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  1. Buddhaland Forum
  2. Helmut

Beiträge von Helmut

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • Helmut
    • 6. Oktober 2025 um 13:59
    Anna Panna-Sati:
    Helmut:

    Deshalb ist es wichtig, unseren Körper aufrechtzuhalten, ihn gut zu pflegen, in bei Kräften zu halten, sodass wir möglichst lange in der Lage sind, den Dharma praktizieren können.

    Jetzt hast du einen "wunden Punkt" getroffen...

    Als Mensch mit christlichen Wurzeln und entsprechenden Prägungen irritiert(e) mich an der Buddha-Lehre, dass sie nur unter bestimmten Voraussetzungen - wie (relativer) psychischer und physischer Gesundheit - zu praktizieren sei...

    Der Buddha "verspricht" einen "Weg aus dem Leiden" und jener Pfad soll nun gerade von besonders stark Leidenden nicht gegangen werden können?!

    Körperliche Beeinträchtigungen sind nicht zwangsläufig ein Hindernis für die Dharmapraxis. Auch mit körperlichen Beeinträchtigungen kann man Dharma praktizieren. So lange man nicht blind ist, kann man die Lehrreden des Buddha lesen und studieren, selbst wenn man an den Rollstuhl gefesselt ist. Auch im Rollstuhl kann man den Dharma meditieren. Auch Krankheiten sind nicht zwangsläufig ein Hinderungsgrund für die Dharmapraxis. Darauf hat ja Igor07 hingewiesen.

    Die Dharmapraxis ist ja nicht voraussetzungslos. Man muss schauen, was man entsprechend den eigenen Fähigkeiten tun kann und was nicht. Das gilt auch bei relativer psychischer und physischer Gesundheit. Wenn man das praktiziert was man entsprechend seines Entwicklungsstandes und den eigenen Lebensbedingungen praktizieren kann, dann wird dies positive Auswirkungen haben.

    Weil die Dharmapraxis eine mentale Schulung ist, sind geistige Beeinträchtigungen natürlich gravierender als die körperlichen Beeinträchtigungen. Wenn man blind ist, kann man die Lehrreden nicht lesen, aber man kann immer noch die Unterweisungen einer Lehrerin / eines Lehrers hören und ein Verständnis des Dharma erlangen. Bei Demenz wird es allerdings sehr schwierig. Dazwischen liegt eine breites Spektrum mehr oder weniger starker Beeinträchtigungen für die Dharmapraxis ohne sie vollständig unmöglich zu machen.

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • Helmut
    • 29. September 2025 um 17:37
    Anna Panna-Sati:

    In jedem Moment, der achtsam/bewusst gelebt wird, vereinigen sich gewissermaßen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - also ist er im Grunde zeitlos..?

    Das ist ja nicht der Fall. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft existieren nicht gleichzeitig. Wenn die Gegenwart existiert, gibt es die Vergangenheit nicht mehr, aber es gibt auch noch nicht die Zukunft. Ist die Zukunft eingetreten, gibt es weder die die Vergangenheit noch die Gegenwart.

    Es gibt nichts, dass losgelöst von der Zeit existiert, weil alles in Abhängigkeit besteht. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gibt es nur in Abhängigkeit von der veränderlichen Zeit; Veränderung ist immer mit Zeit verbunden. Abhängigkeit, Veränderung ist nur im Zusammenhang mit der Zeit gegeben.

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • Helmut
    • 29. September 2025 um 16:24

    Was den Körper angeht, gibt es in den Schriften Aussagen, die auf den ersten und vielleicht auch noch auf den zweiten oder dritten Blick als widersprüchlich erscheinen. Genau betrachtet sind sie es aber nicht, sondern es werden zwei Perspektiven auf den Körper dargestellt, die mit einander auf bestimmte Weise zusammenhängen.

    Einerseits wird der Körper negativ dargestellt, aber nicht weil er negativ ist, sondern weil wir aus Unwissenheit auf unseren Körper und den Körper anderer Qualitäten projizieren, die sie tatsächlich nicht besitzen. Deshalb entwickeln wir Begierde und Anhaftung. Damit wir diese überwinden, werden die Nachteile des Körpers dargestellt; nur aus diesem Grund.

