1. Übersicht
  2. Forum
  3. Lexikon
  • Anmelden
  • Registrieren
  • Suche
Dieses Thema
  • Alles
  • Dieses Thema
  • Dieses Forum
  • Seiten
  • Forum
  • Lexikon
  • Termine
  • Erweiterte Suche
  1. Buddhaland Forum
  2. Buddhismus
  3. Buddhismus kontrovers

Enge Schüler von Sogyal Rinpoche erheben schwere Vorwürfe gegen ihn

    • Tibetisch
    • Nachrichten
    • Lehrer
  • Yeshe
  • 22. Juli 2017 um 08:33
  • Geschlossen
  • Zum letzten Beitrag
  • Morpho
    Gast
    • 16. September 2017 um 23:44
    • #376

    Danke für den Newsletter.

    Doch noch nicht ein einziges Mal wurde den Betroffenen von Seiten jetzigen Rigpa Mitgefühl ausgesprochen. D.h. dass das was geschehen ist nicht als solches anerkannt wird.
    Sieht so aus als hofft man immer noch es handle sich nur um Versehen und Missverständnisse.

  • Choenyi
    Gast
    • 17. September 2017 um 11:41
    • #377

    Ich persönlich sehe in der Angelegenheit eigentlich die kulturellen Unterschiede, die zu diesem allen führte.

    Als Buddha nach und nach immer mehr Regeln einführte (für die Mönche) war dies der damaligen Zeit geschuldet und der damaligen Schülern und ihren Schwierigkeiten entsprechend. Wenn man als -moderne Frau- hinschaut, wundert man sich, warum Nonnen zuerst ja mal gar nicht vorkamen und dann später sogar noch wesentlich mehr Regeln bekamen. Dies alles auch wieder aus dem kulturellen Kontext heraus. Wäre ich jetzt eine Feministin würde ich sagen: völlig unfair... aber vom damaligen Standpunkt heraus :?

    Als ich die Anschuldigungen der Schüler las und die Geschehnisse erinnerte ich mich einer eigenen Geschichte, die ich mal erlebte. Wir hatten in Halscheid (ein kleines Karma Kagyü Zentrum im Westerwald) mal drei Monate einen Rinpoche leben, der Arzt und Heiler war... ich assistierte ihm oft und er hatte unglaubliche Fähigkeiten.

    Er schlief jede Nacht nur 2-3 Stunden, hatte Energie ohne Ende... der Hauslama und ich waren fix und foxi... :lol: denn es war wirklich anstrengend... wir brauchten ja schon a bissl mehr Schlaf und er hielt uns wirklich gut auf Trab...

    Einmal gab er eine Einweihung und ich verteilte den Schülern etwas Amrita (so eine Flüssigkeit) und dabei stieg ich über versch. Dharmatexte die verteilt im Raum neben den Schülern lagen. Plötzlich stand er auf (der Rinpoche) und scheuerte mir richtig heftig eine. Alle waren geschockt. Ich nicht minder.... dann setzte er sich wieder... es war Totenstille im Raum und dann erklärte er die Kostbarkeit der Dharmatexte... dass man NIEMALS über solche steigen sollte... usw... und von einer Zeit in der es seeeehr lange Zeit keinen Dharma geben würde und wie kostbar das alles sei...

    Das verrückte war, ich habe keinerlei Aggresion verspürt von seiner Seite während des Schlages... Wirklich... ich war ihm nicht böse... oder fühlte mich angegriffen... ich habe NIE WIEDER in meinem Leben einen Dharmatext achtlos irgendwo überschritten oder überhaupt als achtlos gesehen ^^ somit hatte diese eine krasse Unterweisung in Form eines Schlages voller Erfolg bei mir :angel:

    man kann natürlich sagen, dass hätte nu auch gereicht es einfach nur zu sagen und er hätte mir keine scheuern müssen... klar, aus dem "westlichen" Kontext heraus... aber in Tibet herrschten wirklich auch andere Sitten... dieses verklärte "heilige" Tibet...war in seinem Ausdruck nicht immer sanft und "peacy"...

    Ich habe mit zwei Kinder im Zentrum gelebt und natürlich schlage ich meine Kinder nicht. Der Hauslama fand immer, ich sei die beste Mutter der Welt, smile, weil er so etwas gar nicht kannte... meine Kinder waren sehr ruhige kids und sehr lieb... und er fand das irgendwie strange... dass sie so waren ohne dass ich sie schlug... dass ist völlig anders in Tibet gewesen...

    und jetzt kommen wir nochmal zu der Rolle der Frauen... die Frauen hatten -bis heute- die absolute Arschk.... in Tibet... also nix Gleichberechtigung... es gab für sie fast überhaupt keine Möglichkeit den Dharma zu studieren, geschweige denn z.Bsp. lesen zu lernen und zu praktizieren... usw... also jetzt kommen hier Tibeter in den Westen (geprägt natürlich von ihrem eigenen kulturellen Hintergrund) und sind fast nur von Frauen umgeben... die dem Lama an den Lippen hängen...

    Ich will mit meinen Zeilen in keinster Weise die Problematik und das daraus entstandene Leid der Frauen schmälern. Ich will es auch nicht gutheißen... es geht mir mehr darum, aufzuzeigen, dass es eben, wie Anfangs gesagt, der kulturellen Unterschiede entsprechend geschehen konnte...

    Mir persönlich ist es immer wieder ein großes Anliegen gewesen den Lehrer nicht zu verklären... man sagt ja nicht umsonst, der beste Lehrer lebt drei Täler weit entfernt... wenn man nämlich nah an einem Lehrer ist, dann ist das richtig schwierig... da ist der Mensch und da ist der Lehrer und da sind alltägliche Dinge...

    Es gibt nur ganz wenige Schüler die in der Lage sind NAH an einem Lehrer zu sein... ohne das es zu Komplikationen kommt (dass sie die Weisheit des Lehrers erkennend stabil halten können)... ganz wenige... und das liegt nicht daran, dass ein Schüler alles machen muss was ein Lehrer ihm sagt, sondern das liegt an der kulturellen Historie und auch an der "unterscheidenen Weisheit" die zum einen natürlich der Lehrer haben sollte (die hier wohl teilweise fehlte) und natürlich an den Schülern selbst... die sich benehmen als sei der Lehrer gottesähnlich... dass ist Humbug... wirklich...

