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  1. Buddhaland Forum
  2. Buddhismus
  3. Allgemeines zum Buddhismus

Für alle die sich fragen wie man Buddhismus konkret lebt

  • Geronimo
  • 22. Januar 2014 um 11:52
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  • Geronimo
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    • 22. Januar 2014 um 11:52
    • #1

    Für wirklich jede Situation mindestens ein Feld das man unmittelbar bearbeiten kann. Und wenn man erst einmal erkennt
    das das Leben tatsächlich nur genau jetzt stattfindet, dann kann man auch anfangen die richtigen Fragen zu stellen. Wie z.B.:

    Wie erlange ich denn Zornlosigkeit in einer bestimmten Situation, oder wie lerne ich denn nicht-neidisch zu sein? Was ist denn falsche
    und richtige Achtsamkeit? Wie kann ich Vertrauen fassen, wenn mir das normalerweise relativ schwer fällt? Und was ist überhaupt
    falsche Befreiung?

    Für jede Situation gibt es eine geeignete Vorgehensweise die zum Frieden und zur Freiheit führt. Und wie das konkret aussieht,
    das erklärt der Buddhismus:

    Zitat

    "Angenommen, es gäbe einen unebenen Weg und einen anderen, ebenen Weg, um ersteren zu vermeiden; und angenommen, es gäbe eine unebene Furt und eine andere, ebene Furt, um erstere zu vermeiden. Genauso:

    (1) Jemand, der der Grausamkeit verfallen ist, kann sie mit Nicht-Grausamkeit vermeiden.

    (2) Jemand, der dem Töten von Lebewesen verfallen ist, kann es mit der Enthaltung vom Töten von Lebewesen vermeiden.

    (3) Jemand, der dem Nehmen von nicht Gegebenem verfallen ist, kann es mit der Enthaltung vom Nehmen von nicht Gegebenem vermeiden.

    (4) Jemand, der falscher sexueller Betätigung verfallen ist, kann sie mit Enthaltsamkeit von falscher sexueller Betätigung vermeiden.

    (5) Jemand, der unwahrer Rede verfallen ist, kann sie mit der Enthaltung von unwahrer Rede vermeiden.

    (6) Jemand, der gehässiger Rede verfallen ist, kann sie mit der Enthaltung von gehässiger Rede vermeiden.

    (7) Jemand, der groben Worten verfallen ist, kann sie mit der Enthaltung von groben Worten vermeiden.

    (8) Jemand, der der Schwatzhaftigkeit verfallen ist, kann sie mit der Enthaltung von Schwatzhaftigkeit vermeiden.

    (9) Jemand, der der Habgier verfallen ist, kann sie mit Nicht-Habgier vermeiden.

    (10) Jemand, der einem übelwollenden Geist verfallen ist, kann ihn mit Nicht-Übelwollen vermeiden.

    (11) Jemand, der falscher Ansicht verfallen ist, kann sie mit Richtiger Ansicht vermeiden.

    (12) Jemand, der falscher Absicht verfallen ist, kann sie mit Richtiger Absicht vermeiden.

    (13) Jemand, der falscher Rede verfallen ist, kann sie mit Richtiger Rede vermeiden.

    (14) Jemand, der falschem Handeln verfallen ist, kann es mit Richtigem Handeln vermeiden.

    (15) Jemand, der falscher Lebensweise verfallen ist, kann sie mit Richtiger Lebensweise vermeiden.

    (16) Jemand, der falscher Anstrengung verfallen ist, kann sie mit Richtiger Anstrengung vermeiden.

    (17) Jemand, der falscher Achtsamkeit verfallen ist, kann sie mit Richtiger Achtsamkeit vermeiden.

    (18) Jemand, der falscher Konzentration verfallen ist, kann sie mit Richtiger Konzentration vermeiden.

    (19) Jemand, der falschem Wissen verfallen ist, kann es mit Richtigem Wissen vermeiden.

    (20) Jemand, der falscher Befreiung verfallen ist, kann sie mit Richtiger Befreiung vermeiden.

    (21) Jemand, der Trägheit und Mattheit verfallen ist, kann sie mit Freiheit von Trägheit und Mattheit vermeiden.

    (22) Jemand, der der Rastlosigkeit verfallen ist, kann sie mit Nicht-Rastlosigkeit vermeiden.

    (23) Jemand, der dem Zweifel verfallen ist, kann ihn mit dem Zustand jenseits vom Zweifel vermeiden.

