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Pro-Tibet-Protest: Schon wieder zündet sich ein Mönch an

  • Bambus
  • 26. Oktober 2011 um 10:54
  • Zum letzten Beitrag
  • Bambus
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    • 26. Oktober 2011 um 10:54
    • #1
    Zitat

    [url=http://www.heute.de/ZDFheute/inhal…8363508,00.html]Pro-Tibet-Protest: Schon wieder zündet sich ein Mönch an[/url]
    Bereits zehnte Selbstverbrennung in diesem Jahr

    Heftiger Protest gegen die chinesische Herrschaft über die Tibeter: In der südwestchinesischen Provinz Sichuan hat sich erneut ein tibetischer Mönch angezündet. Es war die zehnte Selbstverbrennung in diesem Jahr.

    Der 38 Jahre alte Buddhist übergoss sich bei einer religiösen Zeremonie vor einem Kloster mit Benzin und zündete sich selbst an. Das teilten exiltibetische Gruppen mit. Als Motiv sprach die Bewegung Freies Tibet von einem extremen Protestakt gegen die Religionspolitik der chinesischen Regierung. Der Mönch soll in kritischem Zustand im Krankenhaus liegen.

    Zehn Selbstverbrennungen
    Es sei der zehnte Vorfall dieser Art in der Provinz in diesem Jahr gewesen, berichteten exiltibetische Gruppen. Bei solchen Aktionen sind schon mindestens vier Tibeter ums Leben gekommen. Die erste Selbstverbrennung geschah im März aus Anlass des dritten Jahrestages der schweren Unruhen der Tibeter von 2008, bei denen damals in Ngaba 13 Tibeter erschossen worden waren.

    Alles anzeigen

    Wie schrecklich müssen die Bedingungen sein damit sich ein Mensch entschließt sich öffentlich selbst zu töten?

    Was ich nicht verstehe ist warum gerade Mönche zu solch drastischen Mitteln greifen.

    Sollte nicht gerade ein Mönch sich um der Kostbarkeit der menschlichen Existenz bewusst sein?

    Wie massiv war der Einfluss von außen bei der Entscheidung sich umzubringen? Welche Rolle spielt bzw. Einstellung hat der jeweilige Abt ihres Klosters zu den Vorgängen? Sind die Mönche/Äbte vielleicht selber "nur" ein Opfer von Politik?

    Kann mir das jemand versuchen zu erklären?

    Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen.

    Die Leute von denen Du am meisten lernen kannst sind die mit denen Du nicht einer Meinung bist.

  • Onda
    Gast
    • 26. Oktober 2011 um 11:00
    • #2

    http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstverbrennung

  • Bambus
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    • 28. Oktober 2011 um 12:19
    • #3

    Niemand mit einer eigenen Meinung dazu? :cry:

    Oder ist das Thema zu kontrovers, zu emotionsbeladen?

    Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen.

    Die Leute von denen Du am meisten lernen kannst sind die mit denen Du nicht einer Meinung bist.

  • hedin
    Gast
    • 28. Oktober 2011 um 12:38
    • #4
    Bambus:

    Niemand mit einer eigenen Meinung dazu? :cry:

    Ich denke, das ist das dümmste was man machen kann !

    hedin

  • Onda
    Gast
    • 28. Oktober 2011 um 12:45
    • #5

    Öffentlicher Suizid als politische Aktion...

    Ist die Opferung seines Lebens ein angemessener Preis, um auf ein politisches Anliegen hinzuweisen?
    Bedarf es solch drastischer Zeichen? Was sind die Erfolge solcher Aktionen?

    Als Mittel der politischen Kommunikation finde ich so etwas schlicht furchtbar und abstoßend.
    Für die Mönche, die so etwas machen, empfinde ich gleichwohl den allergrößten Respekt.

    Onda

  • nyalaana
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    • 28. Oktober 2011 um 14:28
    • #6

    Ich habe früher einmal in einem Tagebuch gelesen, dass die Person über Selbstmord nachdenkt. Das war mir sehr befremdlich. Ich habe dann nachgedacht ob ich selbst jemals an Suizid gedacht habe, und bin zu dem Schluß gekommen : nein.
    Mir ist zwar noch nichts wirklich schlimmes wiederfahren, aber bis jetzt habe ich noch nie daran gedacht wie es wäre, wenn ich mich selbst umbrächte. Wenn ich vor Entscheidungen stehe ist einfach Selbstmord noch nie eine Option für mich gewesen. Es liegt mir sehr, sehr fern. So fern, dass das nachdenken darüber für mich sehr theoretisch ist. Selbst in meiner tiefsten Verzweiflung gab es nur ein "aushalten", ein "weitermachen" und darauf hoffen, dass der Schmerz nachläßt, bzw ich war mir sicher, dass der "Schmerz" nachläßt, denn alles ist Vergänglich und somit ist auch der Schmerz vergänglich. Ich habe wohl einfach nicht die Persönlichkeit für Selbstmord.

