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Gedankenachtsamkeit

  • ZENtrifugalkraft
  • 2. November 2015 um 16:38
  • Zum letzten Beitrag
  • ZENtrifugalkraft
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    • 2. November 2015 um 16:38
    • #1

    Keine Ahnung, aber ich schätze die beiden populärsten "Schulen" unterscheiden sich wohl radikal:

    1.
    Ist dieser Gedanke (Gefühl) hilfreich, falls nicht, mit besseren ersetzen

    vs.

    2.
    Das "Aushalten", tiefe Hineinhorchen in einen "negativen" Gedanken (das Gefühl) / die Begleitumstände...

    Was praktiziert ihr und warum?

  • Sunu
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    • 2. November 2015 um 17:12
    • #2

    Ich würde keins von beiden praktizieren.

    1. Ist eine bewusste Unterdrückung, dass schließt ja aus achtsam gegenüber einem Gedanken zu sein. Und irgendwann werden sie sich sowieso ihren Platz zurückerobern, schlimmstenfalls sogar mit Gewalt

    2. Ist wie du sagst ein Aushalten, oder sogar ein Hineinsteigern, auch das erfordert ein Eingreifen. Hineinsteigern kann mitunter sogar richtig gefährlich werden.

    Für mich ist die Devise die Gedanken einfach frei fließen zu lassen, und den Fluss distanziert und möglichst ohne einzugreifen und urteilslos zu betrachten. Zum einen können die Gedanken so keinen Schaden anrichten und zum anderen, kann man praktisch beobachten wie unbeständig sie sind.

  • Jojo
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    • 2. November 2015 um 17:39
    • #3

    Sehe das wie Sunu.

    Edit:
    1. Gedanken kann man nicht ersetzen.
    2. "Aushalten" klingt irgendwie falsch. "Nicht abhauen" klingt schon besser. "Mit den Gedanken sitzen" klingt für meine Ohren am besten.

  • RolfGe
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    • 2. November 2015 um 18:24
    • #4

    Hallo Zentrifugalkraft
    Ich sehe hier einfach 2 Verschiedene Aspekte der Achtsamkeit:

    Punkt 2 betrifft das achtsame Wahrnehmen an sich.
    Punkt 1 ist der (mögliche) Schritt nach dem achtsamen Wahrnehmen, das Bewachen der "Sinnestore".

    Es sind in meinen Augen nicht 2 verschiedene Vorgänge sondern 2 verschiedene potentielle Abschnitte/ Stufen eines Vorganges.

    LG Rolf

  • ZENtrifugalkraft
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    • 7. November 2015 um 20:43
    • #5

    Hm, 3 Antworten, 14 Meinungen!

    Die gleiche Frage stellt sich mir auch beim "meditieren" - bin atemfokussiert und plötzlich "übermannt" mich ein Juckreiz, schiebt sich penetrant in den Vordergrund.

    Hier sogar 3 Möglichkeiten/Fragen:

    1.
    Auf den Atem "rückfokussen" (= Ablenkungs- "hilfreich")
    2.
    "Aushalten" (=Hineinhorchen und über diesen Umweg "erfahren" dass sich alles in Wohlgefälligkeit auflöst / an "Drama" verliert - etwas Geduld vorausgesetzt)
    3.
    Genussvoll, vollfokussiert "bekämpfen" (Achtsamkeitsverschiebung), durch hedonistisches ERLEBEN des KRATZprozesses (= austausch zum wohlfühlen)

    ________

    Wenn man "Erleuchtung" mal aussen vor lässt, was würdet ihr einem Menschen empfehlen, der offensichtlich mit sich nicht 100% im Reinem ist? (Psychose, Depression, Angst, Zweifel...)
    Und vor allem: Warum?

    (Ich denke schon, dass man Gedanken/Gefühle... zumindest temporär "ersetzen" kann, man kann sich sogar zu einem anderen, non-impulsiven Denken umerziehen, die Frage bleibt, ist mir eher damit als mit einer, der anderen "Strategien" LANGFRISTIG besser geholfen?)

  • Stero
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    • 7. November 2015 um 23:46
    • #6
    ZENtrifugalkraft:

    Keine Ahnung, aber ich schätze die beiden populärsten "Schulen" unterscheiden sich wohl radikal:

    1.
    Ist dieser Gedanke (Gefühl) hilfreich, falls nicht, mit besseren ersetzen

    vs.