    Ich habe lange Jahre vielen Lehrern assistiert und je "normaler" ich sie behandelte umso lieber war es ihnen... ist doch klar... natürlich ist bei einem "Interview" z.Bsp. oft so eine Kraft am wirken und da wir das nicht gewöhnt sind verklären wir es... aber richtig ist es nicht... meine Meinung...

    Hingabe ja, aber bitte nicht völlig den Verstand ausschalten...und keiner von uns möchte hier so behandelt werden wie die tibetischen Frauen... ja, geht´s noch? Also ist es sehr sehr wichtig, dass dies jetzt auch -endlich- mal relativiert wird... meiner Meinung nach...

    und klar, die Hingabe, die im Vajayana als ein geschicktes Mittel gilt (und ja auch in ganz vielen Geschichten erzählt wird, ob Milarepa mit Marpa, etc.) ist natürlich Vorbild aber sollte doch auch als eine "Metapher" gesehen werden und nicht als Anleitung wirklich ALLES vorbehaltlos zu machen was ein Lama sagt... auch Milarepa hat rebelliert... sich aufgeregt... geschmollt... usw.... ja, richtig so....Vajrayana bedeutet ja nicht, sich selbst völlig zu verleugnen... das ist doch falsch verstandene Hingabe... meiner Meinung nach...

    Die jetzige Diskussion um SR ist für mich persönlich ein Ausdruck einer neuen Ebene, die jetzt stattfinden darf... SR wird -hoffentlich- anerkennen dass es eben hier eine andere Kultur ist und dass man Frauen und Menschen nicht auf diese Art -erzieht- oder -ausnutzt- ... und die interne Sangha wird sich auch genau anschauen müssen wo ihr eigener Part dabei war, es derart lange mitzuspielen wo sich wohl alle sehr sehr schlimm gefühlt haben... und sich somit auch selbst verleugneten... und andere ebenso...

    die Kritik an der Kritik, die stört mich im Vajrayana eigentlich am meisten, wenn ich ehrlich bin... denn, man kann sagen, dass es dafür kaum Vorbilder in Tibet gab... und hier im Westen sind wir daran gewöhnt Dinge in Frage zu stellen und da ist meiner Meinung nach, auch der tibetische Lehrer gefragt das zu lernen... wie wir hier ticken... und wir umgekehrt auch... wie tickt denn eigentlich dieser Lehrer...

    Es ist auch -in meinen Augen- nicht immer nur hilfreiche wenn alles ganz besonders "harmonisch" läuft... auch so ein verklärtes Bild in spirituellen Kreisen... gerade die Konflikte, das hadern, der Schmerz, die Zweifel.. all das gehört zum Pfad dazu...

    mögen wir es als Chance begreifen... ^^
    und möge es zu einem besseren Verständnis untereinander führen...

    so meine Gedanken und Gefühle dazu
    ch.

  • Morpho
    Gast
    • 17. September 2017 um 12:14
    • #378

    @chonyi:
    Hier gehts aber um.verbale Ausfälle, Körperverletzung und sexuell motivierte Übergriffe.
    Mich ekelt diese Abwiegeln. Vor einigen Tagen hab ich kurz mit einem Rigparianer gesprochen. Da war es dasselbe. Er reagierte sogar ironisch auf die Vorfälle.Da können sie Gruppe um Gruppe veranstalten: Unheilsam.bleibt Unheilsam.

  • Choenyi
    Gast
    • 17. September 2017 um 12:19
    • #379
    Morpho:

    @chonyi:
    Hier gehts aber um.verbale Ausfälle, Körperverletzung und sexuell motivierte Übergriffe.
    Mich ekelt diese Abwiegeln. Vor einigen Tagen hab ich kurz mit einem Rigparianer gesprochen. Da war es dasselbe. Er reagierte sogar ironisch auf die Vorfälle.Da können sie Gruppe um Gruppe veranstalten: Unheilsam.bleibt Unheilsam.

    ich habe es nicht abgewiegelt ... ich habe versucht den kulturellen Kontext aufzuzeigen unter dem dies geschehen konnte... natürlich ist das nicht richtig... und seeeehr unheilsam...

    das habe ich nicht geleugnet...

  • Morpho
    Gast
    • 17. September 2017 um 12:34
    • #380
    Morpho:

    Ich hab auf die ganz sanftmütige gelernt auf die Sutren zu achten.

    Und es ist falsch ein "reines" Motiv in unheilsame Handlungen zu "rein zu denken". Das führt nachhaltig zu Verwirrung. Es ist nicht "Richtig und Falsch" was non-dual zu betrachten ist....

    Und was soll das mit dem.kulturellen Kontext ? Ich hab bisher noch keinen Rinpoche kennen gelernt der so gehandelt hat. Du sagst hier recht naiv: Ja Das ist halt bei denen so. Weisst du wie das wirkt ? Jetzt weisst du es hoffentlich.

  • Nyinje ☼
    Gast
    • 17. September 2017 um 12:37
    • #381
    Morpho:

    @chonyi:
    Hier gehts aber um.verbale Ausfälle, Körperverletzung und sexuell motivierte Übergriffe.
    Mich ekelt diese Abwiegeln. Vor einigen Tagen hab ich kurz mit einem Rigparianer gesprochen. Da war es dasselbe. Er reagierte sogar ironisch auf die Vorfälle.Da können sie Gruppe um Gruppe veranstalten: Unheilsam.bleibt Unheilsam.


    Da gebe ich dir Recht. Auch im Newsletter stört mich das. Dort steht etwas von einzelnen und 7% Austritten. Das interessiert mich nicht. Nur wie mit den Leuten umgegangen wird und mit dem Thema. Ein geschädigter ist einer zu viel. Rigpa scheint nichts gelernt zu haben und versucht zu relativieren.
    Wenn das stimmt was djkr geschrieben hat, und davon gehe ich aus, hatte sogyal nie das Recht sich überhaupt Lehrer zu nennen. Keine Ausbildung etc. Das ist alles so ungesund finde ich... Wie viele falsche selbsternannte Lehrer gibt es wohl im Westen? Das Frage ich mich im Moment wirklich. Es gibt die Vorhersage, dass der Dharma von innen zerstört wird, von den eigenen Lehrern und Schülern. Scheint mir so, als ob es gerade anfängt... :cry:

    Einmal editiert, zuletzt von Nyinje ☼ (17. September 2017 um 12:40)

  • pamokkha
    Gast
    • 17. September 2017 um 12:53
    • #382
    Choenyi:

    was ich da schrieb... ^^

    Was du schriebst, ist eine Erklärung wie Sogyal so lange machen konnte, was er gemacht hat.