    Nun in Gedanken nachzuvollziehen warum sich ein Mönch in Tibet selbst anzündet, das ist für mich sehr sehr schwer. Ich kann mir wohl irgendwie hertheorethisieren, dass er wohl viel Leid empfinden muss, dass er wohl meint, dass er damit ein Zeichen setzten kann, dass er wohl meint, seine Handlung lohne sich irgendwie, dass er wohl keine andere Möglichkeit sieht seiner Ohnmacht ausdruck zu verleihen. Aber das sind alles Spkulationen über eine Sache die mir sehr Fremd ist. Vielleicht schreiben auch deswegen wenig Leute in diesem Thread darüber.

  • christiane72
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    • 28. Oktober 2011 um 15:27
    • #7
    Zitat

    Als Mittel der politischen Kommunikation finde ich so etwas schlicht furchtbar und abstoßend.
    Für die Mönche, die so etwas machen, empfinde ich gleichwohl den allergrößten Respekt.

    Ich finde dass wiederspricht sich.

    Ein Mönch sollte eigentlich unpolitisch sein. Irgendwie finde ich dass Buddhismus und Selbstverbrennung so gar nicht zusammen passen.
    Es erzeugt Leid bei vielen Menschen und ist damit zu vermeiden.

  • monikamarie
    Gast
    • 28. Oktober 2011 um 15:37
    • #8

    Vor einiger Zeit hat ein User ein entsprechendes Video eingestellt. Ich habe es mir angesehn, obwohl mir das widerstrebt. Es hat mich tief berührt, getroffen und ich sah das Leid, das diese Handlung verursacht um den brennenden meditierenden Mönch, der sich lange in dieser Position hielt, womit sicher seine große Praxis bewiesen ist. Es ist sicher aus weltlicher Sicht eine große Leistung, aus buddhistischer Sicht - glaube ich - unheilsam.
    Respekt habe ich vor denen, die trotz Gewaltandrohung ihr Leben aushalten und Vorbild für diesen gewaltlosen Widerstand sind.

    _()_ Monika

  • Lirum Larum
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    Buddh. Richtung
    Ich protestiere gegen den mangelnden Respekt vor den unterschiedlichen Traditionen.
    • 28. Oktober 2011 um 16:17
    • #9

    Ich halte es auch fuer unheilsam.
    Es ist sehr schade, dass es zu Selbstverbrennungen kommt - und aus sowas wird auch kein Wachgeruetteltsein entstehen. :(

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Onda
    Gast
    • 28. Oktober 2011 um 20:25
    • #10
    christiane72:
    Zitat

    Als Mittel der politischen Kommunikation finde ich so etwas schlicht furchtbar und abstoßend.
    Für die Mönche, die so etwas machen, empfinde ich gleichwohl den allergrößten Respekt.

    Ich finde dass wiederspricht sich.

    Nicht notwendigerweise. Es kommt darauf an, auf welcher Ebene und aus welcher Perspektive man das betrachtet.
    Ich persönlich reagiere spontan mit Ablehnung auf so eine öffentliche Selbstverbrennung. Auch als politische Strategie halte ich so etwas für wenig hilfreich.

    Gleichwohl ringt mir grundsätzlich ein Mensch, der sein Leben aus Mitgefühl für andere opfert, Bewunderung ab. Ein Selbstmordattentäter ist von Hass getrieben. Ein solcher Mönch handelt aus Mitgefühl.

    Ich versuche, solch einen Akt von verschiedenen Seiten zu sehen. In der Summe kann ich es nicht gutheißen.

    LG
    Onda

  • Lirum Larum
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    Buddh. Richtung
    Ich protestiere gegen den mangelnden Respekt vor den unterschiedlichen Traditionen.
    • 29. Oktober 2011 um 20:12
    • #11
    Onda:

    ...
    Gleichwohl ringt mir grundsätzlich ein Mensch, der sein Leben aus Mitgefühl für andere opfert, Bewunderung ab. Ein Selbstmordattentäter ist von Hass getrieben. Ein solcher Mönch handelt aus Mitgefühl.

    Ich versuche, solch einen Akt von verschiedenen Seiten zu sehen. In der Summe kann ich es nicht gutheißen.

