Elliot:Alles anzeigen ZitatAlles anzeigen"Wenn der Geist eines Bhikkhu so befreit ist, Meister Gotama, wo erscheint er nach dem Tode wieder?"
"Der Ausdruck 'wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, Vaccha."
"Erscheint er dann nicht wieder, Meister Gotama?"
"Der Ausdruck 'nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, Vaccha [2]."
"Erscheint er dann sowohl wieder, als er auch nicht wiedererscheint, Meister Gotama?"
"Der Ausdruck 'sowohl wiedererscheinen, als auch nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, Vaccha."
"Erscheint er dann weder wieder, noch erscheint er nicht wieder, Meister Gotama?"
"Der Ausdruck 'weder wiedererscheinen, noch nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, Vaccha."
"Wenn Meister Gotama diese vier Fragen gestellt werden, erwidert er: 'Der Ausdruck >wiedererscheinen< ist nicht zutreffend, Vaccha; der Ausdruck >nicht wiedererscheinen< ist nicht zutreffend, Vaccha; der Ausdruck >sowohl wiedererscheinen, als auch nicht wiedererscheinen< ist nicht zutreffend, Vaccha; der Ausdruck >weder wiedererscheinen, noch nicht wiedererscheinen< ist nicht zutreffend, Vaccha.' Das bestürzt mich, Meister Gotama, das verwirrt mich, und das Ausmaß an Zuversicht, das ich durch frühere Unterhaltungen mit Meister Gotama erlangt habe, ist jetzt verschwunden."
"Berechtigterweise verursacht es Bestürzung in dir, Vaccha, berechtigterweise verursacht es Verwirrung in dir. Denn dieses Dhamma, Vaccha, ist tiefgründig, schwer zu sehen und schwer zu verstehen, friedvoll und erhaben, durch bloßes Nachdenken nicht zu erlangen, von den Weisen selbst zu erfahren."(MN 72)
Viele Grüße
Elliot
Das hat Elliot in einem anderen Thread gepostet. Ich möchte es gerne als Anlass zu einer Nachfrage nehmen:
Es werden vier Möglichkeiten angeführt. Meinem Verständnis nach sollen damit alle Möglichkeiten der Betrachtung abgedeckt werden. Ist dies korrekt?
In vielen anderen Sutten gibt es ähnliche Aufzählungen von Möglichkeiten. Das Wort "Wiedererscheinen" ist also nicht Bestandteil meiner Frage, sondern nur Beispiel.
Möglichkeit eins (wiedererscheinen) und zwei (nicht wiedererscheinen) sind dem westlichen Denken (explizit mir) klar. Bei den Möglichkeiten drei (sowohl wiedererscheinen, als auch nicht wiedererscheinen) und vier (weder wiedererscheinen, noch nicht wiedererscheinen) wird es aber schwierig. In der formalen (mathematischen) Logik kommen solche Möglichkeiten nicht vor. Was genau kann ich mir darunter vorstellen? Hat jemand vielleicht ein Beispiel für mich?
Interessant an MN 72 ist, dass hier der Buddha sagt das man die vier expliziten Beispiele mit "bloßem Nachdenken" nicht verstehen kann. Diese Aussage kann ich für mich persönlich gut so stehen lassen. An vielen anderen Stellen, in denen das didaktische Mittel der vier Möglichkeiten genutzt wird, wird hingegen davon ausgegangen das sie rein intellektuell verstanden werden können.