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  1. Buddhaland Forum
  2. Benkei

Beiträge von Benkei

  • SGI-Ausstieg - wie kann ich weiter praktizieren?

    • Benkei
    • 7. Juli 2022 um 18:29

    Namaste!

    Liebe Keine Ahnung,

    das mit der Mischung aus Zen, Nichiren- und Amida-Buddhismus stimmt bedingt.

    Tatsächlich praktiziere ich täglich Zazen, Daimoku und Nenbutsu, aber als "Mischung" würde ich das nicht ansehen. Daimoku und Nenbutsu sind Teil meiner täglichen Andachten und Zazen verrichte ich auch täglich mindestens einmal, oft auch häufiger. Ich bin Shin-Buddhist, studiere also die Schriften und Reine Land-Interpretationen von Shinran Shonin [auch die von Hônen Shonin und Ippen Shonin] und so erfolgt meine Rezitation des Nenbutsu aus Dankbarkeit für die Rettende Gelübdekraft des Buddha Amida. Das Daimoku rezitiere ich aus Verbundenheit mit dem Lotos Sutra, welches ich sehr schätze, auch vor dem Hintergrund der Reine Land-Lehren, die aus meiner Sicht damit sehr konform gehen, und natürlich auch, um quasi "den Spiegel zu polieren", wie man so schön sagt. Eine kleine Hand-Mala Daimoku passt nach meinem Dafürhalten wunderbar nach drei Sangêmon ["Das Tor der Reue"].

    Zazen saß ich früher mal, um Kenchô oder gar Satori zu erfahren - "Muss doch irgendwann hinhauen!" Jetzt geschieht das eher, weil es mir gut tut und weil ich es nicht missen möchte; auch aus Verbundenheit zu meiner Zen-Sangha und meinem -Meister. Es hat etwas von "Buddha-sein im Augenblick", oder wie Dôgen Zenji ja auch sagte: "Praxis und Erleuchtung und das Leben der Menschen, das ist dasselbe".

    Diese "Mischung" wäre nichts, was ich weitergeben oder lehren würde - das hat sich bei mir so aus den Gegebenheiten heraus entwickelt und es passt aktuell wunderbar. Aber das Leben - auch das im Dharma - ist auch ein Prozess, der stetig fortschreitet. Ich will nicht ausschließen, dass meine Praxis bzw. meine Andachten künftig mehr Sôtô-Aspekte enthalten könnten, oder dass meine Zazen-Praxis aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten muss... - wer weiß schon, was die Zukunft bringt?

    Mir war seit jeher die historische Tendai Shû sympathisch, da sie quasi die allermeisten Arten von buddhistischen Praktiken kennt und teilweise auch lehrte. Heute hat man sich allerdings sehr auf den esoterischen Aspekt konzentriert und die eigene Zen-Überlieferung der Tendai Shû gilt als ausgestorben; immerhin finden die Meditationslehren des chineischen Meisters Tendai Chigi (Zhiyi) aktuell eine Art Wiederentdeckung! Auch die Stellung der Laien in der Tendai Shû ist nach meiner [vielleicht falschen!?] Einschätzung eine recht untergeordnete - eher die von gläubigen Unterstützern. [Soweit ich weiß gibt es aktuell in Deutschland keine Tendai-Sangha; die in Frankfurt dürfte "Geschichte" sein.]

    Natürlich ist die Tendai Shû auch die Schule, aus der die japanischen Laien- und Mönchsordinationen hervorgingen, die heute noch dort und in der Sôtô Shû, der Rinzai Shû und der Jôdo Shû weitergegeben werden.

    Mit dem "echten", angewandten Nichiren-Buddhismus hatte ich bislang immer nur mit den Mönchen der Nipponzan Myôhôji-ha Kontakt. Andere Kontakte beschränkten sich auf elektronische Kommunikation, wo man schnell festgestellt hat, dass entweder größere räumliche Distanzen vorlagen, dass Internet-Auftritte nicht mehr aktuell sind oder das gar keine stehende Sangha (mehr) existiert, sondern vielleicht nur noch ein einsamer Priester oder Laie. Bei der SGI habe ich aus Vorurteilen nie reingeschaut, auch wenn man von Ikeda teilweise durchaus gute Sachen lesen kann.

    Meine Empfehlung könnte also dahin gehen, Kontakt mit der Nipponzan Myôhôji-ha aufzunehmen...

    Da ist aber der große Nachteil, dass die nächsten Dôjôs in Wien, Großbritannien oder auf Sizilien sind und auch die dazugehörigen Sanghas sind wohl eher klein. Auch handelt es sich bei den japanischen Mönchen, zumindest bei den beiden, die ich in Europa kennenlernen durfte, nicht unbedingt um Menschen, die gern viel in Englisch schreiben. Face-to-Face ist der Austausch, auch über den Dharma, wunderbar, aber beim Schreiben hält man sich doch eher knapp und manchmal kommt, wegen der eher unregelmäßigen Nutzung der Messager-Dienste, auch für ein paar Tage / Wochen gar keine Antwort.

    Lieber haiku1996,

    such lieber nach Gleichgesinnten in Deiner Nähe. Vielleicht findest Du ja eine unabhängige Sangha, die das Daimoku chantet.

    Wenn nicht gibt es vielleicht eine Sangha einer anderen Tradition, wo Du zumindest gemeinschaftlich Buddhismus praktizieren kannst und das Daimoku lässt Du dann in Deine "Privatpraxis" einfließen...!

    < gasshô >

    Benkei

    BuPôSo-en!

  • Zen-Zitate die mich berühren

    • Benkei
    • 24. Juni 2022 um 18:30

    Namaste!

    „Selbst wenn das Unrecht sich mehr und mehr im ganzen Universum ausbreitet und den ganzen Dharma immer wieder zerstören würde, sogar dann gäbe es Befreiung dadurch, dass man kein Unrecht erzeugt.“

    Dôgen Zenji "Shôbôgenzô Shoaku makusa"

    „Selbst wenn das ganz Universum nur aus einem Haufen Idioten bestünde, die nichts anderes machen würden als alle Arten von idiotischen Sachen, gibt es immer noch Befreiung dadurch, dass man einfach kein Idiot ist.“

    Brad Ôdo Warner's Interpretation in seinem "Don't be a Jerk"

    < gasshô >

    Benkei

    BuPôSô-en

  • Hörstoff

    • Benkei
    • 21. Juni 2022 um 17:58

    Namaste!

    Rev. Kôshin Ôgui (*01.01.1940, ehemaliger Sôcho [Bischof] der Buddhist Churches of America [BCA, amerikanische Jôdo Shinshû Nishi Hongwanji-ha]) hat mit seinen Zen-Shin-Talks bzw. seiner Zen-Shin-Praxis dem Dharma mit Sicherheit einen großen Dienst erwiesen. Allerdings werden entsprechende Aktivitäten, also den Shin-Buddhismus mit einer Meditationspraxis zu verknüpfen, vom japanischen Muttertempel allenfalls geduldet, keinesfalls unterstützt oder gar forciert.

    In den USA sind shin-buddhistische Tempel mit Meditationsangebot mittlerweile immerhin keine Seltenheit mehr, aber in Japan und selbst in Europa begeben sich die Priester da auf "nicht ganz so sicheres Eis".

    Schade ist das allemal.

    "Shinran verstehen" klingt für mich seltsam...

    Shinran Shonins Schriften sind ja nicht so "kryptisch" wie z. B. Dôgens Shôbôgenzô, nur leider liegt für Shinran nicht alles in Deutsch vor.

    Ich weiß nicht, ob man Shinran "verstehen" muss... man kann sein Denken, sein Handeln und seine Entscheidungen (zumindest halbwegs) nachvollziehen, wenn man einige seiner Schriften gelesen hat. Die Frage ist dann aus meiner Sicht eher, inwieweit man Shinrans Erfahrungen, seine Entscheidungen und sein Leben als Beispiel fürs eigene Leben nimmt oder nicht; also ob man es Shinran gleichtut und das "Nenbutsu der Anderen Kraft" annimmt oder nicht. Hierfür ist der Tendai Shû-Kontext natürlich auch wissenswert, da das Tendai-Mönch sein auf dem Hiei-san ja Shinrans frühe Jahre bestimmt hat.

    Ob man sich dafür eingehender mit Zhuangzi oder Tendai Daishi (Tiantai) und deren Schriften befassen muss, weiß ich nicht.

    Zhuangzi und auch Tiantai haben da vielleicht sogar eine andere Zielsetzung und mit Sicherheit eine andere Herangehensweise.

    < gasshô >

    Benkei

  • Hörstoff

    • Benkei
    • 15. Juni 2022 um 18:21

    Namaste!

