1. Übersicht
  2. Forum
  3. Lexikon
  • Anmelden
  • Registrieren
  • Suche
Alles
  • Alles
  • Seiten
  • Forum
  • Lexikon
  • Termine
  • Erweiterte Suche
  1. Buddhaland Forum
  2. Anna Panna-Sati

Beiträge von Anna Panna-Sati

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • Anna Panna-Sati
    • 13. September 2025 um 15:56

    Hallo, ihr Lieben, :)

    dieses Thema beschäftigt mich schon lange, aber in den letzten Monaten vermehrt, weil ich Anfang des Jahres mit einer ziemlich schlimmen Diagnose konfrontiert wurde und bald darauf gerade noch "dem Tod von der Schippe sprang", wie man so sagt... :erleichtert:

    (Direkt nach der Diagnosestellung hatte ich geglaubt, die beste Lösung sei es, nichts zu tun und den Dingen ihren natürlichen Lauf zu lassen (u.a., wegen vorhandener Arzt- und Krankenhaus-Phobie) , aber als die Symptome immer unangenehmer und bedrohlicher wurden, regte sich plötzlich ein starker Überlebenswille in mir, sowie der übermächtige Wunsch, (weiter) dazusein, weiterzuleben, notfalls auch eingeschränkt und mit leidhaften Zuständen...

    Zugrunde lagen die Angst vor dem Sterben und - für mich überraschend - dem Tod und diese übertrafen schlussendlich die phobischen Ängste und Bedenken bzgl. der ärztlichen Behandlung.

    Zur Erleichterung meines panischen Hausarztes ließ ich mich dann also doch in die Uniklinik einweisen, wo es gerade noch gelang, mein Leben zu retten - zumindest fürs Erste.....)


    Laut dem Buddha ist das Daseinsbegehren (Bhava-tanha) eine von drei Arten des Begehrens, die (für Nibbana/Nirvana) zu überwinden seien:

    Zitat

    A.VI.106 Das Leidensende II - 11. Taṇhā Sutta

    Dreifaches Begehren, ihr Mönche, hat man zu überwinden und dreifachen Dünkel. Welches dreifache Begehren aber hat man zu überwinden?

    • Das Sinnlichkeitsbegehren,
    • das Daseinsbegehren und
    • das Selbstvernichtungsbegehren.

    ....

    https://www.palikanon.com/angutt/a06_088-140.html#a_vi106

    Tatsächlich geht bhava-tanha jedoch über den kreatürlichen Überlebenswillen noch hinaus und impliziert:

    - Verlangen nach günstigen/angenehmen Lebensbedingungen (Ablehnung widriger Lebensumstände...)

    - Verlangen nach fortgesetzter, womöglich ewiger, Existenz (Wiedergeburt, Wiederauferstehung,...), verbunden mit Anhaftung an Identitätsvorstellungen

    -> Festhalten an "Ich" und "Mein"

    -> Streben nach Unsterblichkeit

    -> Angst vor dem Verlöschen

    Dies kann auch den buddhistisch Praktizierenden letztlich zu den subtileren Arten des Daseinsbegehrens führen

    (Teile der "5 höheren Fesseln" - siehe: https://www.palikanon.com/wtb/samyojana.html)

    - Begehren nach Feinkörperlichkeit (rupa-raga)

    = Verlangen nach verfeinerten materiellen Existenzformen, Erhalt von Schönheit/Reinheit, Anhaftung an Jhana-Zuständen der Formsphäre

    - Begehren nach dem Unkörperlichen (arupa-raga)

    = Verlangen nach rein-geistigen Existenzformen, Festhalten an subtilen meditativen Erfahrungen, Anhaftung an formlose Jhanas


    Den Dichter, Humorist und Zeichner Wilhelm Busch beschäftigten übrigens in diesem Kontext auch die Themen Wiedergeburt/Reinkarnation....

    Zitat

    Seelenwanderung

    Wohl tausendmal schon ist er hier

    Gestorben und wiedergeboren,

    Sowohl als Mensch wie auch als Tier,

    mit kurzen und langen Ohren.

    Jetzt ist er ein armer blinder Mann,

    Es zittern ihm alle Glieder,

    Und dennoch, wenn er nur irgend kann,

    Kommt er noch tausendmal wieder.

    1904

    (Wilhelm Busch)

    Alles anzeigen
    Zitat

    Tröstlich

    Die Lehre von der Wiederkehr

    Ist zweifelhaften Sinns.

    Es fragt sich sehr, ob man nachher

    Noch sagen kann: Ich bin’s.

    Allein was tut’s, wenn mit der Zeit

    Sich ändert die Gestalt?

    Die Fähigkeit zu Lust und Leid

    Vergeht wohl nicht so bald.

    nach 1900

    (Wilhelm Busch)

    https://www.planetlyrik.de/lyrikkalender/…cht-troestlich/

    Alles anzeigen

    Aber dies nur am Rande... ;) :erleichtert:


    Wichtig ist es wohl noch, zu betonen, dass das "Begehren nach Nicht-Existenz/ Vernichtung" (vibhava-tanha) vom Buddha als genauso leiderzeugend, wie die anderen Arten des Begehrens gesehen wurden.

    Es kann also auch nicht darum gehen, das Leben als wertlos (sinnlos) zu ächten und demzufolge wegwerfen/loswerden zu wollen.

    Der von Buddha gelehrte "mittlere Weg" bedeutet entsprechend : weder Lebensgier, noch Lebensverneinung... :shrug:


    Was fällt euch zu diesem Thema ein?...

    - Spürt ihr (noch) ein starkes Daseinsbegehren?

    - Wenn ja, versucht ihr, dem entgegenzuwirken ?

    - Wenn nein, warum nicht?

    - Führt fortgeschrittene buddhist. Praxis zur fühlbaren Abmilderung der Daseinsbegierde?

    - Wie kann man "spirituelles Anhaften" verhindern, das sich auf "Begehren nach feinkörperlichen Zuständen" und "Begehren nach Unkörperlichem" bezieht?

    .....


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    (paticca-samuppanna = bedingt entstanden / paticca-maranta = bedingt sterbend...)

  • Freundschaft (im Buddhismus)

    • Anna Panna-Sati
    • 10. September 2025 um 17:16

    Lieber Jenscha , :)

    vielen Dank für deinen Beitrag! _()_ :heart:

    Habe deine Zitate - der leichteren Verständlichkeit wegen - von Deepl übersetzen lassen:

    Zitat

    Der Freund, der nur nimmt,

    Der Freund der leeren Worte,

    Der Freund voller Schmeichelei,

    Und der rücksichtslose Freund;

    Diese vier sind keine Freunde, sondern Feinde;

    Die Weisen verstehen dies

    Und halten sie auf Distanz,

    Als wären sie ein gefährlicher Weg.

    The Buddha, Sigalovada Sutta, 20.

    Alles anzeigen
    Jenscha:

    Vor einigen Jahren bestand mein Freundeskreis leider noch überwiegend aus Nehmern, Egoisten und Narzissten. Auch ein paar aus Kategorie 2 (hohle Worte) waren dabei.

    Wie kommt es dazu, dass man oft so lange an solchen "Schein-Freundschaften" festhält? :?

    (Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass häufig einseitige Zuneigung, Angst vor Verlust und anhaltende Hoffnung auf Besserung der Beziehung eine Rolle spielen...)


    Wer ersehnt sich nicht einen solchen Freund ? :

    Zitat

    «Wer Wohltat ausübt als ein Freund,

    Und wer in Freud' wie Leid besteht,

    Wer Heil zu deuten nicht versäumt?

    Als Mitempfinder herzenstreu:

    «Als Freunde gelten diese vier,

    Dem klugen Manne wohlbekannt:

    Er soll sie halten lieb und wert,

    Gleichwie die Mutter hegt ihr Kind.

    The Buddha, Sigalovada Sutta, 20.

    Alles anzeigen

    Dann braucht man sich ja nur noch als ebensolcher Freund zu erweisen... :shrug: :)


    Zitat

    Auf der Suche nach einem vorzüglichen Freund, wird zumindest nach Ebenbürtigen gesucht, doch strebt man nach einem, der überlegen ist. Ein Fortschritt ist jedenfalls nur im Umgang mit Besseren zu erwarten, und der Umgang mit Personen, die einem unterlegen sind, lässt Abfall in den Tugenden erwarten.

    Dieser Rat richtet sich m.E. an Menschen, die bereits einen "guten Wandel" anstreben, aber vielleicht noch am Anfang stehen.

    Andernfalls würde ich mich ernsthaft fragen, wie das aus der Perspektive des "Besseren" aussieht, der dann von einem "Unterlegenen" als möglicher Freund "erwählt" wurde....

    Wäre die Konsequenz dann u.U. Zurückweisung eines "nicht Ebenbürtigen"?

    Im Falle eines Kalyanamittas wohl nahezu ausgeschlossen: Aus Mitgefühl würde er vermutlich niemanden abweisen, der bereit ist, sich auf dem buddhist. Weg weiterzuentwickeln, oder... ? :?

    ---

    Aristoteles unterschied drei Arten von Freundschaft:

    1. Die Freundschaft des Nutzens (gegenseitige Hilfe/Unterstützung...)

    2. Die Freundschaft der Lust (gemeinsame Unternehmungen/Spaß/Freude teilen...)

    3. Die vollkommene Freundschaft (Freundesliebe aufgrund persönlicher Eigenschaften, um seiner selbst willen...)

    (Natürlich gibt es da auch Überschneidungen...)

    Wichtigste Voraussetzung:

    Zitat

    Die erste Bedingung für eine gelingende Freundschaft ist die Gegenliebe.

    Freundschaft kann es zwischen zwei Menschen demnach also nur geben, wenn sie auf Gegenseitigkeit beruht.

    Gleichzeitig muss es zwischen diesen beiden Menschen aber auch ein gegenseitiges Wohlwollen geben.

    Wohlwollen in dem Sinne, dass man dem anderen Gutes wünscht:

    "Dem Freunde aber, sagt man, muß man um seiner selbst willen das Gute wünschen."

    http://wwwhomes.uni-bielefeld.de/awitthus/ZusammenfassungA.pdf

    Alles anzeigen
    Qualia:

    Mir ist es vollkommen egal, welches Geschlecht mein Freund hat.

    Das sehe ich grundsätzlich auch so, lieber Qualia . _()_ :heart:


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • Freundschaft (im Buddhismus)

    • Anna Panna-Sati
    • 10. September 2025 um 16:09

    Hallo, liebe Schneelöwin , :)

    herzlichen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen mit deinem "edlen Freund" / Kalyanamitta. _()_ :heart:

    (Irgendwie typisch, dass du ihn kennengelernt hast, just, als du die Suche aufzugeben bereit warst - also quasi "losgelassen" hattest ... :) )

    Ich freue mich für dich, obwohl die Beziehung nicht unkompliziert zu sein scheint (was aber auch in der "Natur der Sache" liegen mag)...:

    Schneelöwin:

    ich hätte nie gedacht, dass das Zusammensein sich so anspruchsvoll gestaltet. Für mich teilweise sehr anstrengend, weil wir von einer Ebenbürtigkeit doch weit entfernt sind und sich (für mich) dann automatisch eine Art Gefühl Schüler-Lehrer Verhältnis einstellt, obwohl von ihm wirklich garnicht gewollt.

