Das wirkliche Problem der alten Texte ist, das sich die Bedeutung der Charaktere der Chinesischen Schriftzeichen im Laufe der Jahrhunderte Teil verändert haben … Ich stehe im Austausch mit einigen Chinesischen Mönchen: Keiner von denen kann Englisch. Die Kommunikation läuft über Googletranslate und Deepl … Wir verstehen uns bestens. Es ist also nicht so schwer das Heutige Chinesisch oder Deutsch zu übersetzen. Wenn man also den Wandel im Laufe der Entwicklung der Chinesischen Schrifft nicht kennt wird es schwierig. Selbst einige wirklich bekannte Westliche Übersetzer wie Red Pine die Jahrzehnte in China verbracht haben leisten sich da teils heftige Schnitzer weil sie das vermutlich zu wenig studiert haben.
Beiträge von Thomas-JoShin
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Dieses Buch fand ich auch sehr hilfreich, allein die sprachlichen Unterschiede einfach mal besser zu verstehen. Gefühlt muss man als Kind bereits mit der Sprache und Kultur geworden sein, um den Kontext, wahre Bedeutung eines einzelnen Wortes besser zu verstehen.
Worte, Sprache an sich, ist sowieso immer begrenzt. Sie dient hauptsächlich dazu miteinander zu kommunizieren, etwas dem anderen zu sagen, oder zu vermitteln. Wenn man nicht alle Aspekte einer Sache berücksichtigt, sprachlich ausdrückt, bleibt auch immer eine einseitige Anschauung zurück.
Differenzen entstehen. Missverständnisse.
Das lässt sich auch nie vermeiden, weil wir oft gar nicht alles Aspekte auf einmal berücksichtigen können.
Wir filtern sehr viel vorher heraus.
Wählen das aus, was uns in dem Moment „wichtig erscheint“.
Wir denken ja auch sehr viel in der erlernten Sprache:
Wieviel oder was würden wir hingegen denken, wenn wir gar keine Sprache kennen würden…
Unser Kopf wäre wahrscheinlich viel „leerer“…
Und stattdessen viel Aufmerksamer für etwas Anderes…
Zuviel denken lenkt auch oft vom Eigentlichen, Wesentlichen ab.
Womöglich läge „Erwachen oder Erleuchtung“ ohne Sprache sogar viel näher…
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Das Plattformsutra gibt es im Chinesischen in verschiedenen Versionen. In der ältesten Version soll sogar dieses Gedicht fehlen 😆🤷♂️
Shunryu Suzuki, ein Japanischer Zenmeister erklärt die Hintergründe dieses Textes in diesem Buch ganz gut. Wenn mab das etwas versteht, also den Geschichtlichen Kontext, dann sind solche Übetsetzungsdifferenzen nicht mehr so wichtig
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Mit „Gut“ meine ich „Verständlich“ so das man eine Ahnung bekommt. Wenn man lange solche Texte studiert vertieft sich mir der Zeit dein Verständniss darüber …
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Hi …. ich bin mit einer Chinesischen Frau verheiratet, die in ihrer Freizeit viele Zen-Buddhistiscge Texte studiert und übersetzt. Ich selber spreche kein Chinesisch , aber ich habe von ihr in den letzten Jahren viel mitbekommen was die „Schwierigkeiten“ solcher Übersetzungen sind. Sie hat an der Uni in China Englisch studiert und weis sehr viel über das alte Klassische Chinesich und der danaligen Schreibweise. Viele Chinesen lernen Heutzutage nur eine vereinfachte Schreibweise. Wenn man alte Chinesisch-Buddhistische Texte übersetzt sollte man Chinesisch als Muttersprache gelehrnt haben und mit der Geschichtlichen Kultur vertraut sein. Hinzu kommt die Schwierigkeit, dass die Chinesische Schreibweise bzw die Bedeutung der „Charakter“ sich zum Teil verändert hat. Viele der alten Texte sind eigentlich als Gedichte geschrieben … Jede Zeile mit 4 Charaktern. Das ist fast wie so eine Art von Gesang. Inhaltlich kann man das sicher Übersetzen, aber die Poetik geht dabei grundsätzlich verloren. Unsere Gehirne sind einfach anders Verkabelt und man kann den Klang eines Fagot nicht mit einer Querflöte wiedergeben. Ich habe deinen Beitrag meiner Frau vorgelegt. Sie hat etwas die Stirne gerunrzelt und gesagt das wir Westler da die Suppe etwas zu heiss kochen. Viele der Zenklassiker sind auf Englisch und Deutsch in guten Übersetzungen zu haben. Wenn dich spezielle Texte interessieren, dann vergleiche verschiedene Übersetzungen. Grundsätzlich aber wächst dein Textverständniss nur mit deiner Vertiefung der Meditationspraxis … und ein guter Lehrer kann das noch ergänzen.