    Über ein paar der Videos bin ich auch schon "gestolpert" - sehr tolerant, aufgeschlossen und undogmatisch, der John.

    Leider kommt es nicht so häufig vor, dass offizielle Shin-Anhänger sich öffentlich mit Texten und Lehren anderer Schulen auseinandersetzen, vielleicht vom Pali-Kannon und von einigen Aspekten des Sôtô-Zen mal abgesehen.

    < gasshô >

    Benkei

    Namo-Amida-Butsu

  • Thich Nhat Hanh verstorben

    • Benkei
    • 24. Januar 2022 um 19:07

    Namo-Amida-Butsu!

  • Buchempfehlungen Shinbuddhismus

    • Benkei
    • 3. Dezember 2021 um 17:43

    Namaste!

    Ja, das Buch vom Rev. Manshi kann ich auch empfehlen.

    Ich musste es zweimal lesen, um seinen Wert zu erkennen.

    Dem Kerntext - "Skelett einer Religionsphilosophie" kann ich allerdings immer noch nicht viel abgewinnen.

    Die anderen Texte gingen mir wesentlich näher.

    Die Texte empfehlen sich meines Erachtens aber nicht unbedingt für "Shin-Neulinge".

    < gasshô >

    Benkei

    Namo-Amida-Butsu

  • Lesestoff

    • Benkei
    • 24. Juli 2021 um 18:23

    Ôyôjôka

    III.

    Namu Shihô-kirai-shikai Daizu Daihi Ômitôfu!

    [Ehrerbietung dem höchst mitfühlenden und höchst barmherzigen Buddha Amida des Westlichen Reinen Landes des Trostes und der Behaglichkeit.]

    (dreimal rezitieren)

    Namu Amida-aa, namu Amidabutsu, namu Amidabutsu, namu Amida-a, namu Amidabutsu, namu Amida-a.


    Wenn man zu Amida Buddha erwacht, dann ist Er nicht weit entfernt; wenn man sich noch im Zustand der Täuschung befindet, dann ist er im fernen Westen.

    Wenn man von den Lehrern aus alter Zeit hört, dann waren sie mitfühlend, barmherzig und gleichmütig; fragt man heute nach Lehrern, so sind sie stolz, gemein und gierig.

    Oh Buddha, die Leute von heute, denen nachgesagt wird, dass sie erwacht sind, sind nichts weiter als Nihilisten.

    Leute die fälschlich ihre Befleckungen für Erleuchtung halten und Sünden begehen sind beklagenswert.

    Die Befleckungen sind Erleuchtung – das kann (nur) in einem einzigen Augenblick der Widmung der eigenen Praxis-Verdienste für andere gefunden werden.

    Die Buddha-Natur ist weder Form noch Schatten – wo könnte sich Staub ansetzen[14]?

    Die Buddha-Natur und die Vier Großen Elemente verbinden sich und der Körper entsteht; in dieser Weise wird der Staub der Fünf Begierden[15] angezogen.

    Ursprünglich war selbst der bewusstseins- und formlose Buddha eine gewöhnliche Person, die das Subjekt der Fünf Begierden war.

    Auch wenn man einen körperlichen Leib besitzt – wenn der Geist einer gewöhnlichen Person nicht vorherrscht, dann ist dies der formlose wahre Buddha der ursprünglichen Leerheit.

    Egal ob der wahre Buddha eine Form hat oder nicht – eben weil er nicht die Vier Charakteristiken der Existenz[16] besitzt ist er formlos.

    Das Herz, welches an nichts anhaftet, ist ohne Form, unterscheidende Gedanken und dauerhaft.

    Die Patriarchen und Lehrer sagen, dass in den Emotionen von gewöhnlichen Personen (bonjô) unterscheidende Gedanken vorherrschen, aber in den Emotionen von Heiligen (shôjô) da gibt es keine unterscheidenden Gedanken.

    Ist der Herzgeist nicht ein subtiles und göttliches Ding? Er umarmt Himmel und Erde und dringt selbst ins kleinste Staubkorn vor.

    Wenn die Vier Heiligen und die Sechs Gewöhnlichen Wesen aus dem Geist entstehen, wie erzeugen wir dann die Taten, welche in die (Drei) Üblen Reiche führen[17]?

    Die üblen Wasser von aller Leute Gier, Hass und Verblendung formen den Strom des Großen Flusses der Drei Unteren Bereiche.

    Abfahrt vom hohen Gipfel auf der Straße die zu Yama’s Palast führt, welcher aus dem angesammelten Staub besteht, der von den Sünden der sechs Sinne gebildet wurde[18].

    In einem einzigen Augenblick entsteht die Wolke des Wahns; und diese wird zum dunklen Pfad der Wiedergeburten für ein ewiges Kalpa.

    Das Nenbutsu, welches rezitiert wird, während man in der Nacht auf den Mond des Reinen Landes wartet, ist wie der Westwind im Herbst, der die Wolken und den Nebel vertreibt.

    Für den Körper, der tief vom Tau und Frost der karmischen Hindernisse durchdrungen ist, werden Zazen und Nenbutsu die Sonne der Weisheit.

    Die Taten mit denen dieser alte Körper seine Tage verbracht hat bestehen aus dem Darbringen von Weihrauch und Blumen, dem Singen von Sutras, Zazen und Nenbutsu.

    Wenn es uns nicht gelingt, unseren Worten gerecht zu werden, dann fühlen wir in unseren Herzen Scham.

    Auch wenn man sich nicht an die Lehren der Sutras oder der Patriarchen hält, sollte man sich bewusst machen, dass „Leben-und-Tod von höchster Wichtigkeit ist“.

    Die Erleuchtung nicht suchend, intellektuelles Verständnis nicht suchend, brauchen wir nur den Lehren aller Buddhas folgen:

    „Lass ab davon, Böses zu tun. Bemühe dich, das Gute zu tun. Kläre deinen eigenen Geist. Das ist die Lehre aller Buddhas.“[19]

    Wenn die Leute sich auf die Lehre aller Buddhas verlassen, dann werden sie zur ursprünglichen Leerheit zurückkehren.

    „Im Leben hängt man ab [vom Körper]; im Tod kehrt man zurück [zur Quelle]“, dies wird häufig in den Klassikern des Altertums erwähnt.[20]

    Reisen ist eine leidvolle Sache. Wie eitel ist es, die Rückkehr zur Leerheit zu beklagen, welche doch deine alte Heimat ist!

    Ohne irgendwelche Hindernisse, kehrt man zur ursprünglichen Leerheit zurück. Dies wird gemeinhin „Wiedergeburt im Westen“ genannt.

    Wiedergeboren werden in die ursprüngliche Leerheit des Westens und der Buddha des Unermesslichen Lichts werden – das ist günstig.

    Unsere Zen-Schule stellt eine Lehre außerhalb der Schriften dar; es mag seltsam erscheinen, das Ôjôyôka zu komponieren.

    Da es in unserer Schule keine Lehren gibt, die man zurückweisen könnte – warum sich dann an eine einzige Methode klammern und die Wesen zu retten?

    Mâyâ wurde im Trâyastrimsha Himmel und Vaidehî im Reinen Land wiedergeboren. Das sind Beispiele dafür, dass Buddha jeweils in Übereinstimmung mit den spirituellen Kapazitäten der fühlenden Wesen predigte.[21]

    Wenn man heute den Tag in zügelloser Ausgelassenheit verbringt, wird man morgen notwendigerweise leiden.

    Die mühselige Übung und die guten Taten dieser Existenz werden zu den Samen, welche zwangsläufig im nächsten Leben als Trost und Freude erblühen werden.

    Die Angelegenheiten dieses Lebens – Leid und Glück – dauern nur einen Augenblick, aber wenn man verblendet ist, hält die Zukunft Äonen von Wiedergeburten bereit.

    Jeden Tag ruft Zen-Meister Zuigan den Meister[22]. Wir sollten Amida Buddha rufen, welcher nicht verschieden ist von diesem gegenwärtigen Körper.

    Oh Matsushima, nördliches Land der Lehren, die Gewässer deines Hafens sind dieselben wie die Gewässer der Teiche des Reinen Landes.

    Hörend, dass die Zehn Richtungen das Nur-Geist Reine Land sind, wenn die fühlenden Wesen fleißig arbeiten, dann ist dieser Körper Amida Buddha.


    Ekô: Ehrerbietung dem ursprünglichen Lehrer Shakyamuni Buddha, der ewiglich in den Drei Welten verbleibt, dem großen Heiligen Manjushri und dem Mahâsattva Samantabhadra; Ehrerbietung dem großen mitfühlenden Avalokiteshvara Bodhisattva. Wir geloben die Verdienste [dieser Rezitation] gleichmäßig unter allen Wesen auszubreiten so dass in ihnen allen der Erleuchtungsgeist aufsteigen möge und sie ins Reine Land hingeboren werden mögen.


