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  • aalglaat
  • 13. September 2010 um 17:25
  • Zum letzten Beitrag
  • aalglaat
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    13. September 2010
    • 13. September 2010 um 17:25
    • #1

    Ich bin Christ und würde gerne verstehen, was Buddhisten unter Befreiung von Bewertungen verstehen?
    Ich lese hier mit, und ich lese hier sehr viele Bewertungen. Ich lese nicht, daß Inhalte bewertet werden, sondern Menschen (Avatare). Geht es darum, die Welt vom Menschen zu befreien?
    lg
    aalglaat

    „Wo Liebe ist und Weisheit, da ist weder Furcht noch Ungewissheit; wo Geduld und Demut, weder Zorn noch Aufregung; wo Armut und Freude, nicht Habsucht und Geiz; wo Ruhe und Besinnung, nicht Zerstreuung noch Haltlosigkeit.“

    Franz von Assisi

  • Kusala
    Gast
    • 13. September 2010 um 22:18
    • #2
    aalglaat:

    Ich bin Christ und würde gerne verstehen, was Buddhisten unter Befreiung von Bewertungen verstehen?
    Nichts
    Ich lese hier mit, und ich lese hier sehr viele Bewertungen. Ich lese nicht, daß Inhalte bewertet werden, sondern Menschen (Avatare).
    Das ist Deine Wahrnehmung und Bewertung

    Geht es darum, die Welt vom Menschen zu befreien?
    Wie stellst Du Dir das vor?
    lg
    aalglaat

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    Ich würde Deine Frage anders bewerten, auf jeden Fall anders.

  • Dudjom
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    25. Juli 2009
    • 15. September 2010 um 08:36
    • #3

    Warum wurde mein Beitrag gelöscht?

    Weil ich geschrieben habe, dass ich als Buddhist es als falsche Ansicht ansehe, wenn man sich von Bewertung befreien will?

    Weil ich zu erkennen gegeben habe, dass ich nicht mit denen in einen Topf gesteckt werden will, die einer falschen Ansicht anhängen?
    Ich will das nicht, weil der Buddha den Weg gezeigt hat wie man richtig bewertet und also "richtig" von "falsch" unterscheidet.

    Wem hat dies nicht gefallen?

    Gibt es hier Zensur? Wird der zensiert, der sich an die Lehre des Buddha hält und sich nicht der Zeitgeist-Diktatur beugen will?


    LG

    Alle fühlenden Wesen wollen Glück und kein Leid.
    "Es gibt nichts 'Absolutes' im Buddhismus. Wenn es etwas 'Absolutes' geben würde, dann wäre es 'Mitgefühl'." (HHDL)
    oṃ vajrapāṇi hūṃ phaṭ

  • aytlas
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    • 15. September 2010 um 09:12
    • #4
    Dudjom:

    Warum wurde mein Beitrag gelöscht?

    Hallo Dudjom,

    ich habe zwar nichts mit dem löschen von Beiträgen zu tun.

    Du schriebst: " dann zieh ich mal/aber ( genauen Wortlaut weiss ich nicht mehr) über Christen her "

    War der Grund :shock:

    Mit freundlichen Grüssen
    Und in tiefer Verehrung von dem Ehrwürdigen Anuruddha und seinen Dhammafreunden :D

    Udo

  • aalglaat
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    13. September 2010
    • 15. September 2010 um 19:13
    • #5

    Bewerten wir Christen anders, als ihr Buddhisten?

    Wie seht ihr z.b. die 10 Gebote?

    Zitat

    1 Du sollt keine anderen Götter haben neben mir

    Darf ein Buddhist auch an anderes glauben, was nicht mit Buddha übereinstimmt oder zu tun hat?

    Zitat

    2 Du sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen


    Dürft ihr über Buddha, Lehre und Gemeinschaft herziehen, wie es Euch paßt? Dürft Ihr anerkannte Lehrer schmähen und Unwahrheiten verbreiten?

    Zitat

    3 Du sollst den Feiertag heiligen


    Habt ihr Feiertage? Arbeit Ihr an Euren Feiertagen? Seid Ihr "fromm" im Einhalten der Feiertagsregeln und Gebräuche?

