nyalaana. Der Begriff "Ekelmeditation" ist mir neu, scheint mir deswegen durchaus interessant. In der Trennungsphase hat mein Mädchen sehr viele Texte, Bilder und Videos über Tod, Verwesung und aus der Gerichtsmedizin geteilt. Und genau das ist ja meine Befürchtung: sie versteift sich zu sehr in eine Richtung: konzentriert sich im Übermaß auf das Leiden, bishin auf den Tod und die Verwesung des Körpers, sieht aber nicht schönen Seiten des Lebens, um ein glückliches und zufriedenes Leben zu haben, wie dein Lama auffordert.
Das Ehe-Arrangement ist mir durchaus bekannt und war vor 100-200 Jahren wohl noch ziemlicher Standard auf der ganzen Welt. Meine Freundin ist in der Hinsicht nach meiner Einschätzung schon deutlich progressiver und ihre Mutter hat unsere Beziehung durchaus begrüßt.
@Monikadie4. "Aber selbst, wenn Du auf dem richtigen Weg bist, wie willst Du Deine Freundin davon überzeugen?"
- In den ich mit ihr darüber rede, wenn sie es zulassen sollte. Ist dem nicht der Fall, ist die einzige Chance, die ich noch sehe, unankündigt zu ihr hinzureisen und sie vorsichtig um ein Gespräch zu bitten. Natürlich nicht verurteilend, belehrend etc., weiß ich alles, dass das äußerstes Feingefühl und Respekt benötigt. Ich habe ihr noch nie Vorwürfe gemacht.
"Und wenn man sich dann noch zu Zweit darüber austauschen und inspirieren kann, ist das ein großes Glück, selbst wenn es vergänglich ist und Leiden mit sich bringt."
- Genauso sehe ich das auch. Sie ist für mich eine Inspiration und gibt mir die Energie und de Liebe, die ich brauche. Und das gleiche möchte ich auch für sie sein.
Mit ihr fällt es mir auch leichter alle anderen weltlichen Dinge loszulassen, an die ich man sich nicht anhaften muss und gleichzeitig mich auf Dinge zu konzentrieren, welche dem achtfachen Pfad gerecht werden.
Deutlich habe ich ihr aber auch mitgeteilt, dass ich keine Versprechungen mache, die ich nicht einhalten kann. So habe ich ihr (bis auf eines, siehe unten) auch nichts versprochen und ihr klar gemacht, dass auch unsere Beziehungen eines Tages enden *könnte*. Alles ist eben vergänglich und mit diesem Fakt bin ich schon in die Beziehung gegangen, noch bevor mir diese buddhistische Weisheit überhaupt bekannt war. So wird man eben am Ende nicht zu sehr enttäuscht, wenn man die Erwartungen nicht zu hoch setzt.
Genau darum haben wir anfangs unsere Liebe wegen des bevorstehenden Abschiedes auch nicht gestanden. Um Leid zu verhindern. Darum haben wir uns nach dem Abend des Verliebens auch nicht mehr gesehen. Nach einem Online-Geständnis bot ich ihr an, sie doch wieder zu treffen, habe ihr sie aber davor gewarnt, dass der bevorstehende Abschied und eine Fernbeziehung sehr wehtun würd und damit wieder Leiden erzeugen würde. Wir haben uns dann aber doch beide für das Treffen entschieden, weil für uns das Glück überwiegt und das Leiden nur das kleinere Übel ist. Das hat sich bei ihr anscheinend geändert.
Sie hat mir versprochen, dass sie *immer* auf mich warten würde, mir immer eine Tür offen halten wird. Dieses Versprechen hat ist jetzt jedoch in Gefahr. Mir war sehr wohl bewusst, dass sie ein *Immer* nicht wirklich versprechen kann, aber der Umstand, dass sie mir das mitteilte, ließ mich glauben, dass ihre Liebe doch so immens groß ist, dass *immer* zumindest einen sehr langen Zeitraum bedeuten dürfte.
Das einzige, was ich ihr versprach, war, dass ich sie (in diesem Leben zumindest) nie vergessen werde und auch bei einer Trennung in meinem tiefsten Herzen sie immer einen Platz hätte und ich sie somit in gewisser immer lieben werde. Denn ihre Güte und ihre Sanftheit im Herzen, die sie ausstrahlt, ist einfach wunderschön und damit unvergesslich.
Und hier kann ich gleich anknüpfen an meine Antwort für:
void Wenn ich Buddhas Lehre richtig verstanden habe, sollte ein Buddhist auch weder der Vergangenheit hinterhängen, noch sich zu viele Gedanken über die Zukunft machen. Man sollte im "Hier und Jetzt" leben. Und genau das ist, was ich erst einmal verfolge. Mit ihr schöne gemeinsame Tage erleben, in denen ich sie auch besser kennenlerne. Ich liebe sie sehr tief und innig, ich bin aber auch nicht völlig geblendet und naiv. Zusammenziehen, Ehe und Kinder stehen bei einer solch frischen Beziehung junger Menschen noch nicht gleich auf der Tagesordnung. Selbstverständlich mache ich mir darüber auch Gedanken, aber das ist zweitrangig. Auf das Hier und Jetzt liegt der Fokus.
"Buddhismus taucht dann eher als Bewältnigungsstrategie auf, um mit dem damit verbundenen Leid umzugehen." - Ja, so ist das gerade bei uns beiden. Ich wünsche nur, dass sie sich für eine alternative Strategie umentscheidet. Diejenige der Geduld und des beruhigten Geistes.
@jiangwang. Danke für deine schönen Worte. So sehe ich das auch.
Turmalin 1 Ganz so einfach ist das nicht immer. Da gehe auch ich den Mittleren Weg des Weltlichen und besuche sie erst ein weiteres Mal, bevor ich auf einen anderen Kontinent ziehe. Erst einmal muss ich sie zurück gewinnen, bevor ich umziehe. Alles andere wäre töricht.