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  1. Buddhaland Forum
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Beiträge von Garfield

  • Diamantweg und Theravada

    • Garfield
    • 17. Juli 2011 um 19:39

    @ milarepa15

    Ich kann mich gut in deine Lage hineinversetzen - denn ich war fast in der Gleichen. Auch ich bin vorher Kagyü-Buddhist der Nydahl-Fraktion gewesen. Bin dann später zum Theravada-Buddhismus gewechselt, jedoch nicht auf Grund von körperlichen Beschwerden, obwohl ich damals (und heute eigentlich immer noch) so meine Probleme mit dem Knie (Meniskus) hatte. Die Verbeugungen als Teil der Grundübungen (Ngöndro) sollen - unter anderem - dir als Kagyü-Buddhisten helfen gute Eindrücke im Geist anzusammeln.

    Man rezitiert diverse Sutrentexte, stellt sich im Geiste einen überdimensionalen Zufluchtsbaum voller Buddhas, Bodhisattvas, Dakinis, Schützer und "Götter" vor und vollzieht vor diesem "Baum" dann mehr als 100.000 Verbeugungen. Du bist gewiss nicht der oder die Erste, die so ihre "Probleme" beim Ausführen dieser Verbeugungen hat. Wichtig dabei ist ja nicht die Geschwindigkeit, um so schnell wie möglich die Verbeugungen hinter sich zu bringen, sondern diese langsam aber dafür korrekt (im richtigen Geiste und bei voller Konzentration) auszuführen.

    Wenn du versuchst die Verbeugungen so schnell wie möglich und/oder unter Schmerzen hinter dich zu bringen, werden die Verbeugungen in deinem Geist wohl keine Wirkung entfalten. Versuche die Verbeugungen so langsam auszuführen, dass du mit voller Konzentration bei der Sache bist und dies möglichst ohne körperliche Schmerzen dabei zu bekommen, da diese Schmerzen sonst deinen Geist nur ständig vom eigentlichen Meditationsobjekt ablenken werden.

    Eine vergleichbarere "Technik" wirst du aber im Theravada nicht finden, da eine solche vom historischen Buddha Sakyamuni nie gelehrt wurde und daher auch nicht Bestandteil des Thervada ist. Generell sei zudem gesagt, dass zwar die Lehren des Theravada ins Vajrayana integriert sind, es sich aber beim Theravada und Vajrayana dennoch um zwei verschiedene Möglichkeiten innerhalb des Buddhismus handelt, wie man zum gleichen Ziel kommt. Zu viel Vermischung dieser beiden Schulen könnte zu mehr Verwirrung als zur geistigen Entwicklung beitragen.

    Du kannst natürlich als Kagyü-Buddhist jederzeit dein "Arsenal" an Meditationstechniken z.B. durch die Satipatthana- oder Vipassana-Meditation erweitern. Es wird dich niemand daran hindern, deswegen musst du aber nicht zwangsläufig den Weg des Kagyü-Buddhisten verlassen. Du musst nur genug Zeit für zusätzliche Meditationen finden. Und das ist oft schon schwierig genug. ;)

    Gruß
    Garfield

  • Sünde und Reue

    • Garfield
    • 17. Juli 2011 um 10:53

    Ein Prinzip, wie das der christlichen Sünde gibt es im Buddhismus schon mal gar nicht. Reue hingegen könnte man vielleicht als die mit einer bestimmten Emotion verbundenen Erkenntnis bezeichnen, durch die man merkt, dass man etwas getan hat, was einem selbst oder anderen geschadet hat. Die Fähigkeit zur Erkenntnis, dass gewisse Handlung negativ sind, ist im Buddhismus mehr als wünschenswert. In dem Punkt ist Reue sicherlich nichts schlimmes, so lange sie nicht überhand nimmt bzw. solange man nicht die Kontrolle darüber verliert.

    Das Emotionen oft damit verbunden sind, ist einfach nur menschlich. Man sollte sich aber von der Reue über eine begangene Handlung weder psychisch noch körperlich zerfressen lassen - sonst zerstört sie einen. Wenn z.B. die Emotionen, die durch die Reue verursacht werden, überhand nehmen und man sich deswegen versucht seiner Verantwortung zu entziehen bzw. man gar nicht mehr im Stande ist (auf Grund der eigenen emotionalen Verfassung) der damit verbundenen Verantwortung nachzukommen, so kann Reue (oder bestimmte "Teile" davon) durchaus zu etwas Negativem werden, was sich im Widerspruch zu buddhistischen Praxis befinden kann.

    Hat man als Buddhist erkannt, dass man eine Handlung begangen hat, die einem selbst oder anderen Wesen geschadet hat, so gilt es erstmal dieses Fakt zu akzeptieren. Anschließend sollte man bereit sein die Verantwortung dafür (mit den damit verbundenen Konsequenzen) zu übernehmen. Mitunter muss man für diese Handlung mit Konsequenzen rechnen, die zum derzeitigen Zeitpunkt noch gar nicht vorhersehbar sind - Karma kann durchaus seltsame "Blüten" tragen.

    Was man aber auf keinen Fall tun sollte, ist es sich deswegen von anderen Menschen so dermaßen psychisch und körperlich fertig machen zu lassen, dass ein selbständiges Leben anschließend nicht oder kaum noch mehr möglich wird. Man sollte sich nie bewusst in ein Abhängigkeitsverhältnis begeben, nur weil man durch ein falsches Schuldverständnis meint, man sei diesen Menschen etwas schuldig.

    Gruß
    Garfield

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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