    Zitat

    4 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren


    Wie wird der Respekt zur Elterngeneration in Eurer Religion zum Ausdruck gebracht? Dürft Ihr über Eure Familie und Eltern herziehen?

    Zitat

    5 Du sollst nicht töten


    Dürft ihr töten, egal ob mit Absicht, aus Affekt, fahrlässig oder in geistiger Umnachtung?

    Zitat

    6 Du sollst nicht ehebrechen


    Haltet Ihr die Ehe für wertvoll? Wie stehts mit Euren Regeln in der Sexualität? Ist Ehe bei Euch etwas besonderes?

    Zitat

    7 Du sollst nicht stehlen


    Dürft Ihre alles nehmen, was Ihr wollt, oder gibts dafür bei Euch Regeln?

    Zitat


    8 Du sollst nicht falsch Zeugnis reden ...


    Dürft Ihr schlecht über andere reden, egal ob vermeintlich oder unvermeintlich, wissentlich oder nachlässig? Rechtfertigt die falsche Rede anderer Euch dazu auch falsch zu reden?

    Zitat

    9 Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib


    Dürft Ihr Ehebrechen oder durch Eure sexuellen Begierden dazu ermutigen lassen, die Beziehungen anderer zu zerstören?

    Zitat

    10 Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut


    Ist Neid, Gier und Hass ein Teil Eurer Gesinnung, oder eher das Gegenteil?

    Vielen Dank
    aalglaat

    „Wo Liebe ist und Weisheit, da ist weder Furcht noch Ungewissheit; wo Geduld und Demut, weder Zorn noch Aufregung; wo Armut und Freude, nicht Habsucht und Geiz; wo Ruhe und Besinnung, nicht Zerstreuung noch Haltlosigkeit.“

    Franz von Assisi

  • Dudjom
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    • 15. September 2010 um 19:58
    • #6
    aytlas:
    Dudjom:

    Warum wurde mein Beitrag gelöscht?

    Hallo Dudjom,

    ich habe zwar nichts mit dem löschen von Beiträgen zu tun.

    Du schriebst: " dann zieh ich mal/aber ( genauen Wortlaut weiss ich nicht mehr) über Christen her "

    Kann nicht sein, weil es als Scherz gekennzeichnet war mit " :P " und eine Anspielung auf aalglats generalisierendes Statement "was Buddhisten unter Befreiung von Bewertungen verstehen" wovon ich mich als Buddhist wiederum angegriffen fühlen könnte, weil mir damit die "Befreiung von Bewertungen" - was ich als falsche Ansicht verstehe . unterstellt wird als Buddhist. Deswegen meine scherzhafte Androhung als Revanche über "Christen" (ebenso generalisierend) "herzuziehen" (ich habe ja schon mindestens einen kennengelernt, der Anlass dazu geben könnte eine Meinung über Christen im Allgemeinen zu formen :P ).

    Also sollte dieser Scherz der Anlass gewesen sein, dann erwarte ich schon eine kommentierende Stellungnahme von einem Moderator und/oder das Löschen nur des einen Satzes aber kein sang- und klangloses Löschen des gesamten Beitrages.

    LG

    Alle fühlenden Wesen wollen Glück und kein Leid.
    "Es gibt nichts 'Absolutes' im Buddhismus. Wenn es etwas 'Absolutes' geben würde, dann wäre es 'Mitgefühl'." (HHDL)
    oṃ vajrapāṇi hūṃ phaṭ

  • Kusala
    Gast
    • 16. September 2010 um 06:04
    • #7

    In der Buddhistischen Lehre geht es weniger um "dürfen" oder "nicht dürfen". Man unterscheidet zwischen "heilsamen" und "unheilsamen" Gedanken, Worten und Taten, die jeweils zu entsprechenden Ergebnissen führen. Ursache bedingte Entstehung.
    Als "Hilfestellung" um sich gen Heilsames zu konditionieren gibt es Übungs-Regeln genannt sīla
    Diese sīla sind wiederum ein Teil des Edlen Achtfachen Pfades
    Letztendlich ist aber jeder für sein Wirken verantwortlich und wird dementsprechend, wie Paul Debes so schön sagte, ernten.

