, denen ich anhänge, ohne über sämtliche Einzelheiten zu diskutieren, Andersdenkende anzugreifen oder mich gegen Angriffe zu verteidigen und bemühe mich um Respekt, Toleranz und Wohlwollen. Der Kampf gegen Hindernisse findet innerlich statt.

  • was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.

    • mukti
    • 6. Oktober 2025 um 15:25
    Igor07:
    mukti:

    Keine unabhängige ewige Seele, sondern der bedingte, wandelbare Geist geht in das nächste Dasein über. Wille bzw. Absicht erwirkt den Geisteszustand, für den es dann die passende Daseinsform gibt, in der sich das Karma auswirkt.

    Wenn ich vom bedingten Wandel des Geistes ausgehe, warum sollte der Geist den entsprechenden Körper „aussuchen“? Ist es nicht so, dass Nama-Rupa zusammengehören und nicht trennbar sind?

    Sie sind trennbar:

    Zitat

    Wie wenn ein Mann einem Rohre den Halm auszöge und sich sagte: 'Das ist das Rohr, das ist der Halm, eins ist das Rohr, eins ist der Halm: aus dem Rohre hab' ich ja den Halm gezogen', ebenso lässt der Mönch aus diesem Leibe einen anderen Leib hervorgehen, formhaft, geistig gestaltet, mit allen Gliedern begliedert, sinnenfällig. D.2.3.

    Der geistige bzw. feinstoffliche Körper verlässt beim Tod den physischen Körper, bleibt in der jenseitigen Welt (Paraloka) oder geht in einen physischen Körper ein:

    Zitat

    Gleichwie etwa, großer König, wenn mitten auf dem Marktplatz ein Turm steht, und ein scharfsehender Mann stiege hinauf und gewahrte die Leute, wie sie Häuser betreten und wieder verlassen, auf den Straßen herankommen und weiter ziehen, mitten auf den Marktplatz sich hingesetzt haben; der sagte sich nun: 'Diese Leute treten ein in das Haus, diese verlassen es wieder, diese kommen heran und ziehen weiter auf den Straßen, diese haben sich mitten auf den Marktplatz hingesetzt': ebenso auch, großer König, kann nun der Mönch mit dem himmlischen Auge, dem geläuterten, über menschliche Grenzen hinausreichenden, die Wesen dahinschwinden und wiedererscheinen sehen, gemeine und edle, schöne und unschöne, glückliche und unglückliche, er kann erkennen wie die Wesen je nach den Taten wiederkehren. D.2.3

    Oder hier:

    Zitat

    Ihr Bhikkhus, angenommen, es gäbe es zwei Häuser mit Türen, und ein Mann mit guter Sehkraft stünde zwischen ihnen und sähe, wie die Leute die Häuser betreten und verlassen und an ihm vorbeigehen. Genau so sehe ich mit dem Himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, die Wesen sterben und wiedererscheinen, niedrige und hohe, schöne und häßliche, in Glück und Elend. Ich verstehe, wie die Wesen ihren Handlungen gemäß weiterwandern. M.130

  • was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.

    • mukti
    • 6. Oktober 2025 um 11:52
    Qualia:
    mukti:

    der Buddha lehrt dagegen Nibbana, das Erlöschen jeglichen Daseins.

    Macht das nicht klar, dass es das Ziel ist, keine Wiedergeburt, und gleichzeitig die Idee erzeugt, dass es unendlich viele Wiedergeburten nötig hat, um das zu erreichen?

    „Unendlich“ ist der Trick, um die eine Lehre des Buddha auszutricksen. Er hat gesagt, dass man in jedem Lebensbereich unendlich wiedergeboren wird. Nur in diesem Menschenbereich ist Befreiung von Wiedergeburt möglich.

    Es sind nicht unendlich viele Wiedergeburten nötig um Nibbana zu erreichen, das Dasein in dem es erreicht wird, nämlich als Mensch oder Deva, ist ja das Letzte.

    Qualia:

    Da muss doch etwas schiefgegangen sein, bei der Aufzeichnung in Schrift, oder besser: Die Klöster waren schon so mächtig geworden mit dem Wiedergeburtsglauben, dass Buddha geändert werden musste. Wo kommen wir denn hin, wenn jeder wissen kann, dass Wiedergeburt nur hier überwunden werden kann?

    Es wird wohl kaum ein seriöser Indologe und kein ordinierter Buddhist behaupten, der Buddha habe nicht gelehrt, dass sich das Dasein nach dem Tod fortsetzt, solange nicht Nibbana erreicht ist. Diese Lehre ist so vielfältig mit den kanonischen Überlieferungen in Pali, Chinesisch, Tibetisch usw., sowie den Kommentaren berühmter Praktizierender verwoben, dass so eine allgemeine, gründliche Umgestaltung der gesamten Lehre höchst unwahrscheinlich ist.