    Ja, es stellt sich tatsächlich auch die Frage, wie empfindet der "Überlegene" seine "Lehrer-Rolle", nimmt er sie (gerne) an oder würde er im Grunde "Augenhöhe" bevorzugen?

    (Aber wie will man überhaupt beurteilen, wer jetzt z.B. "spirituell weiter fortgeschritten" ist? Wer schätzt das ein?)

    Sprichst du mit ihm darüber, weiß er, was in dir vorgeht oder hängst du - womöglich geradezu ehrfürchtig- an seinen Lippen und klärst alles andere mit dir selbst ?

    Ich glaube, dass es ganz wichtig für gegenseitiges Vertrauen und Verstehen ist, möglichst einfühlsam auch solche Gefühle anzusprechen - oft kommt dabei Überraschendes ans Licht... ;)

    Schneelöwin:

    Viele seiner Handlungen, Gespräche verstehe ich erst viel später, nach innerer Einkehr und Resümee und noch näherem Kennenlernen und es wird nicht einfacher.

    Es scheint dich etwas zu verunsichern (was ich gut nachvollziehen kann), aber letztlich zählt doch eure freundschaftliche (Ver-)Bindung und dass du "später" dann doch begreifst...

    Schneelöwin:

    Ebenbürtig und zusammen wachsen könnte die bessere Konstellation sein und wichtig ist: " zu lernen voneinander zu lernen."

    Ein guter Lehrer lernt auch immer vom Schüler - es ist eine Kooperation -

    schlussendlich hat eine fruchtbare, gute Beziehung symbiotischen (im Sinne von Mutualismus = beide profitieren) Charakter.

    Ich bin ganz sicher, dass du ihm auch viel (zurück)gibst, aber vergleichen (oder "aufrechnen") könnte zu unheilsamen Gedanken führen und eure Beziehung unnötig beschweren.

    Von Herzen alles Gute für eure (spirituelle) Freundschaft! :heart:


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • Verehrung (im Buddhismus)

    • Anna Panna-Sati
    • 8. September 2025 um 21:12

    Hallo, lieber Aravind , vielen Dank für deinen Beitrag! _()_ :)

    Aravind:

    Das ist tatsächlich nicht mein Ding, schon als Kind nicht. Bewunderung, Respekt, Liebe, klar.

    Vielleicht orientiert man sich als Kind stark an seinem familiären Umfeld, also vorwiegend den Eltern, und wenn diese dem Nachwuchs niemand/nichts Verehrungswürdiges zeigen (und Verehrung quasi vorleben), tendiert das Kind vermutlich auch nicht dazu... :?

    Aravind:

    Verehrung war in unserer Familie nicht so angesagt, die war in der Beziehung eher republikanisch geprägt.

    Und vermutlich nicht (besonders) religiös?

    In meiner Herkunftsfamilie legte mein Vater großen Wert darauf, dass über (gläubige) Menschen und ihre Anbetungs- bzw. Verehrungsobjekte nicht negativ gesprochen oder gar gelästert wurde, was ich als Pubertierende zunächst nicht ganz nachvollziehen konnte, weil er selbst nicht (mehr) glaubte, regelmäßig die Kirche kritisierte und ich seit meinem 13. Lebensjahr ebenfalls Gottesglauben und (kath.) Kirche losgelassen hatte...

    Aber: Es war für mich einzusehen, dass man Menschen nicht das, was ihnen "heilig" ist, madig machen sollte, weil es sie kränken oder verletzen könnte.

    Bald fand ich selbst auch anderes, was ich verehren konnte.... :erleichtert:

    (Fühlte es so ähnlich wie der Buddha:

    ..."Übel ist es niemand zu haben, den man verehrt und hoch hält ..."

    (Samyutta Nikaya 6.2. Garava Sutta))

    Im zarten Alter von 38 Jahren erlebte ich in meiner ersten -tiefenpsychologischen- Psychotherapie, dass die Therapeutin eines Tages befand: "Sie haben ihren Vater auf ein Podest gestellt. Da gehört er nicht hin!"

    (Damals war ich erst ziemlich empört, dass sie sich "anmaßte", so über meinen m.E. - bewundernswerten - Vater zu sprechen... :eek: Später musste ich ihr allerdings recht geben...)

    Aravind:

    Ich kenne einige "bekannte" Leute. Mir fehlt da jegliche Ehrfurcht vor ihrer Bekanntheit oder ihrem Stand. Aber, wie gesagt, ich habe durchaus Respekt.

    Jemand nur aufgrund seines Bekanntheitsgrades zu verehren, ist auch nicht mein Ding... Gleiches gilt für seinen "Stand", der manchem ja schon quasi mit der Geburt mitgeliefert wird, ohne dass er groß etwas dazu tun musste...

    Respekt ist natürlich selbstverständlich.


    Wenn Lebewesen, sei es Mensch oder Tier, "Verehrung" erfahren, gereicht es ihnen ja auch nicht immer zum Wohl...:

    Menschen können sich unter (Erfolgs-)Druck gesetzt fühlen oder Dünkel und Stolz entwickeln, was ihnen letztlich schaden wird.

    Tiere, z.B. Indiens "heilige Kühe", leiden unter Vermenschlichung/Vergöttlichung durch nicht bedürfnis/artgerechte "Haltung" und Behandlung....

    Verehrung kann leider auch zu Instrumentalisierung führen.


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • Freundschaft (im Buddhismus)

    • Anna Panna-Sati
    • 6. September 2025 um 16:18
    JoJu91:
    Anna Panna-Sati:

    Was mich auch bewegt, ist die Frage, ob Männer und Frauen miteinander befreundet sein können?

    Ja, aber ...

    Es ist anders als eine tiefe Männerfreundschaft.

    So wie die Beziehung als Sohn zu meiner (relativ jungen) Mutter eine andere ist als zu meinem (ebenfalls relativ jungen, mittlerweile verstorbenen) Vater. Im Hintergrund schwingt immer ein Hauch von Erotik mit (Ödipus-Komplex ?).

    :?

    Danke, lieber JoJu91 , für deinen Kommentar _()_ :) , es ist ja eine häufige Erfahrung in älteren Liebesbeziehungen, resp. Ehen, dass aus der (einst "heißen", stark von Erotik dominierten) Liebe so etwas wie eine warmherzige, tiefe Freundschaft entsteht - wenn es gut läuft.... ;)

    Jetzt wüsste ich natürlich nur zu gern noch Näheres über die vielgepriesene "tiefe Männerfreundschaft" .

    Als Kind beeindruckte mich Schillers Ballade "Die Bürgschaft" * ungemein

    (ich wollte damals noch ein Junge sein, fand Mädchensein frustrierend, hatte daher auch lange nur Jungs als Freunde...), dieses unglaubliche Vertrauen, die bedingungslose Loyalität und Treue, verband ich immer mit "Männerfreundschaft"... :erleichtert:

    *https://www.deutschland-lese.de/streifzuege/ba…ie-buergschaft/


    Im Buddhismus werden ja die freundschaftlichen Bande zwischen dem Buddha und seinem Cousin (und "Aufwärter") Ananda, sowie zwischen Sariputta und Moggallana besonders hervorgehoben.


    JoJu91:

    Wenn die Freundschaft zwischen Mann und Frau intensiver wird, ist es vielleicht mehr eine Liebesbeziehung ohne Sex.

    Dazu fällt mir direkt der Spruch ein:

    "Freundschaft ist Liebe ohne Flügel. " (George G. Byron)

    Dieser gilt aber wohl für jede Art der Freundschaft.... :heart: :hug:


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • Verehrung (im Buddhismus)

    • Anna Panna-Sati
    • 5. September 2025 um 16:53
    Zitat

    ....  Buddha forderte für sich selbst keine kultische Verehrung, .......

    Dennoch konnte es nach dem Tode Buddhas nicht ausbleiben, dass seine Person und Orte seines Wirkens Bezugspunkte der Verehrung wurden.

    Gegenstände der Devotion sind hier vor allem echte oder vermeintliche Buddha-Reliquien (Asche, Knochen, Zähne, Haare usw.), die in Reliquiaren (st?pa) aufbewahrt werden und Ziel von Pilgerfahrten (siehe Pilgern) sind.

    Trotz des dezidierten Antiritualismus der Anfänge entfaltete sich unter dem Einfluss einer nach dinglichen Mitteln verlangenden Volksfrömmigkeit auch im Buddhismus ein reicher Kult, der von volksreligiösen Elementen stark durchdrungen ist und mit der eigentlichen Lehre wenig zu tun hat.

    Devotion und sakrale Handlungen werden zumeist aber nicht als heilsnotwendig gesehen; sie sind ausschließlich Ausdruck der Verehrung des reinen Buddha-Prinzips, das potenziell allen Wesen offen steht.

    Eine Buddha-Statue ist also kein Objekt der Anbetung; sie ist immer nur ein verehrungswürdiges Sinnbild des Erleuchtungsprinzips, ein Symbol erhabener Perfektion, mag der Einzelne aus der Buddha-Verehrung auch ganz konkrete Erwartungen ableiten. .....

    https://relilex.de/gottesverehrung-und-kult-buddhismus/


    Alles anzeigen


    Übermorgen (7. September 2025) soll in Rom der 2006 verstorbene, 2020 bereits selig gesprochene, Jugendliche Carlo Acutis, vom Papst heiliggesprochen werden.

    Der auch als "Influencer Gottes" oder "Cyper-Apostel" bezeichnete, im Alter von 15 Jahren einer aggressiven Form von Leukämie erlegene Junge, wurde in den vergangenen Jahren schon von Millionen (!) Menschen verehrt, sein Leichnam (Jahre nach der Beerdigung!) exhumiert, wieder "hergerichtet" und in einem gläsernen Sarg in Assisi aufgebahrt.

    Des Weiteren entnahm man der Leiche das Herz , um diese Reliquie anschließend um die Welt reisen zu lassen....

    Zitat

    Domkapitular Christoph Ohly legt viel Wert darauf, dass es nicht "Anbetung" genannt wird, als er Fernsehsendern erklärt, worum es eigentlich geht.

    Die Verehrung von Heiligen und Reliquien sei im Kölner Dom durchaus bekannt, schließlich lägen hier in einem goldenen Schrein die Gebeine der Heiligen Drei Könige.

    "Sie ist ein Ausdruck dafür, dass Menschen, die uns den Weg des Glaubens in der Geschichte vorausgegangen sind, Vorbilder und Ermutiger sein können", sagt er. Es gehe darum, dieses Andenken in Ehren zu halten.

    Die Anbetung sei jedoch Gott vorbehalten.


    Man kann an diesem Beispiel sehr gut erkennen, dass "Verehrung", bzw. das Verehrungsbedürfnis Vieler, von Religionsvertretern auch manipulativ (selbstredend mit besten Absichten!) eingesetzt werden kann.

    (Die Ähnlichkeiten in der Argumentation für die Verehrung von Buddha-Reliquien und - Statuen sind augenfällig...es sollte jeweils weniger um die Person gehen, sondern vielmehr um das, wofür die verehrte Person steht/eingetreten ist - aber in der Praxis sieht es wohl anders aus...)

    In diesem Fall erhofft sich die kath. Kirche wohl, die junge Generation wieder für Kirche und Glauben zu begeistern...