    Mit Metta
    Kusala

  • aalglaat
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    13. September 2010
    • 16. September 2010 um 07:33
    • #8
    Kusala:

    In der Buddhistischen Lehre geht es weniger um "dürfen" oder "nicht dürfen". Man unterscheidet zwischen "heilsamen" und "unheilsamen" Gedanken, Worten und Taten, die jeweils zu entsprechenden Ergebnissen führen. Ursache bedingte Entstehung.
    Als "Hilfestellung" um sich gen Heilsames zu konditionieren gibt es Übungs-Regeln genannt sīla
    Diese sīla sind wiederum ein Teil des Edlen Achtfachen Pfades
    Letztendlich ist aber jeder für sein Wirken verantwortlich und wird dementsprechend, wie Paul Debes so schön sagte, ernten.

    Mit Metta
    Kusala


    Also ihr habt keine Gebote und keine Moral,; ihr kennt auch so etwas wie ein Gewissen nicht?!? Es gibt bei Euch ein paar Vorschläge, Zielvereinbarungen und diese Silas nehme ich als Hinweise(eine Regelform haben sie nicht und dieser Pfad sieht auch nur wie ein Übungslehrgang aus???). Es gibt bei Euch keine Instanz außerhalb des Individdums und auch keine Instanz im Individdum, die für irgendwelche maoralischen und ethischen Einhaltungen zuständig wären? Heilsames oder Unheilsames bezieht sich ja wohl nur auf den persönlichen Erleuchtungsweg, hat also keine "wirklichen" Konsequenzen im Sinne der ethischen oder judikativen Entscheidung?
    Ihr dürft also alles machen oder lassen, ohne Konsequenzen, Sanktionen, Strafen oder zumindest unangenehmen Folgen?
    Interessant.
    Danke

    „Wo Liebe ist und Weisheit, da ist weder Furcht noch Ungewissheit; wo Geduld und Demut, weder Zorn noch Aufregung; wo Armut und Freude, nicht Habsucht und Geiz; wo Ruhe und Besinnung, nicht Zerstreuung noch Haltlosigkeit.“

    Franz von Assisi

  • accinca
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    • 16. September 2010 um 07:53
    • #9
    aalglaat:

    Bewerten wir Christen anders, als ihr Buddhisten?
    Wie seht ihr z.b. die 10 Gebote?

    Zitat

    1 Du sollt keine anderen Götter haben neben mir


    Darf ein Buddhist auch an anderes glauben, was nicht mit Buddha übereinstimmt oder zu tun hat?

    Zitat

    2 Du sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen


    Dürft ihr über Buddha, Lehre und Gemeinschaft herziehen, wie es Euch paßt? Dürft Ihr anerkannte Lehrer schmähen und Unwahrheiten verbreiten?

    Zitat

    3 Du sollst den Feiertag heiligen


    Habt ihr Feiertage? Arbeit Ihr an Euren Feiertagen? Seid Ihr "fromm" im Einhalten der Feiertagsregeln und Gebräuche?

    Zitat

    4 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren


    Wie wird der Respekt zur Elterngeneration in Eurer Religion zum Ausdruck gebracht? Dürft Ihr über Eure Familie und Eltern herziehen?

    Zitat

    5 Du sollst nicht töten


    Dürft ihr töten, egal ob mit Absicht, aus Affekt, fahrlässig oder in geistiger Umnachtung?

    Zitat

    6 Du sollst nicht ehebrechen


    Haltet Ihr die Ehe für wertvoll? Wie stehts mit Euren Regeln in der Sexualität? Ist Ehe bei Euch etwas besonderes?

    Zitat

    7 Du sollst nicht stehlen


    Dürft Ihre alles nehmen, was Ihr wollt, oder gibts dafür bei Euch Regeln?

    Zitat


    8 Du sollst nicht falsch Zeugnis reden ...


    Dürft Ihr schlecht über andere reden, egal ob vermeintlich oder unvermeintlich, wissentlich oder nachlässig? Rechtfertigt die falsche Rede anderer Euch dazu auch falsch zu reden?

