Ich finde jede religiöse Gruppe auf Dauer problematisch.
Da ist was dran.
Wenn buddhistische Zirkel, Gruppen oder Gemeinschaften ins Religiöse, abdriften, weil sie die einzig richtige mindestens aber beste Vision vertreten und ganz fest daran glauben wollen (Unfehlbarkeit des Lamas, Wiedergeburt etc.) wird es kritisch. Die Auswirkungen sind hinlänglich bekannt. Manchmal hat man kaum eine andere Möglichkeit, als sich einer Gruppe, auch wenn sie fragwürde Dinge (nicht nur) vertritt. So habe ich es mal gehalten. Es gab eben nur ein Shambhala Zentrum. Und, was tun, wenn man auch vor und nach Retreats mit anderen praktizieren möchte…
Dann kommt es auf die innere Haltung an, mit der man „dabei“ is. Thich Nhat Hanh sagte einmal: „Der Sangha, den du hast, ist der beste.“ Stimmt irgendwie, aber das heißt nicht, dass man nichts tun kann und jeden Quatsch gutheißen muss. manchmal muss man sich aber auch trennen, wenn man nichts verändern kann.
Es gibt inzwischen aber auch Gruppen, die traditionsübergreifend und traditionsverbindend arbeiten, wo niemand in eine Richtung genötigt wird, wo kein Geld abgezockt wird, sondern der Versuch gestartet wird, einfach den Dhamma zu leben. In beispielsweise Marburg (metta.de), Paderborn (buddhismus-paderborn.de), Karlsruhe (https://www.vipassana-karlsruhe.info/) und anderen Orten haben sich solche Gruppen gebildet. Viele Vipassanagruppen sind sehr offen und niedrigschwellig, ohne zu den Dharma verwässern. Letzteren Vorwurf hört man oft von „sortenreinen“ Sanghas.