    (Bei Interesse hier die Links:

    Carlo Acutis – Wikipedia
    de.wikipedia.org
    Assisi-Seelsorger rät bei Carlo Acutis-Verehrung zu mehr Gelassenheit
    Der sogenannte "Cyberapostel" Carlo Acutis verstarb 2006 als Teenager und soll am 7. September heiliggesprochen werden. Das sorgt auch für Kritik. Bruder…
    www.domradio.de

    https://www.domradio.de/artikel/herzre…-im-koelner-dom )


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.

    • Anna Panna-Sati
    • 5. September 2025 um 16:00
    Bebop:
    Igor07:

    Bei einem Arahat? Das bezweifle ich. Er hat seine Angst bereits überwunden – wie sollte da noch ein Fluchtreflex entstehen?

    Wenn das Ideal ein Typ ist, der nicht mal mehr die richtigen Instinkte zeigt, beweist das die Untauglichkeit eines solchen religiösen Verständnisses.

    Der Arahant ist hier, wie ich schon oft zeigte, besonders an seiner dann ja auch unmöglichen Fortpflanzungsfähigkeit, ein unvollständiger Mensch.

    Es ist wohl reine Spekulation, ob ein Arahant noch einen - natürlichen - Fluchtreflex bei Gefahren besitzt oder nicht - ich würde meinen/spekulieren, dass solche überlebenswichtigen Instinkte auch bei einem Erwachten (Nibbana/Nirvana) nicht verloren gehen.

    (D.h. er würde eine Hütte - allerdings ohne Panik- verlassen, wenn sie in Flammen steht und sich vor einem Löwen - ohne Panik - z.B. in ein Gebäude "retten"...)

    Nimm es mir bitte nicht übel, Bebop, aber nur, weil du etwas "schon oft gezeigt/gesagt" hast, ist es dadurch ja nicht automatisch wahr und erwiesen.... ;)

    Für dich wären dann beispielsweise unfruchtbare Menschen "unvollständige Menschen"?

    M.E. eine fragwürdige und diskriminierende Einstellung, die man - gerade als Buddhist - definitiv hinterfragen sollte.

    (Immerhin trägt ein nicht-fortpflanzungsfähiger Mensch nicht dazu bei, dass weitere leidende Wesen (wieder)geboren werden und kann gleichzeitig ebenso, wie nicht Fortpflanzungswillige, mithelfen, Überbevölkerung zu begrenzen...)

    ---------------------------------


    Wiedergeburt kann man m.E. in zweifacher Hinsicht verstehen:

    1. zu Lebzeiten, insofern, dass das Ego von Moment zu Moment wieder(geboren) wird, solange man es nicht - temporär - z.B. in der Meditation, losgelassen hat oder vollständig erwacht ist.

    2. nach dem Tod, in der Weise, dass ein "Bewusstseinskontinuum" ("Feinstoffliches"/"Energie") in einem neuen Körper weiterlebt - im Schlepptau: das Karma der vorherigen Existenz....


    Für "mein" Leben, "meine" Praxis, zählt das Leben im Hier und Jetzt und daher verbinde ich mit Wiedergeburt/Wiederwerden Punkt 1.

    Punkt 2 wäre als eine reine Glaubensfrage für mich nur mit :shrug: zu beantworten, ich schätze es als unwahrscheinlich ein, glaube es nicht, halte es aber auch nicht für völlig ausgeschlossen....

    Auf jeden Fall ist es doch seltsam, dass sich, im Westen, Menschen häufig geradezu auf eine mögliche Wiedergeburt zu freuen scheinen, sie ersehnen (wohl in der Annahme, es werde "ihnen" dann mindestens genauso gut oder besser, als im Jetzt-Zustand ergehen), während man in buddhist. Ländern Asiens die Wiedergeburt unbedingt vermeiden und im Hinduismus eine möglichst verbesserte Reinkarnation erreichen will.

    WiederGEBURT impliziert ja stets auch,

    wieder zu leiden und - WiederTOD, d.h. man muss wieder und wieder STERBEN.... :roll:

    Buddha Shakyamuni glaubte nicht nur an Wiedergeburt, er war offenbar auch überzeugt, dass man, unter bestimmten Bedingungen, den Ort der Wiederkehr mitbestimmen könne (Zum Schluss wird aber klar, was wirklich erstrebenswert ist...).

    (MN 120):

    Zitat

    ...Und er gedenkt bei sich: 'O daß ich doch bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, noch zur Gemeinschaft mit den weder Wahrnehmung noch Nichtwahrnehmung genießenden Göttern wiederkehrte!'

    Dahin lenkt er das Herz, darauf richtet er das Herz, dazu erzieht er das Herz. Während er da die unterschiedlichen Gewöhnungen also übt und also pflegt, gedeihen ihm diese zur Wiederkehr dorthin. Das ist, ihr Mönche, der Weg, das ist der Übergang, der zur Wiederkehr dorthin gedeiht.

    "Weiter sodann, ihr Mönche, hat ein Mönch Vertrauen erworben, Sittlichkeit erworben, Erfahrung erworben, Entsagung erworben, Weisheit erworben. Der gedenkt bei sich:

    • 'O daß ich doch den Wahn versiegen und die wahnlose Gemüterlösung, Weisheiterlösung noch bei Lebzeiten mir offenbar machen, zu verwirklichen und erringen könnte!'
    • Und er kann den Wahn versiegen und die wahnlose Gemüterlösung, Weisheiterlösung noch bei Lebzeiten sich offenbar machen, verwirklichen und erringen.
    • Ein solcher Mönch, ihr Mönche, kehrt nirgends wieder."

    https://www.palikanon.com/majjhima/m120n.htm


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • Missbrauch im Buddhismus - Wie Gebote und Zazen die Moral verfeinern

    • Anna Panna-Sati
    • 4. September 2025 um 12:24

    irondeath

    Der User "DetoxPop" wurde gesperrt ( zu erkennen an dem Vorhängeschloss-Symbol neben seinem Namen), er kann dir also nicht mehr antworten... :shrug:

  • Verehrung (im Buddhismus)

    • Anna Panna-Sati
    • 2. September 2025 um 14:04

    Was soll ich dazu sagen, lieber ewald ? :shrug:

    Da hilft wohl nur, dieses Gefühl (die von dir gefühlte "massive Missionierung") möglichst bald wieder loszulassen...

    Alles Gute!

    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

  • Freundschaft (im Buddhismus)

    • Anna Panna-Sati
    • 30. August 2025 um 17:06

    Vielen Dank, lieber mukti , für deinen hilfreichen Beitrag! _()_ :heart:

    mukti:
    Anna Panna-Sati:

    Hätte einige Fragen an euch, vielleicht habt ihr die Neigung, die eine oder andere zu beantworten...? ;) :

    - Wie wichtig ist ein "guter Freund"/ sind gute Freunde für euch?


    Menschen, die es wirklich gut mit einem meinen, ob da nun ein persönlicher Kontakt stattfindet oder nicht, sind Freunde die mir sehr wichtig sind, unverzichtbar.

    Als ich nach dem Sinn des Lebens gesucht habe, habe ich nach Menschen gesucht, die ihn gefunden haben. Durch ihre Worte bin ich ihnen begegnet und einigen persönlich.

    Schließlich ist der Buddha zu meinem besten Freund geworden:

    Zitat

    Denn zu mir, als dem guten Freund gekommen, werden die der Geburt unterworfenen Wesen von der Geburt frei; werden die Alter und Sterben, Kummer, Jammer, Schmerz, Gram und Verzweiflung unterworfenen Wesen frei von Alter und Sterben, Kummer, Jammer, Schmerz, Gram und Verzweiflung. S.45.2.

    Alles anzeigen

    _()_ Es berührt mich, wie du den Buddha als (besten) Freund angenommen hast - so ein inniges "Verhältnis" ist sicher auch sehr förderlich für die Praxis.

    "Durch ihre Worte bin ich ihnen begegnet"

    - so gesehen könnte man Buchautoren und Dharmalehrer, die Vorträge bei YouTube eingestellt haben auch als "Freunde" (wenn auch meist einseitige - außer der/diejenige lebt noch und es ergibt sich ein Kontakt -) empfinden..?

    Schon beeindruckend, wie stark die Wirkung von Worten sein kann... :? (bin da auch sehr empfänglich... ;) )


    mukti:

    Zitat:

    Sollte man eine -langjährige- Freundschaft beenden, wenn man den Eindruck hat, dass die Ausgewogenheit des Gebens und Nehmens nicht mehr gegeben ist, die "Augenhöhe" fehlt, man sich entfremdet hat?


    Ich möchte keinen Menschen ganz fallen lassen.

    Wenn es zu einer solchen Entfremdung kommt, stehe ich nicht mehr in allem zur Verfügung, was dann zur Folge hat, dass ich von dieser Person weniger oder gar nicht mehr kontaktiert werde.

    Dieses "Nicht-ganz-Fallenlassen-Wollen" gefällt mir, weil es so eine Art Mittelweg darstellt und dem Anderen (inkl. einem selbst) unnötiges Leiden erspart.

    Bedauerlicherweise lässt es sich nicht immer realisieren (siehe mein Beispiel mit der suchtkranken Freundin), aber, wenn man sich ein wenig zurückzieht und nicht mehr "in allem zur Verfügung" steht (was wohl andeuten soll, dass das "Prinzip der Gegenseitigkeit" nicht wirklich gelebt wurde...), wird sich sicherlich zeigen, ob der "Freund" einen nur unter dem Aspekt der "Nützlichkeit" einordnete und dann "aussortiert" oder ob es ihm ernst ist, mit der Freundschaft...


    Erschreckend fand ich, dass, speziell in den letzten Jahren, teilweise langjährige Freundschaften (auch in meinem Umfeld) in die Brüche gingen, aufgrund von nicht zu klärenden Differenzen wegen der Corona-Pandemie und politischen Themen ("Flüchtlingskrise", Kriege in der Ukraine und Nahost,..etc.).

    Von wegen "man kann über alles reden..." :(, offensichtlich kannte man sich doch nicht wirklich gut oder jemand änderte sich - dem Anschein nach - von Grund auf... :shrug:

    (Wenn z.B. ein vormals "Links-Grüner" plötzlich mit der AfD sympathisiert... :eek: )


    Was mich auch bewegt, ist die Frage, ob Männer und Frauen miteinander befreundet sein können?

    Also, ich könnte es mir vorstellen (mein Mann hätte auch kein Problem damit, sagt er:D ...), gerade, wenn es sich um einen "spirituellen Freund" handeln würde.

    (Dennoch ist zu bedenken: Mann/frau verliebt sich ja durchaus auch noch im "fortgeschrittenen Alter" -meist ungewollt und "Hals-über-Kopf"- in "gute" Menschen, die einem hilfreich zur Seite standen/stehen - TherapeutInnen, Pfarrer, LehrerInnen u.a. "Professionelle" können ein Lied davon singen... :erleichtert: Sollte natürlich von Achtsamkeit praktizierenden BuddhistInnen in den Griff zu kriegen sein... ;) :? )


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • Verehrung (im Buddhismus)

    • Anna Panna-Sati
    • 30. August 2025 um 15:45
    ewald:

    Es soll ja nur ein Beispiel dafür sein, dass wenn wir glauben, dass wir für uns das Beste erreichen und uns in der heilen Welt wiegen, dass es für Andere überhaupt nicht der Fall ist, trotz gleicher Wahrnehmung.