    2.
    Das "Aushalten", tiefe Hineinhorchen in einen "negativen" Gedanken (das Gefühl) / die Begleitumstände...

    Was praktiziert ihr


    Wo ist Wahrheit zu finden?


    ZENtrifugalkraft:


    und warum?


    Weil nirgendwo Wahrheit zu finden ist. :)

  • Sunu
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    • 8. November 2015 um 01:07
    • #7
    ZENtrifugalkraft:

    Hm, 3 Antworten, 14 Meinungen!

    Die gleiche Frage stellt sich mir auch beim "meditieren" - bin atemfokussiert und plötzlich "übermannt" mich ein Juckreiz, schiebt sich penetrant in den Vordergrund.

    Hier sogar 3 Möglichkeiten/Fragen:

    1.
    Auf den Atem "rückfokussen" (= Ablenkungs- "hilfreich")
    2.
    "Aushalten" (=Hineinhorchen und über diesen Umweg "erfahren" dass sich alles in Wohlgefälligkeit auflöst / an "Drama" verliert - etwas Geduld vorausgesetzt)
    3.
    Genussvoll, vollfokussiert "bekämpfen" (Achtsamkeitsverschiebung), durch hedonistisches ERLEBEN des KRATZprozesses (= austausch zum wohlfühlen)

    ________

    Wenn man "Erleuchtung" mal aussen vor lässt, was würdet ihr einem Menschen empfehlen, der offensichtlich mit sich nicht 100% im Reinem ist? (Psychose, Depression, Angst, Zweifel...)
    Und vor allem: Warum?

    (Ich denke schon, dass man Gedanken/Gefühle... zumindest temporär "ersetzen" kann, man kann sich sogar zu einem anderen, non-impulsiven Denken umerziehen, die Frage bleibt, ist mir eher damit als mit einer, der anderen "Strategien" LANGFRISTIG besser geholfen?)

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    Wenn ich im Zusammenhang mit Meditation Wörter wie "aushalten", " bekämpfen"," umerziehen " lese, dann denke ich automatisch, dass da die Herangehensweise nicht ganz passt. Ich würde nämlich sagen, dass es in der Meditation vor allem um "Akzeptanz" geht.
    Und " Akzeptanz" ist vlt. auch genau das, was ich einem Menschen empfehlen würde, der sagt, dass er nicht zu 100% mit sich im Reinen ist. Dazu gehört natürlich auch zu akzeptieren, dass 100% nie erreichbar sein werden.......... so ist das Leben........und wer es schafft das Leben genau so zu akzeptieren, wie es ist, ganz ohne "aushalten", " bekämpfen " oder Gedanken es "umerziehen" zu müssen, für den spielen Prozente gar keine Rolle.
    Kurz: übe zu akzeptieren, aber verwechsele das nicht mit "aushalten". Wenn du im Moment nicht akzeptieren kannst, dass es juckt, dann kratz dich .. und übe weiter....


    Viele Grüße

  • ZENtrifugalkraft
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    • 8. November 2015 um 14:57
    • #8

    Liebe(r) Sunu,

    hey danke - hier kommen wir der Sache um einiges näher.
    Bleibt aber die Frage: Gedanke/Empfinden - "ich habe plötzlich Furcht!". Ein Fakt, eine Tatsache. Ich denke und fühle es! Und ich bemerke und "akzeptiere", dass es nun mal so ist.
    Aber das ist ja nicht mein Endbahnhof, also, wie nun am geschicktesten weiter? "Akzeptieren" klingt für mich wie Beobachten: gut es ist da, ich bemerke es, es fühlt sich nicht gut an! Ich schaue einfach nur zu, beobachte und warte! Obzwar "warten" ja schon wieder mehr "Einflussnahme" als "beobachten"ist.

    Der Kern meiner Frage ist, wie ich dieses "warten" / "beobachten"... tatsächlich zu wertneutralem "akzeptieren" transformiere! Oder ob ich es generell zun sollte, statt mich zu kratzen?????