    (24) Jemand, der dem Zorn verfallen ist, kann ihn mit Zornlosigkeit vermeiden.

    (25) Jemand, der der Rachsucht verfallen ist, kann sie mit Nicht-Rachsucht vermeiden.

    (26) Jemand, der der Verachtung verfallen ist, kann sie mit Nicht-Verachtung vermeiden.

    (27) Jemand, der der Herrschsucht verfallen ist, kann sie mit Nicht-Herrschsucht vermeiden.

    (28) Jemand, der dem Neid verfallen ist, kann ihn mit Neidlosigkeit vermeiden.

    (29) Jemand, der dem Geiz verfallen ist, kann ihn mit Nicht-Geiz vermeiden.

    (30) Jemand, der dem Betrügen verfallen ist, kann es mit Nicht-Betrügen vermeiden.

    (31) Jemand, der der Hinterlistigkeit verfallen ist, kann sie mit Nicht-Hinterlistigkeit vermeiden.

    (32) Jemand, der dem Starrsinn verfallen ist, kann ihn mit Nicht-Starrsinn vermeiden.

    (33) Jemand, der der Überheblichkeit verfallen ist, kann sie mit Nicht-Überheblichkeit vermeiden.

    (34) Jemand, der schwieriger Ermahnbarkeit verfallen ist, kann sie mit leichter Ermahnbarkeit vermeiden.

    (35) Jemand, der schlechten Freundschaften verfallen ist, kann sie mit guten Freundschaften vermeiden.

    (36) Jemand, der der Nachlässigkeit verfallen ist, kann sie mit Umsicht vermeiden.

    (37) Jemand, der der Vertrauenlosigkeit verfallen ist, kann sie mit Vertrauen vermeiden.

    (38) Jemand, der der Schamlosigkeit verfallen ist, kann sie mit Schamgefühl vermeiden.

    (39) Jemand, der der Gewissenlosigkeit verfallen ist, kann sie mit Gewissensscheu vermeiden.

    (40) Jemand, der geringer Gelehrsamkeit verfallen ist, kann sie mit großer Gelehrsamkeit vermeiden.

    (41) Jemand, der der Faulheit verfallen ist, kann sie mit dem Hervorbringen von Energie vermeiden.

    (42) Jemand, der der Unachtsamkeit verfallen ist, kann sie mit der Verankerung der Achtsamkeit vermeiden.

    (43) Jemand, der dem Mangel an Weisheit verfallen ist, kann ihn mit dem Erwerb von Weisheit vermeiden.

    (44) Jemand, der dem Anhaften an den eigenen Ansichten verfallen ist, der hartnäckig an ihnen festhält und sie nur unter Schwierigkeiten aufgibt, kann es mit Nicht-Anhaften an den eigenen Ansichten, wenn er nicht hartnäckig an ihnen festhält und sie leicht aufgibt, vermeiden."

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    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m008z.html

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
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  • Geronimo
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    • 22. Januar 2014 um 12:11
    • #2
    Zitat

    A.X.175 Der Ausweg - 9. Parikkamana Sutta

    Einen Ausweg weist diese Lehre, sie ist keine ausweglose Lehre.

    Für den Tötenden ist das Abstehen vom Töten der Ausweg;
    für den Dieb ist das Abstehen vom Stehlen der Ausweg;
    für den sich geschlechtlich Vergehenden ist das Abstehen von unrechtem Wandel in Sinnenlüsten der Ausweg;
    für den Lügner ist das Abstehen vom Lügen der Ausweg,
    für den Zwischenträger ist das Abstehen von Zwischenträgerei der Ausweg;
    für den rohe Worte Gebrauchenden ist das Abstehen von roher Rede der Ausweg;
    für den Schwätzer ist das Abstehen vom Geschwätz der Ausweg;
    für den Habgierigen ist Gierfreiheit der Ausweg;
    für den Gehässigen ist Haßfreiheit der Ausweg;
    für den verkehrte Ansichten Hegenden ist rechte Erkenntnis der Ausweg.
    So gibt es einen Ausweg.

    So weist diese Lehre einen Ausweg und ist keine ausweglose Lehre.

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    http://www.palikanon.com/angutt/a10_123_177.html#a_x176

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  • Geronimo
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    • 22. Januar 2014 um 12:14
    • #3
    Zitat

    [Die zehn heilsamen Wirkensfährten:]

    Dreifach, Cunda, ist Lauterkeit in Werken, vierfach in Worten und dreifach in Gedanken.

