Gerade ist Sterben nicht möglich.
Und was ist mit Dein Zellen, die jede Sekunde sterben, auch jetzt gerade, wobei auch Neue wieder entstehen?
Gerade ist Sterben nicht möglich.
Und was ist mit Dein Zellen, die jede Sekunde sterben, auch jetzt gerade, wobei auch Neue wieder entstehen?
Danke, das Erinnert werden hat richtig gut getan❣️
Für mich hat das Daseinbegehren nichts damit zu tun, sich nicht über etwas freuen zu dürfen, intensiv zu leben oder das eigene Leben gestalten zu wollen.
Daseinsbegehren bedeutet für mich ein sich krankhaftes Festklammern an das Leben, obwohl das eigene Leben bereits zuende geht.
Ganz spontan:
Kopf abschalten und sich ordentlich darüber freuen, dass du den lebensbedrohlichen Teil deiner Krankheit überwunden hast❣️ Und wir freuen uns hier gleich mit!
Und stopp mal deine vielen "aber... ", "könnte irgendwann vielleicht mal zu ... führen" und "eventuell ist das Leben wollen ja Daseinbegehren" und, und, und...
Mir fehlt da noch die dritte Position, nämlich dass man offen lässt, ob und was nach dem Tod passiert.
Wir wissen es doch alle nicht und letztendlich ist jede Position eine Form des Glaubens, egal ob man dafür oder dagegen ist und für jede Postion gibt es Schriften quer durch alle Religionen.
Was ich aber gar nicht so selten erlebe, ist, dass sich gläubige Buddhisten vor allem aus Angst vor der möglichen Art der Wiedergeburt verpflichtet fühlen, ein bestimmtes Leben zu führen oder sogar meinen, ihr Karma „reinigen“ zu müssen. Wenn das dann nur ein paar Räucherstäbchen und Gebete mehr sind, ist das ja noch nicht so tragisch, aber wenn ständig die Angst auf der Schulter sitzt, weil es eine niedrigere Wiedergeburt geben könnte, ist das für mich nicht mehr akzeptabel.
Oder dass jemand ihnen vermittelt oder sie es in buddhistischen Büchern gelesen haben, dass sie aus dem letzten Leben noch eine Schuld abzutragen haben, weshalb das jetzige Leben besonders schwer sei. Bei Krankheit, Unfällen, anderen Schicksalsschlägen oder schwierigen Lebensumständen holt man dann erhobenen Hauptes die moralische Karmakeule heraus, um nochmal so ordentlich hinterhertreten zu können.
Das sind für mich die Probleme von Karma und Wiedergeburt und nicht, ob das eine oder das andere bewiesen werden kann oder wer angeblich recht hat. Der Palikanon wurde von so unterschiedlichen Gruppen geschrieben, dass man wirklich für jede Meinung eine entsprechende "Buddha-hat-gesagt"- Stelle finden kann.
Die Übersetzungen sind sicher interessant, vor allem, wenn sie auch in Deutsch sind.
Aber ich suche etwas anderes:
Eine Zusammenstellung, beziehungsweise einen Überblick, welche Sutren in den verschiedenen buddhistischen Richtungen die wichtigsten waren, also favorisiert wurden.
Natürlich kann ich dazu auch eine KI fragen, aber ich weiß ja nie sicher, was von den Antworten stimmt....
Gibt es denn irgendwo ein Überblick, in welchen buddhistischen Richtungen welche Sutren favorisiert wurden?
Das sehe ich auch so.
Mir fehlt hier im Buddhaland, etwas mehr über Sutren jenseits des Palikanons zu erfahren. Wo zum Beispiel ist der Unterschied zwischen dem japanischen und dem chinesischen Kanon? Was steht im tibetischen Kanon? Gibt es noch andere buddhistische Kanons?
Wären diese Sutren so unbedeutend gewesen, wären wahrscheinlich nicht so große buddhistische Richtungen entstanden. Oder sehe ich da was falsch?
Gibt es irgendwo ein verständliches Buch, dass die Unterschiede herausarbeitet?
Das alles zeigt aber auch, dass die genaue Auslegung der Sutren eigentlich nur durch ein größeres Wissenschaftsteam gelingen kann. Und es forschen ja wirklich auch Wissenschaftler aus fast allen buddistischen Religionen.
Bedeutet das nicht auch, dass alles, was wir "Normalos" in den Sutren lesen, unsere eigene Interpretation ist, die sich je nach Erfahrung und Wissen auch durchaus mal ändern kann?
Mir reicht aber:
Was aus den Sutren ist für mich zur Zeit hilfreich? Welche Texte stärken mich auf meinem Weg?