  • was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.

    • mukti
    • 6. Oktober 2025 um 11:24
    void:

    In vielen Kulturen glaubt man an eine Seele, die z.B Charakter, Emotionen, Vorlieben bewahrt. Im Buddhismus wird nichts davon behauptet. Emotionen, Charakter, Vorlieben, Gefühle, all dies geht verloren. Das einzige was behauptet wird ist das Wirken von Karma und eine Kontinuität im Erleben. Während das was man unseren Geist nennen könnte - die Skandhas nicht bewahrt werden so swen verloren gehen.

    So habe ich das verstanden. Ich lasse mich aber gerne korrigieren, wenn das falsch ist.

    Keine unabhängige ewige Seele, sondern der bedingte, wandelbare Geist geht in das nächste Dasein über. Wille bzw. Absicht erwirkt den Geisteszustand, für den es dann die passende Daseinsform gibt, in der sich das Karma auswirkt.

    Nichts geht verloren, der Körper zerfällt in die Elemente aus denen er gemacht ist und die vier geistigen Khandha - Gefühl, Wahrnehmung, Wille und Bewusstsein - wandeln sich zu der Existenz um, die dem erworbenen Charakter entspricht.

    Das ist nur das einfache Prinzip aus den komplexen Darstellungen und Erklärungen im Sutta Pitaka, Abhidhamma Pitaka und den Kommentaren. Die Sichtweise, der ich mich aus mehreren Gründen anschließe, ohne andere Sichtweisen korrigieren zu wollen.

  • was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.

    • mukti
    • 5. Oktober 2025 um 10:09
    void:

    Eines der größten Hindernisse ist ja, dass der Begriff "Reinkarnation" ein Begriff aus der Antike ist. Die Vorstellung hier ist, dass ein Geist sich ein neues Fleisch sucht, un das er ein- geht. Dieser Begriff - der ja mit dem buddhistischen Denken nicht vereinbar ist - wurde dann auf den Buddhismus angewendet.

    Das ist mit der überlieferten Lehre des Buddha vereinbar, finde ich. Der Unterschied ist, das der Geist im Buddhismus Anatta ist, also kein Selbst. Entweder reinkarniert er nach dem Tod oder erscheint spontan (opapātika), also ohne Zeugung durch Eltern als Geistwesen, Himmel- oder Höllenwesen in den entsprechenden Welten, wo er nirgends für immer bleiben kann.

    Andere Lehren sprechen von der Reinkarnation einer ewigen Seele, ein unveränderliches unvergängliches Selbst, das bestenfalls seine ursprüngliche absolute oder göttliche Position erreichen kann, der Buddha lehrt dagegen Nibbana, das Erlöschen jeglichen Daseins.

  • was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.

    • mukti
    • 4. Oktober 2025 um 13:35

    Einerseits gibt es die Lehre der Wiedergeburt, andererseits die Lehre der Vernichtung. Letztere mag es auch immer schon gegeben haben, sie hat aber erst seit etwa 400 Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. In den Jahrtausenden vorher, vermutlich bereits in prähistorischer Zeit, dominierte die Lehre der Wiedergeburt die menschliche Kultur, vom Schamanismus bis zu den Hochkulturen. Die Gesellschaftsordnung war danach ausgerichtet, mit der Priesterschaft an der Spitze und Kultstätten bis zu den gigantischen Pyramiden und Kathedralen. Der Tod galt nicht als das Ende, angenommen wurde zumindest eine Wiedergeburt in himmlischen oder höllischen Zuständen, wie etwa im Christentum, es gab auch den Glauben an wiederholte Wiedergeburt.

    Der Glaube mag auf bloßer Wunschvorstellung beruhen, oder, was ich für wahrscheinlicher halte, auf der Erkenntnis und Wahrnehmung besonderer Menschen und einem allgemeinen Gespür für das Wahre, das allmählich nachgelassen hat und in unserer materialistischen Zeit weitgehend verlorengegangen ist. Die Erforschung der sinnlich wahrnehmbaren Materie hat zu einer alles bestimmenden Technisierung geführt. Es geht nur mehr darum, aus diesem Leben das Maximum an Annehmlichkeit und Sinnesfreude herauszuholen, die großen Fragen über das Dasein haben nur mehr marginale Bedeutung. Durch moderne Forschung und Technik erwartet man sich darauf auch keine Antworten - unter bestimmten Umweltbedingungen sind eben Zellen entstanden, die haben sich geteilt und das Leben sowie den Geist hervorgebracht, das ist alles.