    Zitat

    9 Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib


    Dürft Ihr Ehebrechen oder durch Eure sexuellen Begierden dazu ermutigen lassen, die Beziehungen anderer zu zerstören?

    Zitat

    10 Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut


    Ist Neid, Gier und Hass ein Teil Eurer Gesinnung, oder eher das Gegenteil?aalglaat

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    Ich glaube das dürfen die gar nicht! Unheilvolles dürfen die nicht tun und sollen sie
    auch gar nicht tun. Selbst die Weltlinge dürfen in Deutschland nicht morden und stehlen.

  • Dudjom
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    • 16. September 2010 um 08:20
    • #10
    aalglaat:

    Bewerten wir Christen anders, als ihr Buddhisten?

    Wie seht ihr z.b. die 10 Gebote?

    Zitat

    1 Du sollt keine anderen Götter haben neben mir

    Darf ein Buddhist auch an anderes glauben, was nicht mit Buddha übereinstimmt oder zu tun hat?

    Ein Buddhist nimmt Zuflucht zu den 3 Juwelen Buddha, Dharma und Sangha. Dies bedeutet er folgt der Lehre des Buddha (und keiner anderen), er übt sich darin das Dharma zu verwirklichen und stützt sich dabei auf die buddhistische Gemeinschaft (und keine andere).

    aalglaat:
    Zitat

    2 Du sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen


    Dürft ihr über Buddha, Lehre und Gemeinschaft herziehen, wie es Euch paßt? Dürft Ihr anerkannte Lehrer schmähen und Unwahrheiten verbreiten?


    Wenn man es tut, dann baut man sich große unüberwindbare Hindernisse in den Weg.

    aalglaat:
    Zitat

    3 Du sollst den Feiertag heiligen


    Habt ihr Feiertage? Arbeit Ihr an Euren Feiertagen? Seid Ihr "fromm" im Einhalten der Feiertagsregeln und Gebräuche?


    Ja es gibt Feiertage. Vesakh z.B. Daneben die Geburts- und Todestage von Meistern der Tradition, der man folgt. Es ist sehr hilfreich diese Feiertage mit Vergegenwärtigung dessen worum es bei diesen Feiertage geht zu begehen. Rituale gibt es, sind aber nicht zwingend.

    aalglaat:
    Zitat

    4 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren


    Wie wird der Respekt zur Elterngeneration in Eurer Religion zum Ausdruck gebracht? Dürft Ihr über Eure Familie und Eltern herziehen?


    Sehr sehr wichtig sind Respekt und Achtung den Eltern gegenüber.

    aalglaat:
    Zitat

    5 Du sollst nicht töten


    Dürft ihr töten, egal ob mit Absicht, aus Affekt, fahrlässig oder in geistiger Umnachtung?


    Nein. Töten zieht schwerwiegende Folgen nach sich.

    aalglaat:
    Zitat

    6 Du sollst nicht ehebrechen


    Haltet Ihr die Ehe für wertvoll? Wie stehts mit Euren Regeln in der Sexualität? Ist Ehe bei Euch etwas besonderes?


    Ehebruch gilt als sexuelle Verfehlung und zieht schwerwiegende Folgen nach sich.

    aalglaat:
    Zitat

    7 Du sollst nicht stehlen


    Dürft Ihre alles nehmen, was Ihr wollt, oder gibts dafür bei Euch Regeln?


    Stehlen zieht schwerwiegende Folgen nach sich.

    aalglaat:
    Zitat

    8 Du sollst nicht falsch Zeugnis reden ...


    Dürft Ihr schlecht über andere reden, egal ob vermeintlich oder unvermeintlich, wissentlich oder nachlässig? Rechtfertigt die falsche Rede anderer Euch dazu auch falsch zu reden?


    Lügen, entzweiende Rede, grobe Rede und sinnlose Rede ziehen schwerwiegende Folgen nach sich.


    aalglaat:
    Zitat

    9 Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib


    Dürft Ihr Ehebrechen oder durch Eure sexuellen Begierden dazu ermutigen lassen, die Beziehungen anderer zu zerstören?