  • Sunu
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    • 9. November 2015 um 00:38
    • #9

    Hi,

    wenn du beginnst Meditation zu lernen, dann übe am besten erstmal in Situationen, in denen du dich mental so ausgeglichen wie möglich fühlst. Versuche nicht das Segeln zu lernen, wenn gerade ein Sturm tobt, sondern warte auf ruhige See. Du wirst mit der Zeit sehen, dass Gefühlsregungen nur sehr kurzlebig sind, wenn du sie nicht weiter mit Gedanken befeuerst. Wenn du z.B. denkst, " das fühlt sich nicht gut an", dann bist du schon zu weit eingetaucht, versuche es stattdessen einfach durchfließen zu lassen, aber ohne etwas weiter zu verfolgen bzw. dir weiter Gedanken darüber zu machen. Jage keinem Gedanken weiter hinterher, sondern versuche stehenzubleiben und beobachte, wie es an dir vorbeizieht. Schaue den Gedanken nicht nach, sondern lass sie aus deinem Blickfeld verschwinden. Versuche weder etwas davon zu greifen noch darauf zu warten, dass etwas verschwindet. Das wäre ja "aushalten": also gerade so, als würde man etwas festhalten , in der Hoffnung, dass es irgendwann verschwindet. Das ist Paradox.
    Lass es stattdessen los, damit es weitergehen kann.
    Richte deinen Blick auf einen festen Punkt, zb. deinen Atem und halte ihn dort, dann fällt dir das "nicht Hinterhersehen " leichter. Wenn dir das bei "ruhiger See" gelingt, dann kannst du dein können etwas ausdehnen und es anwenden wenn eine "leichten Brise" weht usw.

    Liebe Grüße

    der Sunu

  • sati-zen
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    • 10. November 2015 um 11:36
    • #10

    Hallo,
    schön formuliert, da hat das Lesen Spaß gemacht denn es ist bei der Meditation wie im Leben, sich einschleichende störende und negative Faktoren nicht mit Aufmerksamkeit versehen sondern ziehen lassen.
    Wer jedoch den negativen Skandal will fixiert das Unangenehme, hält es nicht mehr aus und springt auf, läuft nervös hin und her und kratzt sich wie wild. :roll:

  • ZENtrifugalkraft
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    • 10. November 2015 um 17:13
    • #11

    Vielen dank sunu! Sehr einleuchtend erklärt und gut ergänzt von sati-zen! Ich denke jetzt hats geklickt.

  • Serenity
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    • 29. November 2015 um 17:51
    • #12
    RolfGe:

    Hallo Zentrifugalkraft
    Ich sehe hier einfach 2 Verschiedene Aspekte der Achtsamkeit:

    Punkt 2 betrifft das achtsame Wahrnehmen an sich.
    Punkt 1 ist der (mögliche) Schritt nach dem achtsamen Wahrnehmen, das Bewachen der "Sinnestore".

    Es sind in meinen Augen nicht 2 verschiedene Vorgänge sondern 2 verschiedene potentielle Abschnitte/ Stufen eines Vorganges.

    LG Rolf

    Ich sehe es in etwa genauso. Durch die Meditation werden Gefühle jeglicher Art - egal ob gut oder negativ - bewusst gemacht und als solche wahrgenommen. Wenn man dann im Anschluss zu der Erkenntnis oder dem Entschluss gelangt, eventuelle negative Gedanken aufheben zu wollen, kann man das wie eben gesagt durch einen positiven Austausch tun. Das Wort "aushalten" finde ich in diesem Kontext auch etwas unpassend, da ich im ersten Schritt nur stiller Beobachter bin. Es ist ein reines "zur-Kenntnis-nehmen", ohne darauf zu reagieren. Dadurch entsteht für mich persönlich keine Belastung im Sinne vom Aushalten negativer Emotionen.

  • Max Schenzle
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    • 24. Januar 2016 um 18:12
    • #13

    Hi,
    ja es gibt diese Gedankenachtsamkeit aber auch die Körperwachsamkeit.
    Die Gedankenwachsamkeit wird praktiziert in der EINSICHT des Achtfachen Pfade.
    Zuerst kommt der Körper dran und dann die Gefühle und Gedanken. Es gibt zwei Möglichkeiten: 1. Man beobachtet seine Gedanken und Gefühle, führt sie zusammen und löst sie auf. Die zweite Methode beobachtet das Enstehen, Besstehen und die Auflösung der Gedanken und Gefühle.
    Aus eigener Praxis kann ich die zweit Methode empfehlen.

    sakko

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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