    Wie aber, Cunda, ist Lauterkeit dreifach in Werken?

    Da, Cunda, meidet einer das Töten, steht vom Töten ab; Stock und Waffe ablegend, ist er von Zartgefühl und Liebe erfüllt; für alle Wesen und Geschöpfe empfindet er Wohlwollen und Mitgefühl.
    Er meidet das Stehlen, steht ab vom Nehmen des Nichtgegebenen; was da ein anderer im Dorfe oder Walde an Hab und Gut besitzt, dieses ihm nicht Gegebene eignet er sich nicht in diebischer Absicht an.
    Den unrechten Wandel in Sinnenlüsten meidet er; er vergeht sich nicht gegen Mädchen, die unter der Obhut von Vater, Mutter, Bruder, Schwester oder Verwandten stehen; oder gegen Mädchen, die unter dem Schutze der Religionsgemeinschaft stehen, die einem Gatten versprochen wurden, die öffentlich Anverlobten, bis zu den durch Überwurf eines Blumenkranzes Anverlobten.
    So, Cunda, ist Lauterkeit dreifach in Werken.

    Wie aber, Cunda, ist Lauterkeit vierfach in Worten?

    Da, Cunda, meidet einer die Lüge, enthält sich vom Lügen. Befindet er sich in einer Gemeindeversammlung, in einer (anderen) Zusammenkunft, unter Verwandten, in der Gilde, oder wird er vor Gericht geladen und als Zeuge befragt: 'Komm, lieber Mann, sage aus, was du weißt!', so sagt er, wenn er nichts weiß: 'Ich weiß es nicht', und wenn er etwas weiß: 'Ich weiß es'. Wenn er nichts gesehen hat, sagt er 'Ich habe nichts gesehen', und wenn er etwas gesehen hat: 'Ich habe es gesehen'. So spricht er weder um seinetwillen, noch um anderer willen, noch um irgendeines weltlichen Vorteils willen eine bewußte Lüge.
    Er meidet die Zwischenträgerei, enthält sich der Zwischenträgerei. Was er hier gehört hat, erzählt er dort nicht wieder, um diese zu entzweien; und was er dort gehört hat, erzählt er hier nicht wieder, um jene zu entzweien. So einigt er die Entzweiten, festigt die Verbundenen, Eintracht liebt er, an Eintracht findet er Freude und Gefallen; und Eintracht fördernde Worte spricht er.
    Er meidet rohe Rede, von rohen Worten steht er ab; milde Worte, die dem Ohre angenehm sind, liebreich, zu Herzen gehend, höflich, viele beglückend und erfreuend, solche Worte spricht er.
    Er meidet törichtes Geschwätz, von törichtem Geschwätz steht er ab; er redet zur rechten Zeit, sachlich, zweckdienlich, im Sinne der Lehre und Zucht; führt Reden, die wertvoll sind, angebracht, gebildet, angemessen und sinnreich.
    So, Cunda, ist Lauterkeit vierfach in Worten.

    Wie aber, Cunda, ist Lauterkeit dreifach in Gedanken?

    Da, Cunda, ist einer ohne Habgier; was ein anderer an Hab und Gut besitzt, danach giert er nicht.
    Er ist haßlos in seiner Gesinnung, trägt unverdorbene Gedanken in seinem Herzen, als wie: 'Ach, möchten doch diese Wesen ohne Übel und Beschwerden sein und ein leidloses, glückliches Leben führen!'
    Er hat die rechte Erkenntnis, die richtige Anschauung: 'Gaben, Spenden und Opfer sind nicht wertlos; es gibt eine Frucht und Folge der guten und bösen Taten; es gibt sowohl diese Welt wie die nächste Welt; Vater, Mutter und geistgeborene Wesen sind keine leeren Worte; es gibt in der Welt Asketen und Priester von rechtem, vollkommenem Wandel, die diese Welt wie die nächste Welt selber erkannt und erfahren haben und sie erklären können.
    So, Cunda, ist Lauterkeit dreifach in Gedanken.

