1. Übersicht
  2. Forum
  3. Lexikon
  • Anmelden
  • Registrieren
  • Suche
Alles
  • Alles
  • Seiten
  • Forum
  • Lexikon
  • Termine
  • Erweiterte Suche
  1. Buddhaland Forum
  2. Herman Toothrot

Beiträge von Herman Toothrot

  • wie fange ich an richtig zu meditieren??

    • Herman Toothrot
    • 21. Oktober 2012 um 16:21

    Danke für eure Antworten. Ich habe sie alle mehrmals gelesen und berücksichtige sie.

    Ich würde gerne eure Meinung zu Folgendem wissen:

    Ich habe (auch von euch) gelesen, dass man bei der Meditation Gedanken oder Gefühle nicht unterdrückt, sondern ihnen lediglich nicht folgt. Mit der Zeit beruhigt sich der Geist.
    Weiterhin habe ich gelesen, dass der Geist durch geeignetes Atmen besonders schnell und tief zur Ruhe kommt. Dafür soll man mit dem Bauch atmen, langsam ausatmen und immer wieder unter den Atemhorizont gelangen. Außerdem soll man auf Spannung in den Atemmuskeln achten.

    Wie ist eure Meinung dazu?
    Ich frage, weil das geschilderte Atmen impliziert, dass man in das Atmen eingreift. Das jedoch weicht von der Empfehlung der reinen Beobachtung ab.

  • wie fange ich an richtig zu meditieren??

    • Herman Toothrot
    • 5. Oktober 2012 um 19:03
    Grund:

    Das kann - wenn falsch praktiziert - zu Verdummung und/oder Konzentrationsschwäche und sogar Topor führen


    Beunruhigender, aber vielleicht hilfreicher Hinweis. Woran erkenne ich, ob die Meditation falsch praktiziert wird?

    Zur Zeit meditiere ich täglich fünf Minuten, indem ich mich sitzend auf den Atem konzentriere.

    Eine weitere Frage: Soll ich die Atemzüge zählen?

  • Sind Assoziationen, Tagträume, Zerstreutheit schlimm?

    • Herman Toothrot
    • 30. September 2012 um 23:48

    sonnenschein: Hilfreiche Fragen. Außerdem werde ich demnächst Deinen Ratschlag beim Spazierengehen ausprobieren.

    mukti: Ja, es ist natürlich meine Aufgabe, herauszufinden, was zu mir passt.
    Aber mit eurer Hilfe geht es vielleicht schneller. Deswegen werde ich mich demnächst im passenden Unterforum vorstellen.
    Leider werde ich umgekehrt wenig hilfreich sein — es sein denn, jemand hat Fragen zur Mathematik oder Physik.
    Danke für den Link.

    Grund:

    warum kommst du überhaupt auf diese Fragen?


    Wahrscheinlich missverstehe ich vieles, was ich als Neuling lese.

  • Sind Assoziationen, Tagträume, Zerstreutheit schlimm?

    • Herman Toothrot
    • 28. September 2012 um 10:56

    Danke für eure vielen Antworten (und beim Moderator für das Freischalten während seiner Freizeit).

    Mir geht es nicht nur um Tagträume, sondern allgemein darum, dass ich meine Aufmerksamkeit nicht gerne auf äußerliche Tätigkeiten
    lenke — sofern die Tätigkeiten wenig Konzentration erfordern und ich durch Fehler wenig Schaden anrichten kann.

    Ein gutes Beispiel wurde oben aufgeführt: „Wenn man spült, spült man.”

    Ji'un Ken:

    Was für Bücher liest du eigentlich?


    Gelesen habe ich „Buddhismus für Ungläubige” von Batchelor und „Meditation für Dummies” von Bodian.
    Ich beginne gerade „Der Weg der Achtsamkeit” von Schneider.
    Außerdem habe ich das Buch „Innenwelten” des Psychologen Heiko Ernst gelesen, in dem es vor allem um Tagträume geht.

    Welche Bücher über Meditation oder Buddhismus sind zu empfehlen?

    Losang Lamo:

    Mit ein und dem selben Wort sind leider oft völlig verschiedene Dinge gemeint.
    Ist also die Frage, was der Autor unter Tagträumen versteht und in welchem Zusammenhang er sie gesehen hat.