    Das muss man sich einfach einmal vorstellen. Da wird eine Frau vor einer Gruppe, hoffentlich nicht vor deinen Kindern, geschlagen und keiner macht etwas. Alle sehen nur ein geschicktes Mittel im Sinne des Dharma. Genau so reagierten und reagieren die Ripga-Leute auch auf Sogyal. Beim Sogyal war es auch nur mitfühlender Geschlechtsverkehr, mitfühlendes Prügeln, mitfühlendes Leben in Rausch und Bausch.

    Du warst, wie sie auch, Gewaltopfer. Willst es aber immer noch nicht wahrhaben. Die Gruppen auch nicht. Und so kann dein Rinpoche weitermachen.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (17. September 2017 um 13:00)

  • Choenyi
    Gast
    • 17. September 2017 um 12:59
    • #383
    pamokkha:
    Choenyi:

    was ich da schrieb... ^^

    Was du schriebst, ist eine Erklärung wie Sogyal so lange machen konnte, was er gemacht hat.

    Das muss man sich einfach einmal vorstellen. Da wird eine Frau vor einer Gruppe, hoffentlich nicht vor deinen Kindern, geschlagen und keiner macht etwas. Alle sehen nur ein geschicktes Mittel im Sinne des Dharma. Genau so reagierten und reagieren die Ripga-Leute auch auf Sogyal. Beim Sogyal war es auch nur mitfühlender Geschlechtsverkehr, mitfühlendes Prügeln, mitfühlendes Leben in Rausch und Bausch.

    es jetzt im Zusammenhang von SR zu schreiben, ist, wohl scheinbar HIER nicht gut gewesen. Ich bin davon ausgegangen, dass verstanden wird, dass es um ein Bsp. für den Umgang in Tibet (welches eben nicht so peacy immer war) aufzuzeigen...

    Es bezieht sich NICHT auf die Dinge die SR getan hat, sondern auf den kulturellen Kontext... nicht mehr, nicht weniger...

    Das Du das jetzt als Bsp. nimmst, für die Geschehnisse um SR ist jetzt -sorry- DEINE falsch verstande Bezugsnahme... wirklich...

    Ich habe es jetzt mehrfach versucht aufzuzeigen... leider scheint es bei Dir nicht anzukommen...

  • Choenyi
    Gast
    • 17. September 2017 um 13:39
    • #384

    Zum anderen möchte ich gerne nochmals betonen, dass es eine einzigste Situation in meinem über 30jährigen Kontakt zu tib. Lehrern war in der dies geschah.

    Die Situation habe ich ja genau beschrieben. Dieser Rinpoche kam übrigens frisch aus Tibet und kannte sich hier mit dem westlichen kulturellen Hintergrund nicht aus.

    Ich kann nicht verstehen, dass da jetzt herausgelesen wird, dass generell tib. Lehrer prügeln...

    Das stimmt nicht.... und das hab ich nicht gesagt. Bitte differenziert lesen... 8)

    Es wäre schön, wenn man das Kinde nicht mit dem Bade ausschüttet...

    Es gibt das Land Tibet und dessen Kultur und auch dessen Erziehungsmethoden (die auch unterschiedlich der Situation und der Menschen entsprechend sind) und es gibt den Dharma und eben unser way of life...

    Also, um die Diskussion sachlich zu betrachten, sollte es schon möglich sein, genau hinzuschauen, sonst macht es nämlich keinen Sinn sich darüber auszutauschen...

    ch. :star:

  • Nyinje ☼
    Gast
    • 17. September 2017 um 14:00
    • #385

    Vielleicht kann man den Unterschied auch so erklären: das was @choenyi beschrieben hat, war ein Vorfall bei dem danach eine Belehrung statt gefunden hat. Bei sogyal war es einfach nur eine Erniedrigung von Schülern.
    Ich denke, dass beides fragwürdig ist in der heutigen Zeit. Nicht nur im Westen. Jamgon kongtrul rinpoche ist deswegen gegangen und hat sich für ein anderes Leben entschieden. Er hat damals selbst gesagt, dass er die Art wie mit ihm und auch untereinander umgegangen wird nicht mehr erträgt. Diese Vorfälle zeigen mir ganz klar, dass gerade etwas grundlegend schief läuft gerade im tibetischen Buddhismus.
    Aber auch die tibetische Vetternwirtschaft, in der alle tulkus in der eigenen Familie geboren werden ist für mich mehr als fragwürdig.
    Und dann noch die selbsternannten Lehrer, die mit Zetteln winken die ihre Verwirklichung bestätigen sollen, aber keine ausreichende Ausbildung haben.
    Es gibt soo gute Lehrer. Ich denke wir müssen wirklich lernen ganz genau hinzusehen wen wir da vor uns haben. Die Leute die auf der Suche sind müssen geschützt werden. Das ist Aufgabe von den Leuten, die schon länger dabei sind, genauso wie von Lehrern die den Buddhismus repräsentieren. Da hilft keine Relativierung, keine Erklärung. Das sind einfach Dinge die so grundlegend falsch laufen das unbedingt etwas getan werden muss. Und zwar jetzt, bevor es zu spät ist und der Dharma verloren gegangen ist weil diese Leute wie ein Geschwür sind, dass ihn von innen auffrisst. So erlebe ich das zumindest gerade und ich bin wirklich überzeugt von diesem Weg und das vajrayana funktioniert. Gerade weil ich das Glück habe gute Lehrer gefundenen zu haben...

  • Choenyi
    Gast
    • 17. September 2017 um 14:12
    • #386

    Liebe Nuovo,
    ich bin ganz Deiner Meinung :rose:

    Deshalb müssen WIR aber auch genau hinschauen... so sehe ich es...

    Ich kann die "Empörung" auch verstehen, aber das ist doch "nur" der erste Schritt... jetzt muss genau reflektiert werden wieso und warum kann so etwas geschehen...