    Andererseits ist der menschliche Körper, den wir jetzt haben, die Grundlage dafür, dass wir den achtfachen Pfad üben können. Aus dieser Perspektive ist er seht kostbar. Auf der Grundlage unseres menschlichen Körpers können wir all unsere Verblendungen, Anhaftungen, Begierden, unser Festhalten am Daseinsbegehren usw. überwinden.

    Deshalb ist es wichtig, unseren Körper aufrechtzuhalten, ihn gut zu pflegen, in bei Kräften zu halten, sodass wir möglichst lange in der Lage sind, den Dharma praktizieren können.

  • Leichenbetrachtung im Satipaṭṭhāna-Sutta

    • Helmut
    • 26. September 2025 um 17:48
    chilli68:

    Auch wenn jemand aufrichtig bereit ist zu sterben, ich hätte auch die medizinische Hilfe gerufen.

    Man weiß es nicht. Es könnte ersticken oder eine andere Form leidvollen Dahingehens sein

    Wir alle werden sterben, meist wohl recht unfreiwillig. Wenn aber jemand den Tod aufgrund seiner Geistessschulung annimmt und deshalb auch sterben kann, dann ist die medizinische Hilfe meines Erachtens problematisch. Sie kann den Tod nicht verhindern, allenfalls herauszögern. Aber dient das diesem Sterbenden? Ich finde schon, dass man nicht störend in den Sterbeprozess eingreifen soll.

    Das Sterben ist immer mit leidvollen Erfahrungen verbunden. Man sollte nicht von außen her diese verstärken.

    Wie jemand verstirbt, hängt letztlich vom Geisteszustand des Sterbenden im Todesprozess ab. Darauf kann man positiven Einfluss nehmen und nur so sollte man auf den Sterbeprozess eines Sterbenden Einfluss nehmen.

  • Leichenbetrachtung im Satipaṭṭhāna-Sutta

    • Helmut
    • 25. September 2025 um 17:43

    Was spricht denn deiner Meinung nach dafür, dass diese Meditation heutzutage nicht mehr zeitgemäß ist?

  • Meditation: Tun oder loslassen?

    • Helmut
    • 21. September 2025 um 15:31
    Hendrik:

    Wenn ihr auf dem Kissen sitzt: Habt ihr das Gefühl, ihr tut etwas – oder eher, dass ihr loslasst?

    Meditation ist eine geistige Handlung, eine geistige Tat. Sowohl die analytische Meditation als auch die konzentrative Meditation sind geistige Taten, auch wenn sie sich unterscheiden.

    Bei der analytischen Meditation untersucht man ein Meditationsobjekt. Zum einen führt dies zur Vertiefung der gültigen Erkenntnis, zum anderen zum Überwinden falscher Ansichten. Diese beiden Aspekte müssen nicht immer in einer analytischen Meditation zusammen auftreten; aber im Idealfall ist es so, insbesondere wenn man die Stufe eines Ariyas verwirklicht hat.

    Auch bei der konzentrativen Meditation ist der Geist auf ein Objekt ausgerichtet, und zwar einspitzig. Man analysiert nicht, sondern richtet den Geist auf ein spezifisches Objekt; gleichzeitig sind die Geistesfaktoren wachsame Selbstprüfung und Vergegenwärtigung immer wieder aktiv, um das Abschweifen des Geistes von seinem Objekt zu bemerken und um ihn dann wieder auf sein Objekt zurückzuführen.

    Meditation ist also stets mit geistiger Aktivität verbunden und im Zusammenhang mit analytischer Meditation überwindet man falsche Ansichten, lässt falsche Ansichten los, gibt sie auf.

  • Rechtes Bemühen

    • Helmut
    • 16. September 2025 um 16:02
    Hendrik:

    Die klassischen Texte sprechen vom "rechten Bemühen". Wie unterscheidet ihr das von Leistungsdruck?

    Rechtes Bemühen oder rechte Anstrengung wird nur dann zum Leistungsdruck, wenn man sich selbst überfordert oder an falsche Lehrer geraten ist.