    Ehebruch gilt als sexuelle Verfehlung und zieht schwerwiegende Folgen nach sich.

    aalglaat:
    Zitat

    10 Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut


    Ist Neid, Gier und Hass ein Teil Eurer Gesinnung, oder eher das Gegenteil?


    Neid, Gier und Hass ziehen schwerwiegende Folgen nach sich.


    Wenn man also das Leid beenden will, dann muss man die schwerwiegenden Folgen falscher Taten und Motivationen vermeiden. In diesem Sinne "darf" man diese Taten nicht tun und "darf" man diese Motivationen nicht haben. Das "dürfen" hat also eine funktionelle Bedeutung wie "Wenn du geradeaus gehen willst, dann darfst du nicht nach rechts abbiegen".

    LG

    Alle fühlenden Wesen wollen Glück und kein Leid.
    "Es gibt nichts 'Absolutes' im Buddhismus. Wenn es etwas 'Absolutes' geben würde, dann wäre es 'Mitgefühl'." (HHDL)
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  • aalglaat
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    • 16. September 2010 um 08:34
    • #11
    Dudjom:

    Wenn man also das Leid beenden will, dann muss man die schwerwiegenden Folgen falscher Taten und Motivationen vermeiden. In diesem Sinne "darf" man diese Taten nicht tun und "darf" man diese Motivationen nicht haben. Das "dürfen" hat also eine funktionelle Bedeutung wie "Wenn du geradeaus gehen willst, dann darfst du nicht nach rechts abbiegen".

    LG

    Verstehe ich da richtig? Es geht um das "Karmakonto"? Sanktionen wie Exkommunikation oder Buße sind nicht angedacht? Der Rest muß dann der "Staat" übernehmen?

    „Wo Liebe ist und Weisheit, da ist weder Furcht noch Ungewissheit; wo Geduld und Demut, weder Zorn noch Aufregung; wo Armut und Freude, nicht Habsucht und Geiz; wo Ruhe und Besinnung, nicht Zerstreuung noch Haltlosigkeit.“

    Franz von Assisi

  • aalglaat
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    • 16. September 2010 um 08:38
    • #12
    accinca:


    Ich glaube das dürfen die gar nicht! Unheilvolles dürfen die nicht tun und sollen sie
    auch gar nicht tun. Selbst die Weltlinge dürfen in Deutschland nicht morden und stehlen.


    Aber darfür sorgt doch in Deutschland das Gesetz(Exekutive und Judikative) und die Moral (Christentum).
    Wer oder was sorgt im Buddhismus dafür? Im Christentum gibt es sogar Tribunal und kanonisches Recht. :arrow:

    Mir fällt auf, daß der Buddhismus gerade in Ländern mit Diktaturen oder absolutistischen Systemen wie die Monarchie (Feudalismus) besonders reiche Blüten trägt. Birma, Sri Lanka, Thailand, Laos, Kambodscha, Tibet, Bhutan, Sikim.
    Da, wo allmählich Demokratie und Liberalismus Einzug hält, geht er jämmerlich verloren: Japan, Indien, Mongolei, Taiwan, Korea. Dafür gibt es gut belegte Statistiken. Einzig und allein in der Volksrepublik China erleben wir trotz Liberalisierung eine Renaissance und in Teilen Westeuropas gibt es Zuwächse (Schweiz, Deutschland, Frankreich, Polen, Baltische Staaten). Im südlichen und nördlichen Europa, außer vielleicht Spanien und Schweden, gibt es überhaupt keine Entwicklung. In England sind die Zahlen seit dem Empire relativ stabil geblieben!
    Braucht der Buddhismus immer einen starken Staat, um zu überleben? Warum mögen Diktaturen bzw. absolutistische Systeme den Buddhismus?
    Selbst die Roten Khmer unter Pol Pot nutzten ihn eine Zeit lang für ihre Nationalistischen Bemühungen und ohne die Unterstützung von Mönche und Klöstern in den Anfangszeiten wären die Roten Khmer nicht an die Macht gekommen.....warum ist das so?