    Da nützt es nichts, einfach unreflektierte Aussagen zu machen um eine ganze Schule zu deskriditieren... auch SR hat wohl auch sehr viel gutes getan... usw...

    GANZ GENAU müssen wir das aufarbeiten, sonst wird nur schmutzige Wäsche gewaschen (ohne das Leid und Unrecht was da geschehen ist, mit dieser Aussage jetzt nicht anzuerkennen) und weiter geht´s... dass kann doch nicht sein...

    Ich habe dieses Bsp. gebracht, weil ich davon ausgegangen bin, dass hier im Westen, auch von ZEN Leuten hier im Forum ;) , ein weites Bild gewünscht ist... bin dann doch sehr erstaunt wie jetzt meine Aussage derart verdreht wird...

    SR ist z.Bsp. auch nicht "MEIN Rinpoche"... volliger Blödsinn... sorry... anders kann ich es gar nicht mehr ausdrücken...

    Natürlich funktioniert der Vajrayana Weg... das steht doch ausser Frage... es geht jetzt um die Form und wie man solche Dinge -in gesunder, heilsamer- Art und Weise aufarbeitet und auch etwas ändert...

    mit Pauschalisierungen jedenfalls nicht 8)

  • Nyinje ☼
    Gast
    • 17. September 2017 um 15:58
    • #387

    @choenyi, ich möchte noch einmal verdeutlichen was mir wichtig ist. Sogyal hatte so wie es gerade aussieht keine Ausbildung und somit schlicht und ergreifend nicht das Recht sich rinpoche zu nennen. Diese Lehrer sind eine riesige Gefahr für jeden der sich für dharma intersssiert und das ist was mir wichtig ist. Eine Aufklärung und Transparenz was einen guten Lehrer ausmacht. Ich selbst war nie bei rigpa, und sicher ist dort nicht alles schlecht. Aber die Geschehnisse sind nicht erst seit gestern bekannt und sogyal wurde jetzt auch nicht von aussenstehenden angeklagt, sondern von seinen eigenen engen Schülern die jahrelang bei ihm gelernt haben. Ich bin fest davon überzeugt, dass ein Lehrer nur dann ein guter Lehrer ist wenn er eine Ausbildung hat, jeden Tag wirklich auch praktiziert und sich an die Grundlagen hält, ganz besonders den 8fachen Pfad.

  • Choenyi
    Gast
    • 17. September 2017 um 16:26
    • #388
    Nuovo:

    @choenyi, ich möchte noch einmal verdeutlichen was mir wichtig ist. Sogyal hatte so wie es gerade aussieht keine Ausbildung und somit schlicht und ergreifend nicht das Recht sich rinpoche zu nennen. Diese Lehrer sind eine riesige Gefahr für jeden der sich für dharma intersssiert und das ist was mir wichtig ist. Eine Aufklärung und Transparenz was einen guten Lehrer ausmacht. Ich selbst war nie bei rigpa, und sicher ist dort nicht alles schlecht. Aber die Geschehnisse sind nicht erst seit gestern bekannt und sogyal wurde jetzt auch nicht von aussenstehenden angeklagt, sondern von seinen eigenen engen Schülern die jahrelang bei ihm gelernt haben. Ich bin fest davon überzeugt, dass ein Lehrer nur dann ein guter Lehrer ist wenn er eine Ausbildung hat, jeden Tag wirklich auch praktiziert und sich an die Grundlagen hält, ganz besonders den 8fachen Pfad.

    Liebe nuovo,
    Rinpoche ist ja ein Titel den ein Lehrer von seinen Schülern bekommt... das mal vorweg... also den gibt sich niemand selbst ...
    und ich weiß worauf Du hinauswillst, jedoch wie kann ich oder Du ermessen wer ein guter Lehrer ist und wer nicht?

    Dort könnte mal angesetzt werden... welche Regeln gibt es dort!!!! Auch offizielle und wie werden die gehandelt... von den Tibetern, von uns?
    Ich kann sagen, dass es auch für mich persönlich eine Richtschnur gibt... eine innere und eine äußere... klar... das ist meine persönliche Angelegenheit...

    Die Schüler von SR haben jetzt offen gelegt, was ihnen schlimmes widerfahren ist mit SR und dass ist gut so. Es wird -hoffentlich- Konsequenzen haben...
    denn, SR jetzt "nur" in ein Retreat gehen zu lassen... kann man ja auch schon wieder komisch finden, gelle?

    Ich glaube, dass da einfach jetzt mal KLARTEXT geredet werden muss in der Rigpa Gemeinschaft und auch mit anderen Vertretern des Vajrayana, aber natürlich auch generell in der Sangha... das ist aber wirklich sehr schwierig, scheint mir, denn die meisten haben eben so ein "verklärtes" Bild ihrer Lehrer (was ich versucht habe aufzuzeigen und Du ja auch) oder -wie hier- eher ein abwertendes...wenn es dann -vor allem- nicht um die eigene Schule geht.

    Dazu fällt mir besonders hier im Forum auf, dass auf der einen Seite manche Theravada Leute sich beschweren wenn ihr Fahrzeug als das "kleine/niedere" angesehen wird und zeitgleich gibt es Theravadas die dem Vajrayana die Entsprechung zum Buddhismus absprechen.... tz tz tz... also dass mal so am Rande... was mich hier auch mal wirklich erstaunt...

    und wenn hier über einen Vajrayana Lehrer diskutiert wird, dann wäre es vielleicht auch angezeigt, dass gerade die Vajrayana Schüler (die es ja sowieso betrifft) dazu Stellung beziehen oder eben auch -sofern es nicht die eigene Erfahrung im Hintergrund gibt- bitte respektvoll mit den Schwierigkeiten anderer Schulen umgegangen wird...das würde ich mir wünschen :doubt:

    Letztendlich sollten wir klären, so meine Meinung, wie gehen wir jetzt mit dieser Problematik um? Das ist doch eigentlich das Kernthema...
    vor allem für jene, die sich in der Problematik und im Kern damit auskennen und damit evtl. auch in Berührung kommen 8)


    ch. :star:

  • Nyinje ☼
    Gast
    • 17. September 2017 um 16:43
    • #389
    Choenyi:
    Nuovo:

    @choenyi, ich möchte noch einmal verdeutlichen was mir wichtig ist. Sogyal hatte so wie es gerade aussieht keine Ausbildung und somit schlicht und ergreifend nicht das Recht sich rinpoche zu nennen. Diese Lehrer sind eine riesige Gefahr für jeden der sich für dharma intersssiert und das ist was mir wichtig ist. Eine Aufklärung und Transparenz was einen guten Lehrer ausmacht. Ich selbst war nie bei rigpa, und sicher ist dort nicht alles schlecht. Aber die Geschehnisse sind nicht erst seit gestern bekannt und sogyal wurde jetzt auch nicht von aussenstehenden angeklagt, sondern von seinen eigenen engen Schülern die jahrelang bei ihm gelernt haben. Ich bin fest davon überzeugt, dass ein Lehrer nur dann ein guter Lehrer ist wenn er eine Ausbildung hat, jeden Tag wirklich auch praktiziert und sich an die Grundlagen hält, ganz besonders den 8fachen Pfad.