    In MN 117 gibt der Buddha eine strukturierte Darstellung des achtfachen Pfades und sagt in Bezug auf Ansicht, Absicht, Rede, Handeln und Lebensweise, dass jede von ihnen stets mit rechter Ansicht, rechter Anstrengung und rechter Achtsamkeit verbunden ist und man so die falsche Ansicht, die falsche Absicht, die falsche Rede, das falsche Handeln und die falsche Lebensweise überwindet.

    Die Praxis des achtfachen Pfades ist ein langer Prozess. Deshalb wäre es nicht richtig, sich stets zu überfordern und sich unnötigen Stress zu bereiten. Tut man dies wird man die Praxis nicht zu Ende bringen.

    Der Leistungsdruck oder der Stress ergeben sich nicht aus der Aufgabe, sich auf dem Pfad zu bemühen, sondern aus der eigen falschen Vorstellung, wie man die Dharmapraxis durchzuführen hat.

  • Sinn und Zweck unseres Daseins

    • Helmut
    • 15. September 2025 um 15:22

    Meine Widerrede richtet sich gegen das Festhalten an der Vorstellung eines Egos, das es nicht gibt. Sie ist notwendig, weil das Festhalten an der Vorstellung von einem Ego etwas Gegebenes ist, nämlich ein aufzugebendes Hindernis, genauso wie das Greifen nach einem Selbst.

    Hält niemand mehr an der Vorstellung eines Ego fest, dann ist keine Widerrede mehr notwendig.

  • Sinn und Zweck unseres Daseins

    • Helmut
    • 15. September 2025 um 14:37
    Monika:

    Um befreit zu werden/sein bzw. Erleuchtung zu erlangen, muss man zunächst einmal ein gesundes Ego entwickelt haben.

    Ramesh Balsekar Februar 1994

    Da es kein Ego gibt, kann es auch kein gesundes oder ungesundes Ego geben. Was es gibt, ist die Vorstellung von einem Ich und die ist weit verbreitet. Für das vorgestellte Ego gibt es aber keine Benennungsgrundlage in der Realität. Man kann kein Phänomen aufzeigen auf das die Bezeichnung Ego zutreffen würde. Das ist wie beim Hasenhorn oder dem viereckigen Kreis.

    Das Festhalten an einem Ego ist somit nichts anderes als das Greifen nach dem Selbst, nur mit anderen Worten ausgedrückt. Somit ist die Auffassung von einem Ego ein grundlegendes Hindernis für die Befreiung aus Samsara.

  • Sinn und Zweck unseres Daseins

    • Helmut
    • 14. September 2025 um 12:13
    mooncake:

    Mir kommt es vor, als wäre der Buddhismus die einzige Religion, die die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht beantwortet, noch nicht einmal stellt. Ist das nicht verwunderlich?

    Dieser Eindruck kann natürlich entstehen, da die Fragestellung "Sinn und Zweck unseres Daseins" im Dharma in einen anderen Kontext gestellt ist.

    Im Dharma geht es darum, wie kann man das Potenzial seiner menschlichen Existenz am besten nutzen und zur Reife bringen. Das steht dann im Zusammenhang mit den vier edlen Wahrheiten. Die Antwort ist: Durch das Verwirklichen der wahren Beendigungen der Leiden und ihrer Ursprünge.

    Die menschliche Existenz ist die beste Grundlage für das Verwirklichen der wahren Beendigungen und die wahren Pfade sind die Mittel, um dies zu verwirklichen.

  • Sinn und Zweck unseres Daseins

    • Helmut
    • 13. September 2025 um 16:45

    Der Sinn des Daseins ist ja eine große Debatte zwischen vielen westlichen Philosophen. Ich würde das Thema aber niedriger hängen und sagen: wie kann man die Möglichkeiten dieses menschlichen Lebens, das man jetzt hat, gut nutzen.

    Meine Lehrerinnen und Lehrer haben es meistens so formuliert: Wir haben jetzt ein menschliches Leben, das es uns ermöglicht, die vier edlen Wahrheiten zu erkennen. Auf dieser Grundlage können wir den achtfachen Pfad praktizieren.

    In Abhängigkeit von unseren Fähigkeiten können wir uns dann in den Übungen so schulen, dass

    • wir eine hohe Wiedergeburt in der nächsten Existenz erlangen können,
    • wir die Befreiung aus Samsara verwirklichen können,
    • wir durch durch den Bodhisattva-Pfad die Buddhaschaft erlangen können.

