Ji'un Ken:Du sollst, als sogenannte Praktik wirklich, schlicht und ergreifend nur sitzen und sonst gar nichts. Und all die Anweisungen, die es dazu geben kann, aber nicht muss, wie z.B. Konzentration auf oder Beobachtung des Atems, der Sitzhaltung, Arbeit mit Koans, usw.haben nur den einen Sinn, dich dahin zu bringen.
So weit mein Verständnis.
Ich möcht mal kurz ein paar Gedankengänge/Ansichten meinerseits einwerfen und fragen, ob da auch was dran sein könnte:
Weil ich die Sache mit den Koans etwas anders sehe.
Dazu hab ich zwei Theorien:
1.) Die Koans sollen eine tiefe emotionale Krise hervorrufen die das Weltbild ins Wanken bringen soll und damit zur "Erleuchtung" (oder zu einer kleinen Erleuchtung) führen.
Das Resultat nach diesem langen komplizierten Vorgang wäre auch, dass der Kopp nachher leer ist, weil man es verstanden hat.
(Weshalb simples wiederkauen von Koans vielleicht nur bedingt irgendwas bewirkt)
2.) Zweite Möglichkeit wäre, einen Koan zu nennen und dann Zazen zu machen, also somit den Kopf (=das BEwusstsein) leer zu kriegen. Vielleicht wird der Sinn des Koans erst dann klar, wenn man bewusst was anderes gemacht hat als über Koans nachzudenken. Sozusagen der eigenen Intuition trauen zu lernen, sie überhaupt erstmal zu erfahren.
Denn auch wenn mein Bewusstsein etwas anderes macht, mein Unterbewusstsein sucht dauernd nach Lösungen.
Das ruhige Sitzen des Körpers beruhigt den "bewussten" Geist, und sobald der "ruhig" ist, kann das "Unterbewusstsein" ungehindert "arbeiten" und rennt nicht mehr dauernd dem "Bewusstsein" hinterher um die Scherben aufzukehren, die das Bewusstsein hinterlässt.
(Ja, ich geb zu, meine Überlegungen bzw Begriffe sind "psychologisch" gefärbt.)
(oder taugt der Gedankenzug zu einem neuen Thread )