    Fußnoten

    [14] Hier wird der Spruch des Sechsten Patriarchen Huineng wiedergegeben, welcher dessen Dharma-Nachfolge begründete.

    [15] Die Vier Großen Elemente sind Erde, Wasser, Feuer und Luft. Die Fünf Begierden entstehen aus den fünf Sinnen Augen, Ohren, Nase, Zunge und Körper.

    [16] Geburt, Alter, Krankheit und Tod

    [17] Die Vier Heiligen sind Shravaka, Pratyekabuddha, Bodhisattva und Buddha. Die Sechs Daseinsbereiche dürften bekannt sein. Hiervon werden Hölle, Hungergeister und Tiere als die Drei Niedrigen Bereiche bezeichnet.

    [18] Der Verstorbene muss der Straße zu König Yama’s Palast folgen, wo er seinen Taten entsprechend gerichtet wird.

    [19] aus dem Dhammapada

    [20] Eine Entlehnung aus dem Huinanzi, „Jingshenxun“: „Die Menschen werden aus dem Ursprung von Himmel und Erde geboren. Sie machen nichts weiter, als sich zeitweilig in der vergänglichen Welt zu manifestieren. Der Tod findet statt, wenn sie die vergängliche Welt verlassen und zum Ursprung zurückkehren.“

    [21] Nach der Legende gelangte Buddha’s Mutter Mahamaya nach ihrem Tod in den Trâyastrimsha-Himmel. Als der Buddha ins Parinirvana einging, soll er seine Mutter in diesem Himmel besucht haben und ihr dort den Dharma gelehrt haben. Die Geschichte von Königin Vaidehî findet sich im Meditationssutra (jap. „Kanmuryôjukyô“), einem der Drei Sutras des Reinen Landes.

    [22] Eine Anspielung auf Fall 12 der Kôan-Sammlung Mumonkan. Meister Zuigan ist hier eine Eigenbezeichnung des Autors.


    < gasshô >

    Benkei

    Namo-kie-BuPôSo

    Namo-Amida-Butsu

  • Lesestoff

    • Benkei
    • 24. Juli 2021 um 18:20

    Ôyôjôka

    II.

    Namu Shihô-kirai-shikai Daizu Daihi Ômitôfu!

    [Ehrerbietung dem höchst mitfühlenden und höchst barmherzigen Buddha Amida des Westlichen Reinen Landes des Trostes und der Behaglichkeit.]

    (dreimal rezitieren)

    Namu Amida-aa, namu Amidabutsu, namu Amidabutsu, namu Amida-a, namu Amidabutsu, namu Amida-a.


    Wenn man zu Amida Buddha erwacht, dann ist Er nicht weit entfernt; wenn man sich noch im Zustand der Täuschung befindet, dann ist er im fernen Westen.

    Die Menschen, welche die Drei Lehren des Konfuzianismus, des Buddhismus und des Taoismus weit verbreiten, werden keinen beklagenswerten Pfad betreten.

    Der Fehler der Leute, entweder an Ursache und Wirkung oder an Erleuchtung zu glauben, ist die Schuld von Mönchen, welche die Gebote missachten.

    Es ist beklagenswert dass die Verfehlungen böser Mönche derart aufkommen, dass sie das Bestreben den (Buddha-) Weg zu gehen, in anderen Menschen zum Erlöschen bringen.

    Besonders traurig ist es, dass diese weltlichen bösen Lehrer das Buddha-Fahrzeug als Methode nutzen, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

    Sie loben sich selbst indem sie sagen: „In der ganzen Welt, bin ich der Erwachte.“ Oh, die Menschen, die nach Ruhm und Reichtum streben sind zahllos!

    Nach Ruhm und Reichtum streben… - das ist leidvoll, oder nicht? Man wird von den Menschen benutzt und man wird vom Wohlstand benutzt.

    Reichtümer hat man durch unmoralische Taten angehäuft, aber sie sorgen für den Verfall des Körpers in diesem Leben und im nächsten.

    Es wird gesagt, dass solche Reichtümer den körperlichen Ruin verursachen; darüber hinaus ist auch das in dieser Weise erwerbstätige Herz fruchtlos.

    Aufmerksam diejenigen beobachtend, die nach Ruhm und Reichtum streben, erkennt man, dass sie sowohl in diesem Leben als auch in künftigen Leiden verursachen.

    Wenn man das Herz, welches nach Ruhm und Reichtum strebt, umformen will und sich der Wahrheit zuwendet, dann entstehen Freude und Glückseligkeit in diesem Leben und im nächsten.

    Ruhm und Reichtum vergessend, richtig und falsch, Armut und Wohlstand, und Geburt und Tod, wird sowohl für Geistliche wie für Laien dieser Körper der Buddha.

    Wenn die Leute diese elegant gekleideten Mönche erblicken, dann halten sie sie für solche, welche die Wohltaten der Buddhas und Götter genießen – wie lachhaft das doch ist!

    Diese korrupten, diebischen und elegant gekleideten Mönche werden unweigerlich zum Abschaum der Hölle werden.

    Oh Buddha! Die Mönche dieses Zeitalters sind, mehr noch als gewöhnliche Laien, verblendet was Ursache und Wirkung und die Erleuchtung betrifft.

    Die Idiotie dieser Mönche, die nichts von der übersinnlichen Fähigkeit des himmlischen Auges des Königs des Todes[9] wissen, prellen die Gemeindemitglieder.

    Obwohl man sich bemüht, die Gelübde einzuhalten, Zazen übt und Nenbutsu – wenn man ein böses Herz hat, dann wird das Karma das zum Fall in die Hölle führt erzeugt.

    Die Menschen, welche die Gelübde beachten, Zazen üben und Nenbutsu, und die mitfühlend und barmherzig sind – sie werden die Buddhaschaft erlangen.

    Wahrhafte Patriarchen und Lehrer, die mitfühlend und barmherzig sind und die Gelübde beachten – wenn man von ihnen hört ist man tief bewegt.

    Der Klaps von Shoshadera[10], welcher Läuse aus seinem Gewand pflückte, ach wie ich mich nach den Tagen der ehrwürdigen Mönche der Vergangenheit sehne.

    Ein Gedanke von mitfühlender Wahrheit wird zum Samen, welcher die neun Sorten des Lotos zum Erblühen bringt.

    Auch die Frühlingsblume der Dreifachen Versammlung wird aus dem Samen aus Barmherzigkeit und Mitgefühl in diese Welt kommen.

    Oh Buddha! Die Udambara-Blume blüht nicht in dieser korrupten Welt, und die Dornen der falschen Lehren vermehren sich.

    Die Gräser und Bäume auf Hanazono’s Berg Shôbô[11] – ich wünschte sie waren genauso erhaben wie in ihrem Frühling der alten Tage.

    Vor dem Hintergrund, dass der Weg des Himmels und der Erde unveränderlich ist, mögen auch wir, die wir in den späteren Tagen leben, uns auf das Erwachen freuen.

    Shakyamuni und Amida waren dereinst gewöhnliche Leute… und wir haben auch die menschliche Form erlangt, oder etwa nicht?

    Es wird gesagt, dass Bodhidharma, Baozhi[12] und Avalokiteshvara wesensgleich waren, weil sie alle ein mitfühlendes Herz besaßen.

    Wie unglücklich es doch ist, dass böse Gedanken leicht aufsteigen, während ein mitfühlendes und barmherziges Herz schwer zu realisieren ist.

    Weil unsere Herzen sowohl das Reine Land als auch die Hölle beinhalten, sollte man, wenn böse Gedanken aufsteigen gleich denken: „Vorsicht!“

    Es wird gesagt, dass obwohl die Verfehlungen von anderen leicht zu erkennen sind, es selbst für den Weisen schwierig ist, die eigenen Fehler zu erkennen.

    Erkundige dich nach dem Weg bei einer wahren Person, die barmherzig und mitfühlend ist, sowohl in weltlichen als auch überweltlichen Dingen.

    Auch wenn jemand sagt: „Das betrifft mich nicht“, beeile dich, den Ermahnungen anderer Nachzukommen.

    Die Wünsche anderer zu missachten, stellt unter allen Umständen einen Verstoß sowohl gegen die Lehren Buddhas als auch gegen das weltliche Gesetz dar.

    Ich verstehe, dass es Shakyamuni’s Praxis war, sein Leben für Vögel und wilde Tiere hinzugeben, bevor er Buddha wurde.