    „Wo Liebe ist und Weisheit, da ist weder Furcht noch Ungewissheit; wo Geduld und Demut, weder Zorn noch Aufregung; wo Armut und Freude, nicht Habsucht und Geiz; wo Ruhe und Besinnung, nicht Zerstreuung noch Haltlosigkeit.“

    Franz von Assisi

  • Kusala
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    • 16. September 2010 um 18:27
    • #13
    aalglaat:

    Ihr dürft also alles machen oder lassen, ohne Konsequenzen, Sanktionen, Strafen oder zumindest unangenehmen Folgen?

    Natürlich hat alles Konsequenzen. Das schrieb ich ja. Aber es gibt keine Buddhistische Gerichtsbarkeit oder amtliche Inquisition. Weltliche "Missetaten" haben meist weltliche Konsequenzen (Gesetz/Gericht) und obendrein kommt noch die Karmische Gesetzmäßigkeit zum Tragen. Aber nun bitte keinen neuen Thread über Karma. Gibt/gab es schon einige hier. Kannst ja das Forum mal durchstöbern.

  • Dudjom
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    • 16. September 2010 um 19:41
    • #14
    aalglaat:
    Dudjom:

    Wenn man also das Leid beenden will, dann muss man die schwerwiegenden Folgen falscher Taten und Motivationen vermeiden. In diesem Sinne "darf" man diese Taten nicht tun und "darf" man diese Motivationen nicht haben. Das "dürfen" hat also eine funktionelle Bedeutung wie "Wenn du geradeaus gehen willst, dann darfst du nicht nach rechts abbiegen".

    LG

    Verstehe ich da richtig? Es geht um das "Karmakonto"?


    Es geht darum, dass Taten und Motivationen kein Ende haben, indem sie Ursache für entsprechende Wirkungen sind.

    aalglaat:


    Sanktionen wie Exkommunikation oder Buße sind nicht angedacht? Der Rest muß dann der "Staat" übernehmen?


    Der Täter bestraft und "exkommuniziert" sich selbst. Andere meiden früher oder später den Umgang mit ihm, weil schlechte Taten auch Wirkung im Zusammenleben mit anderen haben. Natürlich gibt es auch weltliche Gerichtsbarkeit und das ist auch gut so ... auch in buddhistischem Sinne.

    LG

    Alle fühlenden Wesen wollen Glück und kein Leid.
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  • Lirum Larum
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    Buddh. Richtung
    Ich protestiere gegen den mangelnden Respekt vor den unterschiedlichen Traditionen.
    • 17. September 2010 um 14:58
    • #15
    aalglaat:


    Wie seht ihr z.b. die 10 Gebote?

    Zitat

    1 Du sollt keine anderen Götter haben neben mir


    Darf ein Buddhist auch an anderes glauben, was nicht mit Buddha übereinstimmt oder zu tun hat?

    Zitat

    2 Du sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen


    Dürft ihr über Buddha, Lehre und Gemeinschaft herziehen, wie es Euch paßt? Dürft Ihr anerkannte Lehrer schmähen und Unwahrheiten verbreiten?

    Zitat

    3 Du sollst den Feiertag heiligen


    Habt ihr Feiertage? Arbeit Ihr an Euren Feiertagen? Seid Ihr "fromm" im Einhalten der Feiertagsregeln und Gebräuche?

    Zitat

    4 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren


    Wie wird der Respekt zur Elterngeneration in Eurer Religion zum Ausdruck gebracht? Dürft Ihr über Eure Familie und Eltern herziehen?

    Zitat

    5 Du sollst nicht töten


    Dürft ihr töten, egal ob mit Absicht, aus Affekt, fahrlässig oder in geistiger Umnachtung?

    Zitat

    6 Du sollst nicht ehebrechen


    Haltet Ihr die Ehe für wertvoll? Wie stehts mit Euren Regeln in der Sexualität? Ist Ehe bei Euch etwas besonderes?

    Zitat

    7 Du sollst nicht stehlen


    Dürft Ihre alles nehmen, was Ihr wollt, oder gibts dafür bei Euch Regeln?

    Zitat


    8 Du sollst nicht falsch Zeugnis reden ...


    Dürft Ihr schlecht über andere reden, egal ob vermeintlich oder unvermeintlich, wissentlich oder nachlässig? Rechtfertigt die falsche Rede anderer Euch dazu auch falsch zu reden?