    Diese Schulungen sind zwar auf ein zukünftiges Ziel ausgerichtet, aber wenn wir sie jetzt in diesem Leben praktizieren, haben sie auch einen sehr positiven Einfluss auf unser jetziges Leben.

  • Ist der Mahayana-Buddhismus überhaupt buddhistisch?

    • Helmut
    • 25. August 2025 um 17:47
    pano:
    DetoxPop:

    Ich verstehe nicht, wie man die Aussagen des Mahayana so konsequent ignorieren kann. Das ist auch einfach nicht haltbar. Es steht 1 zu 1 da drinne, der Hinayana ist absolut nicht valid und nur der Bodhisattva-Weg erreicht Nirvana, damit ist auch Mahayana das einzige eine Vehicle, wie es auch im Platform Sutra von Huineng aufgegriffen wird. Es gibt da nur ein Vehicle. Und das ist das endgültige des Mahyana oder eben Zen. Aber das wird mir Müde, es steht ja da, man muss es nur ernst nehmen, was eigentlich das mindeste sein muss. Aber es ist nur für jene das mindeste, die auch wirklich nach Buddhismus suchen oder nach Zen. Na gut.

    Das Lotus Sutra ist eigentlich recht klar. Es gebe ein Fahrzeug des Buddhas und er habe es als 3 Fahrzeuge gelehrt als geschicktes mittel. Habe jetzt die Textstellen nicht zur Hand ...

    Eine Textstelle hierzu gibt es im 3.Kapitel des Lotossutra namens "Ein Gleichnis", in der Buddha Sakyamuni sagt, dass "er zunächst die drei Fahrzeuge lehrt, um die Lebewesen zu leiten, und sie danach nur mit dem Großen Fahrzeug errettet. Warum ist das so? Der Tathagata besitzt die Kraft der unermesslichen Weisheit, die Furchtlosigkeit und den Schatz der Buddhalehre. Er vermag allen Lebewesen die Lehre des Großen Fahrzeugs zu geben, aber nicht alle vermögen sie anzunehmen.

    Oh Sariputra! Aus diesem Grund sollst Du wissen, dass der Buddha durch die Kraft der hilfreichen Mittel das eine Buddhafahrzeug in drei Fahrzeuge aufgeteilt lehrt."

    (Aus: Das Lotossutra, übersetzt von Max Deeg, Darmstadt 2007, S.83)

  • Ist der Mahayana-Buddhismus überhaupt buddhistisch?

    • Helmut
    • 22. August 2025 um 15:11

    Die Schnittmenge von Theravada und Mahayana ist sogar sehr groß. Das wird besonders im Zusammenhang mit der Praxis deutlich. Die Bodhisattvas, die das Mahayana praktizieren, schulen sich auch in all den Übungen, die die Theravadins durchführen.

    Auch auf der philosophischen Ebene sind die Übereinstimmungen groß. Theravada wie Mahayana akzeptieren das abhängige Entstehen, dass alle Phänomene von Ursachen und Umständen abhängig sind, dass sie von ihren Teilen abhängig sind. Sie stimmen bei den vier edlen Wahrheiten überein und auch in der Erkenntnistheorie gibt es mehr Übereinstimmung als Differenz. Die Grundlagen der buddhistischen Erkenntnistheorie sind in indischen Hinayana-Schulen entwickelt worden und das Mahayana hat diese übernommen.

    Natürlich gibt es einen bedeutsamen Unterschied: Sravakas und Pratyekabuddhas wollen die Befreiung aus Samsara überwinden und streben danach. ein Arhat zu werden. Der Bodhisattva hat eine andere Zielsetzung: er will ein Buddha werden, weil die Fähigkeiten erlangen will mittels derer er anderen Lebewesen in Samsara den Weg aufzeigen kann mit dem sie sich von allen Leiden und deren Ursachen befreien können.

  • Ist der Mahayana-Buddhismus überhaupt buddhistisch?

    • Helmut
    • 21. August 2025 um 15:00
    DetoxPop:

    ..., sondern das Prinzip von Leerheit. So versucht schon der Dhammapadda zu erklären, dass es ursprünglich nichts gutes gibt und wer gutes Predigt, tut dies aus Selbsttäuschung.