    Liebe nuovo,
    Rinpoche ist ja ein Titel den ein Lehrer von seinen Schülern bekommt... das mal vorweg... also den gibt sich niemand selbst ...
    und ich weiß worauf Du hinauswillst, jedoch wie kann ich oder Du ermessen wer ein guter Lehrer ist und wer nicht?

    Dort könnte mal angesetzt werden... welche Regeln gibt es dort!!!! Auch offizielle und wie werden die gehandelt... von den Tibetern, von uns?
    Ich kann sagen, dass es auch für mich persönlich eine Richtschnur gibt... eine innere und eine äußere... klar... das ist meine persönliche Angelegenheit...

    Die Schüler von SR haben jetzt offen gelegt, was ihnen schlimmes widerfahren ist mit SR und dass ist gut so. Es wird -hoffentlich- Konsequenzen haben...
    denn, SR jetzt "nur" in ein Retreat gehen zu lassen... kann man ja auch schon wieder komisch finden, gelle?

    Ich glaube, dass da einfach jetzt mal KLARTEXT geredet werden muss in der Rigpa Gemeinschaft und auch mit anderen Vertretern des Vajrayana, aber natürlich auch generell in der Sangha... das ist aber wirklich sehr schwierig, scheint mir, denn die meisten haben eben so ein "verklärtes" Bild ihrer Lehrer (was ich versucht habe aufzuzeigen und Du ja auch) oder -wie hier- eher ein abwertendes...wenn es dann -vor allem- nicht um die eigene Schule geht.

    Dazu fällt mir besonders hier im Forum auf, dass auf der einen Seite manche Theravada Leute sich beschweren wenn ihr Fahrzeug als das "kleine/niedere" angesehen wird und zeitgleich gibt es Theravadas die dem Vajrayana die Entsprechung zum Buddhismus absprechen.... tz tz tz... also dass mal so am Rande... was mich hier auch mal wirklich erstaunt...

    und wenn hier über einen Vajrayana Lehrer diskutiert wird, dann wäre es vielleicht auch angezeigt, dass gerade die Vajrayana Schüler (die es ja sowieso betrifft) dazu Stellung beziehen oder eben auch -sofern es nicht die eigene Erfahrung im Hintergrund gibt- bitte respektvoll mit den Schwierigkeiten anderer Schulen umgegangen wird...das würde ich mir wünschen :doubt:

    Letztendlich sollten wir klären, so meine Meinung, wie gehen wir jetzt mit dieser Problematik um? Das ist doch eigentlich das Kernthema...
    vor allem für jene, die sich in der Problematik und im Kern damit auskennen und damit evtl. auch in Berührung kommen 8)


    ch. :star:

    Alles anzeigen


    :like: ja, das finde ich gut was du schreibst. Ich habe hier schon einmal geschrieben, dass ich den Leuten von djkr "the guru drinks Bourbon" empfehle. Da schreibt er sehr klar wo die Gefahr liegt und wie man einen Scharlatan erkennt. Leider gibt es das Buch bis jetzt nur in Englisch, aber ich halte es als Pflichtlektüre für uns vajrayanis. :rose:

  • Choenyi
    Gast
    • 17. September 2017 um 16:46
    • #390
    Nuovo:

    Ich habe hier schon einmal geschrieben, dass ich den Leuten von djkr "the guru drinks Bourbon" empfehle. Da schreibt er sehr klar wo die Gefahr liegt und wie man einen Scharlatan erkennt. Leider gibt es das Buch bis jetzt nur in Englisch, aber ich halte es als Pflichtlektüre für uns vajrayanis. :rose:

    ach, das kenne ich gar nicht... das werde ich dann vielleicht auch mal lesen :?
    Danke für den Tipp :rose:

  • raterz
    Reaktionen
    24
    Punkte
    1.244
    Beiträge
    235
    Mitglied seit
    6. September 2016
    • 17. September 2017 um 17:39
    • #391

    bei den tibetern ist eben auch nicht alles gold was glänzt. fake-gurus gibt es in allen traditionen. gefährlich sind sie auch alle.

    was man tun kann? mit genügend spiritueller reife kann man solche fake-gurus besser erkennen. es sollte mehr offene kritik an lehrern gegeben werden und nicht jeden machen lassen, was er will - von anderen gurus, und auch von schülern.

    wenn ich sehe dass sogyal "rinpoche" als laie solch eine sangha erschafft, dann muss das doch schief gehen. wieso hat niemand etwas zu ihm gesagt? oder war ihm das egal und geld wichtiger?

    in anbetracht der tatsache, dass das tulku system immer weiter degeneriert, denke ich, dass das erst die spitze des eisberges der fake-gurus ist.


    das gefährlichste daran ist das schlimme karma für die fake-gurus. höllenbereiche sind dann kaum noch abzuwenden.
    ich verstehe wiederum auch nicht, wie die tibeter scheinbar so wenig ahnung davon haben? oder aber das fake-guru system ist viel immanenter als angenommen.