    Vor allem loben die Geistlichen laut die Praxis von Sadâparibhûta[13], der sich von nichts beeindrucken ließ.

    Alle Buddhas und Bodhisattvas fahren auf dem Rad ihrer Gelübde und geleiten so die fühlenden Wesen zur Befreiung.


    Ekô: Ehrerbietung dem ursprünglichen Lehrer Shakyamuni Buddha, der ewiglich in den Drei Welten verbleibt, dem großen Heiligen Manjushri und dem Mahâsattva Samantabhadra; Ehrerbietung dem großen mitfühlenden Avalokiteshvara Bodhisattva. Wir geloben die Verdienste [dieser Rezitation] gleichmäßig unter allen Wesen auszubreiten so dass in ihnen allen der Erleuchtungsgeist aufsteigen möge und sie ins Reine Land hingeboren werden mögen.

    Fußnoten

    [9] Mit seinem himmlischen Auge kann König Yama alles sehen.

    [10] Shoshadera ist ein anderer Name für den Tempel Engyôji, einem Tendai Kloster das von Shôkû (*917 bis +1007) in 966 in der Hyôgo-Provinz gegründet wurde. Das Bergkloster lag fern der großen Städte und war berühmt für seine ernsthaften Praktizierenden und galt auch als Ort der Poesie. Hier bezieht sich der Name des Bergtempels auch auf den Gründer-Abt.

    [11] Diese Strophe verweist auf den Haupttempel Myôshinji. Der Shôbôzan Myôshinji wurde von dem Mönch und Rinzai Shû Ôtôkan-ha-Patriarchen Kanzan mit Unterstützung von Kaiser Hanazono gegründet.

    [12] Baozhi (*418 bis +514) soll einer der Dharma-Lehrer des chinesischen Kaisers Wu von Liang gewesen sein.

    [13] Dem Bodhisattva „Niemals-Verachtender“ ist ein Kapitel im Lotos-Sutra gewidmet


    < gasshô >

    Benkei

    Namo-kie-BuPôSo

    Namo-Amida-Butsu

  • Lesestoff

    • Benkei
    • 24. Juli 2021 um 18:06

    Namaste!

    Hier meine Übersetzung des Ôjôyôka von Ungo Kiyô Zenji (*1582 bis +1659). Ungo Zenji war Meister der Rinzai Shû Myôshinji-ha und zeitweise auch Abt des Haupttempels Myôshinji. Das Ôjôyôka schrieb er später, als er Abt des Zuiganji nahe Matsushima wurde. Bei dem Werk handelt es sich um einen synkretistischen Andachtstext, der bis vor wenigen Jahrzehnten in der Region um Sendai und Matsushima populär war. Der Mainstream des Haupttempels stand dem Text und vielen von Ungo Zenji's Nenbutsu-Zen-Lehren recht skeptisch gegenüber, auch wenn der Zuiganji seit Ungo's Zeiten als Praxis-Zentrum der Rinzai Shû im Norden bekannt ist und Ungo dort weiterhin verehrt wird.

    [Die Übersetzung erfolgte auf Grundlage der englischen Textsammlung "Approaching the Land of Bliss" von Richard K. Payne und Rev. Kenneth K. Tanaka.]

    Ôyôjôka

    I.

    Namu Shihô-kirai-shikai Daizu Daihi Ômitôfu!

    [Ehrerbietung dem höchst mitfühlenden und höchst barmherzigen Buddha Amida des Westlichen Reinen Landes des Trostes und der Behaglichkeit.]

    (dreimal rezitieren)

    Namu Amida-aa, namu Amidabutsu, namu Amidabutsu, namu Amida-a, namu Amidabutsu, namu Amida-a.[1]


    Wenn man zu Amida Buddha erwacht, dann ist Er nicht weit entfernt; wenn man sich noch im Zustand der Täuschung befindet, dann ist er im fernen Westen.

    Obwohl die Lehren der Drei Länder[2] zahlreich sind, übertrifft doch keine die Lehren des Shakyamuni.

    Ob im Konfuzianismus, im Taoismus oder im Buddhismus – überall wird gelehrt, dass Gutes mit Gutem vergolten wird und Böses mit Bösem.

    Seit undenklichen Zeiten haben Menschen mit Weisheit den Buddha-Weg als die Lehre angesehen, welche die Leidhaftigkeit in dieser Welt und in der nächsten Welt zu bezwingen vermag.

    Unter den würdigen Herrschern und deren Untertanen in den Drei Ländern gibt es in jeder Generation niemanden, der Shakyamuni’s Lehre nicht achten würde.

    Wenn man auf die Menschen vergangener Generationen zurückblickt, die Zuflucht in die Drei Kostbarkeiten genommen haben: Ihre Nationen waren im Frieden und das Volk war wohlhabend und Glücklich.

    Diejenigen, die für einen einzigen Augenblick den Wahren Weg betreten: Sie werden wohlhabende Nachkommen haben.

    Kamatari Daijin und Tada no Manchû[3] sind beide Beispiele für diejenigen unter den Adeligen und Samurai, die an die Erleuchtung glaubten.

    Als Spiegel der Menschen, die den Weg betreten haben und zukünftigen Wohlstand ernteten, sollten wir uns die Fujiwara und die Minamoto Clans ansehen.

    Beispiele von Kriegern, die der Welt entsagt haben um zu praktizieren sind Dharma-Meister Saigyô und Kumagai[4].

    Der Welt entsagen bedeutet, dass die Leute in Obskurität leben, Ruhm ernten und Bodai [Die Erleuchtung] erlangen ist genauso selten wie die Udumbara-Blume[5].

    Sieh auf den Verdienst und die Tugend von Kumagai’s Weltentsagung. Er war gleichmütig gegenüber Freund und Feind; er bemühte sich um die Erlangung der Buddhaschaft für beide Seiten – für sich selbst und für andere.

    Diejenigen, die illoyal und respektlos sind, während sie in der Welt leben, deren Verlassen des Hauses um zu praktizieren wird eigenartig sein.

    Diejenigen, die loyal gegenüber ihren Meistern und respektvoll gegenüber ihren Eltern sind, können sich auf die Erleuchtung freuen, selbst wenn sie das Haus noch nicht verlassen haben.

    Senjô war respektvoll und loyal und er entsagte der Welt. Er war wahrhaftig ein junger Samurai ohne Gleichen[6].

    Der Welt entsagen und den Weg zu praktizieren ist ein und dasselbe. Sowohl die Weisen wie die Narren üben sich in Zazen Nenbutsu.

    Wenn ich die Zehn Mönche und Acht Laien-Anhänger betrachte, die Freunde waren, kommt mir der Berg Lu in alten Tagen ins Bewusstsein[7].

    Ich hörte, dass die Zen-Meister Ruman und Bai Juyi aus der Tang-Zeit sich beide in Zazen Nenbutsu übten[8].

    Zu sagen, dass die Vier Großen Elemente und die Fünf Skandhas leer sind – das ist wahres Zazen Nenbutsu.

    Ob nun in fremden Ländern oder in Japan: Zum Buddha zu werden hängt nicht von der Sekte ab, der man angehört, sondern vom eigenen Herzensgeist.

    Es gibt Myriaden Lehren und Myriaden Übungsformen – also lasst uns jeder seinen eigenen Weg praktizieren.

    Da Edle und Gemeine, Weise und Narren, Mönche und Laien, Männer und Frauen alle verschieden sind, sollte die Übung, welche zur Erleuchtung führt, ebenfalls auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen abgestimmt sein.

    Des Buddha’s Lehre ist das Wahre Prinzip von Nirvana und Erleuchtung. Es ist die Lehre der Glückseligkeit in dieser Welt und in der nächsten.

    Vom Nirvana und der Ewige Glückseligkeit aller Menschen nichts zu wissen, und die Vergänglichkeit von Geburt und Tod zu beklagen – wie erbärmlich.

    Obwohl die Buddha-Natur ungeboren und unauslöschlich ist – wenn man verblendet ist zieht man durch Geburten und Tode.

    Was sieht die Buddha-Natur? Es ist das Verständnis des Prinzips des Nicht-Entstehens und Nicht-Vergehens.

    Wenn wir erklären, was es heißt die Buddha-Natur wahrzunehmen, dann ist das Ergreifen des Prinzips des Nicht-Entstehens und Nicht-Vergehens.

    Wenn wir fragen, was das Erwachen zum Buddha-Weg ist – Es ist das Verständnis von Ursache und Wirkung und Erwachen (Bodai).

    Die Weisen üben, selbst wenn sie noch jung sind, fleißig den Weg. Alt zu werden ohne die Erleuchtung zu kennen ist Torheit.