    LG
    Onda


    So ist vielleicht erklärbar, warum auf die Selbstverbrennung eines tibetischen Mönches nur mit Betroffenheit reagiert wird, während von den Selbstverbrennungen der Ananda Margiis (siehe Dein Wikipedia-Link) alle Welt abgestoßen war und wirklich niemand irgendwie Verständnis oder Sympathie dafür empfinden konnte. (Was ich auch richtig finde.)

    Man bekam noch Jahrzehnte nach dieser Tat zu hören: "Ananda Marga? Das sind doch die, die sich selbst verbrennen, oder?"

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Klee
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    • 29. Oktober 2011 um 20:40
    • #12

    Ich habe das Thema jetzt einige Tage beobachtet und habe da auch so meine Empfindungen und Gedanken.
    Was ich sagen kann ist, dass ich die Gesamtsituation unbeschreiblich tragisch finde. Zum einen habe ich in den 90ern etliche Jahre bei "amnesty international" mitgewirkt und hatte speziell "China" oft am Schreibtisch (was ja auch unmittelbar mit den Menschenrechtsverletzungen in Tibet immer wieder zusammenhängt) --- da habe ich schnell gelernt, dass es nichts gibt, das es nicht gibt.

    Zum anderen habe ich ja immernoch auch Kontakt zu Tibetern und bekomme z.B. durch einen tibetischen Geshe auch immer wieder mit, wie ohnmächtig die Menschen dort dem Regime gegenüber sind.

    Ich gestehe dieses Gefühl der Ohnmacht jedem Menschen zu, einfach auch durch mein Hintergrundwissen.
    In welcher Art und Weise ein Mensch / ein Mönch seiner Ohnmacht Ausdruck verleiht, ist seine Entscheidung. Mir fällt es schwer, diese Entscheidung zu bewerten --- wie gesagt, ich bewerte die Gesamtsituation dort in Tibet als unbeschreiblich traurig und tragisch und die Frage, die sich mir stellt: "Was muss passieren, dass ein Mensch zu solchen Mitteln greift?"

    Für mich sind Mönche nicht gleich Erleuchtete, die alles mit Gleichmut und Gelassenheit ertragen können.

    Herzliche Grüße

    "Klee"


    *******Den Charakter eines Menschen erkennt man nicht so sehr daran, was andere über ihn sagen, sondern daran, was er über andere sagt.******

    (unbekannt)

  • Thelema
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    • 30. Oktober 2011 um 10:31
    • #13

    Buddha hätte sich selbst nie verbrannt...
    Thelema

  • zenbo
    Gast
    • 30. Oktober 2011 um 11:47
    • #14

    meine freundin ist tibererin, sie behaupted steif und fest das tibetische mönche den körper verlassen können bei selbstmord und auch bei folter, ich werde sie mal fragen ob sie der meinung ist das das auch hier der fall ist.

    lg zenbo

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    Buddh. Richtung
    Ich protestiere gegen den mangelnden Respekt vor den unterschiedlichen Traditionen.
    • 1. November 2011 um 09:16
    • #15

    Oh je... es ist mittlerweile nicht nur ein Mönch, sondern es haben sich inzwischen zehn junge Menschen selbst angezündet.

    Ausführlichere Infos hier:
    http://www.savetibet.de/mediathek/publ…-2011010/#c5493

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  • Klee
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    • 1. November 2011 um 09:24
    • #16

    Gestern war ich mit einer tibetisch praktizierenden Bekannten unterwegs und das Gespräch kam auch auf dieses Thema.

    Dabei kam die Frage auf, ob ein tibetischer Mönch möglicherweise damit symbolisieren möchte, durch das Selbstanzünden das Leid des Volkes auf sich zu nehmen.
    Ich gebe diese Überlegung hier mal an die Gruppe weiter, vielleicht weiß jemand etwas Konkretes dazu. Aber auch da traue ich mir keine Beurteilung zu - schmerzlich finde ich die Umstände.

    Da ich ja einige Jahre in einer tibetischen Gruppe praktiziert habe, könnte ich mir das durchaus vorstellen, weiß aber auch nichts Genaueres.

    Herzliche Grüße

    "Klee"


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    (unbekannt)

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    • 1. November 2011 um 09:40
    • #17

    Ich weiß es wirklich nicht, möchte aber trotzdem sagen, dass ich mir das auf keinen Fall vorstellen kann.
    Das Leid der anderen nimmt man z.B. mit der Tonglen-Praxis auf sich und transformiert es. Das wird im lebendigen Zustand, zumal in so jungen Jahren, wohl eher möglich sein, anderen zu helfen.