Ich verstehe nicht so richtig, was "Panini" ist.
Ich fürchte so ganz werden wir auch Buddha nicht gerecht, weil viele buddhistische Bücher nicht in einfacher Sprache abgefasst sind sondern sich eher an Gebildete richten.
Kann es auch daran liegen, dass damals die Ausführung der reliösen Rituale im Hinduismus eher der Oberschicht zugestanden wurde, diese ihr Wissen und ihre Macht u.a. durch die "Gelehrtenschrift" erhalten wollten und das dann nach und nach sich auf dem Buddhismus auswirkte?
Mir geht es darum, dass wir den tiefen Sinn der alten Sutren so in die heutige Zeit übersetzen können, das wir daran innerlich wachsen können.
Jedes "Wörtlich nehmen" und "Buddha habe gesagt", löst bei mir Befremden aus. Das gilt auch für das "Ich habe es begriffen und ihr nicht..."
Ich interpretiere das so, dass die Sutren für jeden in seiner Muttersprache verständlich dargeboten werden sollten.
Was passiert, wenn man Dinge vermischt, vor der schon der Buddha gewarnt hat und wie die breite Masse die Lüge aufrechterhält, kann man an diesem Beispiel sehen.
Und was passiert, wenn man vor lauter Rechthaberei und Angriffslust Augen und Ohren zu macht, kann man an diesem Beispiel sehen:
ZitatGenauso wie der Buddha schon sagte, man solle nur die Mahayana-Sutren lesen, nur das wäre der höchste Weg.
Aaaah, wie alt ist denn Buddha bei dir geworden? 400 Jahre oder noch älter??
Ich dachte bisher, die Mahayana-Sutren seien erst ungefähr 100 Jahre v. Chr. bis 400 Jahre n. Chr. in Südost-Indien entstanden...
Kardinal Ratzinger nannte Bultmanns Ansatz gar 'Abspeck-Theologie' bzgl. Jesus: "So bleibt zu guter letzt ein mittelmäßiger Rabbi, wie er zu allen Zeiten denkbar war".
Der Amidismus ist mit seinem Glauben innerhalb der buddhistischen Richtungen am weitesten vom säkularen Buddhismus entfernt. Deshalb wundert es mich nicht, dass du als Shinbuddhist den "Abspeckvergleich" anführst. Das ist so ähnlich, als wenn ich deine buddhistische Richtung als Gott-Buddhismus bezeichnen würde. Die Säkularen haben dann angeblich die Spiritualität abgespeckt und die Shin- oder Jodobuddhisten haben einen Buddha mit göttlichen Kräften erfunden. Trifft das die Realität? Nein!
Beide Richtungen sind gleichwertige, wertvolle Lesarten des Buddhismus, haben ihre eigenen Gründer und Vordenker, bevorzugte Schriften, eine bestimmte Lesart der buddhistischen Kanons und viele Anhänger.
Es ist nicht hilfreich, wenn wir hier im Forum eine andere buddhistische Richtung als minderwertig erklären oder mehr oder weniger offen abwerten, auch dann nicht, wenn wir eine abwertende Meinung irgendeines Lehrers als Wahrheitsverstärker einsetzen...
Ich bin froh, dass wir so viele buddhistische Richtungen haben, damit möglichst viele Suchende einen zu ihn passenden Weg finden können.
ZitatMich erinnern solche Vorhaben an Bultmanns Versuch das Christentum von metaphysischen Annahmen zu befreien. Der erwartete Erfolg blieb aus.
Ich kenne mich mit Bultmann nicht näher aus. Aber die säkulare Gruppe unter den Christen ist doch zumindest in Deutschland ziemlich groß, auch wenn die christlichen Kirchen ständig versuchen, sie zu bekämpfen.
Wir hatten hier in unserer Stadt einen katholischen Pfarrer, dessen Kirchenbänke grundsätzlich bei jedem Gottesdienst bis zum allerletzten Platz besetzt waren und selbst die Stehplätze waren belegt, während andere Gottesdienste in der Regal nur von fünf bis zehn älteren Herrschaften besucht wurden. Dem Bischof war das wohl ein Dorn im Auge. Er hat den Priester dann seines Amtes enthoben, weil er angeblich ohne die Erlaubnis des Bischofs umgezogen sei. Ehrlichere Gründe konnte er wohl nicht finden.Der Priester hatte einfach nur näher an seine Arbeitsstelle wohnen wollen.