    Auch dies ist weiter nichts als eine bloße Behauptung.

    In welchen Versen des Dhammapada wird denn erklärt: "... dass es ursprünglich nichts Gute gibt und wer Gutes predigt, tut dies aus Selbsttäuschung."?

    Da es mehrere deutsche Übersetzungen des Dhammapada gibt, bitte aus einer von diesen zitieren mit Angabe von Kapitel und Vers sowie aus welcher Übersetzung du die entsprechenden Verse entnommen hast.

    Darüber hinaus würde mich interessieren, in welchen Versen des Dhammapada deiner Meinung nach Bezug genommen wird auf die Leerheit (skr. sunyata). Auch hier bitte aus deutschen Übersetzungen zitieren bzw. auf das entsprechende Kapitel, in dem die Verse in welcher deutschen Übersetzung stehen, hinweisen.

  • Ist der Mahayana-Buddhismus überhaupt buddhistisch?

    • Helmut
    • 19. August 2025 um 18:37
    DetoxPop:

    Wenn der Buddha sagt, man solle sich auf die Mahayana Texte fokussieren und die anderen sind irreführend ...

    Wenn DetoxPop dies behauptet, dann behauptet er damit, dass der Buddha gelehrt habe, alle seine Lehrreden, die nicht zum Mahayana gehören, seien irreführend; er also damit zugeben würde, falsche Lehrreden gegeben zu haben.

    Auffallend ist, dass DetoxPop auch diese pauschale Behauptung durch nichts belegt. Genauso wie seine Behauptung, Pali-Suttas und Sanskrit-Sutras würden sich bezüglich bestimmter Themen widersprechen.

  • Ist der Mahayana-Buddhismus überhaupt buddhistisch?

    • Helmut
    • 19. August 2025 um 15:07

    Da sowohl das Lotos Sutra als auch das Lankavatara Sutra in deutscher Übersetzung vorliegt, wäre es angemessen, sich auf diese Übersetzungen zu stützen. Die Verkehrssprache hier auf dem Forum ist nicht Englisch wie an der Uni, sonders Deutsch.

  • Ist der Mahayana-Buddhismus überhaupt buddhistisch?

    • Helmut
    • 19. August 2025 um 14:04

    Solche Diskussionen erwecken bei mir immer wieder den Eindruck, dass noch nicht genügend verstanden wurde, dass Theravada und Mahayana eine gemeinsame inhaltliche Grundlage haben: nämlich die Lehrreden des Buddha Sakyamuni, die im Pali- als auch im Sanskritkanon überliefert sind.

    Theravada und Mahayana schließen sich also nicht gegenseitig aus, aber sie unterscheiden sich in einigen Punkten. Ein wichtiger Punkt ist, dass sich die beiden Traditionen, die auch selbst nicht homogen sind, von der Motivation und der Zielsetzung her unterscheiden. Aber die Bodhisattvas schulen sich auch in Übungen der Sravakas und Pratyekabuddhas.

    Das lässt sich gut am Lamrim, auf den void hingewiesen hat aufzeigen. Ich habe da eine etwas andere Strukturierung der Übungen:

    1. Das kostbare Menschenleben nutzen
    2. Tod und Vergänglichkeit meditieren
    3. Die Leiden der niederen Bereiche erkennen
    4. Zufluchtnahme
    5. Das Gesetz von Handlung und Wirkung erkennen
    6. Die allgemeinen Leiden Samsaras meditieren
    7. Die besonderen Leiden des menschlichen Bereiches meditieren
    8. Die vier edlen Wahrheiten erkennen und meditieren
    9. Bodhicitta entwickeln
    10. Die sechs Vollkommenheiten praktizieren
    11. Die Vereinigung von Samatha und Vipasyana verwirklichen

    Von (1) bis (11) bauen die Schulungen in dieser Reihenfolge aufeinander auf.

    Die ersten acht Schulungen sind die Schulungen die auch von Theravadins durchgeführt werden. Die letzten drei Schulungen sind Schulungen der Bodhisattvas. Um aber die letzten drei Schulungen üben zu können, muss der Bodhisattva auch die acht vorherigen Stufen üben.