  • Choenyi
    Gast
    • 17. September 2017 um 17:56
    • #392
    raterz:

    bei den tibetern ist eben auch nicht alles gold was glänzt. fake-gurus gibt es in allen traditionen. gefährlich sind sie auch alle.

    was man tun kann? mit genügend spiritueller reife kann man solche fake-gurus besser erkennen. es sollte mehr offene kritik an lehrern gegeben werden und nicht jeden machen lassen, was er will - von anderen gurus, und auch von schülern.

    wenn ich sehe dass sogyal "rinpoche" als laie solch eine sangha erschafft, dann muss das doch schief gehen. wieso hat niemand etwas zu ihm gesagt? oder war ihm das egal und geld wichtiger?

    in anbetracht der tatsache, dass das tulku system immer weiter degeneriert, denke ich, dass das erst die spitze des eisberges der fake-gurus ist.


    das gefährlichste daran ist das schlimme karma für die fake-gurus. höllenbereiche sind dann kaum noch abzuwenden.
    ich verstehe wiederum auch nicht, wie die tibeter scheinbar so wenig ahnung davon haben? oder aber das fake-guru system ist viel immanenter als angenommen.

    Alles anzeigen

    Ich glaube das auch... also das mit der Spitze des Eisbergs... denn ist gibt ja auch noch einen viel difizzileren Machtmissbrauch...

    so traurig es ist, ist es bei SR ja wohl ziemlich "offensichtlich" gewesen und dennoch über Jahre hinweg vertuscht oder "ausgeblendet"... worden... verrückt...

    Ich bin auch für offene Kritik und sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema Lehrer/Schüler Verhältnis... aus dem tibetischen Kontext heraus in den westlichen... aber auch in Tibet selbst...

    was ist ein guter Schüler überhaupt? Auch mal eine Kernfrage und nicht nur, was ist ein guter Lehrer... usw...

    Es gibt einiges aufzuarbeiten... keine Frage...

  • Choenyi
    Gast
    • 17. September 2017 um 17:59
    • #393
    Choenyi:
    raterz:

    bei den tibetern ist eben auch nicht alles gold was glänzt. fake-gurus gibt es in allen traditionen. gefährlich sind sie auch alle.

    was man tun kann? mit genügend spiritueller reife kann man solche fake-gurus besser erkennen. es sollte mehr offene kritik an lehrern gegeben werden und nicht jeden machen lassen, was er will - von anderen gurus, und auch von schülern.

    wenn ich sehe dass sogyal "rinpoche" als laie solch eine sangha erschafft, dann muss das doch schief gehen. wieso hat niemand etwas zu ihm gesagt? oder war ihm das egal und geld wichtiger?

    in anbetracht der tatsache, dass das tulku system immer weiter degeneriert, denke ich, dass das erst die spitze des eisberges der fake-gurus ist.


    das gefährlichste daran ist das schlimme karma für die fake-gurus. höllenbereiche sind dann kaum noch abzuwenden.
    ich verstehe wiederum auch nicht, wie die tibeter scheinbar so wenig ahnung davon haben? oder aber das fake-guru system ist viel immanenter als angenommen.

    Alles anzeigen

    Ich glaube das auch... also das mit der Spitze des Eisbergs... denn ist gibt ja auch noch einen viel difizzileren Machtmissbrauch...

    so traurig es ist, ist es bei SR ja wohl ziemlich "offensichtlich" gewesen und dennoch über Jahre hinweg vertuscht oder "ausgeblendet"... worden... verrückt...

    Ich bin auch für offene Kritik und sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema Lehrer/Schüler Verhältnis... aus dem tibetischen Kontext heraus in den westlichen... aber auch in Tibet selbst...

    was ist ein guter Schüler überhaupt? Auch mal eine Kernfrage und nicht nur, was ist ein guter Lehrer... usw...

    Es gibt einiges aufzuarbeiten... keine Frage...

    Alles anzeigen

    Bzgl. der Höllenbereiche vermute ich auch, dass SR deshalb jetzt im Retreat verschwunden ist... aber das ist meine ganz persönliche Meinung... ob das stimmt? who know´s?

  • Nyinje ☼
    Gast
    • 17. September 2017 um 18:01
    • #394
    raterz:

    bei den tibetern ist eben auch nicht alles gold was glänzt. fake-gurus gibt es in allen traditionen. gefährlich sind sie auch alle.

    was man tun kann? mit genügend spiritueller reife kann man solche fake-gurus besser erkennen. es sollte mehr offene kritik an lehrern gegeben werden und nicht jeden machen lassen, was er will - von anderen gurus, und auch von schülern.

    wenn ich sehe dass sogyal "rinpoche" als laie solch eine sangha erschafft, dann muss das doch schief gehen. wieso hat niemand etwas zu ihm gesagt? oder war ihm das egal und geld wichtiger?

    in anbetracht der tatsache, dass das tulku system immer weiter degeneriert, denke ich, dass das erst die spitze des eisberges der fake-gurus ist.


    das gefährlichste daran ist das schlimme karma für die fake-gurus. höllenbereiche sind dann kaum noch abzuwenden.
    ich verstehe wiederum auch nicht, wie die tibeter scheinbar so wenig ahnung davon haben? oder aber das fake-guru system ist viel immanenter als angenommen.

    Alles anzeigen


    :like: ich glaube das Problem gibt es schon sehr lange. Schon patrul rinpoche warnt in "Words of my perfekt teacher" vor falschen Lehrern.
    Was ich wirklich wichtig finde ist wie gesagt neue Schüler zu schützen. Was ich empfinde ist, dass gerade der tibetische Buddhismus auch Menschen mit Problemen anzieht. Diese Leute sind dann auch gefundenes fressen für Fake Lamas mit ihrem versprechen von schneller Verwirklichung etc... Nicht falsch verstehen! Nicht alle haben Probleme, aber ich erlebe doch einige, die schwierige Lebensgeschichten haben die Zuflucht suchen. Und diese Leute müssen m.m.n beschützt werden. Besonders deswegen, weil richtig angewandt der Dharma ihnen wirklich helfen. Sonst haben sie am Ende noch ein Problem mehr in ihrem Leben :x

  • Suchende2017
    Punkte
    10
    Beiträge
    2
    Mitglied seit
    16. September 2017
    • 17. September 2017 um 18:25
    • #395
    Morpho:

    Danke für den Newsletter.

    Doch noch nicht ein einziges Mal wurde den Betroffenen von Seiten jetzigen Rigpa Mitgefühl ausgesprochen. D.h. dass das was geschehen ist nicht als solches anerkannt wird.
    Sieht so aus als hofft man immer noch es handle sich nur um Versehen und Missverständnisse.

    ich hatte, weil ich mir überlegte, eine Sangha zu suchen, - bevor ich von dieser Angelegenheit wusste- angefragt, zu einem Rigpatreffen kommen zu dürfen- das hatte ich daraufhin abgesagt mit entsprechender ehrlicher Begründung- und die naive Antwort war, dass das von der Sangha nicht geglaubt wird, dass es stimmt....