    Die Leute sagen: „Alle Dinge sind das Resultat von Taten in früheren Leben“, aber sie versagen darin, sich fleißig ums Erwachen zu bemühen – wie dumm ist dies!

    Ich habe gehört, dass Glück durch Gebete erzielt wird und Unglück durch das Unvermögen dadurch, dass man darin versagt, die Tür der Diskretion zu durchschreiten.

    Beschwere dich nicht darüber, dass dir Böses zustößt, obwohl du gute Taten vollbringst. Das dient dazu, übles Karma aus früheren Leben auszulöschen.

    Selbst Buddhas und Bodhisattvas können der Vergeltung aus früheren Leben nicht entkommen, so kann es als Glück angesehen werden, die Vergeltung von Ursache und Wirkung schnell zu erhalten.

    Sogar Leute die sagen: „Alle Dinge sind als Vergeltung auf frühere Leben zurückzuführen“, werden im Moment der Wahrheit überrascht werden.

    Wenn jemand sich hingegen gehorsam der eins-gerichteten Kontemplation von Amida’s Reinem Land hingegeben hat, wird am Tag der Abrechnung sein Herz unerschütterlich sein.

    Wenn die Menschen nicht einmal zu gewöhnlichen Zeiten dem Gelübde folgen, wie können sie dann sich selbst kultivieren und die Ordnung in ihren Familien erhalten?

    Dabei zusehend, wie wir um das mitfühlende Gelübde beten, kritisiert uns der Buddha mit den Worten: „Es ist eine bedingte Sache“.

    Alle Buddhas haben das Erwachen und das Nirvana durch ihre mitfühlenden Gelübde erlangt.

    Ekô: Ehrerbietung dem ursprünglichen Lehrer Shakyamuni Buddha, der ewiglich in den Drei Welten verbleibt, dem großen Heiligen Manjushri und dem Mahâsattva Samantabhadra; Ehrerbietung dem großen mitfühlenden Avalokiteshvara Bodhisattva. Wir geloben die Verdienste [dieser Rezitation] gleichmäßig unter allen Wesen auszubreiten so dass in ihnen allen der Erleuchtungsgeist aufsteigen möge und sie ins Reine Land hingeboren werden mögen.


    Fußnoten

    [1] Dieses gesungene sechsfache Nenbutsu wurde sollte bei einer Ôyôjôka-Andacht vor jeder Strophe gesungen werden.

    [2] Indien, China und Japan

    [3] Fujiwara no Kamatari (*614 bis +669) ist der erste Patriarch des berühmten japanischen Fujiwara-Clans. Er half bei der Errichtung des Kôfukuji in Nara mit. Toda no Manchû wird auch Minamoto no Misunaka (*913 bis +997) genannt. Er nahm 970 die Tonsur, wurde Mönch und gründete den Tempel Tada no In.

    [4] Saigyô (*1118 bis +1190) war Mönch der Shingon Shû und ein berühmter Dichter, den sich später Matsuo Bashô zum Vorbild nahm. Kumagai (*1141 bis +1208) wurde später Schüler von Hônen Shonin.

    [5] Die Udumbara-Blume soll nur alle dreitausend Jahre erblühen.

    [6] Das ist wahrscheinlich eine obskure Anspielung an Osada Tadamune (+1180?)?

    [7] Hier wird Bezug auf Huiyuan (*334 bis +416) und seine Lotos-Gesellschaft genommen. Die Gesellschaft wurde 402 von Huiyuan und 123 Mönchen und Laien auf dem Berg Lu gegründet. Huiyuan gilt in China als Begründer der Reinen Land-Sekte und seine Lotos-Gesellschaft als erste Sangha der Reinen Land-Schule.

    [8] Zwei chinesische Zen-Meister des 8. und 9. Jh. die sowohl Zen als auch Nenbutsu übten.


    < gasshô >

    Benkei

    Namo-kie-BuPôSo

    Namo-Amida-Butsu

  • Legeres Mönchtum im Zen?

    • Benkei
    • 12. Juni 2021 um 10:57

    Namaste!

    void:

    Am Zen Mainstream seiner Zeit störte Ikkyu [...]

    Die Lebengeschichte von Ikkyu ist komplex und umfasst nicht nur den extravaganten Ikkyu. Gegen Ende seines Lebens würde Ikkyu ja sogar zum Abt des Daitokuji. Und da hat er weder Mönchsregeln abgeschafft, Saufgelage veranstaltet noch zu gemeinsame Bordellbesuche angeregt. Stattdessen versuchte er den Tempel zu reformieren und Disziplin aufrechtzuerhalten.

    Ja genau!

    Auch in seinen Schriften, z. B. im "Gaikotsu" schreibt er ja ganz eindeutig zugunsten des Ursache-Wirkungs-Gesetzes, wenn er ausführt:

    "Innerhalb des Kosmos von Geburt und Tod bringt das Töten von Lebewesen einen in die Hölle, führt die Gier zur Wiedergeburt als hungriger Geist, Unwissenheit zur Wiedergeburt als Tier, Wut zur Wiedergeburt als Dämon. Folgt man den Geboten, kann man als Mensch wiedergeboren werden. Mit guten Taten erlangt man die Sphären von Göttern. Über diesen sechs Bereichen gibt es vier Sphären der weisen Buddhisten."

    Trotzdem werden immer wieder Stimmen laut, die vermitteln wollen, dass es beim Zen-Weg weder um Gelübde noch um die Aufrechterhaltung einer disziplinierten Praxis ginge, und häufig muss Ikkyû Zenji dann mit besonders berüchtigten Szenen aus seinem Leben als Beispiel herhalten und wird als Vorbild angeführt.

    Werke wie "Zen-Rebellen, Radikale und Reformer" o. ä. zu lesen, sich dann ein bisschen so verhalten wie Linji, Bassui, Ikkyû oder Bankei [bzw. wie man selbst glaubt, dass diese sich verhalten hätten] und deren Sprüche nachzuäffen, hat meines Erachtens kaum etwas mit dem Zen-Weg zu tun!

    Allein das Lesen solcher kurzer Biographien/Hagiographien und das ergoogeln zusätzlicher Zitate, die man dann auswendig runterbeten kann, ersetzt weder die Arbeit mit den Gelübden, noch die Zeiten auf dem Kissen oder gar den Austausch mit dem Lehrer und der Sangha.

    Man verstehe mich nicht falsch, ich mag solche Bücher auch ganz gern als Quellen der Inspiration, aber das Studium von Büchern allein ist kein Zen; das Studium von Zen-Literatur ist das Studium von Zen-Literatur.

    Um zum Thema "Legeres Mönchtum im (japanischen) Zen" zurückzukehren:

    Vielleicht ist es gerade hier im Westen so, dass über die "laxen" Ordensregeln in den Schulen des japanischen Buddhismus gerade die Menschen die Nase rümpfen, die es gar nicht betrifft?

    Als Außenstehender, den die Gelübde - ob Sîlas, Jukai, Bonmôkyô-Regeln oder Vinaya - gar nicht betreffen, ist es leicht, die verschiedenen "Regel-Pakete" zu vergleichen und dann das eine auf- und das andere abzuwerten.

    Aber was bringt das?

    Muhô vergleicht in seinen aktuellen Videos einen Schwimmer, der sich vor dem Ertrinken retten will, mit einem Wegübenden.

    Menschen, die nur leicht in den Weg eintauchen vergleicht er mit solchen, die in einem Schlauchboot auf dem Baggersee treiben und rät ihnen dazu, "erstmal ins Wasser zu springen", um ein authentisches Gefühl vom Weg zu bekommen.

    Ich denke, viele der Kritiker der japanischen Ordinationsformen sitzen in diesem metaphorischen Kontext daheim vor dem Fernseher und sehen sich Videos von Schlauchbootfahrern, Schwimmern und Ertrinkenden an, und bilden sich dann ihr Urteil...

    Vielleicht sollten diese erstmal ins Schlauchboot steigen...! ;)

    < gasshô >

    Benkei

    Namo-kie-Butsu

    Namo-kie-Hô

    Namo-kie-So.

  • Legeres Mönchtum im Zen?

    • Benkei
    • 11. Juni 2021 um 20:02

    Namaste!

    Nein, ich denke nicht.

    Aber ich kann das gar nicht beurteilen.

    Da "nur ein Buddha einen anderen Buddha erkennt", bin ich da raus!

    Es mag unter den Zen-Meistern einige geben, die als "Verrückte Wolken" gelten, aber das Verrückte würde ich nicht als Eigenschaft eines Zen-Meisters ansehen... auch wenn das selbsternannte Nachfolger der "Verrückten Wolken" gern so hätten.