    Wirklich alles? Ist das insgesamt ein Fortschritt, mit dem vergangene Fantasien der Menschheitsgeschichte verblassen? Ein Sakrileg, hier eine Degeneration zu vermuten. Die Ketzer dürfen bleiben, werden höchstens als esoterische Spinner totgelacht.

    Vielleicht gibt es die geistige Welt und die wandelbare geistige Gestalt, die sich bei der Entstehung tierischer und menschlicher Körper mit der Materie verbindet. Vielleicht erstreckt sich die geistige Welt über Himmel und Hölle, bevölkert von Wesen ohne physische Körper, wie es von den Alten gelehrt wurde, auch vom Buddha. Vielleicht ist der Tod ein Übergang in eine der fünf Daseinsformen. Und vielleicht gibt es Menschen, die auch heute noch etwas davon wahrnehmen und selber erfahren, aber in einer Gesellschaft geboren wurden, die ihnen das nicht glaubt oder es für unwichtig und belanglos hält.

  • Leichenbetrachtung im Satipaṭṭhāna-Sutta

    • mukti
    • 2. Oktober 2025 um 13:41
    Qualia:

    Buddha sagt ganz klar und deutlich: Geburt, Altern, Krankheit, Sterben sind unabwendbare Geschehnisse des Lebens. Leiden werden sie ausschließlich durch Ergreifen der fünf Anhäufungen. Was ist daran so schwer zu verstehen?

    Ist nicht schwer zu verstehen - kein Ergreifen, kein Leid.

  • Leichenbetrachtung im Satipaṭṭhāna-Sutta

    • mukti
    • 2. Oktober 2025 um 12:28
    Qualia:

    Die Leiche, die ich betrachte, war einmal jemand, der überzeugt war, dass der Körper ekelhaft ist, jedenfalls wenn er dogmatischer Buddhist war.

    Ist die Leichenbetrachtung deiner Meinung nach dogmatischer Unsinn?

  • Leichenbetrachtung im Satipaṭṭhāna-Sutta

    • mukti
    • 2. Oktober 2025 um 10:28
    Qualia:

    Das Wirkliche ist eben nicht, dass man die betrachtete Leiche ist.

    Die ist man sicher nicht, da ist ja kein Ich-Bewusstsein mehr drin. Was hat dann die Leichenbetrachtung für einen Zweck, wenn ohnehin klar ist, dass man nicht die Leiche ist? Vielleicht meinst du, das wäre der Zweck:

    Qualia:

    Die Wirklichkeit erkennen ist das Reale sehen und sich nicht vorzustellen, dass man das Vorgestellte, Betrachterte, Beobachtete ist. Man ist entweder Betrachter oder Handelnder, niemals der in seiner Vorstellungen.

    Wenn man nicht das ist, was man sich vorstellt, was man betrachtet oder beobachtet, dann ist man auch nicht der Körper zu Lebzeiten, weil man den ja betrachten oder beobachten kann und man ist auch nicht derjenige der sich vorstellt, der Körper zu sein. Demnach wäre der Zweck der Leichenbetrachtung, diese Wirklichkeit zu erkennen, das Reale, nämlich dass man zu keiner Zeit der Körper ist.

    Hast du es so gemeint?

  • was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.

    • mukti
    • 1. Oktober 2025 um 11:36
    Samadhi1876:

    Anscheinend glaubte der Buddha selbst nicht daran, bzw. Es war ihm nicht so wichtig.

    Das lässt sich schwerlich aus der Überlieferung ableiten. Da sagt der Buddha, dass er beim Erwachen drei Wissen erlangt hat: Die Erinnerung an seine früheren Leben, das Wiedererscheinen der Wesen nach dem Tod gemäß ihres Karma und die Befreiung durch Triebversiegung. (M.71. u.a.)

    Zitat

    Selbst gesehen habe ich Wesen mit schlechtem Wandel, wie sie bei Zerfall des Leibes, nach dem Tode auf den Abweg gelangten und Wesen mit gutem Wandel, wie sie auf gute Fährte gelangen.