  • Carneol
    Reaktionen
    42
    Punkte
    5.577
    Beiträge
    1.067
    Einträge
    28
    Mitglied seit
    30. August 2016
    • 17. September 2017 um 20:53
    • #396
    Choenyi:

    Ich persönlich sehe in der Angelegenheit eigentlich die kulturellen Unterschiede, die zu diesem allen führte.

    Als Buddha nach und nach immer mehr Regeln einführte (für die Mönche) war dies der damaligen Zeit geschuldet und der damaligen Schülern und ihren Schwierigkeiten entsprechend. Wenn man als -moderne Frau- hinschaut, wundert man sich, warum Nonnen zuerst ja mal gar nicht vorkamen und dann später sogar noch wesentlich mehr Regeln bekamen. Dies alles auch wieder aus dem kulturellen Kontext heraus. Wäre ich jetzt eine Feministin würde ich sagen: völlig unfair... aber vom damaligen Standpunkt heraus :?

    Als ich die Anschuldigungen der Schüler las und die Geschehnisse erinnerte ich mich einer eigenen Geschichte, die ich mal erlebte. Wir hatten in Halscheid (ein kleines Karma Kagyü Zentrum im Westerwald) mal drei Monate einen Rinpoche leben, der Arzt und Heiler war... ich assistierte ihm oft und er hatte unglaubliche Fähigkeiten.

    Er schlief jede Nacht nur 2-3 Stunden, hatte Energie ohne Ende... der Hauslama und ich waren fix und foxi... :lol: denn es war wirklich anstrengend... wir brauchten ja schon a bissl mehr Schlaf und er hielt uns wirklich gut auf Trab...

    Einmal gab er eine Einweihung und ich verteilte den Schülern etwas Amrita (so eine Flüssigkeit) und dabei stieg ich über versch. Dharmatexte die verteilt im Raum neben den Schülern lagen. Plötzlich stand er auf (der Rinpoche) und scheuerte mir richtig heftig eine. Alle waren geschockt. Ich nicht minder.... dann setzte er sich wieder... es war Totenstille im Raum und dann erklärte er die Kostbarkeit der Dharmatexte... dass man NIEMALS über solche steigen sollte... usw... und von einer Zeit in der es seeeehr lange Zeit keinen Dharma geben würde und wie kostbar das alles sei...

    Das verrückte war, ich habe keinerlei Aggresion verspürt von seiner Seite während des Schlages... Wirklich... ich war ihm nicht böse... oder fühlte mich angegriffen... ich habe NIE WIEDER in meinem Leben einen Dharmatext achtlos irgendwo überschritten oder überhaupt als achtlos gesehen ^^ somit hatte diese eine krasse Unterweisung in Form eines Schlages voller Erfolg bei mir :angel:

    man kann natürlich sagen, dass hätte nu auch gereicht es einfach nur zu sagen und er hätte mir keine scheuern müssen... klar, aus dem "westlichen" Kontext heraus... aber in Tibet herrschten wirklich auch andere Sitten... dieses verklärte "heilige" Tibet...war in seinem Ausdruck nicht immer sanft und "peacy"...

    Ich habe mit zwei Kinder im Zentrum gelebt und natürlich schlage ich meine Kinder nicht. Der Hauslama fand immer, ich sei die beste Mutter der Welt, smile, weil er so etwas gar nicht kannte... meine Kinder waren sehr ruhige kids und sehr lieb... und er fand das irgendwie strange... dass sie so waren ohne dass ich sie schlug... dass ist völlig anders in Tibet gewesen...

    und jetzt kommen wir nochmal zu der Rolle der Frauen... die Frauen hatten -bis heute- die absolute Arschk.... in Tibet... also nix Gleichberechtigung... es gab für sie fast überhaupt keine Möglichkeit den Dharma zu studieren, geschweige denn z.Bsp. lesen zu lernen und zu praktizieren... usw... also jetzt kommen hier Tibeter in den Westen (geprägt natürlich von ihrem eigenen kulturellen Hintergrund) und sind fast nur von Frauen umgeben... die dem Lama an den Lippen hängen...

    Ich will mit meinen Zeilen in keinster Weise die Problematik und das daraus entstandene Leid der Frauen schmälern. Ich will es auch nicht gutheißen... es geht mir mehr darum, aufzuzeigen, dass es eben, wie Anfangs gesagt, der kulturellen Unterschiede entsprechend geschehen konnte...

    Mir persönlich ist es immer wieder ein großes Anliegen gewesen den Lehrer nicht zu verklären... man sagt ja nicht umsonst, der beste Lehrer lebt drei Täler weit entfernt... wenn man nämlich nah an einem Lehrer ist, dann ist das richtig schwierig... da ist der Mensch und da ist der Lehrer und da sind alltägliche Dinge...

    Es gibt nur ganz wenige Schüler die in der Lage sind NAH an einem Lehrer zu sein... ohne das es zu Komplikationen kommt (dass sie die Weisheit des Lehrers erkennend stabil halten können)... ganz wenige... und das liegt nicht daran, dass ein Schüler alles machen muss was ein Lehrer ihm sagt, sondern das liegt an der kulturellen Historie und auch an der "unterscheidenen Weisheit" die zum einen natürlich der Lehrer haben sollte (die hier wohl teilweise fehlte) und natürlich an den Schülern selbst... die sich benehmen als sei der Lehrer gottesähnlich... dass ist Humbug... wirklich...

    Ich habe lange Jahre vielen Lehrern assistiert und je "normaler" ich sie behandelte umso lieber war es ihnen... ist doch klar... natürlich ist bei einem "Interview" z.Bsp. oft so eine Kraft am wirken und da wir das nicht gewöhnt sind verklären wir es... aber richtig ist es nicht... meine Meinung...