Trotz monatelanger Proteste der Gemeindemitglieder war der Bischof nicht bereit einzulenken. Seit dieser Priester nicht mehr da ist, kann man die Besucher der Gottesdienste wieder an einer Hand abzählen. Es sind inzwischen wahnsinnig viele dieser Gemeindemitglieder aus der Kirche ausgetreten und nach jahrelanger Schikane ist jetzt auch der Priester gegangen. So etwas passiert hier leider mit einer ziemlichen Regelmäßigkeit.
Ganz persönlich hoffe ich, dass die Ausgetretenen eine eigene christliche Gruppe gebildet haben, aber ich weiß es nicht, genau.
Ich weiß von einer Bekannten, dass es etliche dieser christlich säkularen Gruppen gibt und das sind gar nicht so wenige. Sie halten sich aber aus oben genannten Gründen bedeckt, weil sie ständig, teilweise mit ganz miesen Methoden, von traditionellen Christen angegriffen werden.
Die Grenzen sehe ich auch darin, dass der Glaube an einen Gott, in dessen Hände wir unsere Verantwortung für unser Schicksal abgeben können, im Buddhismus keine Rolle spielt
Aber was ist denn mit dem Jodo- und Shin-Buddhismus? Ich denke, beide kommen dem Christentum in vielen Punkten schon sehr nahe.
Wenn ich es richtig verstanden habe, gibt es dort weder ein buddhistisches "Alltagstraining" noch eine Meditationspraxis. Es reicht, auf Buddha Amida zu vertrauen, der einen dann im nächsten Leben in sein Reich und dort sicher zu Erleuchtung führt. Die täglichen Rituale sind eher Gebete und Anrufungen, um das Vertrauen auf Amida zu stärken.
Wenn ich im Christentum mal die ganzen Kirchenstrukturen wegdenke, ist das doch sehr ähnlich, oder? Man gibt das eigene Schicksal vertrauensvoll in andere Hände und hofft auf deren Hilfe.
Eigentlich kann man gar nicht über den Buddhismus reden, denn der Buddhismus als Oberbegriff vereint zu viele unterschiedliche Religionen und Philosophien, auch wenn alle buddhistischen Richtungen als Verbindungsglied auf die Vier Edlen Wahrheiten und die drei Daseinsmerkmale zurückzuführen sind. Trotzdem haben alle ihre Berechtigungen und teilweise auch große Anhängerschaften.
Hast du auch etwas vergleichbar Gutes für diejenigen, die kein Englisch können?
Ansonsten mag ich Bücher, in denen ich mir Notizen machen kann, lieber als Internetseiten...
Nein, im Gegenteil zu Dir bin
Da hast du mich falsch verstanden. Ich meinte es genauso wie du. Mit wahrscheinlich wollte ich nur ausdrücken, dass es keiner sicher wissen kann, da ja keiner alle Gruppen kennen kann.
Das "wahrscheinlich" ist bezeichnend
Glaubst du wirklich, dass es in der überwiegenden Mehrzahl der buddhistischen Sangas Missbrauch gibt und deshalb dieses Wort "wahrscheinlich" nicht gerechtfertigt ist??
Könnt ihr mal zu den Autoren, die ihr dann nennt, auch die Buchtitel dazuschreiben? Da sind ja durchaus interessante Gedanken dabei, zu denen ich gerne noch mehr lesen würde.
aber ich habe eine 180 Grad-Wendung gemacht gegenüber dem, was ich vor kurzer Zeit fühlte an schlechten Dingen. Da war so viel Hass da, denn habe ich besiegt.
Das ist nicht unbemerkt geblieben und ich freue mich richtig mit dir❣️
Was ich mir nur noch etwas mehr wünsche, ist, dass du nach und nach auch mehr das Gute entdeckst, was es zu allen Zeiten eben auch gegeben hat und auch jetzt noch gibt.
ZitatMir scheint, dass die ganzen [Name angeben]-Sprossen zu Missbrauch neigen
Hier in Deutschland wird an jedem dritten Tag ein Frau von Männern bis zum Tod misshandelt oder gleich umgebracht. Sollten wir deshalb alle Männer "verdammen" oder die Form der Ehe abschaffen?
So gerechtfertigt und wichtig es ist, über diese grausamen, buddhistischen Missbrauchsfälle zu berichten, es wäre in diesem Zusammenhang auch wichtig, mal darauf hinzuweisen, dass wahrscheinlich die überwiegende Mehrheit der Buddhisten ganz normal miteinander umgeht und versucht, anstehende Probleme konstruktiv miteinander zu lösen.
Wo immer wir einzelnen Menschen zu viel Macht zugestehen und uns selber in seinem Glanz etwas sonnen möchten, scheint es irgendwann Missbrauch zu geben.
Man muss glauben, dass er erwacht war, und dass er den Weg dahin beschreibt. Und die Sache mit der Wiedergeburt.