    < gasshô >

    Benkei

  • Legeres Mönchtum im Zen?

    • Benkei
    • 11. Juni 2021 um 19:34

    Namaste!

    Das Dokument war keine große Sache für ihn, richtig.

    Und der Moment - sein Großes Kenshô beim Krähenschrei - war essentiell, soweit stimme ich auch zu.

    Und natürlich können seine Lehrverse "Skelette" (Gaikotsu) für viele Wegübende hilfreich sein, wobei ich anmerke, dass es schon große Unterschiede allein in den englischen Übersetzungen gibt!

    Aber sein "verrücktes Zen" einfach nachahmen genau das kann man eben nicht wirklich, nicht richtig!

    Denn ohne die echte eigene Erfahrung, wird darauf nur ein billiges Showspiel - man spielt eine Person, die man nicht einmal kennt, sondern von der man nur ein paar Übersetzungen gelesen hat; der Zen-Weg wird zum Rollenspiel.

    Und mit echter Erfahrung besteht überhaupt keine Notwendigkeit, irgendeinen verrückten Zen-Meister nachzuahmen.

    Beim Authentischen hört ja gerade das Nachahmen, das Rollenspiel auf!

    < gasshô >

    Benkei

  • Legeres Mönchtum im Zen?

    • Benkei
    • 11. Juni 2021 um 17:24

    Namaste!

    Dass Ikkyû Sôjun Zenji als Mönch keine Frauenkontakte gehabt hat, das halte ich für ein Gerücht.

    Insbesondere während seiner Wanderjahre ging er in Bordellen ein und aus, und ob ihm diese Einrichtungen nicht auch schon während seiner Schülerzeit in den Klostern von Kyoto oder am Biwa-See "vertraut" waren, würde ich als sehr wahrscheinlich ansehen.

    Es stimmt schon, dass er die "wahre" Liebe erst im greisen Alter gefunden haben soll, aber er war zeitlebens Mönch, auch wenn er sich insbesondere an die Jukai zu den Fleischeslüste und zum Alkoholkonsum nicht immer gehalten hat.

    Aber Ikkyû Sôjun Zenji ist leider auch meistens das Parade-Beispiel für ein schlecht gewähltes Vorbild hier im Westen:

    Da nimmt sich jemand einen Zen-Meister zum Vorbild und ahmt ihn insbesondere in seinen fraglichen Eigenschaften nach, sehr wohl "übersehend", dass man selbst noch gar kein Zen-Meister ist, und dass man vielleicht doch lieber einen Schritt nach dem anderen machen sollte, denn Ikkyû ging im Kenninji und im Daitôkuji ja auch durch eine recht harte Schule, die sehr wahrscheinlich mit nichts zu vergleichen ist, was es hier im Westen an "Zen-Ausbildungen" gibt. [Das ist absolut wertfrei zu verstehen und bezieht sich hier nur auf den fragwürdigen Vorbildvergleich!]

    < gasshô >

    Benkei

    BuPôSo-en

  • Zu mehr reicht es bei mir nicht

    • Benkei
    • 29. April 2021 um 18:36

    Namaste!

    Da hier nicht nur Zennies mitlesen und -schreiben, antworte ich jetzt mal rein dualistisch aus meinem unerleuchteten Geist heraus auf Horin's Fragen:

    Frage: "Wann ist mit ganzem herzen?"

    Antwort: "Wenn du das Nenbutsu achtlos sagst, weil gelehrt wird, dass die Geburt mit nur einer oder zehn Äußerungen erreicht wird, dann behindert der vertrauensvolle Glaube die Praxis.

    Wenn du meinst, dass eine einzige oder zehn Äußerungen ohne Bedeutung sind, weil gelehrt wird, dass du den Namen sagen sollst „ohne dies auch nur für einen Moment zu unterbrechen“, dann behindert die Praxis den vertrauensvollen Glauben.

    Was deinen vertrauensvollen Glauben anbetrifft: Geh davon aus, dass die Geburt durch ein einziges Äußern erreicht wird.

    Was deine Praxis anbegrifft: Bemühe dich um das Nenbutsu das ganze Leben lang." [Hônen Shonin im Ichigon Hôdan]

    Frage: "Wie ist der Name denn nun richtig ausgerufen?"

    Antwort: "Wenn du das Nenbutsu für den Buddha und dich allein ausübst, dann so, wie es dir zusagt - Sprache und auch Aussprache sind nicht wichtig.

    Wenn du das Nenbutsu mit mehreren Personen in einem rituellen Kontext ausübst, dann solltest du dich harmonisch in den Kontext einfügen." [meine Erfahrung]

    Eine Anmerkung zur "Thunfischpizza":

    Das Gesagte mag in gewisser Weise stimmen. Allerdings müsste auch ein tiefgefestigtes Vertrauen in die rettende Kraft der Thunfischpizza da sein... da wird es dann schwierig.

    Über den Buddha Amida, sein Reines Land und seine rettenden Gelübde wurden drei bekannte Mahayana-Sutras geschrieben, er wird in zahlreichen anderen Sutras erwähnt und in unzähligen Schriften bekannter buddhistischer Meister erwähnt.

    Ich denke, da ist es weitaus einfacher, an ihn zu glauben als an eine Thunfischpizza.

    Aus Jôshu's "Mu" wurde irgendwann ein Kôan gemacht und seit knapp einem Jahrtausend wiederkaut die Mehrzahl der Rinzai-Zennies dieses "Mu".

    Ich denke es bedarf schon mehr als einfach nur ein beliebiges Wort festzulegen ;)

    Andererseits gibt es ja auch noch das Spagetti-Monster!

    Aber vielleicht ist das ja auch nur Provokation!

    < gasshô >

    Benkei

    Namandabu

  • Auf der Suche nach passenden Worten

    • Benkei
    • 20. April 2021 um 19:30

    Namaste!

    Wenn man es nicht mit rein-materialistischen Menschen zu tun hat, dann empfinde ich das Rilke-Gedicht als sehr passend und universell. :like:

    Es ist wahrscheinlich passender und ermutigender als Rennyo Shonin's Brief "Graue Asche" und auch leichter zu verdauen als Zitate aus dem Herz-Sutra. ;)

    < gasshô >

    Benkei

    Namo-Amida-Butsu

  • Zu mehr reicht es bei mir nicht

    • Benkei
    • 7. April 2021 um 18:01

    Namaste!

    Herzlich willkommen copter.

    Wie bist Du auf den Shin-Buddhismus gestoßen?

    Über Literatur, hast Du an einer Andacht teilgenommen oder einen der hiesigen Priester oder Laien-Anhänger kennengelernt?

    Ich bin neugierig.

    Deine Beweggründe, warum Du bei Shinran's Lehre gelandet bist, kann ich natürlich absolut nachvollziehen.

    < gasshô >

    Benkei

    Namo-Amida-Butsu

  • Legeres Mönchtum im Zen?

    • Benkei
    • 30. März 2021 um 20:01

    Namaste!

    void:

    Es war wirklich Saicho, der seine eigene Platform haben wollte und es hat mit Zen eigentlich nichts zu tun.

    Ja, viele der Mönche, die Zen/Chan von China nach Japan übertragen hatten, waren Tendai-Mönche.

    Saichô selbst übertrug ja den Dharma der Nord- und der Ochsenkopfschule. Aber diese Zen-Übertragungen versiegten sozusagen als die Tendai-Mönche sich auf den Mikkyô, also dem esoterischen Buddhismus konzentrierten.

    Die Übertragung der Rinzai-Linie (Linji-zong) und das Sôtô-Linie (Caodong-zong) fand dann auch durch Tendai-Mönche statt.

    Ob nun Eisai, Enni, Daiô oder Dôgen - alle gingen als ordinierte Tendai-Mönche nach China und kamen mit einer Zen-/Chan-Dharmaübertragung zurück. Einige hatten sich vorher in Nara zu Vinaya-Bhikkhus ordinieren lassen, aber nicht alle.

    Insgesamt scheinen sie sich einig darüber gewesen zu sein, dass für den Transfer des Zen nach Japan keine Vinaya- oder gar Dreifachordination notwendig wäre.

    < gasshô >

    Benkei

  • Legeres Mönchtum im Zen?

    • Benkei
    • 27. März 2021 um 15:24

    Namaste!

    void:
    Soto.com:

    Throughout most of the history the Zen schools of Buddhism in Japan, celibacy was the norm for Zen monks. However, in 1873 the new Meiji government reversed state policies concerning the Buddhist sangha that had in been in force during the preceding Edo period (1600-1868), and since that time monks belonging to the Zen schools have been allowed to marry.

