sand:Hi Dudjom
Zitat
Es reicht auf das "Wollen" zu achten. Mehr Aktivität ist nicht erforderlich. Schon das "Wollen von Gemeinschaft" reicht aus.
Stimmt, aber kann ich das „Wollen“ in jedem Fall ohne äußere Reize entlarven?
Kannst du's nicht? Ich weiß nicht was du kannst und was du nicht kannst.
sand: ZitatDer einzige Austausch der was bringt ist der mit dem Lehrer. Ein Blinder wird durch Unterhaltung mit anderen Blinden nicht sehend. Aber wenn man das Gefühl braucht, nicht der einzige Blinde zu sein ... da kann dann der Fluchtreflex wirken, das Ausweichen.
In meiner Praxis gibt es drei Bereiche: den der Meditation, den Bereich der Lehre und den des Austausches in der Gemeinschaft z. B. über meine Gewohnheitsmuster und unbewussten Anhaftungen.
Für die ersten beiden gebe ich Dir Recht, braucht es keine Gruppe. Und es zählt der Austausch mit dem Lehrer oder einem fortgeschrittenen Schüler.
Ich halte aber auch den dritten Bereich, zumindest am Anfang für sinnvoll.
Das Feedback anderer und meine innere Reaktion darauf können Bände über das sprechen, was ich mir selbst nicht eingestehen will.… und eben diese unbewussten Hindernisse verhindern oft eine konzentrierte und offene Meditation. Alleine hätte wäre ich nicht fündig geworden.
Schau unser gesamter Austausch über's Thema läuft doch an dieser Linie lang: Du betonst, was du persönlich brauchst, und ich dämpfe die Erwartungen an das äußere Objekt "Gemeinschaft" und betone die Gefahren.
Wir vertreten eigentlich keine gegensätzlichen Positionen, sondern bevorzugen nur anderes zu betonen.
sand:
Für mich stellt sich die Frage nach der Unterscheidung zwischen wahrhafter „Annahme/ Zufriedenheit mit dem was ist“ und „Gewohnheit“, die mir Frieden vorgaukelt aber die „Angst vor Neuem“ beinhaltet. Ich denke, dass der Schritt in eine Gemeinschaft, nachdem man lange alleine praktiziert hat, die eigene innere Ruhe und „Erkenntnis“ kritisch auf den Prüfstand stellt.
Ich denke, es darf eigentlich keine "Zufriedenheit mit dem was ist“ geben. Denn wenn es sie gibt, dann ist das wohl Resignation oder aber gewöhnliche Unwissenheit oder beides.
Was den "Schritt in eine Gemeinschaft" angeht: Wir leben ja nicht in Isolation, d.h. Mitmenschen gibt es immer.
sand:
Genauso der Schritt in die Einsamkeit, ist man gewöhnlich von Menschen umgeben. Der Übergang vom Alltag in ein Retreat und der Schritt zurück in die Gesellschaft sind für mich immer ziemlich aufschlussreich…
Keine Ahnung "Retreat" ist mir unbekannt. "Retreat" fängt in meiner Vorstellung bei "x Monaten" an. Wenn ich überlege, wozu "Retreat" gut sein könnte, dann fallen mir nur ganz bestimmte Praktiken ein, welche dies wohl zwingend erforderlich machen.
LG