    Zitat

    9 Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib


    Dürft Ihr Ehebrechen oder durch Eure sexuellen Begierden dazu ermutigen lassen, die Beziehungen anderer zu zerstören?

    Zitat

    10 Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut


    Ist Neid, Gier und Hass ein Teil Eurer Gesinnung, oder eher das Gegenteil?

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    Hi aalglatt,

    Deine Fragestellung ist interessant und provokativ - allerdings gleicht sie auch ein bisschen dem Versuch, mit Kirschen einen Apfelkuchen zu backen - will sagen: man kann nicht alles so eins zu eins übertragen, weil die Denkansätze im Chr. und im Buddh. teilweise nicht vergleichbar sind. Aber gut - so ein Kirschkuchen im Apfelkuchenstyle mag evtl. doch eine leckere Sache sein. :)

    Von der Grundlage besteht absolut eine Gemeinsamkeit: es geht darum, ein Guter Mensch zu werden.

    Ich beantworte Deine Gebots-Fragen mal aus dem Hintergrund, der mich bisher gelehrt wurde (tibetischer Buddhismus).

    Zu 1: Sogenannte "Falsche Ansichten" gelten schon als in die Irre führend. Das kann man mit "Du sollst nicht an was Falsches glauben" übersetzen, wenn man will. Hierbei geht es aber nicht um das schlechte Gewissen "Ich habe/hatte falsche Ansichten", sondern einfach darum, was mir und anderen weiterhilft und was mich und andere behindert.
    Ansonsten steht der Buddha nicht im Gegensatz zu z.B. Wissenschaften oder anderen Glaubensrichtungen. Man sagt: "Ich glaube nicht an diese Lehre." Aber man sollte nicht grundsätzlich sagen: "Diese Lehre ist schlecht, weil sie nicht von Buddha kommt." Das sehen hier manche User anders. Ich sehe das aber auf diese Weise.

    Zu 2: Nee, "dürfen" wir nicht. :cry: ... tun aber manche - ich bezweifle dann immer, dass das wirklich Buddhisten sind, die hier herumposten.
    Zu fluchen und sowas ist im Buddh. auch verpönt - auch schlecht über den Buddha oder auch über andere Menschen zu reden ist nicht gerade förderlich, sondern eine traurige Sache.

    Zu 3: Keine Ahnung - hier ist mir Dein "Du sollst" zu dicke...
    Vergleichbar ist vielleicht das "Gebot" möglichst zu Belehrungen zu gehen und sein kostbares Leben nicht zu vergeuden. (?)

    Zu 4: Doch, Vater und Mutter gebühren Respekt und Dankbarkeit - diese Denkweise geht aber weit über die eigenen jetzigen Eltern hinaus. Bei der Vorstellung, dass man seit, wie es heißt, Anfangslosen Zeiten eine Wiedergeburt nach der anderen durchlebt - in allen nur erdenklichen Formen und Daseinsbereichen - wird davon ausgegangen, dass man auch JEDEM Wesen schonmal in allen möglichen Formen begegnet ist. Sie waren unsere Feinde, unsere Freunde, sie waren unsere Eltern... und nun durchleben sie als uns unbekannte Wesen große Leiden...
    Fazit dieser Sichtweise ist, dass jedem Wesen der Respekt, die Liebe und die Dankbarkeit, gebührt, wie wir für unsere eigenen jetzigen Eltern übrig haben sollten.
    Aber wenn die eigenen Eltern sich unheilsam ihren Kindern gegenüber aufführen, wird alles komplzierter und schwierig. Man kann solche Gefühle der Liebe und Dankbarkeit nicht fordern und zwingen.

    Zu 5: Zustimmung. Nicht töten - ein Gebot.

    Zu 6: Wird "bei uns" moderner ausgelegt: es geht darum, mit sexuellen Handlungen kein Leid über Andere zu bringen.
    Normalerweise ist das Fremdgehen Auslöser für große Schmerzen. Aber es geht eben nicht um Buchstaben, sondern um Menschen, bei diesem Gebot. Im Buddhismus ist nicht die Ehe heilig, aber das Wohl der Anderen.