    Nicht weil ich es von einem andern Asketen oder Priester gehört habe, sag ich das: was ich vielmehr selber erkannt, selber gesehen, selber erfahren habe, davon nur sag ich dieses. It.70/71

    In vielen Lehrreden heißt es, dass man beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode (kāyassa bhedā paraṃ maraṇā) gemäß seines Karma weiterwandert, z.B.:

    A.III.52-61, A.III.62-71, A.III.92-103, A.I.1-33, A.II.119-246, A.V.1-10, A.V.31-40, A.V.161-170, A.V.181-200, A.V.201-220, A.VI.46-54, A.VI.61-64, A.VII.31-44, A.VII.58-60, A.VII.61-84, A.VIII.11-20, A.VIII.31-50, A.V.111-130, A.VI.12-20, A.VI.55.60, A.X.178-219, A.XI.1-11, S.17.10,S.42.2-6, S.22.81-90, It.20-29.

    In der vierten Vertiefung kann es jeder sehen:[lz]

    Wenn sein konzentrierter Geist auf solche Weise geläutert, klar, makellos, der Unvollkommenheit ledig, gefügig, nutzbar, stetig und unerschütterlich ist, richtet er ihn auf das Wissen von der Erinnerung an frühere Leben. Er erinnert sich an viele frühere Leben, das heißt, an eine Geburt, zwei Geburten, drei Geburten,...

    M.125. u.a.[/lz]

  • Leichenbetrachtung im Satipaṭṭhāna-Sutta

    • mukti
    • 1. Oktober 2025 um 10:36

    Die Übungen des Satipatthana Sutta (D.22) haben den Zweck über das Dasein so bewusst zu werden, wie es in Wirklichkeit ist, um die leidverursachenden Täuschungen zu beenden. Eingeleitet wird es durch eine Meditation, die den Geist in einen ruhigen, klaren Zustand versetzt "betrachtend, achtsam, klarbewusst, ohne Begehren und Abneigung hinsichtlich der Welt", mittels Konzentration auf den Atem. Dann betrachtet man den Körper:

    Zitat

    Er weilt beim Körper das gesetzmäßige Entstehen betrachtend, das gesetzmäßige Vergehen betrachtend, das gesetzmäßige Entstehen und Vergehen betrachtend. 'Ein Körper ist da', so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, aber nur in dem Maße, wie es der Erkenntnis dient, wie es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, hängt an nichts in der Welt.

    Außerdem macht man sich alle Handlungen bewusst, während sie stattfinden: Hinblicken und Wegblicken, Beugen und Strecken, Kauen, Schmecken, Gehen, Stehen, Sitzen, Sprechen usw.

    Man vergegenwärtigt sich die Bestandteile des Körpers: Haare, Zähne, Haut, Fleisch, Knochen, Organe und Flüssigkeiten, und die Zusammensetzung aus den vier Elementen: Festes, Flüssiges, Wärme und Gase.

    Man macht sich das Vergehen bewusst "wie wenn man eine Leiche sehen würde" und zieht die Parallele zu seinem Körper: Auch mein Körper wird so werden - von Würmern zerfressen, verwesend, die blanken Knochen, alles zerfällt.

    Man konfrontiert sich eben damit, wie es in Wirklichkeit ist, mit stabiler Geistesruhe, losgelöst und klar bewusst, ohne Begehren und Abneigung. Ebenso betrachtet man die Gefühle und Geisteszustände.

    Diese Übungen ausführlich und regelmäßig durchzuführen, eignet sich besonders für Mönche und Nonnen, die nicht durch weltliche Angelegenheiten abgelenkt sind und nichts anderes anstreben als Loslösung, Wahrheit und Leidbefreiung.

    Es wird auch als samatha-vipassanā bezeichnet (Geistesruhe und Einsicht) und in diversen Kurzformen präsentiert, so wie es für Laien zuträglich ist. Die Leichenbetrachtung wird da oft weggelassen.

  • Leichenbetrachtung im Satipaṭṭhāna-Sutta

    • mukti
    • 26. September 2025 um 20:11
    Kianga:
    mukti:

    denn für den Tod gilt: "Das Wahre ist nicht schön und das Schöne ist nicht wahr".

    Ich habe schon mehrere Sterbende erlebt, die im Moment des Todes, ein sehr friedlichen Gesichtsausdruck bekamen.

    Vermutlich waren sie zu Lebzeiten schöner anzusehen als im Stadium der Verwesung.

  • Leichenbetrachtung im Satipaṭṭhāna-Sutta

    • mukti
    • 26. September 2025 um 12:53

    Gestorben wird auch heute noch, aber der Umgang damit hat sich verändert, denn für den Tod gilt: "Das Wahre ist nicht schön und das Schöne ist nicht wahr".