    Dies, Cunda, sind die zehn heilsamen Wirkensfährten. Ob der auf diesen zehn heilsamen Wirkensfährten Wandelnde sich nun rechtzeitig vom Lager erhebt und die Erde berührt oder nicht berührt, er bleibt eben rein. Ob er den feuchten Kuhdünger berührt oder nicht berührt, er bleibt eben rein. Ob er die grünen Gräser berührt oder nicht berührt, er bleibt eben rein. Ob er dem Feuer aufwartet oder nicht aufwartet, er bleibt eben rein. Ob er mit erhobenen Händen die Sonne verehrt oder nicht verehrt, er bleibt eben rein. Ob er des Abends zum drittenmal im Wasser untertaucht oder nicht untertaucht, er bleibt eben rein. Und warum? Weil eben, Cunda, diese zehn heilsamen Wirkensfährten rein sind und rein machen. Auf Grund des Wandels auf diesen zehn heilsamen Wirkensfährten aber gibt es die Himmelswesen, gibt es die Menschenwesen und was da sonst noch an glücklichen Fährten besteht.«

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    http://www.palikanon.com/angutt/a10_123_177.html#a_x176

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  • MonikaMarie1
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    • 22. Januar 2014 um 12:38
    • #4

    Hi Geronimo,
    erstmal danke für das Einstellen.
    So wie ich spüre, wenn ich was Falsches gegessen habe, so kann ich auch lernen zu spüren, wenn ich was Falsches denke, sage oder tu.
    Nicht jeder hat (noch) ein Gespür für gesundes Essen, aber das kann wieder erlernt werden. Wie, indem ich überwiegend das Gesunde zu mir nehme. Wer viel zuckerhaltige, scharfe oder/und salzige Lebensmittel isst, hat kein natürliches Geschmacksempfinden mehr. Genau so sehe ich es mit allen anderen Sinneswahrnehmungen. Wir können diese schulen.

    Wenn dafür wieder ein ganz natürliches Empfinden vorhanden ist, meldet sich auch wieder der "Wächter". Desto länger und öfter ich mich nach ihm richte, desto deutlicher wird, was wirklich hinter den Gefühlen und Emotionen steckt. Der Abstand zur Gefahr der Verwicklung wird immer größer und deutlicher. Heute ekeln mich Speisen, die ich früher gern aß. Heute sehe ich, dass aufflammender Zorn nichts mit dem Ereignis zu tun hat, außer, dass ich darauf konditioniert bin, entsprechend zu re-agieren. Da der Abstand 1, 2, 3 Sekunden groß genug ist, kann ich zurücktreten und ihm Platzverweis erteilen :D . Das sind sehr glückliche Erfahrungen, die mehr erfreuen als jegliche egobesetzten Aktionen wie "da muss ich mich doch wehren ..." oder "das muss ich unbedingt jetzt essen ..., haben oder tun ...".

    Insofern ist Dein Zitat - so schwierig es erscheint - doch so einfach einzuhalten. Aber jemand, der seine Muskeln nicht trainiert, darf sich auch nicht wundern, wenn er/sie zu schwach ist. Das Üben und Verinnerlichen der Lehre ist genau so wie das Training im Fitnessstudio. Der "Lohn" - zumindest für mich - sind dann Einsichten und folgender Frieden, die die Richtigkeit des Weges bestätigen.

    Hinzu fügen möchte ich noch, was Sumedha letztens in einem Thread schrieb: "Entschlossenheit". Ja, ich muss wirklich entschlossen sein. Durch entsprechende positive Erfahrungen auf dem Weg jedoch wird diese sehr gestärkt. :D

    _()_ Monika

  • Geronimo
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    • 22. Januar 2014 um 13:06
    • #5

    Danke für die Erläuterungen. Sie decken sich mit meiner Erfahrung.

    Ich finde es immer wieder interessant wenn Menschen die Lehre des Buddha hauptsächlich als "etwas worüber man nachdenkt" begreifen
    und nicht so sehr als "etwas das man macht". Natürlich gehört beides zusammen, nur ist die konkrete Handlung hier viel wichtiger als
    jegliches theoretisieren.

    Wenn ich wütend oder neidisch auf jemanden bin, dann helfen mir all meine theoretischen Überlegungen in dem Moment kaum weiter.
    Die einfache Übung jedoch, die Wut oder den Neid vorüberziehen zu lassen, den anfänglichen Impuls als das zu erkennen was er ist, als Möglichkeit die man wahrnehmen kann oder auch nicht, kann mit der Zeit wahre Wunder wirken.