    Mir ist nicht klar, lieber ewald , warum du es für nötig befindest, (nochmal) darauf hinzuweisen, dass Menschen unterschiedlich auf bestimmte Praktiken und Belehrungen reagieren.

    (Wir ahnen oder wissen doch: "Jeder Jeck ist anders." ;) )

    Du hattest deinen Standpunkt bezüglich des Themas ja mehrfach dargelegt und ich kann ihn -von deiner Warte aus gesehen- auch durchaus nachvollziehen und respektieren sowieso.

    ewald:

    Der Glaube setzt Einen in Verzücken und Andere erschreckt es. So ist es hier oft mit den buddhistischen Regeln aus dem Schriftwerk.

    Es geht hier ja um das Thema "Verehrung" und nicht jeder, der verehrt, tut dies aus einem Glauben heraus, sondern mancher, der z.B. den Buddhadharma praktiziert und als Wahrheit erkennt, verehrt den Buddha aus Dankbarkeit und Hochachtung, für die vermittelte Weisheit.

    Du scheinst in erster Linie an der Vorstellung zu "hängen", dass Verehrung ausschließlich aus Unterwürfigkeit, Angst und (Aber-) Glauben praktiziert wird, u.a., um vom Verehrten Hilfe und/oder Gnade zu empfangen.

    Aus den Antworten vieler hier an diesem Faden Beteiligter, kann man jedoch schließen. dass dies - auf jene zumindest - nicht zutrifft. (Natürlich ist es nicht repräsentativ, vermittelt aber, dessenungeachtet, einen Ein- und Überblick über die (recht ähnlichen) Motivationen...)


    ewald:

    So ist die Frage, kann man online etwas Gutes tun für alle? Oder entscheidet jeder selbst, was gut ist?

    Interessante Fragen, aber was haben sie mit dem Thema zu tun? :?

    Selbstverständlich entscheidet letztlich jeder selbst, was (für ihn) gut ist, hier - online - findet i.d.R. keine "Missionierung" statt, sondern ein Austausch, bei dem jeder seine Erfahrungen, Meinungen und Ansichten vorbringen und man ggf. darüber diskutieren kann.

    Je nachdem, wie offen man ist oder ob eigene Ansichten "in Stein gemeißelt" sind, besteht natürlich schon die Möglichkeit einer "Beeinflussung" - da heißt es manchmal aufzupassen, dass nichts Unheilsames in den Geist aufgenommen/übernommen wird... 8)

    (Seit ich im Buddhaland Mitglied wurde und hier mitlese, habe ich - aufgrund vieler, als klug und/oder weise bewerteter, Beiträge Anderer - , einige meiner Ansichten/Meinungen nochmal hinterfragt, oft durch zusätzliche Recherchen (Dharmalehrer) ergänzt und ggf. auch geändert. _()_ )


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • Freundschaft (im Buddhismus)

    • Anna Panna-Sati
    • 29. August 2025 um 14:56

    Gestern im Internet entdeckt:

    Zitat

    Man könnte leicht meinen, buddhistische Praxis sei individualistisch und einsam.

    Lehren über Achtsamkeit und die Übernahme von Verantwortung für das eigene Handeln können den Fokus auf sich selbst betonen.

    Die Praxis, mit geschlossenen Augen in Meditation zu sitzen, kann auch suggerieren, dass es im Buddhismus um die Abgrenzung von der Gesellschaft geht.

    Obwohl ein wichtiger Teil der Praxis sicherlich persönlich und nach innen gerichtet ist, ist dies nur ein Teil dessen, worum es in der buddhistischen Praxis geht.

    Ein viel wichtigerer Teil der Praxis ist zwischenmenschlich; er betrifft die vielfältige Welt unserer Beziehungen zu anderen.

    Tatsächlich bilden die zwischenmenschlichen Lehren und Praktiken des Buddhismus den Kontext und die Grundlage für innere, persönliche Praktiken wie die Meditation.

    https://www-insightmeditationcenter-org.translate.goog/the-role-of-fr…de&_x_tr_pto=rq

    Alles anzeigen

    Dies ist m.E. vielen Praktizierenden nicht so bewusst, vor allem jenen, die zu Hause alleine, ohne Anschluss an eine Sangha oder/und einen Lehrer/Kalyanamitta, üben.

    Individuelle Unterschiede im Persönlichkeitsprofil, z.B. starke Introvertiertheit usw. , fördern u.U. die "Weltabgewandtheit" - alleine zu sein hat ja auch unbestreitbare Vorteile...

    MaKaZen:

    Den einen wirklich wichtigen Freund finde ich in mir selbst. Er begleitet mich auf Schritt und Tritt und weiss am besten, was ich brauche und worüber ich mir Gedanken mache.

    Stimmt - einerseits, andererseits besteht u.a. die reale Gefahr, ohne Rückmeldung von Anderen, mit der Zeit - schleichend - eine zu starke Ich/Selbstbezogenheit zu entwickeln...

    Zitat

    Gute Freunde sind wichtige Feedbackquellen.

    Dies kann allmählich geschehen, wenn wir uns in anderen spiegeln.

    Unsere Gedankenlosigkeit wird deutlicher, wenn wir uns in der Nähe achtsamer Menschen befinden.

    Unser Mangel an ethischem Verhalten kann durch den Umgang mit ethischeren Menschen hervorgehoben werden.

    Unsere Einbildung in Bezug auf unser Verständnis oder unsere Praxis kann deutlich werden, wenn wir mit Menschen zusammen sind, die sich selbst nicht ernst nehmen oder die unsere Einbildung weder unterstützen noch Interesse daran zeigen.

    Feedback kann auch explizit erfolgen.

    Durch die Entwicklung von Freundschaften können wir Vertrauen und Wohlwollen aufbauen, die offene Diskussionen über unser Verhalten, unsere Praxis und unser Verständnis ermöglichen.

    Es kommt häufig vor, dass andere Dinge an uns sehen, die wir nicht sehen.

    Diese Dinge anzusprechen, kann äußerst hilfreich sein. Je länger die Freundschaft besteht, desto besser kennt uns unser Freund und desto wahrscheinlicher ist das Feedback fundiert.

    Alles anzeigen

    Oft erkennt man erst im direkten Kontakt zu "schwierigen" Menschen oder in einem Konflikt mit einem Mitmenschen richtig deutlich, wie es -gerade- wirklich um den eigenen Geist bestellt ist, vor allem, wie empfindlich man (noch) auf Kränkungen reagiert und ob die Sila (besonders die "Rechte Rede") tatsächlich verinnerlicht wurden.

    Zitat

    Freunde bilden einen wichtigen Rahmen für die buddhistische Praxis eines jeden Einzelnen.

    Freundschaft zeigt uns hoffentlich, dass wir nicht nur für uns selbst praktizieren.

    Wir praktizieren auch mit und für unsere Freunde, unsere Gemeinschaft und andere.

    Freundschaften lehren uns auch, dass die Früchte der Praxis nichts sind, was wir für uns behalten.

    Sie sind etwas, das wir teilen.

    Wir können gute Freunde für andere sein.

    Indem wir freier werden, schenken wir anderen mehr Freiheit, zumindest in dem Sinne, dass wir sie von unserer Gier, unserem Hass und unseren Vorurteilen befreien.

    Achtsamkeit, Liebe und der Weg der Praxis können die Kanäle sein, durch die wir sinnvolle Beziehungen zu anderen aufbauen. Und sinnvolle Beziehungen wiederum unterstützen uns auf dem Weg zu mehr Achtsamkeit, Liebe und Erwachen.

    https://www-insightmeditationcenter-org.translate.goog/the-role-of-fr…de&_x_tr_pto=rq


    Alles anzeigen

    So weit, so gut...

    Gleichzeitig denke ich, dass es ein Fehler wäre, zu dezidiert/beharrlich nach (spirituellen) Freunden zu suchen - denn wahrscheinlich würde Dukkha erzeugt, wenn dieses Verlangen sich nicht erfüllen ließe.

    Häufig ergeben sich Freundschaften ja ganz zwanglos, quasi von selbst, wenn man mit Gleichgesinnten zusammentrifft... :)


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • Freundschaft (im Buddhismus)

    • Anna Panna-Sati
    • 28. August 2025 um 18:22

    Liebe @Monika , herzlichen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen mit Freundschaften - du schreibst immer so wunderbar lebendig und authentisch, gleichsam mitten aus dem Leben heraus. _()_  :heart:

    Monika:

    ja, Freundschaften sind für mich sehr wichtig.


    Meine älteste Freundin kenne ich seit 67 Jahren. Wir haben manchmal jahrelang pausiert, sind aber immer wieder zusammengekommen.

    Das kenne ich von meiner Mutter, die seit nunmehr 74 Jahren - mit jahrelangen Unterbrechungen - mit ihrer besten Freundin liiert ist.

    (Ich war als Tochter früher oft eifersüchtig, wenn meine Mutter z.B. eine Einladung zu meinem Geburtstag ausschlug, weil ihre Freundin am selben Tag feiern wollte und sie ihr den Vorzug gab...Aber das nur am Rande. :erleichtert: )

    Monika:

    Hinzufügen möchte ich noch, dass ich mir immer eine Freundin "auf dem Weg" gewünscht habe, das hat sich aber nicht erfüllt.

    Ja, das geht mir genauso, ist ja auch wirklich schwierig, weil Buddhisten in Deutschland eh schon dünn gesät sind und es obendrein viele verschiedene buddhistische Schulen und Traditionen gibt, die sich teilweise widersprechen (siehe entsprech. Thread in diesem Forum...).

    Zum Glück kann man sich ja hier austauschen und bekommt auch Hinweise, wenn man - dem Anschein nach - vom Pfad abweicht. ;)

    Ansonsten bleibt immer noch der "Nashorn"-Weg, ggf. mit Unterstützung eines Lehrers, von Büchern, Videos und viel "Lernen vom Leben"...

    Monika:

    Ich denke an Dich, Anna, schade, dass Du so weit weg wohnst.

    Danke, liebe Monika, ja, wirklich schade...

    Mein Mann und ich wären - schon vor Jahren - nur zu gerne in den Norden, in die Nähe von Hamburg, gezogen (Mölln), weil auch unsere Tochter (= eine meiner besten "Freundinnen") seit 5,5 Jahren in Hamburg wohnt, aber die Mieten sind leider zu hoch für uns... :shrug:


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • Verehrung (im Buddhismus)

    • Anna Panna-Sati
    • 28. August 2025 um 17:24
    ewald:

    Ich habe mich erschrocken bei dem Sound.

    Lieber ewald , ehrlich gesagt, wusste ich erst nicht, ob ich lachen oder deinen Kommentar ernstnehmen soll... :eek: :?

    Tut mir leid, wenn dich der Gesang wirklich erschreckt haben sollte - es lag/liegt mir definitiv fern, solche Reaktionen zu provozieren.... :shrug:


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • Freundschaft (im Buddhismus)

    • Anna Panna-Sati
    • 28. August 2025 um 14:04

    Vielen Dank, lieber MaKaZen , für deine Antwort(en)! _()_ :heart:

    MaKaZen:

    Finde es äusserst schwierig, wirkliche Freunde zu finden.

