Mein Problem hier, mit der gezeigten Haltung, ist einfach die Einstellung, dass man den tibetischen Buddhisten nicht zutrauen könne, ihre eigenen Probleme zu lösen. Das ist herablassend und in meinen Augen wenig respektvoll. Die nächste Eskalation, die wir hier oft erlebt haben, ist, dass dann auf einmal alle tibetischen Lehrer unter Missbrauchsverdacht stehen und man das natürlich sofort im tibetischen Bereich anbringen muss, sobald ein Name fällt, oder sogar, ohne dass ein Name fällt. Da wird dann ein strukturelles Problem des tibetischen Buddhismus behauptet. Dass es unzählige Lehrer gibt, die einwandfreie spirituelle Beziehungen zu ihrer Sangha haben, wird dann weggewischt: "Aber Sogyal, ..., ..." Auch die Erklärungen zu den Besonderheiten einer Schüler-Lehrer-Verbindung im Vajrayana werden verdreht. Nur: es gibt auch Missbrauchsfälle in allen anderen buddhistischen Schulen, und die absolute Mehrzahl der tibetischen Buddhisten profitieren von diesen Lehren, weil das Verhalten der Lehrer tadellos ist.
Genauso wurde mit Zen hier umgegangen.