    Das das nicht von heute auf morgen geht ist klar. Auch ich habe mich früher, mit weniger Erfahrung, immer wieder gefragt wie ich denn nun eigentlich konkret buddhistisch leben kann. Nach und nach wurde mir jedoch klar, das die Praxis nicht etwas ist, das ich tue, also etwas das von mir letztlich getrennt ist, sondern ich direkt zur Praxis selbst werden muss. Also ich musste erkennen das ich es nicht bin, der den 8fachen Pfad beschreitet, sondern ich selbst zum Pfad werden muss. Erst dann konnte ich anfangen zu verstehen was es wirklich heißt buddhistisch zu leben.

    Und auch wenn einige sicher so ihre Probleme mit den Texten aus dem Pali-Kanon haben, so hoffe ich doch, das sie hier, in diesem konkreten Fall, trotzdem hilfreich und einladend genug sind, das man ihnen etwas Beachtung schenkt. Natürlich ist die Praxis selbst aufregender als irgendwelche uralten Texte, aber ohne Schatzkarte findet man auch selten einen Schatz :D

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  • Raphy
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    • 22. Januar 2014 um 17:27
    • #6

    Hallo ihr :) ,

    Geronimo:

    Natürlich ist die Praxis selbst aufregender als irgendwelche uralten Texte, aber ohne Schatzkarte findet man auch selten einen Schatz :D

    Zitat

    ...

    Entflohener Sträfling:
    „Dürfen wir uns zu dir gesellen, alter Mann?“

    Alter Mann:
    „Das dürft ihr meine Söhne, das dürft ihr.“

    Entflohener Sträfling:
    „Arbeitest du für die Eisenbahn, Großvater?“

    Alter Mann:
    „Ich arbeite für keinen Menschen.“

    Entflohener Sträfling:
    „Du hast doch aber einen Namen, oder?“

    Alter Mann:
    „Nein, ich habe keinen Namen.“

    Entflohener Sträfling:
    „Genau das könnte vielleicht der Grund sein, dass du Schwierigkeiten hattest eine einträgliche Tätigkeit zu finden.
    Weißt du, auf dem -Arbeitsmarkt-, da gibt es eine...“

    Alter Mann unterbricht ihn:
    „Ihr sucht nach großem Reichtum. Ihr Drei, die ihr in Ketten seid.
    Ihr werdet Reichtum finden, aber es wird nicht der Reichtum sein den ihr sucht.
    Aber zuerst, zuerst müsst ihr reisen. Auf einer langen schwierigen Straße. Einer Straße voller Gefahren. Mmmhh.
    Ihr werdet viele Dinge sehen. Wunderbare Dinge. Ihr werdet eine Kuh sehen, die auf dem Dach einer Scheune steht.
    Und noch ganz viele andere erstaunliche Dinge. Ich kann euch nicht sagen wie lang diese Straße sein wird.
    Aber fürchtet nicht die Hindernisse unterwegs, denn das Schicksal lehrt euch eure Belohnung.
    Die Straße wird kurvenreich, euer Herz wird irgendwann müde. Doch ihr werdet dem Weg folgen.
    Ja sogar, bis zu eurer Erlösung.“

    ...


    Aus dem Film: "O`Brother, Where Art Thou".
    Ziemlich am Anfang die Szene mit dem blinden, alten Mann.
    Ca. ab Minute 6.

    Alles anzeigen

    Und danke für die Texte und die Mühe, Geronimo. :)

    Liebe Grüße

  • Geronimo
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    • 23. Januar 2014 um 10:06
    • #7
    Zitat

    "Was meinst du, Rāhula: Wozu ist ein Spiegel da?"

    "Zum Reflektieren, ehrwürdiger Herr."

    "Ebenso, Rāhula, sollte eine Handlung mit dem Körper nach wiederholtem Reflektieren ausgeführt werden; eine Handlung mit der Sprache sollte nach wiederholtem Reflektieren ausgeführt werden; eine Handlung mit dem Geist sollte nach wiederholtem Reflektieren ausgeführt werden."