    Natürlich hat es teils heftige Debatten zwischen Hinayana- und Mahayana-Traditionen gegeben. Dabei ging aber nicht so sehr um die Praxis, sondern vielmehr darum wie die Phänomene existieren. Alle Dharma-Traditionen haben anerkannt, dass die Phänomene nicht so existieren wie sie uns erscheinen. Die Antworten darauf wie die Phänomene existieren fielen allerdings recht unterschiedlich aus. Ein Bild von diesen Debatten kann man sich machen mittels Nagarjunas Mulamadhyamakakarika, Candrakirtis Madhyamakavatara oder Santidevas Bodhisattvacaryavatara. Auch wenn es dabei manchmal recht heftig zuging, hat man sich aber nicht gegenseitig abgesprochen, Dharmapraktizierender zu sein.

  • Ist der Mahayana-Buddhismus überhaupt buddhistisch?

    • Helmut
    • 18. August 2025 um 17:11
    Igor07:

    Das ist wirklich eine sehr seltsame Diskussion.


    Das Mitgefühl für alle leidenden Wesen war im Theravāda sehr stark verankert.

    Ja, die Diskussion ist aus verschiedenen Gründen seltsam. Auf jeden Fall ist es so, dass die Sravakas und Pratyekabuddhas genauso Mitgefühl besitzen wie die Bodhisattvas.

    Es gibt allerdings einen Unterschied: Die Bodhisattvas entwickeln die besondere Geisteshaltung, selbst die Verantwortung dafür zu übernehmen, den leidenden Wesen den Weg aus Samsara aufzuzeigen, sodass sie Nirvana erlangen können.

    Diese Geisteshaltung entwickeln die Sravakas nur in Ausnahmefällen. Aber ihr Mitgefühl ist immer noch sehr viel größer als das unserige.

    Zur Begriffsklärung: Mitgefühl ist im Kontext des Dharma der Wunsch, dass alle Lebewesen frei sein mögen vom Leid und dessen Ursachen. Und 'alle' schließt uns selbst mit ein.

  • Verehrung (im Buddhismus)

    • Helmut
    • 14. August 2025 um 16:35
    ewald:

    Um zu verstehen, was Verehrung im Buddhismus bedeutet, ist zunächst notwendig, sich darüber zu verständigen, was Verehrung im Deutschen bedeutet.

    Das ist überhaupt nicht notwendig, denn die Bedeutung der Verehrung im Kontext des Dharma ergibt sich überhaupt nicht aus dem Verständnis der Verehrung im Deutschen.

    Da die Bedeutung der Worte nicht ihn ihnen selbst liegt, sondern sich ihre Bedeutung nur aus dem Kontext in dem sie verwendet werden und in Abhängigkeit der damit verbundenen Benennungsgrundlage ergeben, muss man sich klar machen, was Verehrung der drei Zufluchtsjuwelen Buddha, Dharma und Sangha im Kontext des Dharma bedeuten. Andere Kontexte helfen dabei nicht weiter.

  • Beispiele fragwürdiger / falscher Übersetzungen

    • Helmut
    • 12. August 2025 um 15:57
    Igor07:
    Leonie:

    Ich verstehe.

    Das Sammeln von Zitaten entspricht dem Sammeln von Holz. Jetzt musst du nur noch den ganzen gesammelten Zitate Haufen verbrennen.

    Leonie . Bitte, lass es einfach.

    [lz]

    Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.

    [/lz]

    Hier

    Und was soll das Zitat von Wittgenstein hier?

  • Beispiele fragwürdiger / falscher Übersetzungen

    • Helmut
    • 12. August 2025 um 15:45
    Igor07:
    Igor07:

    Das sagt auch Theravada:

    Wie Theravada-Zitate in den Zen-Thread gelangt sind, ist mir ein Rätsel, aber das spielt für mich keine Rolle. :shrug:

    Die sind in diesen Thread gelangt, weil du sie in Beitrag #40 selbst eingestellt hast!