    Ja, sehe ich auch so, es mag u.a. aber auch an den Ansprüchen liegen, die man womöglich so als Ideal mit sich herumträgt, so dass manchmal - vielleicht vorschnell? - "ausgesiebt" wird und es gar nicht zu vertieften Kontakten kommt.... :?

    MaKaZen:

    Den einen wirklich wichtigen Freund finde ich in mir selbst.

    Wenn man mit sich ganz im Reinen ist - sicherlich (ich kann das von mir leider nicht immer sagen :shrug: ...), wobei gerade die Menschen, die tatsächlich niemanden (zu ihrem Glück) brauchen, sehr gute Freunde für Andere sein können, da sie aufgrund dessen nicht dazu neigen, an diesen zu "hängen". So sind beide de facto frei.... :)

    MaKaZen:

    Ich mach das nicht an einem Ungleichgewicht von Geben und Nehmen fest. Das klingt für mich ziemlich berechnend. Selbst wenn die Begegnung auf Augenhöhe nicht möglich ist, halte ich an einer Freundschaft fest, auch wenn ich deutliche Grenzen ziehe.

    Vor etwa 13 Jahren beendete ich eine "Freundschaft", die mir - viele Jahre zuvor - quasi "angetragen" wurde...(Eine Person aus meiner Familie bat mich darum, mich mit dieser Frau zu befreunden... wir hätten gleiche Interessen und diese hätte sonst niemanden usw. ...).

    Nach gegenseitigem Beschnuppern, beidseitiger Sympathie und längerem Kontakt stellte sich allerdings heraus, dass sie nicht nur unter Depressionen und einer Borderline-Störung litt, sondern auch Alkoholikerin war...

    Keine Augenhöhe.....- ich rutschte zunehmend in eine Art "Therapeutenrolle", der ich -natürlich- nicht gewachsen war und fühlte mich irgendwann total "verar....", als ich bemerkte, dass sie selbst während unserer stundenlangen Telefonate (von denen sie behauptete, dass sie ihr hälfen und vom Trinken abhielten!) Alkohol konsumierte... :(

    Ohne es zu wollen, war ich zur Co-Abhängigen geworden und diese Erkenntnis zwang mich schließich dazu, einseitig etwas zu ändern.

    Die Trennung war äußert schmerzhaft für alle Beteiligten und wurde auch lange nicht wirklich von meiner "Freundin" akzeptiert (sie "stalkte" mich noch eine Weile...).

    Übrigens ist sie mittlerweile "trocken" - den "Durchbruch" brachte vermutlich eine äußerst schmerzhafte Bauchspeicheldrüsenentzündung (deren "Auswirkungen" ich teilweise noch noch am Telefon miterleben "musste", denn sie rief mich an, während sie auf den Notarzt wartete...) und der ärztliche Rat, sofort mit dem Trinken aufzuhören, da sie sonst sterben werde...

    Manchmal macht es Sinn, Menschen ganz loszulassen - in diesem Fall war die Trennung heilsam für alle.

    MaKaZen:

    Ich frage mich, worauf du mit dem Thema hinaus willst? Suchst du Sicherheit oder Verlässlichkeit in Freundschaften? Das einzige, worauf ich mich verlassen kann, bin ich selbst.

    Ich habe kein bestimmtes Ziel, was ich erreichen möchte (falls du das meintest?) - das Thema beschäftigt mich nur aktuell, u.a., weil meine hiesige Freundin (mit ihrem Mann) bald ins Pflegeheim übersiedeln wird und ich im Frühjahr eine ernste Diagnose (unheilbare Autoimmunerkrankung) erhielt und, nun "schwerkrank", nicht weiß, wie lange es mir noch einigermaßen "gut"geht...

    -> Neue Freundschaft(en) knüpfen, in dieser Lage? Ich weiß nicht recht... :doubt: :shrug:

    Darüber hinaus finde ich einen Austausch hier immer sehr inspirierend und bereichernd - eure Erfahrungen, Erlebnisse, Einschätzungen und Ansichten (gerade zu diesem Thema, das auch der Buddha seinerzeit besonders hervorhob!) interessieren mich sehr (und höchstwahrscheinlich auch andere - stille - Mitleser...)...


    Bin übrigens recht beeindruckt von deinem "Selbst-Bewusstsein" und wünsche dir weiterhin alles Gute auf deinem Weg. _()_


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • Freundschaft (im Buddhismus)

    • Anna Panna-Sati
    • 27. August 2025 um 21:56

    Hallo, ihr Lieben, :)

    sogenannte "Edle Freunde" (Kalyana-mitta/Kalyana-mitra) spielen im Buddhismus eine wichtige Rolle, weil sie die spirituelle Entwicklung ihrer Freunde, die auf dem Weg noch nicht so fortgeschritten sind, unterstützen und fördern.

    (Es besteht also diesbezüglich keine Gleichrangigkeit, bzw. "Augenhöhe", weil einer quasi die Lehrerrolle und der Andere die Schülerrolle innehat, was der heilsamen Beziehung aber in keinster Weise entgegensteht.)

    Der Stellenwert des Kalyanamitta kann laut dem Buddha gar nicht hoch genug gesehen werden - es ist der "ganze spirituelle Pfad":

    Zitat

    S.45.2. Die Hälfte - 2. Upaḍḍha Sutta

    "Das hab' ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei den Sakyern in einer Stadt der Sakyer namens Sakkara.

    Da nun begab sich der Ehrwürdige Anando zum Erhabenen, begrüßte ihn ehrfurchtsvoll und setzte sich zur Seite nieder. Zur Seite sitzend, sprach nun der Ehrwürdige Anando zum Erhabenen also:

    'Die Hälfte des Brahma-Wandels, o Herr, ist dieses, nämlich Freundschaft mit Guten, Gemeinschaft mit Guten, Vertrautsein mit Guten'.

    "Sage das nicht, Anando, sage das nicht, Anando:

    ist es ja doch der ganze Brahma-Wandel, nämlich Freundschaft mit Guten, Gemeinschaft mit Guten, Vertrautsein mit Guten. Von einem Mönch, Anando, der Freundschaft mit Guten hat, Gemeinschaft mit Guten, Vertrautsein mit Guten, ist zu erwarten, daß er den edlen achtfältigen Pfad entfalten und ausbilden wird. ......."

    https://www.palikanon.com/samyutta/sam45.html#s45_2


    Alles anzeigen

    Gleichzeitig wird in den Suttas des Pali-Kanon wiederholt betont, dass es besser sei, alleine seinen Weg zu gehen, als in schlechter Gesellschaft, mit schlechten oder falschen "Freunden"...:

    Zitat

    I.3. Das Nashorn (Khaggavisāna-Sutta)


    ...Wenn einen weisen Freund man findet, Als Weg-Gefährten, edel lebend, kraftvoll, Jedwede Widrigkeiten überwindend, Mag wandern man mit ihm, beglückt und achtsam.

    Wenn keinen weisen Freund man findet, Als Weg-Gefährten, edel lebend, kraftvoll, Gleich einem König, der besiegtes Land verläßt
    [10]
    , Allein mag wandern man, dem Nashorn gleich.


    Ja wahrlich, preisen wollen wir das Glück der Freundschaft. Die besser oder gleich, solch Freunde soll man wählen.

    Kann solche man nicht finden, tadelfrei dann lebend, Allein mag wandern man, dem Nashorn gleich. ....


    https://www.palikanon.com/khuddaka/sn/sn_i03_75.html

    Alles anzeigen

    Auch auf die Gefahr der Anhaftung an einen solchen Freund, verweist dieses Sutta gleich am Anfang - klar, wenn man so einen wunderbaren Weg-/Lebensgefährten - vielleicht nach längerer Suche - gefunden hat, sind bei einem Verlust sicherlich Trauergefühle zu bewältigen, insbesondere, wenn sich eine (emotionale) Abhängigkeit ergeben hat...

    Zitat

    ....Dem, der sich zugesellt, Anhänglichkeit erwächst ihm. Anhänglichkeit hat im Gefolg dies Leiden. Anhänglichkeits-entstammtes Leiden sehend, Allein mag wandern man, dem Nashorn gleich.

    37

    Für Freunde und Vertraute Mitleid fühlend [2], Sein Heil verliert man, wenn das Herz gefesselt
    [3]
    . Solch Fährnis in vertrautem Umgang sehend, Allein mag wandern man, dem Nashorn gleich.

    https://www.palikanon.com/khuddaka/sn/sn_i03_75.html

    In vielen weiteren Suttas, u.a. Anguttara Nikaya VII. 35/36, Digha Nikaya 31. 15 - 26,...usw. und dem Dhammapada werden stets die guten Freunde gepriesen ( und von Kontakt zu "Nichtfreunden" abgeraten...).


    Allerdings wird nicht erwähnt, inwiefern man selbst zu einer stabilen, verlässlichen und für alle bereichernden Freundschaft beitragen oder wie man überhaupt einen passenden Freund finden kann...

    ---


    Für die meisten Menschen gehören Freunde wohl zu einem glücklichen, erfüllten Leben dazu, sind geradezu essenziell.

    ("Anteilnehmende Freundschaft macht das Glück strahlender und erleichtert das Unglück." wusste auch Marcus Tullius Cicero.)

    Dabei werden m.E. häufig auch Bekannte, "Kumpel", Arbeitskollegen, also eher oberflächliche Beziehungen, zu den Freundschaften gezählt, denn "wahre", "echte" Freunde sind rar ...

    Außerdem ist zu beobachten, dass viele Menschen, mit zunehmenden Alter, schwerer Freundschaften schließen - woran mag das liegen? :?

    (Will/kann man sich nicht mehr so leicht auf neue Kontakte einlassen, weil es an Geduld fehlt, gesundheitliche Probleme belasten und der näherrückende Tod Zweifel aufkommen lässt, ob eine neue Freundschaft sich überhaupt noch "lohnt"- schließlich mag man sich nicht gleich wieder verabschieden müssen?..)

    Ich hatte zeitlebens meist (oft wesentlich) ältere FreundInnen, wobei immer eine besonders innige "Busenfreundin", mit der Freud, Leid und alle "Geheimnisse" geteilt wurden, Priorität genoss.

    Leider brachte es der Altersunterschied mit sich, dass ich bereits mehrere Freundinnen durch den Tod verlor, z.Z. bereitet sich meine letzte Freundin vor Ort, sie ist 80 J. und schwerkrank, auf den baldigen Umzug in ein Pflegeheim vor... :( :shrug:

    Eine langjährige (Brief-) Freundin in meinem Alter (wohnt 90 km entfernt) und ich haben uns leider in den letzten Jahren "auseinanderentwickelt", sie ist verwitwet und versucht, ihr Leben mit Reisen, viel Konsum und Sinnesgenüssen auszufüllen, während sie kaum noch Interesse an Dingen zeigt, die uns früher verbanden.

    (Meine buddhistische Praxis befremdet sie eher, u.a. hält sie den Verzicht auf Fleisch für "übertrieben", während ich Probleme mit ihrem felsenfesten Glauben an die Präsenz -des Geistes- ihres verstorbenen Ehemanns in ihrer Wohnung habe...)

    Dennoch halten wir- jetzt allerdings loseren - Kontakt, teilen uns gegenseitig die "Familien-News" mit, aber "tiefsinnigere" Gespräche sind selten geworden...