    Ich nehme an, man versucht, da irgendwelche hehren Gründe zu konstruieren, weil man sich die bittere Wahrheit einfach nicht vorstellen kann: die werden da so unterdrückt und schikaniert, dass sie keinen besseren Ausweg mehr wissen. :(

    Hier nochmal der Link - ich glaub auf der 1. Seite hier geht er unter:
    http://www.savetibet.de/mediathek/publ…-2011010/#c5493

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  • Bambus
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    • 4. November 2011 um 09:23
    • #18
    Losang Lamo:

    dass sie keinen besseren Ausweg mehr wissen.

    Jeder einzelne Mönch? Oder das Kloster aus dem sie stammen? Oder der Landstrich? Oder Tibet als Ganzes?

    Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass unabhängig voneinander so viele Mönche auf die Idee kommen sich selber zu töten.

    Thích Quảng Đức hat seine Entscheidung wohl bewusst selber getroffen. Bei den aktuellen Fällen der Tibeter habe ich das ungute Gefühl, dass sie als politisches Mitteln von Dritten genutzt werden. Was die Sache um so tragischer macht ...

    Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen.

    Die Leute von denen Du am meisten lernen kannst sind die mit denen Du nicht einer Meinung bist.

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    • 4. November 2011 um 12:06
    • #19

    Hallo Bambus,

    Dir ist aber klar, dass das Spekulation ist?

    Solange ich kein authentisches Interview mit Freunden oder Angehörigen lese, kann ich mir zu der tatsächlichen Motivation überhaupt kein Bild machen.

    LG, LL

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Bambus
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    • 4. November 2011 um 12:23
    • #20
    Losang Lamo:

    Dir ist aber klar, dass das Spekulation ist?

    Sicher ist das Spekulation. Mir fällt es schwer zu verstehen wie ein Mensch, und erst recht ein buddhistischer Mönch, allein auf eine solche Idee kommen kann. Bei 10 hört meine Vorstellungskraft definitiv auf.

    Oder gibt es eine "einfache" mögliche Erklärung die ich übersehe?

    Sicher, die Berichte in den Medien über einen verbrannten Mönch lesen auch andere Mönche und denken sich vielleicht (überspitzt): Nette Idee, mach ich auch mal. Aber wie stark ist die Wirkung von außen wirklich? Und kommt sie nur über die Medien?

    Beim ersten Lesen kamen mir die in den letzten Jahren (scheinbar) immer aktiver werdenden Selbstmordattentäter aus den monotheistischen Religionen in den Sinn. Sterben als Märtyrer, um eines Zieles Willen was größer und wichtiger ist als das eigene Leben. Und als Belohnung gibt es ein Platz an Gottes Seite, und je nach Übersetzung ein Hand Weintrauben oder ein paar Jungfrauen. Was erwartet sich ein buddhistischer Mönch als "Lohn" für seine Tat? Meint er besonders gutes Karma anzusammeln indem er sich opfert?

    (Natürlich stelle ich beide nicht auf eine Stufe, sehe nur entfernte Ähnlichkeiten in der Motivation)

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    • 4. November 2011 um 12:53
    • #21
    Bambus:
    Losang Lamo:

    Dir ist aber klar, dass das Spekulation ist?

    Sicher ist das Spekulation. Mir fällt es schwer zu verstehen wie ein Mensch, und erst recht ein buddhistischer Mönch, allein auf eine solche Idee kommen kann. Bei 10 hört meine Vorstellungskraft definitiv auf.

    Oder gibt es eine "einfache" mögliche Erklärung die ich übersehe?

    Sicher, die Berichte in den Medien über einen verbrannten Mönch lesen auch andere Mönche und denken sich vielleicht (überspitzt): Nette Idee, mach ich auch mal. Aber wie stark ist die Wirkung von außen wirklich? Und kommt sie nur über die Medien?

    Beim ersten Lesen kamen mir die in den letzten Jahren (scheinbar) immer aktiver werdenden Selbstmordattentäter aus den monotheistischen Religionen in den Sinn. Sterben als Märtyrer, um eines Zieles Willen was größer und wichtiger ist als das eigene Leben. Und als Belohnung gibt es ein Platz an Gottes Seite, und je nach Übersetzung ein Hand Weintrauben oder ein paar Jungfrauen. Was erwartet sich ein buddhistischer Mönch als "Lohn" für seine Tat? Meint er besonders gutes Karma anzusammeln indem er sich opfert?