Muss man? Im Grunde nicht. Es ändert sich nämlich ansonsten nichts, wenn man es nicht glaubt. Fast alles sonst beschäftigt sich mit dem Leben, nicht mit seinem Erwachen, nicht mit der Wiedergeburt. Man ist dann halt nur kein Buddhist mehr, wenn man das nicht glaubt
Machst du das Buddhist-sein an einem Palikanonglauben fest? Der Zen Buddhismus ist ja ziemlich anders als der theravadische Buddhismus. Wer ist denn dann für dich der "richtige" Buddhist?
Buddha war für mich ein sehr kluger Mensch mit ausgesprochen großem Durchblick. Ich möchte von seinen Ideen all das übernehmen, was ich selber in meinem Leben als hilfreich erfahren habe und bin offen für den Rest. Auch was nach dem Tod kommt, kann ich offen lassen. Dazu kommt, dass ich in diesem Leben schon mehrfach ein "Wiederwerden" erlebt habe, was mir große Kraft geschenkt hat.
Und natürlich fühle ich mich durch und durch als Buddhist. Warum denn nicht? Weil ich den Palikanon nicht wörtlich nehme, sondern mit meinen Erfahrungen abgleiche? Der Dharma bzw. die kanonischen Schriften sind für mich wie ein weiser Nordstern, an dem ich mich ausrichten kann. Dafür brauche ich persönlich keinen Glauben an nicht erfahrbare Dinge, für andere hingegen hat ein Glauben ein hohen Stellenwert und auch das kann ich akzeptieren.
All diejenigen, für die die buddistische Ethik die wichtigste Ausrichtung in ihrem Leben ist, sind für mich natürlich Buddhisten! Das Schöne am Buddhismus ist ja, dass er sehr unterschiedliche Weggabelungen enthält, die alle ihre Berechtigungen haben. Wir sollten nur noch etwas daran arbeiten, uns gegenseitig anzuerkennen, beziehungsweise wertzuschätzen, egal welchen buddhistischen Weg wir gehen.
ZitatNur so als Denkanstoß:
Wenn du diese "Schuldzuweisung" (unabhängig davon, ob sie objektiv stimmt)
noch fallenlassen könntest, wärst du wirklich frei...
(weil Schuldzuweisungen immer in die Unfreiheit führen, sie binden...)
Jaja, die Besserwisser hier ...
Woher weißt du denn, dass das für Qualia eine Schuldzuweisung ist?
Man kann sehr wohl in einigen Fällen die Ursache für das eigene kindliche Leid schwerpunktmäßig in den Eltern sehen. Das war vor allem in den Nachkriegsjahren so, in denen einige Kinder durch die Kälte der Eltern fast zugrunde gegangen sind oder schwerste psychische oder körperliche Schäden davon getragen haben. Da war dann manchmal die einzige Überlebensmöglichkeit, den Kontakt zu den Eltern abzubrechen.
Trotzdem kenne ich auch Erwachsene, die nach Gruppengesprächen oder Therapien sehr wohl sehen können, was die Ursache in den Eltern waren, dass sie so wurden, wie sie geworden sind. Und die dadurch durchaus auch mit Mitgefühl auf die Eltern schauen können, aber aus Schutzgründen trotzdem noch Abstand halten müssen. Es gibt auch Traumata, die man nicht "wegtherapieren" kann. Das gilt für beide Seiten und beide Seiten sollten das Recht haben zu entscheiden, wann ein konstruktiver Kontakt wieder möglich ist.
Da dann den moralischen Finger zu erheben, erfasst die Situation überhaupt nicht, zumal wir hier im Forum nur einen ganz minimalen Ausschnitt der Schreiberlinge erkennen können.
Auch den Satz, "Man hätte sich die Eltern selber ausgesucht" oder "Alles sei Karma", finde ich sehr brutal. Irgendwie ist das für mich ein Hinterhertreten bei Leuten, die es eh schon besonders schwer haben.
Ich kannte mal eine Frau, die als Kleinkind von ihren kranken Eltern lebendig begraben worden ist. Und in allerletzter Sekunde, es war schon bewusstlos, von den Nachbarn mit Hilfe der Polizei gerettet worden ist. Sobald sie sich an irgendetwas erinnerte, was mit dem Eltern oder dem Elternhaus zu tun hatte, brach sie zusammen. Das wurde erst besser, als sie den Kontakt komplett abgebrochen hat, in ein anderes Land gezogen ist und dort dann endlich in der Lage war, Therapie zu machen.
Und die soll sich ihrer Eltern selber ausgesucht haben??? Oder Karma als Schuldkeule???