    Zu 7: Nein, man soll nicht stehlen - das kommt einfach nicht gut. Man soll nehmen, was einem gegeben wurde, und von allem anderen die Finger lassen.

    Zu 8: Wenn andere Mist bauen, dann darf ich schließlich auch? Nein. Nicht gut. Man bringt nur alles durcheinander mit sowas. Man kann versuchen, den Mund zu halten, bevor man schlecht über jemanden redet. Schwierig, aber gut.
    Ich sehe da eine Ausnahme: wenn es darum geht Dritte zu schützen. Um die zukünftigen Opfer vor Leiden zu bewahren, muss man auch "schlechte" Rede in Kauf nehmen - finde ich. Manchmal müssen die Fakten auf den Tisch - es geht nicht darum, Konflikten grundsätzlich aus dem Weg zu gehen, sondern sie a) nicht von sich aus entstehen zu lassen, oder b) Konflikte zu klären.

    Zu 9: Das ist schon in "Zu 6" beantwortet.

    Zu 10: Gier und Hass (und Unwissenheit) gelten als die Grundübel und Ursache für nicht enden wollendes LEID. Neid ist ein Derivat daraus. Zorn, Geiz und Selbstsucht auch.


    War interessant, Deine Fragen im christlich-buddhistischen Austausch zu beantworten. Ich hoffe, Du mochtest es lesen.

    Schöne Grüße und eine gute Zeit,

    LL

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Lirum Larum
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    Buddh. Richtung
    Ich protestiere gegen den mangelnden Respekt vor den unterschiedlichen Traditionen.
    • 17. September 2010 um 15:08
    • #16
    aalglaat:
    Kusala:

    In der Buddhistischen Lehre geht es weniger um "dürfen" oder "nicht dürfen". Man unterscheidet zwischen "heilsamen" und "unheilsamen" Gedanken, Worten und Taten, die jeweils zu entsprechenden Ergebnissen führen. Ursache bedingte Entstehung.
    Als "Hilfestellung" um sich gen Heilsames zu konditionieren gibt es Übungs-Regeln genannt sīla
    Diese sīla sind wiederum ein Teil des Edlen Achtfachen Pfades
    Letztendlich ist aber jeder für sein Wirken verantwortlich und wird dementsprechend, wie Paul Debes so schön sagte, ernten.

    Mit Metta
    Kusala


    Also ihr habt keine Gebote und keine Moral,; ihr kennt auch so etwas wie ein Gewissen nicht?!? Es gibt bei Euch ein paar Vorschläge, Zielvereinbarungen und diese Silas nehme ich als Hinweise(eine Regelform haben sie nicht und dieser Pfad sieht auch nur wie ein Übungslehrgang aus???). Es gibt bei Euch keine Instanz außerhalb des Individdums und auch keine Instanz im Individdum, die für irgendwelche maoralischen und ethischen Einhaltungen zuständig wären? Heilsames oder Unheilsames bezieht sich ja wohl nur auf den persönlichen Erleuchtungsweg, hat also keine "wirklichen" Konsequenzen im Sinne der ethischen oder judikativen Entscheidung?
    Ihr dürft also alles machen oder lassen, ohne Konsequenzen, Sanktionen, Strafen oder zumindest unangenehmen Folgen?
    Interessant.
    Danke

    Alles anzeigen



    Ja, man kann sagen "Fass nicht auf die heiße Herdplatte" ist kein Gebot. :)
    Ein Gebot ist für mich etwas, was man nicht tun darf, obwohl man vielleicht sonst gern wollen würde...
    Es geht darum, die Dinge zu durchblicken. Dann stellt sich die Frage von dürfen und nicht dürfen nicht mehr.

    Buddhistische Praxis im Alltag gleicht eher einem Training als einer Prüfung. Wenn man einen Fehler gemacht hat, schaut man sich das an und versucht es nochmal richtig - aber man kasteit sich nicht selbst dafür und erwartet von sich (und anderen) auch nicht absolute Perfektion. Man ist ja auf dem Weg und nicht am Ziel.
    Einen Fehler zu bereuen gilt aber als etwas überaus Positives, weil dies einem die Motivation gibt, sich zu bessern.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


Ausgabe №. 133: „Rausch"

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