  • Beispiele fragwürdiger / falscher Übersetzungen

    • Helmut
    • 12. August 2025 um 15:29

    Wenn wir selbst die Bedeutung des Dharma in unserem eigenen Geist vollständig verwirklicht haben und dadurch das andere Ufer reicht haben, dann brauchen wir für uns keine Zitate mehr.

    Wir brauchen sie vielleicht noch, um anderen den Dharma zu erklären, zu vermitteln, so dass sie entsprechend zu ihrem eigenen Wohl praktizieren können.

  • Wie zuverlässig ist die sogenannte „Drei-Leben-Theorie“ im Theravāda-Buddhismus?

    • Helmut
    • 12. August 2025 um 14:50
    Igor07:

    Denn ich praktiziere nur das, was ich rein logisch und ohne jede Mystik nachvollziehen kann. Die Wiedergeburt ebenso wie das Leben nach dem Tod sind für mich fehl am Platz.

    Dann ist also Buddhas Lehrrede MN 19 für dich Mystik und fehl am Platz?

  • Verehrung (im Buddhismus)

    • Helmut
    • 11. August 2025 um 15:46

    In diesem Thread geht es, wie man dem Titel entnehmen kann, um Verehrung im Buddhismus; auch wenn "im Buddhismus" in Klammern gesetzt ist; und nicht um Verehrung allgemein / pauschal.

    Es geht also nicht darum, warum und ob ich eine Regierung, einen Kanzler, einen Präsidenten, einen König, einen Vorgesetzten verehre.

    Im Kontext des Dharma sind die Verehrungsobjekte die drei Zufluchtsjuwelen Buddha, Dharma und Sangha.

    Den Buddha verehren wir ja nicht, damit er uns nichts tut und uns in Ruhe lässt, sondern aufgrund seiner Qualitäten, die wir selber durch die Praxis auch anstreben; weil er unser Lehrer ist, der uns den Pfad zur Befreiung aufzeigt. Wir verehren ihn nicht, um uns klein zumachen, sondern um es ihm gleichzutun. Den Dharma verehren wir aufgrund seiner Qualitäten und weil er der eigentliche Schutz vor den Leiden ist, wenn wir ihn in unserem Geist verwirklicht haben.

  • Buddhismus und Psychologie

    • Helmut
    • 10. August 2025 um 16:05

    Nun, der Buddhismus (Buddha-Dharma) hat verschiedene Aspekte:

    Es gibt im BUddhismus verschiedene Aspekte: Philosophie, Religion, Psychologie, Meditation, Lebenspraxis usw.

    Meines Erachtens hat die buddhistische Psychologie einen anderen Ansatz als die westliche Psychologie. Die buddhistische Psychologie steht im Kontext der grundlegenden Fragestellung: wie können wir die Leidenschaften samt ihren Ursachen vollständig überwinden.

    Deshalb beschäftigt sie sich ausführlich mit dem Geist und den Geistesfaktoren. Grundlage ist dabei die Systematisierung der Geistesfaktoren durch den indischem Meister Asanga, der 51 Geistesfaktoren erklärt; sie definiert, ihre Wirkungsweise und ihre Funktion erklärt. Der andere Aspekt der buddhistischen Psychologie besteht in der Erklärung der Gegenmittel, die gegen die Leidenschaften angewandt werden.

    Nicht alle Geistesfaktoren sind Leidenschaften. Leidenschaften sind die sechs Wurzelleidenschaften und die zwanzig Nebenleidenschaften.

    Zu den Wurzelleidenschaften gehört zum Beispiel die Begierde. Durch die Leidenschaft projizieren wir Qualitäten, eine Attraktivität auf ein Objekt, dass diese nicht besitzt. Das Gegenmittel ist die Meditation über die unattraktiven Aspekte dieses Objektes. Dabei erkennen wir, dass es unser eigener Geist ist, der diese nicht vorhandene Attraktivität des Objektes hervorbringt.

    Eine andere Wurzelleidenschaft ist die Wut. Das Gegenmittel ist die Geduld. Die Geduld besteht darin, dass unser Geist aufgrund von Leiden oder Schaden nicht in Unruhe versetzt wird.

    Das Thema der buddhistische Psychologie ist im wesentliche Schulung unseres eigenen Geistes. Durch diese Schulung überwinden wir die Ursachen der Leidenschaften in unserem eigenen Geist.

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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