    Tagträume erlebe ich am ehesten, wenn ich warte, Musik höre oder spazieren gehe. Der Inhalt sind meist fiktive Gespräche; dadurch verarbeite
    ich Probleme oder Erlebnisse. Manchmal sind die Tagträume fantasievoller und wurzeln in archaischen Bedürfnissen wie den Wunsch
    nach Selbstwert, Geborgenheit oder Abenteuer. Wieder andere Male geht es um die Freude am humorvollen Herumspinnen,
    was sich leicht mit anderen teilen lässt.

    Sukha:

    Wenn Du natürlich achtsam träumst, was geht .... auch o.k. :)


    Hm, stimmt. Gerade die archaischen Tagträume bewusst wahrzunehmen, ist interessant, weil sie schlecht zu meinem Selbstbild passen.
    Dadurch wird deutlich, wie künstlich meine Konstruktion von mir selbst ist.

    Der Text über Achtsamkeit war interessant.


    Durch die Nachfrage von Ji'un Ken habe ich das Buch „Innenwelten” zur Hand genommen und mich entschlossen, eine Auswahl besonders
    interessanter Passagen zu zitieren, weil ich glaube, dass es gerade für Meditierende interessant sein könnte. Wenn es uninteressant sein sollte,
    entschuldigt bitte und ignoriert einfach die Auszüge:

    Heiko Ernst:


    Tagträume kreisen, das zeigen große Stichproben-Studien im Alltag, oft mehr um ‚Arbeit’ als um ‚Vergnügen’. In den meisten unserer
    Alltagsfantasien thematisieren wir noch unerledigte Aufgaben […]

    Der Hirnforscher „Singer stellte fest, dass sich unter Straftätern und Drogenabhängigen überwiegend starke ‚Reizsucher’ finden,
    die überwiegend ‚nach außen leben’ und permanent Stimulation brauchen und suchen. Sie sind tendenziell unruhiger, angespannter,
    impulsiver, unkontrollierter und reizabhängiger als Menschen, die ihr Gefühlsleben und ihre Realitätsverarbeitung zumindest
    teilweise mithilfe ihrer Fantasie regulieren und kontrollieren können.
    Auch Probleme wie Esssucht oder süchtiger Fernsehkonsum gehen nach Singers Untersuchungen maßgeblich auf einen Mangel an
    fantasievollem Innenleben zurück.

    Der Begründer der Logotherapie, Viktor Frankl, beschreibt in seinem Buch ‚Die Suche nach Sinn’, wie er als KZ-Häftling in Auschwitz
    regelmäßig Zuflucht in einem bestimmten Tagtraum fand: In den kalten Nächten fantasierte er, wie er in einem hellen, warmen Raum einen
    Vortrag hält.

    Wir driften sehr viel öfter nach innen, als wir glauben oder schätzen. An durchschnittlichen, eher ereignisarmen und routinegeprägten
    Tagen verbringen wir bis zu 40 oder gar 50 Prozent der Wachzeit im Reich der Fantasie. […] Es gehen uns täglich um die 2000
    tagtraumartige Episoden durch den Kopf. […] Selbst dann noch, wenn wir sehr konzentriert und intensiv an einer wichtigen, uns
    fordernden Aufgabe arbeiten, driftet unser Geist in mindestens zehn Prozent dieser Zeit ab

    Wenn die Aufgabe mühsam ist und wir zudem noch verunsichert werden, tagträumen wir […] besonders häufig.

    Tagträume sind Heldensagen, in Ich-Form erzählt, Nachtträume sind eher kafkaeske, befremdende Novellen.