    Hätte einige Fragen an euch, vielleicht habt ihr die Neigung, die eine oder andere zu beantworten...? ;) :

    - Wie wichtig ist ein "guter Freund"/ sind gute Freunde für euch?

    - Habt ihr einen "Kalyanamitta" an eurer Seite, der euch auf eurem spirituellen Weg begleitet?

    - Haben sich bei euch Freundschaften im Laufe der Zeit oder durch gravierende Einschnitte (Krankheiten, Alter,..) verändert? Und wie geht ihr damit um?

    (Wenn es z.B. kaum noch Gemeinsamkeiten gibt, u.a., weil sich Ansichten/Einstellungen zum Leben gravierend gewandelt haben...)

    - Sollte man für den Erhalt einer Freundschaft "Opfer" bringen?

    - Sollte man eine -langjährige- Freundschaft beenden, wenn man den Eindruck hat, dass die Ausgewogenheit des Gebens und Nehmens nicht mehr gegeben ist, die "Augenhöhe" fehlt, man sich entfremdet hat?

    - Wie bewältigt man den Verlust (Umzug/Wegzug, Alter, Krankheit, Tod) von guten Freunden am besten?

    - Neue Freundschaften schließen - im "fortgeschrittenen" Alter? (Oder besser alleine "wandern", wie "das Nashorn"..?)

    Zitat

    Freundschaft zieht die Menschen zueinander, das Eigeninteresse trennt sie." (Hebräisches Sprichwort)

    Zum Schluss - zur Erheiterung - noch ein kurzes Video zum Thema, kaum zu glauben, dass dieser Filmausschnitt fast 100 Jahre alt ist:

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Freue mich über jegliche Beiträge zum Thema.... _()_ :)


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • Ist der Mahayana-Buddhismus überhaupt buddhistisch?

    • Anna Panna-Sati
    • 26. August 2025 um 19:23
    DetoxPop:

    Man weiß ja, dass sich bei Studien zur Meditation starke Biase von Hintergrundinteressenten gibt.

    Das mag so sein, aber es fällt auf, dass du zwar (m.E. völlig zu Recht) wissenschaftliche Studien hinterfragst, offensichtlich aber nicht - fast 2000 Jahre alte - Sutren, die du obendrein, ohne jede Exegese, wortwörtlich zu nehmen scheinst.... :shrug:

    DetoxPop:

    Anhand deiner letzteren eigenen Kritik zum Mahayana jetzt, hast du ja meinen Punkt nur bestätigt, dass sich die Traditionen nicht vertragen.

    Kritik bedeutet, zunächst einmal, nicht automatisch, dass man etwas rundweg ablehnt, schließlich existieren ja Schnittmengen zwischen den Traditionen, wie beispielsweise Helmut (# 140) ausgeführt hat.

    Darüber hinaus sind durchaus auch viele Suttas im Pali-Kanon erklärungs- und interpretationsbedürftig, bzw. sollten gründlich geprüft und der historisch-kulturelle Kontext berücksichtigt werden (Buddhas Frauenbild z.B. ...).

    Es geht wohl auch mehr darum, dass sich die Anhänger der verschiedenen buddhist. Traditionen vertragen und das ist eine Frage des Wollens, der Entscheidung. ^^


    Wenn da weiter Gräben zwischen den "Fahrzeugen" ausgehoben, bzw. vertieft würden, stände zu befürchten, dass der "Buddhismus im Westen" allgemein keine lange Laufzeit mehr hätte, denn dem säkularen Buddhismus, welcher als Alternative praktiziert werden kann, fehlen gewisse spirituelle (mystische und magisch-rituelle) Elemente, die u.a. gemeinschaftsfördernd wirken und von etlichen, am Buddhismus Interessierten, anziehend gefunden werden.

    (Außerdem steht dieser "moderne", an die heutige Zeit angepasste Buddhismus, in Konkurrenz zu anderen (z.B. psychotherapeutischen) Techniken, die den Geist schulen/ die Psyche heilen sollen.)


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • Verehrung (im Buddhismus)

    • Anna Panna-Sati
    • 26. August 2025 um 18:59

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Es lässt sich wohl nicht leugnen, dass diese gesungene Verehrungsformel eine beruhigende, fast hypnotische, Wirkung auf den Hörer ausübt...

    Gemeinsame Verehrung kann gewissermaßen ein "Schwingen" auf der gleichen Frequenz bewirken, wobei Gefühle der Einheit/Verbundenheit entstehen und sich eine offene, friedliche, gelassene Atmosphäre ergibt.

    Eine heilsame Praxis und gute Basis für anschließende Meditationen.


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen.
    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen.

  • Ist der Mahayana-Buddhismus überhaupt buddhistisch?

    • Anna Panna-Sati
    • 24. August 2025 um 23:26

    "Ist der Mahayana-Buddhismus überhaupt buddhistisch?"

    Auf diese ziemlich provokante Frage konnte man ja - fast zwangsläufig - die prompte "Retourkutsche" erwarten:

    DetoxPop:

    Laut den Mahayana Sutren hat der Hinayana mit dem Buddhismus nichts zu tun, bzw. ist mangelhaft und führt nicht zur vollständigen Befreiung.

    Spieß 'rumgedreht und Theravada herabgesetzt

    -> Ping-Pong-Spiel eröffnet... :shrug:


    Selbstverständlich gehört der Mahayana-Buddhismus zum Buddhismus, auch, wenn er Buddhas Lehre ergänzt, ausgeschmückt und Schwerpunkte verschoben hat - im Kern geht es um die Befreiung vom Leiden, für alle Wesen.

    Im Übrigen lehrt auch der Theravada-Buddhismus, unter Bezugnahme auf den Pali-Kanon, dass, wer Heil für sich UND Andere erstrebt, der bessere Mensch ist:

    (Man beachte auch die Fußnote *1!)

    Zitat

    A.IV.95 Eigenes und fremdes Heil I - 5. Chavālāta Sutta

    Vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen. Welche vier?

    Einer, der weder zum eigenen Heile wirkt, noch zum Heile der anderen; einer, der zum Heile der anderen wirkt, nicht zum eigenen Heile; einer, der zum eigenen Heile wirkt, nicht zum Heile der anderen; einer, der sowohl zum eigenen Heile wirkt, als auch zum Heile der anderen.

    Gleichwie, ihr Mönche, ein Holzscheit von einem Leichenfeuer, das an beiden Enden glüht und in der Mitte mit Kot beschmiert ist, weder im Dorfe noch im Wald als Nutzholz dienen kann, ebenso, sage ich, ihr Mönche, ist jener Mensch, der weder zum eigenen Heile wirkt, noch zum Heile der anderen.

    Da aber ist der Mensch, der zum Heile der anderen wirkt, nicht zum eigenen Heile, unter diesen beiden Menschen der höhere, der bessere.

    Und da ist der Mensch, der zum eigenen Heile wirkt, nicht zum Heile der anderen, unter diesen drei Menschen der höhere, der bessere (*1).

    Und da ist der Mensch, der sowohl zum eigenen Heile wirkt als auch zum Heile der anderen, unter diesen vier Menschen der höchste, der beste, der würdigste, der größte, der erhabenste. ......

    (*1) Mit dem 'eigenen Heil' ist natürlich nicht der materielle Vorteil, sondern das wahre Heil, die Läuterung von den eigenen Schwächen und Leidenschaften gemeint.

    Dieses Heil wird von dem vernachlässigt, der ausschließlich zum Heile anderer wirkt und seinen eigenen inneren Fortschritt außer acht läßt. Da aus diesem Grunde seine Wirksamkeit nicht volle Frucht tragen kann und er selbst stets in der Gefahr sittlichen und geistigen Rückschrittes steht, ist er dem dritten Menschentyp unterlegen.

    Alles anzeigen

    Oder hier (Anguttara Nikaya VII.64):

    Zitat

    Zweierlei Menschen gibt es unter denen, die, die Lehre und ihren Sinn kennend, der Lehre gemäß leben:

    der eine wirkt zum eigenen Heile und nicht zum Heile anderer;

    der andere aber wirkt sowohl zum eigenen Heile als auch zum Heile der anderen.

    Wer zum eigenen Heile, aber nicht zum Heile der anderen wirkt, der ist darum zu tadeln; wer aber sowohl zum eigenen Heile als auch zum Heile der anderen wirkt, der ist darum zu loben.

    https://www.palikanon.com/angutt/a07_061-066.html#a_vii64


    DetoxPop:

    Und Theravadins lehnen den Mahayana auch ab. Genau wie andersherum.

    Das ist ein Pauschalurteil, welches -bestenfalls- auf streng orthodoxe Theravadins zutreffen mag, ebenso schätzen, umgekehrt, viele Mahayana-Anhänger den Pali-Kanon als "Basis"/Grundlage und erheben sich nicht über Theravadins....

    DetoxPop:

    Im Lotus-Sutra sagt der Buddha, dass Stimmenhörer (Hinayana-Buddhisten) Nirvana nicht erreichen werden.

    Solche Aussagen dürfen hinterfragt werden...

    Ebenso wie es zu bezweifeln ist, dass ein Übender mit dem hohen Bodhisattva-Ideal, anderen hilfreich sein kann, solange er selbst noch "im Schlamm steckt":

    Zitat

    Majjhima Nikāya 8

    Selbstentsagung - Sallekha Sutta


    .....16. "Cunda, daß jemand, der selbst im Schlamm versinkt, einen anderen, der im Schlamm versinkt, herausziehen sollte, ist unmöglich;

    daß jemand, der nicht selbst im Schlamm versinkt, einen anderen, der im Schlamm versinkt, herausziehen sollte, ist möglich.

    Daß jemand, der selbst unbezähmt, ungezügelt ist und nicht in Nibbāna erloschen ist, einen anderen bezähmen, zügeln, zum Erlöschen in Nibbāna führen sollte, ist unmöglich;

    daß jemand, der selbst bezähmt, gezügelt ist und in Nibbāna erloschen ist, einen anderen bezähmen, zügeln, zum Erlöschen in Nibbāna führen sollte, ist möglich.

    https://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m008z.html

    Alles anzeigen


    Eine Analogie, die mir zum Thema einfiel....: ;)

    Angenommen, Vanille-Extrakt wäre die Essenz der Buddha-Lehre - und jetzt wird damit Vanillepudding (Lehrdarlegung) bereitet....

    Dann entspräche,m.E.,

    1. der "Theravada-Pudding" dem einfachen, klaren Grundrezept eines Vanille-Puddings

    -> ein fester, cremiger Pudding mit intensivem Geschmack nach Vanille

    2. Mahayana wäre dementsprechend ein raffinierterer V- Pudding, locker aufgeschlagen (nicht so streng.. :D ), mit Zusätzen wie z.B einem "Sahnehäubchen" (Bodhicitta), Schokostreuseln (Rituale, Götter,...) verschied. Früchten...

    Er schmeckt immer noch nach Vanille, aber nicht ausschließlich, bietet Geschmackserweiterungen (die allerdings vom Vanillegeschmack ablenken könnten...)

    Solange nicht ein völlig anderer Pudding (z.B. Himbeerpudding) kreiert wird oder unpassende "Ergänzungen" wie Sardellenpaste ( :sick: ) hinzugerührt werden, bleibt es - m.M.n. - Buddhismus. ;)

    Bebop:

    Fürs Zen und tib. Buddhismus gibt es Hirnforschung, die auf gesteigerten Altruismus hinweist.