    Hingabe ja, aber bitte nicht völlig den Verstand ausschalten...und keiner von uns möchte hier so behandelt werden wie die tibetischen Frauen... ja, geht´s noch? Also ist es sehr sehr wichtig, dass dies jetzt auch -endlich- mal relativiert wird... meiner Meinung nach...

    und klar, die Hingabe, die im Vajayana als ein geschicktes Mittel gilt (und ja auch in ganz vielen Geschichten erzählt wird, ob Milarepa mit Marpa, etc.) ist natürlich Vorbild aber sollte doch auch als eine "Metapher" gesehen werden und nicht als Anleitung wirklich ALLES vorbehaltlos zu machen was ein Lama sagt... auch Milarepa hat rebelliert... sich aufgeregt... geschmollt... usw.... ja, richtig so....Vajrayana bedeutet ja nicht, sich selbst völlig zu verleugnen... das ist doch falsch verstandene Hingabe... meiner Meinung nach...

    Die jetzige Diskussion um SR ist für mich persönlich ein Ausdruck einer neuen Ebene, die jetzt stattfinden darf... SR wird -hoffentlich- anerkennen dass es eben hier eine andere Kultur ist und dass man Frauen und Menschen nicht auf diese Art -erzieht- oder -ausnutzt- ... und die interne Sangha wird sich auch genau anschauen müssen wo ihr eigener Part dabei war, es derart lange mitzuspielen wo sich wohl alle sehr sehr schlimm gefühlt haben... und sich somit auch selbst verleugneten... und andere ebenso...

    die Kritik an der Kritik, die stört mich im Vajrayana eigentlich am meisten, wenn ich ehrlich bin... denn, man kann sagen, dass es dafür kaum Vorbilder in Tibet gab... und hier im Westen sind wir daran gewöhnt Dinge in Frage zu stellen und da ist meiner Meinung nach, auch der tibetische Lehrer gefragt das zu lernen... wie wir hier ticken... und wir umgekehrt auch... wie tickt denn eigentlich dieser Lehrer...

    Es ist auch -in meinen Augen- nicht immer nur hilfreiche wenn alles ganz besonders "harmonisch" läuft... auch so ein verklärtes Bild in spirituellen Kreisen... gerade die Konflikte, das hadern, der Schmerz, die Zweifel.. all das gehört zum Pfad dazu...

    mögen wir es als Chance begreifen... ^^
    und möge es zu einem besseren Verständnis untereinander führen...

    so meine Gedanken und Gefühle dazu
    ch.

    Alles anzeigen


    Liebe Choenyi,

    danke für deinen aufschlussreichen Beitrag.

    Zu Machtmissbrauch und interkulturellen Missverständnissen und dieser ganzen Thematik findet sich bei Jack Kornfield "Nach der Erleuchtung Wäsche waschen und Kartoffeln schälen", Kap.10 "Die schmutzige Wäsche" (S.173-194) einiges zum Verständnis der Bedingungen für solche Entwicklungen zu lesen.

    Dein Erlebnis fällt mit den beschriebenen Wirkungen sicherlich nicht darunter. Es wurde kein Vertrauen gebrochen, du hast die Intention gefühlt und es hat -wieviele- Leute auf dem Weg einen Schritt weiter gebracht. So mein Verständnis. Im Zweifel kannst du ja immer nochmal mit Zeugen des damaligen Vorfalls über ihre damalige emotionale Reaktion während dessen und infolge persönlich das Gespräch suchen.

    Liebe Grüße

    :rainbow::om::rose:

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

  • Morpho
    Gast
    • 17. September 2017 um 22:09
    • #397

    Und frag mal deine Kinder wie sie diese Zeit erlebt haben. Kinder sind nicht mal eben so (von sich aus) "brav"("ruhig"). 'Feine Antennen' haben sie aber.
    Die eine Sache ist, ob sie von sich aus einwilligen, eine andere, ob sie sich einordnen(anpassen).

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (17. September 2017 um 22:18)

  • Choenyi
    Gast
    • 17. September 2017 um 22:14
    • #398
    Carneol:

    Zu Machtmissbrauch und interkulturellen Missverständnissen und dieser ganzen Thematik findet sich bei Jack Kornfield "Nach der Erleuchtung Wäsche waschen und Kartoffeln schälen", Kap.10 "Die schmutzige Wäsche" (S.173-194) einiges zum Verständnis der Bedingungen für solche Entwicklungen zu lesen.

    Dein Erlebnis fällt mit den beschriebenen Wirkungen sicherlich nicht darunter. Es wurde kein Vertrauen gebrochen, du hast die Intention gefühlt und es hat -wieviele- Leute auf dem Weg einen Schritt weiter gebracht. So mein Verständnis. Im Zweifel kannst du ja immer nochmal mit Zeugen des damaligen Vorfalls über ihre damalige emotionale Reaktion während dessen und infolge persönlich das Gespräch suchen.

    Liebe Grüße

    :rainbow::om::rose:

    danke... Carneol... fühle mich gesehen... von Dir... ^^
    und schon wieder so nen toller Buchtipp... :rose:

    Dieser Vorfall liegt lange Jahre zurück... es gab nie ein Problem und gibt keines ... :)

    ch. :star:

  • Choenyi
    Gast
    • 17. September 2017 um 22:18
    • #399
    Nuovo:

    Sie hat chogyam trungpa rinpoche geheiratet und nach der Hochzeit hat er ihr gesagt, dass Tibeter ihre Frauen schlagen. Sie hat ihn während er geschlafen hat mit einem Stock verprügelt. Danach hat er das wohl nie wieder erwähnt :rofl:

    :lol::lol::lol::lol: und :cry::cry::cry::cry::cry:

    ein lachendes, ein weinendes Auge... ;)

    Ich war auch nie das Mäuschen was immer gekuscht hat... das hat meine Lehrer teilweise wahnsinnig gemacht :lol: auf der anderen Seite haben sie das immer geschätzt... ^^

    richtig so 8)

  • Morpho
    Gast
    • 17. September 2017 um 22:23
    • #400

    Für mich ist das ne Selbstverständlichkeit den Lehrern gegenüber autonom aufzutreten.
    Ist auch die einzige Form von echtem Respekt.

Ausgabe №. 133: „Rausch"

  1. Impressum
  2. Datenschutzerklärung
  3. Nutzungsbedingungen
Community-Software: WoltLab Suite™ 6.1.14
Buddhaland Forum in der WSC-Connect App bei Google Play
Buddhaland Forum in der WSC-Connect App im App Store
Download