    9. "Rāhula, wenn du eine Handlung mit dem Körper (oder mit der Sprache, oder mit dem Geist) ausführen willst, sollte eben diese körperliche (oder sprachliche, oder geistige) Handlung von dir so reflektiert werden: 'Würde diese Handlung, die ich mit dem Körper ausführen will, zu meinem eigenen Leid führen, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider? Ist es eine unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen?' Falls du erkennst, während du sie reflektierst: 'Diese Handlung, die ich mit dem Körper ausführen will, würde zu meinem eigenen Leid führen, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider; es ist eine unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen', dann solltest du eine solche körperliche Handlung mit Sicherheit nicht ausführen. Aber falls du erkennst, während du sie reflektierst: 'Diese Handlung, die ich mit dem Körper ausführen will, würde nicht zu meinem eigenen Leid führen, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider; es ist eine heilsame Handlung mit angenehmen Folgen, mit angenehmen Ergebnissen', dann darfst du eine solche körperliche Handlung ausführen."

    10. "Ebenso, Rāhula, während du eine Handlung mit dem Körper ausführst, sollte eben diese körperliche Handlung von dir so reflektiert werden: 'Führt diese Handlung, die ich gerade mit dem Körper ausführe, zu meinem eigenen Leid, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider? Ist es eine unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen?' Falls du erkennst, während du sie reflektierst: 'Diese Handlung, die ich gerade mit dem Körper ausführe, führt zu meinem eigenen Leid, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider; es ist eine unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen', dann solltest du eine solche körperliche Handlung einstellen. Aber falls du erkennst, während du sie reflektierst: 'Diese Handlung, die ich gerade mit dem Körper ausführe, führt nicht zu meinem eigenen Leid, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider; es ist eine heilsame Handlung mit angenehmen Folgen, mit angenehmen Ergebnissen', dann darfst du mit einer solchen körperlichen Handlung fortfahren."

    11. "Ebenso, Rāhula, nachdem du eine Handlung mit dem Körper ausgeführt hast, sollte eben diese körperliche Handlung von dir im Rückblick so reflektiert werden: 'Führt diese Handlung, die ich mit dem Körper ausgeführt habe, zu meinem eigenen Leid, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider? War es eine unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen?' Falls du erkennst, während du sie im Rückblick reflektierst: 'Diese Handlung, die ich mit dem Körper ausgeführt habe, führt zu meinem eigenen Leid, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider; es war eine unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen', dann solltest du eine solche körperliche Handlung bekennen, sie enthüllen und aufdecken, gegenüber dem Lehrer oder gegenüber deinen weisen Gefährten im heiligen Leben. Und nachdem du sie bekannt, enthüllt und aufgedeckt hast, solltest du dich in Zurückhaltung für die Zukunft üben. Aber falls du erkennst, während du sie im Rückblick reflektierst: 'Diese Handlung, die ich mit dem Körper ausgeführt habe, führt nicht zu meinem eigenen Leid, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider; es war eine heilsame Handlung mit angenehmen Folgen, mit angenehmen Ergebnissen', dann kannst du verzückt und froh verweilen, während du dich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übst."

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    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
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  • dorn
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    • 23. Januar 2014 um 16:09
    • #8

    Jemand, der dem Buddhismus verfallen ist, kann ihn mit Nicht-Buddhismus vermeiden. :badgrin:

  • accinca
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    • 23. Januar 2014 um 18:44
    • #9

    Die Frage ob jemand der der Dummheit verfallen ist diese auch tatsächlich
    durch Weisheit vertreiben kann, kann oft nur mit nein beschieden werden.

  • Geronimo
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    • 23. Januar 2014 um 19:36
    • #10
    accinca:

    Die Frage ob jemand der der Dummheit verfallen ist diese auch tatsächlich
    durch Weisheit vertreiben kann, kann oft nur mit nein beschieden werden.

    Was macht der "Dumme" denn dann?

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
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  • accinca
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    • 23. Januar 2014 um 20:59
    • #11
    Geronimo:
    accinca:

    Die Frage ob jemand der der Dummheit verfallen ist diese auch tatsächlich
    durch Weisheit vertreiben kann, kann oft nur mit nein beschieden werden.

    Was macht der "Dumme" denn dann?


    Der Dumme ist eben oft der Dumme. :)

  • Geronimo
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    • 23. Januar 2014 um 21:13
    • #12
    accinca:


    Der Dumme ist eben oft der Dumme. :)

    Sag mal bitte, wie geht denn der Dumme, deiner Meinung nach, dann vor um Weisheit zu erlangen?

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
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  • gbg
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    • 23. Januar 2014 um 21:15
    • #13
    Geronimo:
    accinca:


    Der Dumme ist eben oft der Dumme. :)

    Sag mal bitte, wie geht denn der Dumme, deiner Meinung nach, dann vor um Weisheit zu erlangen?