    Quelle(n)?

    Immerhin wurde von der Neurowissenschaftlerin und Psychologin Prof. Dr. Tania Singer nachgewiesen, dass die - auch im Theravada-B. praktizierte - Metta-Meditation Empathie und Mitgefühl steigern kann.

    Zitat

    Mitgefühl lässt sich trainieren!

    Das von Tania Singer initiierte ReSource-Projekt am Max Plank Institut in Leipzig ist die umfangreichste und längste Meditationsstudie, die es bisher gegeben hat.

    Tania Singer hat in dieser Studie verschiedene Meditationsarten miteinander verglichen, um zu erkennen, welche wie wirkt.

    Sie wollte herausfinden, wie sich neben Achtsamkeit auch Mitgefühl, Perspektivenübernahme und eine universalistische ethische Haltung am besten schulen lassen. Die ersten Resultate liegen nun vor. .....

    ....Affektiv-emotionale Perspektivenübernahme mit einem unangenehmen und einem angenehmen Erlebnis in einem Zweiergespräch, kombiniert mit Metta/karuna-Meditation (liebevolle Güte/Mitgefühlsmeditation) fördern die Fähigkeit, mit anderen mitzufühlen.

    Das limbische und paralimbische Netzwerk für Mitgefühl, Fürsorge und prosoziale Motivation im Gehirn verdickt sich durch solche Übungen.

    Dieses Netzwerk ist grundlegend für Vertrauen und Altruismus. Dabei werden u. a. Oxytocin und Opiate im Gehirn ausgeschüttet, die zentral sind für soziales Verhalten und gelingende zwischenmenschliche Wechselwirkungen.


    Quelle: https://zen-integral.com/mitgefuehl-tra…esource-studie/
    Alles anzeigen


    Bebop:

    In Theravada-Laendern zeigt sich m.E. aktuell auf sozialer Ebenen ein stärkere Mangel daran als in vom Mahayana geprägten.

    Aha.... :?

    Mal abgesehen davon, dass es ja vielerlei Ursachen für Mangel an Altruismus auf sozialer Ebene geben kann - hast du konkrete Belege für deine Behauptung?


    Abschließend möchte ich noch auf das "buddhistische Bekenntnis" der DBU verweisen, das Gemeinsamkeiten der verschiedenen buddhist. Traditionen betont und resümiert:

    Zitat

    ...Ich bekenne mich zur Einheit aller Buddhistinnen und Buddhisten, und begegne allen Mitgliedern dieser Gemeinschaft mit Achtung und Offenheit.

    Wir folgen dem Buddha, unserem gemeinsamen Lehrer, und sind bestrebt, seine Lehre zu verwirklichen.

    Ethisches Verhalten, Sammlung und Weisheit führen zur Befreiung und Erleuchtung. ....

    https://buddhismus-deutschland.de/ausklappen/bud…hes-bekenntnis/



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • Verehrung (im Buddhismus)

    • Anna Panna-Sati
    • 19. August 2025 um 17:04
    Monika:

    In diesem Sinne verehre ich auch meine Eltern, weil sie mich sehr liebevoll verstehend aufgezogen und Sinn fürs Leben vermittelt haben.

    Aus deinen Worten sprechen Liebe und Dankbarkeit, liebe Monika, die ich (u.a.) als wesentliche "Wurzeln" der ("echten", freiwilligen) Verehrung betrachten würde. _()_ :heart:


    Ich wage hier mal eine These:

    Wer seine Eltern nicht ehren/verehren kann

    (aus welchen Gründen auch immer... - wobei verehren

    noch mal höherwertig zu sehen ist, also über Achtung, Respekt und "normale" Wertschätzung hinausgeht -),

    wird auch Probleme haben, andere "Autoritäten" anerkennend zu ehren, demzufolge verehrenden Gesten/Bezeugungen eher kritisch gegenüberstehen.

    Unsere Eltern sind natürlicherweise die ersten Respektspersonen/Autoritäten in unserem Leben, von denen wir als kleine Kinder für einen langen Zeitraum fundamental abhängig sind. Allmählich entwickeln sich, wenn alles gut verläuft, Gefühle der Zuneigung und Liebe und eine feste Bindung - vielleicht die stabilste überhaupt - entsteht.

    Wo Licht ist, kann aber auch Schatten auftreten, dementsprechend können Frustration, Misstrauen, Ängste und sogar Hass die Kindheit belasten, wenn die Eltern z.B. liebesunfähig sind, die Kinder vernachlässigen oder andere schwerwiegende Fehler passieren.

    Buddhas Haltung zu den Eltern ist dennoch eindeutig:

    Zitat

    A.II.34 Die Eltern

    Zweien, sage ich, ihr Mönche, kann man das Gute schwerlich vergelten. Welchen zweien?

    • Vater und Mutter.

    Sollte man gar imstande sein, auf einer Schulter seine Mutter zu tragen und auf der anderen Schulter seinen Vater, und dabei hundert Jahre alt werden, hundert Jahre am Leben bleiben; ihnen dabei mit Salben, Kneten, Baden und Gliederreiben aufwarten, und sollten jene dabei sogar ihre Notdurft verrichten - nicht genug, ihr Mönche, hätte man für seine Eltern getan, hätte noch nicht das Gute vergolten.

    Und sollte man seinen Eltern selbst die Oberherrschaft über die weite Erde übertragen, der an den sieben Schätzen reichen - nicht genug, ihr Mönche, hätte man für seine Eltern getan, hätte noch nicht das Gute vergolten.

    Aus welchem Grunde aber?

    Gar viel, ihr Mönche, tun die Eltern für ihre Kinder: sind ihre Erhalter und Ernährer, zeigen ihnen diese Welt. ......

    https://www.palikanon.com/angutt/a02_022-042.html

    Alles anzeigen

    Eine Möglichkeit, den Eltern ihre guten Taten zu vergelten, gibt es aber doch:

    Zitat

    Wer aber seine Eltern, wenn sie kein Vertrauen [zum Buddha] haben, zum Vertrauen anspornt, sie darin bestärkt und festigt; wenn sie sittenlos sind, sie zur Sittlichkeit anspornt, sie darin bestärkt und festigt; wenn sie geizig sind, sie zur Freigebigkeit anspornt, sie darin bestärkt und festigt; wenn sie unwissend sind, sie zum Wissenserwerb anspornt, sie darin bestärkt und festigt: der, ihr Mönche, hat wahrlich genug für seine Eltern getan, hat ihnen das Gute vergolten, ja mehr als vergolten.

    Tja....nicht so einfach... Wenn Kinder die Eltern "belehren" wollen, müssten diese auch dafür offen sein... :? :shrug:

    Zitat

    A.III.31 Die Eltern - 1. Sabrahmaka Sutta

    Gott, [1] ihr Mönche, lebt in denjenigen Familien, in welchen die Eltern zu Hause von den Kindern verehrt werden. Die ersten Lehrer, ihr Mönche, leben in denjenigen Familien, in welchen die Eltern zu Hause von den Kindern verehrt werden. Die Anbetungswürdigen, ihr Mönche, leben in denjenigen Familien, in welchen die Eltern zu Hause von den Kindern verehrt werden.

    'Gott', ihr Mönche, das ist eine Bezeichnung für Vater und Mutter; 'die ersten Lehrer', ihr Mönche, das ist eine Bezeichnung für Vater und Mutter; 'die Anbetungswürdigen', ihr Mönche, das ist eine Bezeichnung für Vater und Mutter.

    Aus welchem Grunde aber? Gar viel, ihr Mönche, tun die Eltern für ihre Kinder. Sie sind ihre Erzeuger, ihre Ernährer, sie zeigen ihnen diese Welt.

    https://www.palikanon.com/angutt/a03_031-040.html

    Warum bestand der Buddha darauf, dass man die Eltern (ver)ehrt (wozu ja auch das vierte Gebot in der Bibel auffordert) ?

    Gab es vor 2500 Jahren etwa noch keine "Rabeneltern"?

    (Z.B.) narzisstische Mütter/Väter, die ihre Kinder misshandelten, ausbeuteten, missbrauchten,...?

    (Kaum anzunehmen, aber vermutlich waren es Ausnahmen...?)

    Vielleicht liegen die Gründe für diese nachdrückliche Empfehlung des Buddha, auch ein wenig darin, dass, wenn wir unseren Eltern gleichgültig begegnen oder sie gar ablehnen, wir gleichfalls - ein Stück weit - uns selbst (bzw. einzelne Facetten) nicht annehmen (denn oft sind wir unseren Eltern in vielen Dingen ähnlicher, als uns lieb ist...) ?

    Und das wäre letztlich unheilsam - für alle Beteiligten.


    Mit meinen Eltern lebe ich - nach langen Jahren der ständigen (auch gegenseitigen - ja, ich habe mich leider öfter mal "gerächt"- ) Verletzungen/Kränkungen jetzt im Frieden.

    Meine TherapeutInnen hatten durchweg zu Kontaktabbruch oder mindestens stark eingeschränktem Kontakt, geraten, mit dem Tenor: "Ihre Eltern werden Sie immer wieder verletzen (aufgrund ihrer narz. Persönlichkeitsstörung)!"

    Dank der Buddha-Lehre habe ich allerdings begriffen, dass

    a) meine Eltern im Grunde auch "Opfer" sind, nicht wirklich "frei" handeln konnten/können

    b) Vergeben heilsam ist und

    b) "ich" es bin, die Verletzungen wahrnimmt und zulässt - oder eben nicht.

    Mittlerweile sind Gefühle der Dankbarkeit und Liebe (wieder)entstanden, u.a., nachdem mir bewusst wurde, was meine Eltern - trotz allem, was schieflief - Gutes für mich taten.

    Insofern ist es mir nun möglich geworden, sie auch zu ehren. :)


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • Verehrung (im Buddhismus)

    • Anna Panna-Sati
    • 16. August 2025 um 14:48

    Vielen Dank, lieber ewald für das Teilen deiner Sichtweise. _()_ :)

    ewald:

    Deshalb verehre ich keinen Menschen, unterwerfe mich, sondern klopfe ihm auf die Schulter und frage, na alter, wie hast Du es?

    :like: :lol: (Stelle mir gerade den - höchst unwahrscheinlichen - Fall vor, dass du dich z.B. bei einer Papst-Audienz so verhältst und äußerst...)

    ewald:

    Das mache ich auch bei anderen Zen-Meistern so, wenn ich sie treffe.

    Zen-Meister können das sicher ab.... ;)


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • Wie zuverlässig ist die sogenannte „Drei-Leben-Theorie“ im Theravāda-Buddhismus?

    • Anna Panna-Sati
    • 16. August 2025 um 13:56
    Mahasi:
    Anna Panna-Sati:
    Mahasi:

    Ausserdem waren Channa und die anderen dem Theravada nach noch keine Erwachten.

    Warum sonst verkündet der Buddha, dass Channa "nicht zu tadeln sei"??

    Das wird von Bhikkhu Bodhi in den Fußnoten seiner Übersetzung erklärt:

    Zitat

    By making this statement he is implicitly claiming arahantship, as will be

    made clear at §13. Whether his claim at this point was valid or not is uncertain,

    the commentary regarding it as a case of self-overestimation.