    Im Mittelalter gab es noch das "Memento Mori" (Gedenke des Todes) und in der Neuzeit das "Vanitas" (Vergänglichkeit), mit den entsprechenden bildlichen und sprachlichen Darstellungen, wie z.B. dieses Gedicht, das sehr an die buddhistische Leichenbetrachtung erinnert:


    [lz]

    Über die Gebeine der ausgegrabenen Philosetten

    O häßlich' Anblick! ach! wo sind die güldnen Haar!

    Wo ist der Stirnen Schnee? wo ist der Glanz der Wangen?

    Der Wangen / die mit Blut und Lilien umfangen?

    Der Rosen rote Mund! wo ist der Zähne Schar?

    Wo sind die Sternen hin? Wo ist der Augen Paar

    Mit den die Liebe spielt? Itzt flechten schwarze Schlangen

    Sich um das weite Maul / die Nasen ist vergangen

    Die keinem Elfenbein vorhin zu gleichen war.

    Ist jemand der noch kann beherzt und sonder Grauen

    Der Ohren kahlen Ort / der Augen Lucken schauen?

    Ist jemand / der sich nicht vor dieser Stirn entsetzt?

    Der denke / wie sich werd' alsdann sein Geist befinden

    Wenn er in kurzem wird auf gleichen Schlag verschwinden?

    Weil schon der Tod auf ihn die schnellen Pfeile wetzt.

    Andreas Gryphius

    1616-1664[/lz]

    Brrrrr... muss das sein? Wir schauen lieber auf die schöne Seite des Daseins, solange sie noch erhältlich ist.

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • mukti
    • 21. September 2025 um 19:15
    Anna Panna-Sati:

    Es freut mich für dich, dass du bereits ein verringertes Daseinsbegehren bei dir beobachten kannst, aber wie kommst du zu der Einschätzung "zur Zeit des Sterbens" nicht vollkommen loslassen zu können?

    Weil das Daseinsbegehren sehr tief gründet, es ist ja eigentlich die Wurzel der Existenz. "Man findet nirgends etwas, das lieber wäre als das eigene Selbst" sagt der Buddha in S.3.8, und Ud.5.1.

    Anna Panna-Sati:

    Man kann sich erfahrungsgemäß ein Stück weit aus dem körperlichen Sterbeprozess ausklinken, dissoziieren und den Körper "sein Ding" machen lassen, während der Geist - je nach Verfassung - gleichmütig oder aufgeregt, ergeben/akzeptierend oder verzweifelt/mit Widerstand, beobachtet, was geschieht, bis das Bewusstsein schwindet...

    Sind Körper und Geist eng verbunden, "im Reinen" und ergeben in das Unvermeidliche (Schwäche, Mattigkeit, Schmerzen etc. sorgen für "Lebensüberdruss"- unter diesen Bedingungen), wird man - erst recht nach jahrelanger buddhist. Praxis - leichter loslassen können (vermute und hoffe ich... ;) ).

    Ja ein Stück weit, das Beobachten bis zum vollkommen reinen, gleichmütigen Gewahrsein und schließlich bis zu Nibbana aufrecht zu erhalten, dazu ist wohl eine sehr hoch entwickelte Achtsamkeit und Sammlung die Voraussetzung.

    Aber sogar wenn man nicht perfekt dem Erwachten, der Lehre und der Jüngerschaft nachfolgen konnte, aber Vertrauen und bestimmte Fähigkeiten hat, ist es möglich, beim Sterbeprozess Sotapanna zu erreichen. Wie der Sakyer Sarakāni: "Er hat zum Zeitpunkt des Todes die Übung auf sich genommen" S.55.24

  • Begeisterung Buddhismus

    • mukti
    • 20. September 2025 um 08:59

    Deine Schilderung finde ich inspirierend, 1singledrop. Ja wir machen weiter, auch wenn die Begeisterung einmal nachlässt üben wir einfach weiter, weil wir erkannt haben, dass es richtig ist.

  • was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.

    • mukti
    • 17. September 2025 um 18:53

    Die Abstimmung ist seit einiger Zeit bei fifty-fifty stehengeblieben, 7 für Ja und 7 für nein. Einstweilen also keine vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt und jeder kann sich hier halbwegs wohl fühlen.

    Selber gehöre ich zur Ja-Hälfte, packe aber lieber nicht alle meine Argumente aus. Die würden widerlegt und ich müsste die Widerlegungen widerlegen usw., dieses endlosen Spiels bin ich müde geworden.

    Der Gedanke der Wiedergeburt, bzw. der Fortsetzung des Daseins nach dem Tod, ist mir seit langer Zeit vertraut, nichts konnte mich davon abbringen, schon gar nicht die Anatta-Lehre.

    Also denn, jeder nach seiner Art.

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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