    Indem er sich wie ein Lam verhält?

  • accinca
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    • 23. Januar 2014 um 21:54
    • #14
    Geronimo:
    accinca:


    Der Dumme ist eben oft der Dumme. :)


    Sag mal bitte, wie geht denn der Dumme, deiner Meinung nach, dann vor um Weisheit zu erlangen?


    Dumme wollen keine Weisheit erlangen.
    Der Dumme bzw. der Tor der sich überlegt wie er wohl Weisheit erlangen könnte,
    den betrachte ich nicht als dumm bzw. Tor. Nicht umsonst heißt es ja in der Lehre:
    "Der Tor der seine Torheit merkt, wahrhaftig, weise heißt man ihn.
    Ein Tor der sich ein Weiser düngt, wahrhaftig der wird Tor genannt."

    Und das er seine Torheit merkt wäre ja die geringste Voraussetzung für den
    Wunsch Weisheit zu erlangen.

  • Geronimo
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    • 23. Januar 2014 um 22:00
    • #15
    accinca:


    Der Dumme bzw. der Tor der sich überlegt wie er wohl Weisheit erlangen könnte,
    den betrachte ich nicht als dumm bzw. Tor. Nicht umsonst heißt es ja in der Lehre:
    "Der Tor der seine Torheit merkt, wahrhaftig, weise heißt man ihn.
    Ein Tor der sich ein Weiser düngt, wahrhaftig der wird Tor genannt."

    Und das er seine Torheit merkt wäre ja die geringste Voraussetzung für den
    Wunsch Weisheit zu erlangen.

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    Also kann "jemand der der Dummheit verfallen ist diese auch tatsächlich
    durch Weisheit vertreiben" :)

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • accinca
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    • 23. Januar 2014 um 22:22
    • #16
    Geronimo:

    Also kann "jemand der der Dummheit verfallen ist diese auch tatsächlich
    durch Weisheit vertreiben" :)


    Aber nur wenn er nicht immer ganz dumm ist.
    Hier kommen wir dann zu dem Punkt, das der Mensch nicht
    immer ganz gleich ist. Nicht jeder Tor ist immer gleich dumm
    und Torheit und Weisheit sind relativ und unterschiedlich.

    Bei der Torheit handelt es sich ja nicht um einen rein intellektuellen
    Mangel sondern auch um eine Charaktereigenschaft des Geistes.
    So merkt der Tor manchmal das er töricht gehandelt hat obwohl
    er es doch schon besser wußte. Sowas sind dann die schweren Fehler
    die man besser nicht wiederholt. Aber Fehler sind auf dem Wege
    von Torheit zu Weisheit wohl kaum ganz auszuschließen.

  • peema
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    • 28. Januar 2014 um 09:03
    • #17
    Geronimo:

    Ich finde es immer wieder interessant wenn Menschen die Lehre des Buddha hauptsächlich als "etwas worüber man nachdenkt" begreifen
    und nicht so sehr als "etwas das man macht". Natürlich gehört beides zusammen, nur ist die konkrete Handlung hier viel wichtiger als
    jegliches theoretisieren.

    :D

    Guten Morgen! Lange Zeit habe ich die Lehre Buddhas (samt Meditation und Achtsamkeits"übungen") tatsächlich auch immer als abgetrennt von meinem sonstigen Alltag erlebt. Im Laufe der Zeit wurde diese Trennung aber immer durchlässiger - die Momente, in denen ich z.B. gerade auch im Alltag ganze "Gedankenfilme" abspielen lasse und mich hiervon schlecht lösen kann, werden zunehmend kürzer und ich nehme diese Augenblicke immer besser wahr und kann dann immer leichter wieder zurück ins "Hiersein" kommen. Auf der anderen Seite ist es bei mir schon so, dass sich Lehre und Meditation auf der einen Seite und bewusstes Leben/Handeln im Alltag auf der anderen Seite bedingen: Habe ich z.B. weniger Zeit für die Meditation, so werde ich im Alltag unaufmerksamer; handle ich im Alltag zu häufig "unheilsam", habe ich Probleme mit der Meditation. LG peema

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  • itssead
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    • 30. Januar 2014 um 08:44
    • #18

    manchmal sind die deppen von den weisen kaum zu unterscheiden :D

Ausgabe №. 134: „Keine Angst vor der Angst"

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