    (Natürlich stelle ich beide nicht auf eine Stufe, sehe nur entfernte Ähnlichkeiten in der Motivation)

    Alles anzeigen


    Ich glaube, wenn man nach der Motivation suchen will, muss man in der tibetisch-buddhistischen Denkweise nachschauen und nicht auch noch muslimisches oder sonstwas für ein Gedankengut mit reinmischen - dann kommt ja alles ganz durcheinander.
    Ich könnte mir höchstens vorstellen, wenn ich spekulieren würde, dass so jemand vielleicht Angst hat, in diesem Leben zu Taten gezwungen zu sein, die ein schlechtes Karma und eine Wiedergeburt in niederen Bereichen zur Folge hätten...

    Die Berichte über die Torturen, die gerade buddhistische Mönche in der Region Tibet durchmachen mussten, müssen und die ihnen somit vielleicht auch noch wieder bevorstehen, sind so grausam, dass ich sie nicht mal ertragen kann zu hören.

    Also wie will man sich hier vom Sofa aus irgendein Urteil darüber erlauben? Das wäre ja eher merkwürdig, wenn man das alles von hier aus überhaupt nachvollziehen könnte.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Lirum Larum
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    Buddh. Richtung
    Ich protestiere gegen den mangelnden Respekt vor den unterschiedlichen Traditionen.
    • 4. November 2011 um 22:55
    • #22

    Gerade eben hoerte ich eine Anekdote passend zum Thema:
    Ein Rinpoche, der Gefaengnis und Folter ueberstanden hatte, wurde gefragt, was in der Zeit das Schlimmste fuer ihn gewesen sei.
    Er sagte, das Schlimmste sei die Angst gewesen, er koenne seine Praxis (Lojong) verlieren.
    Der Dharma ist dort vielleicht wirklich oft noch viel wichtiger als dieses Leben?

    Ich versuche, dieses „Objekt“ aus tibetischer Perspektive zu betrachten. Schwierig.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Dorje Sema
    Gast
    • 12. November 2011 um 07:43
    • #23

    China startet Verleumdungskampagne gegen die Mönche des Klosters Kirti

    »Nachdem vielerorts über den Abtransport von über 300 Mönchen aus dem Kloster Kirti berichtet wurde, gaben die staatlichen chinesischen Medien bekannt, daß die Mönche einer „Kampagne in Moralerziehung“ unterzogen würden. Sie haben es nämlich darauf abgesehen, den Ruf des Klosters Kirti und seiner Mönche zu schädigen.«

    Tibetan Review, www.tibetanreview.net, DIIR, www.tibet.net ff.

    añjalī अञ्जलि
    ࿅Dorje Sema࿄

  • Kusala
    Gast
    • 18. November 2011 um 18:38
    • #24

    Tibets Ruf nach Hilfe

    Zitat

    Anfang November lief Palden Choetso aus ihrem Kloster, schüttete Benzin über sich und setzte sich in Brand, während sie nach einem ‘freien Tibet’ rief. Minuten später war sie tot. Im vergangenen Monat haben sich neun buddhistische Mönche und Nonnen selbst verbrannt, um gegen die zunehmende Repression Chinas gegen das friedliche Volk der Tibeter zu protestieren.

    Diese tragischen Handlungen sind ein verzweifelter Hilferuf. Mit Maschinengewehren bewaffnete chinesische Sicherheitskräfte schlagen Mönche und lassen sie verschwinden, belagern Klöster und bringen sogar alte Menschen um, die die Klöster schützen wollen -- all das, nur um Tibet jegliche Rechte zu verweigern. China begrenzt den Zugang zu der Region drastisch. Aber wenn wir wichtige Regierungen davon überzeugen können, Diplomaten in die Region zu schicken und die zunehmende Brutalität offenzulegen, könnten wir Menschenleben retten.

    Wir müssen schnell Handeln -- diese schreckliche Situation gerät hinter dem Mantel der Zensur außer Kontrolle. Immer wieder haben wir gesehen, dass Diplomaten zum Handeln angeregt werden und den politischen Druck erhöhen, wenn sie selbst Zeugen solcher Gräueltaten werden. Reagieren wir auf Paldens tragischen Hilferuf mit einer riesigen Petition an die sechs Weltpolitiker mit dem meisten Einfluss in Beijing, damit eine Mission nach Tibet entsandt wird und sie sich gegen die Unterdrückung aussprechen. Unterzeichnen Sie die Notfall-Petition.

  • Mascha
    Gast
    • 18. November 2011 um 22:42
    • #25

    10.000 Unterschriften in der letzten Stunde!

    Avaaz ist klasse!

Ausgabe №. 134: „Keine Angst vor der Angst"

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