    Es klingt seltsam, dass Zen-Priester die meiste Zeit der japanischen Geschichte einem Zölibat unterwarfen während das die Bodhisattva-Gelübte nicht forderten.

    Der Punkt ist glaube ich, dass die Anerkennung als Mönch etwas staatliches war und es eine Denkweise gab, dass das gute ethische Betragen, gutes Karma für das Land schafft. Es gab also wohl einen gewissen staatlichen und gesellschaftlichen Druck hin zum Zölibat. Dadurch ,dass sich der japanische Staat nach der Meiji Zeit shintoistisch definierte war das Zölibat der Mönche nicht mehr staatstragend.

    Ich meine, es war Thich Nhat Hanh, der mal in einem Online-Kommentar zum Bonmokyô [Brahmanetz-Sutra] geschrieben hat, dass das dritte der Zehn Hauptgebote für Mönche und Nonnen anders gilt als für Laien. Für Mönche und Nonnen stellt jegliche Form von Sex einen Verstoß dar, während für Laien nur solche Akte wie beispielsweise Fremdgehen und Ehebruch sexuelles Fehlverhalten implizieren.

    Wahrscheinlich wurden die Zen-Gelübde in Japan bis in die Meji-Ära ähnlich ausgelegt.

    "Sexuelles Fehlverhalten" ist ja durchaus ein dehnbarer Begriff.

    < gasshô >

    Benkei

  • Legeres Mönchtum im Zen?

    • Benkei
    • 27. März 2021 um 15:12

    Namaste!

    Hallo void,

    ja, das ist eine sehr gute Frage!

    Ich habe beim Googlen diese pdf gefunden: The Bodhisattva Precepts in Soto Zen Buddhism

    Beim Überfliegen habe ich nichts von den Novizen-Gelübden finden können.

    EIne Mönchsordination, der ich mal beiwohnte, unterschied sich abgesehen vom Haare-Schneiden und der Okesa- und Zagu-Übergabe auch nur unwesentlich von einer Laien-/Bodhisattva-Ordination; die Gelübde sind exakt dieselben.

    Und ähnlich sieht es auch in anderen japanischen Schulen aus, wie mir ein Priester der Jôdo Shû mal bestätigte.

    < gasshô >

    Benkei

  • Legeres Mönchtum im Zen?

    • Benkei
    • 27. März 2021 um 12:19

    Namaste!

    void:
    Benkei:

    Je nach Tradition nimmt man in Japan bis zu 16 (ethische) Gelübde, manchmal auch gar keines!

    Zölibat, Besitzlosigkeit und Glatzenpflicht sind nie unter diesen Gelübden dabei!

    Die Frau des Priesters (Jizoku) war und ist eine ambivalente Rolle. Der unten verlinkte Artikel versucht alle die widerstrebenden Aspekte aufzuzeigen. Es wurde von ihr erwartet, den Haushalt zu führen und Nachfolger zu gebären und sogar bei Ritualen zu assistieren und sogar Gemeindearbeit zu leisten.

    Gleichzeitig war noch so ein Gefühl da, dass Mönche nicht heiraten sollten. Auch im Japanischen gibt es das Wort "biku". Von daher waren Priestetehen staatlich in der Mehrzahl nicht anerkannt - die Jizoku lieb auf der Ebene einer geduldeten "Geliebten".

    Jizoku (priests’ wives) in Sōtō Zen Buddhism: An ambiguous category.:

    Earlier in this paper mention was made of the fact that the monastic rule of celibacy is still an important component of Soto ideology. Reference was also made to an amendment to the Soto Constitution that recognizes the jizoku as full-fledged members of the institution. Needless to say,there is a certain amount of tension between the two positions. The amendment is actually quite careful to avoid any reference to clerical marriage, stating simply,(Those who are not priests, but believe in Soto Buddhism’s teachings and reside in the temple, are called jizoku,” The deceptive nature of this definition lies in the fact that the jizoku are defined in a gender-neutral way, so as to cover up the undesirable reality of the priests’ abandonment of celibacy. For this reason the amendment has been a disappointment to many jizoku and other believers. As a matter of fact, the New Research Group for Doctrinal Studies had proposed another version that included approval of clerical marriage, but their proposal was rejected It remains true that, with the exception of Jodo Shinshu (which explicitly acknowledges conjugal ties), a kind of ascetic misogyny prevails in Buddhist organizations.23 Furthermore, the priests who abandon celibacy are not generally considered to be fully responsible. One gets the impression, instead, that the wives are being charged with bringing about their husband’s “transgression. I have on a number of occasions heard priests stress Soto Buddhism is fundamentally based on the principles of monasticism and world-renunciation. The most amusing remark addressed to the jizoku I have ever heard was to the effect, “Even if you hang your baby’s diapers in the temple grounds, do not forget that our sect is not a lay Buddhism!” One cannot help sensing here the sectarian resistance to the jizoku's presence.This resistance to addressing the issue of clerical marriage is not only a factor behind the jizoku' exclusion from the public sphere,

    Ein Antrag zur Anerkennung der Priesterheirat wurde also abgewiesen. Diese werden eher geduldet als wirklich anerkannt und konservative Kleriker empfinden sie als Schande und Verführer. Man betont, dass man keinen Laienbuddhismus betreibt.

    Alles anzeigen

    Ja, ich denke, da differieren Anspruch und offizielle Leitlinien der Sotoshu Shumucho doch sehr mit der Lebenswirklichkeit in der überwiegenden Mehrzahl der Tempel der eigenen Organisation und auch mit den Vorstellungen der Danka (Gemeinde der Tempel-Unterstützer).

    Und es ist ja auch heute noch so, dass die Frauen von berühmten verstorbenen Zen-Meister, ob nun von Deshimaru, Uchiyama oder Suzuki kaum jemandem bekannt sind - viele von deren Lesern und vielleicht sogar von deren Nachfolgern wissen nicht einmal, dass die verheiratet waren!

    Weißt Du, wie das mit dem Zölibat dann aussieht?

    Nimmt man da in der Sôtô-Tradition neben den 16 Gelübden noch ein zusätzliches Zölibats-Gelübde?

    Das würde mich interessieren.

    < gasshô >

    Benkei

  • Legeres Mönchtum im Zen?

    • Benkei
    • 27. März 2021 um 12:06

    Namaste!

    Ich denke, die einzelnen Zen-Gruppen, bzw. Zentren, Tempel und Klöster können recht verschieden sein. Sogar innerhalb einer Tradition (z. B. Sôtô Shû oder Rinzai Shû) kann es große Unterschiede geben.

    Das kommt immer auf die Lehrer/Meister an, die lehren, und auf die Art und Weise, wie die selbst den Dharma von ihren Lehrern/Meistern übermittelt bekommen haben.

    Wahrscheinlich gibt es auch viele Zen-Buddhisten, die zwar äußerlich Mahayana sind, aber innerlich das Hauptziel der eigenen Rettung / Erleuchtung in den Vordergrund stellen. Ich denke das ist gerade zu Beginn bei vielen so; aber das setzt sich mit der Zeit. Shôhaku Okumura Rôshi schreibt in einem Buch, dass der Nicht-Bodhisattva aus seinem Karma heraus lebt, während der Bodhisattva aus seinen Gelübden heraus lebt. Das finde ich persönlich recht treffend.

    Die von Dir genannten Dharma-Talks im Theravada gibt es natürlich auch im Zen.

    Es gibt Kusen, also kurze Einlassungen/Belehrungen während des regulären Zazen, und es gibt Teishôs, längere Dharma-Talks denen man häufig auch in Zazen-Haltung lauscht. Ein Teishô wird zumeist während eines Sesshin gehalten, in manchen Klöstern dann auch täglich und oft werden die Teishôs dann als eine Art Reihe zu einem bestimmten Thema gegeben. Manchmal kann man nach dem Teishô Fragen stellen.

    Die buddhistischen Basics und selbst die aus dem Pali-Kanon, bzw. den Agama-Sutras, kennt man im Zen auch.

    Aber es liegt jeweils an den Lehrenden, inwieweit diese das in die Belehrungen integrieren.

    Es stimmt schon, dass man mit dem Dharma-Studium im Zen oft alleingelassen wird.

    Shôhaku Okumura Rôshi's Sangha steht da in der Tradition des Antaiji, wo geziehlt Texte, zumeist von Dôgen Zenji, studiert, durchgearbeitet und besprochen werden.

    Manche Menschen wünschen sich so eine Struktur, während andere lieber die Dharma-Texte studieren, die sie interessieren.

    Die Menschen sind unterschiedlich und so sind es auch die Lehrenden und die Sanghas.

    Das ist gut so.

    So kann jeder finden, was ihm entspricht.