    Der amerikanische Psychoanalytiker Christopher Bollas bringt es auf diese Formel: Wir träumen unseren Tag. Das heißt, wir bewegen uns
    in einer Welt, der wir gewissermaßen unsere Wunschstrukturen unterlegt haben. Für ihn ist das Leben eine von Fantasien geprägte Form
    der Selbsterfahrung. Wir laden […] Objekte oder Beziehungen […] ständig mit seelischer Bedeutung auf und wandern […] ‚in unserer
    eigenen Sinngebung umher’”

    Die Unterschiede zwischen ‚wenig Tagträumenden’ und ‚aktiv und viel Träumenden’ liegen vermutlich darin begründet, dass Letztere
    einfach aufmerksamer gegenüber […] inneren Prozessen sind

    Je weiter die Entwicklung voranschreitet, desto häufiger lösen Aspekte der Nichtrealisiebarkeit und Unvollständigkeit Sehnsüchte aus.
    Ihre Funktion besteht dann in der Regulation von irreversiblen Verlusten und unrealisierbaren Lebenswegen. Es ist zu vermuten,
    dass Sehnsüchte sich oft auf ehemalige Ziele oder Zielsysteme richten, die unerreichbar sind, aber auf Fantasieebene weiter existieren.

    Alles anzeigen

    Ergebnisse interessanter Studien:
    • Fantasien vom Erfolg allein führen seltener zum Erfolg als Fantasien von den Schwierigkeiten auf dem Weg zum Erfolg.
    • Fantasieren von entfernten Orten löscht frische Gedächtnisinhalte. Je weiter entfernt der fantasierte Ort,
    desto mehr wird gelöscht.
    • „Das Fantasieren über Alternativen an den Gabelungen des Lebensweges […] hat einen erstaunlich positiven Effekt:
    Die kontrafaktischen Szenarien versöhnen uns mit der tatsächlich getroffenen Wahl — und damit mit dem eigenen Leben.”

    Zum Schluß Treffendes zum Thema vom Philosophen :

    Rüdiger Safranski:

    Es ist ein besonders zählebiges Gerücht, dass die Evolution gut für unseren Realitätssinn gesorgt habe, dass wir gerne auf der
    Höhe der Situation sind, dass ein Instinkt uns in der Realität festhält. Tatsächlich sind wir nicht festgelegte Tiere, Wesen,
    die immer woanders sind, Wesen mit Absenzen, Träumen, Fantasien. Der Mensch ist nicht ganz dicht, er entweicht ins Imaginäre.
    Der sogenannte realistische Sinn wird beherrscht vom Willen, sich in andere Sphären einzuspinnen. Über Jahrhunderte hatte
    man das Diesseits um ein Jenseits erweitert; mit dem Verschwinden des alten Glaubens und des alten Jenseits sind wir Meister
    darin, ein Jenseits im Diesseits zu erfinden.

  • Sind Assoziationen, Tagträume, Zerstreutheit schlimm?

    • Herman Toothrot
    • 27. September 2012 um 10:42

    Hallo,

    ich bin Neuling und würde mich über Rat freuen.

    Ich meditiere jeden Morgen 5 Minuten lang, indem ich mich auf den Atem konzentriere.
    Gedanken nehme ich zur Kenntnis, ohne ihnen aber zu folgen — ohne übermäßige Strenge.

    In Meditations-Ratgebern hat mich jedoch einiges irritiert:

    • Tagträume und assoziative Gedanken — der berühmte Affe im Kopf — werden abgewertet. Wieso?
    Tagträume und Assoziationen können inspirierend und wohltuend sein.
    Ich habe folgende Beobachtung gemacht: Wenn es keine dringende Aufgabe gibt, steigen aus dem Unbewussten Gedanken auf, die meist hilfreich sind, z.B. Erinnerungen an Situationen, aus denen ich noch etwas lernen kann, oder Ideen, die mir im Alltag kamen und die ich fast vergessen habe, Tagträume, die mir etwas über mein Selbstverständnis und meine Wünsche verraten.
    Warum sollte ich diesen Gedanken nicht folgen?

    • Die Außenwahrnehmung im Alltag wird sehr betont. Was ist daran schlimm, wenn ich einen Sonnenuntergang nicht achtsam wahrnehme, sondern einem Gedanken nachhänge, der mir gerade wichtiger ist?
    Überhaupt mag ich es, als Mathematiker beim Spazierengehen abstrakten Gedanken nachzugehen. Warum nicht?

Ausgabe №. 133: „Rausch"

  1. Impressum
  2. Datenschutzerklärung
  3. Nutzungsbedingungen
Community-Software: WoltLab Suite™ 6.1.14
Buddhaland Forum in der WSC-Connect App bei Google Play
Buddhaland Forum in der WSC-Connect App im App Store
Download