Ich habe auch gemerkt, dass vorsätzlich Hinayana oder Tendai-Buddhisten und auch interessanterweise christliche Theologen immer das Argument bringen, dass ja weil die Mahayana-Sutren offiziell (!) erst 500 Jahre nach dem Tod Buddhas entstanden, dass ja beweisen würde, dass es kein Buddha Wort wäre. (Gleiches, was ja auch von den Pali-Schriften behauptet werden kann, denn diese wurden auch erst hunderte Jahre nach dem Tod Buddhas aufgeschrieben.) Allerdings ist das nur eine Theorie und keinesfalls eine bewiesene Theorie. Tatsächlich haben da einige Buddhologen eine andere Meinung zu.
Andereseits, bist du doch selbst der Meinung, dass die Pali-Sutren mehr als nur editiert und hagiographiert wurden und wohl also open-source Projekt gelten dürfen, an dem unterschiedliche Autoren, unterschiedliche Versionen des Buddhas präsentierten. So gibt es viele Ungereimtheiten und diese Wiedersprüche lassen sich auch nicht gut miteinander versöhnen.
Das Buddha seine Texte geheim halten wollte, ist in den Sutren beschrieben, dass sie also erst nach einer Zeit aufgeschrieben wurden und an die Öffentlichkeit gelangen, ist also mehr als logisch und keine Selbstbeweihräucherung, denn der Buddha wollte diese nie öffentlich haben bzw. wollte er sie erstmal nicht öffentlich haben, die Idee später nur noch den großen Bodhisattva-Weg zu lehren, steht aber so im Lotus Sutra geschrieben. Also war die natürliche Entwicklung an die Öffentlichkeit eine wünschenswerte.
Das also Mahayana-Werte und Ansätze in den frühsten Aufzeichnungen der Schriften auftauchten, ist auch nicht weit hergeholt, das hier und da mal was raussickerte.
Der Glaube, Mahayana-Wort ist ein kein Buddha-Wort ist ein Glaube, meist von Vertretern des Hinayana. Bewiesen, ist da gar nichts!