    Sicher ist die Entfernung ein Problem, das kenne ich auch. Da muss man Kompromisse machen.

    Aber es ist wohl besser, einen Kompromiss zu machen, als gar keine Sangha zu haben und nur mit sich selbst zu üben.

    < gasshô >

    Benkei

  • Legeres Mönchtum im Zen?

    • Benkei
    • 26. März 2021 um 19:53

    Namaste!

    Das Thema ist allgemein ein gute Beispiel für die Differenz zwischen "Anspruch und Wirklichkeit", denn es rührt ein paar wichtige persönliche allgemeine Fragen zum Thema "Buddhismus im Westen" an:

    Welche Vorstellungen hat man von Ordinierten?

    Welche Ansprüche hat man an Ordinierte?

    Welche Vorstellungen und Ansprüche hat man bezüglich dem eigenen Lehrer und der eigenen Sangha?

    Wie sieht es mit mir selbst aus - erfülle ich eigentlich diese Ansprüche oder könnte ich sie erfüllen?

    Ich würde den japanischen Buddhismus schon als "liberal" ansehen, wenn es um das Ablegen und Einhalten von Ethik-Gelübden geht.

    Was das Einhalten von Tempel- und Klosterregeln angeht, dass steht auf einem ganz anderen Blatt!

    Als jemand, der schon lange im japanischen Buddhismus unterwegs ist, war ich schockiert, als ich das erste Mal für ein paar Tage in einem tibetischen Kloster unterkam und dann dort die Meditationszeiten... gelinde gesagt "optional" eingehalten wurden.

    Ich bin Dengyô Daishi Saichô sehr dankbar, dass er bereits vor ca. 1200 Jahren diese Liberalisierung auf den Weg gebracht hat.

    Sie ist einer der Gründe, warum ich mich für den japanischen Buddhismus entschieden habe.

    < gasshô >

    Benkei

    Namo-kie-Bu-Pô-So

  • Legeres Mönchtum im Zen?

    • Benkei
    • 26. März 2021 um 19:04

    Namaste!

    Man sollte nicht den Fehler machen, japanische Mönche/Priester bzw. Nonnen/Priesterinnen - gleich welcher Tradition - mit Bhikkhus oder Bhikkhunis zu vergleichen!

    Je nach Tradition nimmt man in Japan bis zu 16 (ethische) Gelübde, manchmal auch gar keines!

    Zölibat, Besitzlosigkeit und Glatzenpflicht sind nie unter diesen Gelübden dabei!

    Als nach dem Vinaya voll-ordinierter Bhikkhus oder Bhikkhunis verpflichten sich auf 220 bis 311 Ethikgelübde, die Zölibat, Besitzlosigkeit und Glatzenpflicht beinhalten.

    Wie bereits geschrieben wurde, hat das historische Gründe.

    Einmal politische während der Meji-Ära, aber auch traditionell-buddhistische Gründe, die bis ins 9. Jh. zurückreichen.

    Es gibt durchaus auch Ähnliches in anderen Ländern:

    Nicht jeder Mönch in Tibet, in Korea oder im chinesischen Kulturraum ist ein Bhikkhu, und auch in Süd(ost)asien gibt es Ordinationsformen wie den Anagarika oder die Mae Chi.

    Bezüglich der Vier Edlen Wahrheiten sei angemerkt, dass insbesondere in der Sôtô Shû täglich die Vier Großen Gelübde, das "Shiguseiganmon" rezitiert werden. Das kann man schlicht und einfach als "Antwort" oder "Interpretation" zu den Vier Edlen Wahrheiten verstehen.

    < gasshô >

    Benkei

    Bu-Pô-So en

  • Gemeinschaft/Sangha

    • Benkei
    • 26. März 2021 um 18:27

    Namaste!

    Jyotish:
    Benkei:

    gerade im traditionellen Amitabha-Buddhismus ist eine Gruppe sehr zu empfehlen, zumal auch dort, wie überall im Buddhismus, die Drei Kostbarkeiten ja aus Buddha, Dharma und Sangha, also Buddha, der Lehre und der Gemeinschaft bestehen.

    Nach dem bin ich auch auf der Suche.

    Aber in Deutschland ist es wohl vergeudete Energie. Denn denn reinen Amitabha, kennt Deutschland nicht. Da muss man sich eher den Tibetern anschließen und den Tibetisch Amitabischen praktizieren! Denn im tibetischen Kontakte zu knüpfen und eine Sangha zu finden da sind die Möglichkeiten weit aus größer.

    Aber dies finde ich aber auch nicht so schlimm, das es in DE keine Sangha für reine Amitabha Buddhisten gibt. Denn so hat man doch seine eigenen Möglichkeiten seine Praxis und Andachten selbst zu gestalten ohne Vorgaben und Richtlinien. Denn das wichtigste ist ja: Vertrauen zu Buddha Amitabha und die Vorbereitung auf das Sterben sowie das Glauben an die andere Kraft. Die Kraft Buddha Amitabha's. Ich selbst glaube auch an die Wiedergeburt und wünsche mir vom herzen in ein reines liebevolles und friedvolles Land wiedergeboren zu werden ohne Leiden, Gier und Hass.

    Dies ist jetzt meine eigene Meinung!

    Seit ich nun Amitabha Buddhist bin und mich an Amitabha vertraut habe und auch an ihm glaube sowie an sein reines Land, geht es mir viel Besser.

    Es ist, als hätte ich mein altes ich losgelassen und wäre ein ganz anderer Mensch. Fröhlicher, Glücklicher, liebevoller, weniger Angst, Hass, Ärgern. Es ist einfach alles viel schöner und angenehmer geworden seit ich auch täglich praktiziere. Ich habe keinen Sichtbaren und Bakteriellen Freund. Aber einen Freund habe ich, der auch immer bei mir ist und gern für mich da ist. Das ist Amitabha. Das ist wahre Freundschaft. Hein Herz und meinen Geist habe ich für Amitabha geöffnet um auch diese Freundschaft, Liebe und Mitgefühl zu haben. Diese Liebe gebe ich Amitabha auch von mir in dem ich an ihn denke, ihn ehre und durch die Buddha Figur ihm Nah bin.

    Alles anzeigen

    Dass es in Deutschland keine Sangha des Reinen Land Buddhismus gibt ist natürlich Quatsch.

    In diesem Zusammenhang wurde ja schon häufiger auf die BGJD, die Buddhistische Gemeinschaft Jôdo Shinshû in Deutschland e. V., verwiesen. Das ist der deutsche Ableger der japanischen Jôdo Shinshû Nishi Hongwanji-ha [der Name heißt übersetzt: "Wahre Schule des Reinen Landes, Zweig des Westlicher Tempel des Grundgelübdes"].

    Daneben gibt es wahrscheinlich zig Sanghas des tibetischen, vietnamesischen oder chinesischen Buddhismus, die zumindest Praxis-Angebote oder auch Untergruppen haben, wo Amitabha/Amitayus die zentrale Rolle einnehmen.

    Gerade im chinesischen und im vietnamesischen Buddhismus ist die Verehrung und die Praxis auf diesen Buddha DIE Laien-Übung schlechthin, und da gibt es keine Trennung, [etwa "Zen vs. Reines Land]" wie man sie sich hier im Westen oft wünscht.

    < gasshô >


    Benkei

    Namo-Amida-Butsu

  • Amitabha (Shin - Buddhismus)

    • Benkei
    • 26. März 2021 um 17:37

    Namaste!

    Jyotish:

    Ob es im Amitabha Buddhismus also in der Reinen Land Schule Andachten gibt, das weiß ich noch nicht. Momentan mache ich es so, wie in Wikipedia beschrieben.

    Wenn es eine gibt, magst du die mir erklären wie diese Andacht gemacht wird? Im Internet bin ich in der Suche nicht weiter gekommen bis auf das was im Wikipedia (Amitabha Buddhismus) steht.

    "DIE Reine Land Schule" gibt es nicht, es gibt den Buddhismus des Reinen Landes als Strömung innerhalb des Gesamt-Buddhismus, und diese Strömung verzweigt sich in mehrere Traditionslinien, von denen sich zwar einige übersetzt als "Reine Land Schule" bezeichnen und auch die Auffassung vertreten, sie wären jeweils die einzig wahre Reine Land Schule, faktisch sind es aber nur verschiedene Fraktionen innerhalb eines Teilaspektes des Mahayana/Ekayana.

    Die Frage, ob es in diesen Reinen Land Schulen Andachten gibt - die habe ich oben bereits beantwortet.

    Wenn es nicht so wäre, wie könnte ich dann den Ablauf hier darstellen?

    < gasshô >

    Benkei

    Namo-Amida-Butsu

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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