    MA says that Ven. Mahā Cunda gave him this instruction thinking that he

    must still be an ordinary person, since he could not endure the deadly pains and

    wanted to commit suicide.

    MA: He cut his throat, and just at that moment the fear of death descended

    on him and the sign of future rebirth appeared. Recognising that he was still an

    ordinary person, he was aroused and developed insight. Comprehending the

    formations, he attained arahantship just before he expired.

    MA: Although this declaration (of blamelessness) was made while Channa

    was still a worldling, as his attainment of final Nibbāna followed immediately,

    the Buddha answered by referring to that very declaration.

    It should be noted that this commentarial interpretation is imposed on the text

    from the outside, as it were. If one sticks to the actual wording of the text it

    seems that Channa was already an arahant when he made his declaration, the

    dramatic punch being delivered by the failure of his two brother-monks to

    recognise this. The implication, of course, is that excruciating pain might

    motivate even an arahant to take his own life—not from aversion but simply

    from a wish to be free from unbearable pain.

    Alles anzeigen

    MA ist Majjhimanikaya-atthakatha, auch Papañcasūdani genannt. Dem Theravada nach entfiel der Entschluss zum Selbstmord also noch als Nicht-Erwachter und erst während des Halsdurchschneidens wurde er erleuchtet. Daher keine Wiedergeburt mehr.

    Alles anzeigen

    Danke für das Zitieren von Bhikkhu Bodhis Fußnote. _()_


    Die theravadische Exegese in Ehren, aber

    1. ist sie nicht unfehlbar (und wird dennoch dann wohl geglaubt von den Laien - oder nicht?!)

    2. ist sie sicherlich unter den Gelehrten des Theravada nicht unumstritten, wenn auch Bhikkhu Bodhi ein allgemein respektierter Experte zu sein scheint...

    Habe den Text von Deepl übersetzen lassen und die Passagen hervorgehoben, welche die Annahme stützen, dass körperliche Schmerzen durch Erleuchtung nicht "beseitigt" werden. (Leider....)

    Zitat

    Mit dieser Aussage beansprucht er implizit die Arahatschaft, wie in §13 deutlich wird.

    Ob sein Anspruch zu diesem Zeitpunkt berechtigt war oder nicht, ist ungewiss,

    der Kommentar betrachtet es als einen Fall von Selbstüberschätzung.


    MA sagt, dass der Ehrwürdige Mahā Cunda ihm diese Anweisung gab, weil er dachte,

    er müsse noch ein gewöhnlicher Mensch sein, da er die tödlichen Schmerzen nicht ertragen konnte und

    Selbstmord begehen wollte.


    MA: Er schnitt sich die Kehle durch, und genau in diesem Moment überkam ihn die Angst vor dem Tod

    und das Zeichen der zukünftigen Wiedergeburt erschien. Als er erkannte, dass er noch ein

    gewöhnlicher Mensch war, wurde er wachgerüttelt und entwickelte Einsicht. Er begriff die

    Formationen und erlangte kurz vor seinem Tod die Arahatschaft.


    MA: Obwohl diese Erklärung (der Schuldlosigkeit) abgegeben wurde, als Channa

    noch ein Weltmensch war, antwortete der Buddha, da sein Erreichen des endgültigen Nibbāna unmittelbar darauf folgte,

    mit einem Verweis auf genau diese Erklärung.

    Es sollte beachtet werden, dass diese kommentierende Interpretation dem Text sozusagen von außen aufgezwungen wird.

    Wenn man sich an den tatsächlichen Wortlaut des Textes hält, scheint es, dass Channa bereits ein Arahat war, als er seine Erklärung abgab,

    wobei

    die dramatische Pointe darin besteht, dass seine beiden Mitbrüder dies nicht

    erkannten.

    Die Implikation ist natürlich, dass unerträgliche Schmerzen sogar einen Arahat dazu motivieren könnten, sich das Leben zu nehmen – nicht aus Abneigung, sondern einfach

    aus dem Wunsch heraus, von unerträglichen Schmerzen befreit zu werden.

    Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

    Alles anzeigen


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart:

  • Wie zuverlässig ist die sogenannte „Drei-Leben-Theorie“ im Theravāda-Buddhismus?

    • Anna Panna-Sati
    • 15. August 2025 um 20:50
    Mahasi:
    Anna Panna-Sati:
    Mahasi:

    Warum sollte es dies nicht bedeuten?

    Z.B., weil Erwachte(!), wie der ehrwürdige Channa (MN 144), Suizid begingen, als sie starke körperliche Schmerzen (die sowieso zum Tod geführt hätten) zu ertragen hatten...?

    Da ist kein Widerspruch. In diesem Leben wird durch die Erleuchtung dem einen Pfeil das Ziel genommen und dem anderen durch das ausbleiben des nächsten Lebens als weitere Frucht der Erleuchtung.

    "Die Botschaft hör' (lese) ich wohl, allein mir fehlt der Glaube..." :shrug:

    Mahasi:

    Ausserdem waren Channa und die anderen dem Theravada nach noch keine Erwachten.

    "Dem Theravada nach" - welchem?, frage ich mich so langsam, da es so viele unterschiedliche Interpretationen gibt....

    Warum sonst verkündet der Buddha, dass Channa "nicht zu tadeln sei"??

    Zitat

    Wenn jemand, der den gegenwärtigen Leib ablegt, einen andern Leib ergreift*, dann sage ich, daß er zu tadeln ist.

    Das trifft aber bei dem Bhikkhu Channa nicht zu.

    Daß er zum Messer gegriffen hat, ist nicht zu tadeln.» So sprach der Erhabene.

    https://www.palikanon.com/majjhima/kurt_schmidt/m144.htm


    * das bedeutet doch, dass Wiedergeburt stattfindet, oder?


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart:

  • Die andere Sichtweise

    • Anna Panna-Sati
    • 15. August 2025 um 20:37
    Igor07:

    Deshalb klammern sich viele an die Wiedergeburt – aber das bleibt eine Hypothese, keine überprüfbare Wissenschaft.

    Jenes "Klammern" beruht, zum einen, auf Glauben und Vertrauen in das, was in den Suttas niedergeschrieben und wie es, entsprechend der jeweiligen buddhistischen Tradition, der man sich zugehörig fühlt, interpretiert wurde.

    (Buddhismus steht ja auch für Religion...)

    Zum anderen hat der traditionelle Wiedergeburtsglaube viele Vorteile gegenüber der "Hier-und-Jetzt- Interpretation des Buddhadasa Bhikkhu, welche recht nüchtern und pragmatisch ausfällt, zwar Sinn macht und m.E. auch die Essenz der Buddha-Lehre -größtenteils- wiedergibt, ABER

    eben keine befriedigende Antwort auf die (vor allem für Trauernde oder Sterbenskranke) drängende Frage gibt, was nach dem Tod passiert.

    Der Übungsweg kann ja viele Jahre/Jahrzehnte, u.U. lebenslänglich, andauern und währendessen verliert der Praktizierende, wie jedermann, geliebte Wesen durch deren Ableben, außerdem erkrankt, altert, stirbt er schließlich (selbst).

    Wer Schwierigkeiten damit hat, all das zu akzeptieren/anzunehmen, wird zwangsläufig leiden und demzufolge häufig (schnelleren) Trost suchen -> Religion...

    Helmut:

    Der Buddha hat Wiedergeburt in vielen Lehrreden gelehrt, er hat aber nicht gesagt, dass dies bedeutet, dass die Person dieses Lebens einfach in ein nächstes Leben hinüber geht.


    Er hat Wiedergeburt verbunden mit unserem wandelbaren zusammengesetzten Bewusstseinskontinuum, in dem die Prägungen unserer Handlungen gespeichert werden.

    "Mich" geht dieses rätselhafte "Bewusstseinskontinuum" (das sich bislang nicht nachweisen, nur glauben lässt) also nicht wirklich etwas an?!

    Höchstens den "karmischen Nachfolger", in dessen Körper sich dieses Bewusstseinskontinuum nach meinem Ableben manifestiert?... :?

    (Allein aus Mitgefühl mit diesem, sollte man sich wohl bemühen, einen ethischen Lebenswandel zu führen... ;) )

    NORBU (KI) erklärt dazu:

    Zitat

    norbu.jpgDer Bewusstseinsstrom (viññana-sota) ist ein kontinuierlicher Prozess von aufeinanderfolgenden Bewusstseinsmomenten.

    Im Abhidhamma wird dies detailliert erklärt:

    1. Jeder Bewusstseinsmoment (citta) entsteht, existiert kurz und vergeht

    - Wie Wassertropfen in einem Fluss

    - Jeder Moment bedingt den nächsten

    - Es gibt keine Lücken zwischen den Momenten

    2. Dieser Strom trägt:

    - Karmische Eindrücke (sankhara)

    - Gewohnheitsmuster (vasana)

    - Neigungen (anusaya)

    3. Bei der Wiedergeburt:

    - Der letzte Bewusstseinsmoment (cuti-citta) bedingt

    - Den ersten Moment des neuen Lebens (patisandhi-citta)

    - Wie eine Flamme eine andere Kerze entzündet

    Dies erklärt, wie karmische Wirkungen ohne ein permanentes Selbst übertragen werden können. Es ist ein Prozess des kontinuierlichen Werdens (bhava), nicht ein unveränderliches Sein.

    https://norbu-ai.org/en/norbu

    Alles anzeigen

    Vielleicht möchte man das gerne so glauben...


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

  • Wie zuverlässig ist die sogenannte „Drei-Leben-Theorie“ im Theravāda-Buddhismus?

    • Anna Panna-Sati
    • 15. August 2025 um 20:17
    Mahasi:
    Anna Panna-Sati:
    Mahasi:

    Khun Reinhard missversteht schon das Grundproblem: dukkha. Auf S. 14 schreibt er, dass es um spirituelles oder geistiges Leiden geht und nicht um körperliches Leiden oder seelische Erkrankungen. Dies widerspricht direkt Sariputtas Darlegung in der Lehrrede von der rechten Ansicht (MN9)

    Auch, wenn "Schmerz" ("dukkha-dukkha") Teil der Leidensdefinition
    ist, heißt das ja noch nicht, dass der Buddha meinte, rein körperliche Schmerzen durch die Praxis und nachfolgende Erleuchtung, für immer beseitigt zu haben.

    Warum sollte es dies nicht bedeuten?

    Z.B., weil Erwachte(!), wie der ehrwürdige Channa (MN 144), Suizid begingen, als sie starke körperliche Schmerzen (die sowieso zum Tod geführt hätten) zu ertragen hatten...?

    Zitat

    . Sie gingen zu ihm, begrüßten ihn und setzten sich zu ihm, und Sāriputta fragte Channa, wie es ihm gehe. Channa antwortete: «Ich habe unerträgliche Schmerzen, die immer schlimmer werden. Ich will zum Messer greifen, ich wünsche nicht mehr zu leben.» .......

    https://www.palikanon.com/majjhima/kurt_schmidt/m144.htm

    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart:

Ausgabe №. 133: „Rausch"

  1. Impressum
  2. Datenschutzerklärung
  3. Nutzungsbedingungen
Community-Software: WoltLab Suite™ 6.1.14
Buddhaland Forum in der WSC-Connect App bei Google Play
Buddhaland Forum in der WSC-Connect App im App Store
Download