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2 verschiedene Fragen

  • Verschlungen
  • 22. November 2009 um 00:39
  • Zum letzten Beitrag
  • Verschlungen
    Gast
    • 22. November 2009 um 00:39
    • #1

    Hallo,

    ich bin in der 10. Klasse auf dem Gymnasium und im Religionsunterricht lernen wir gerade einiges über Buddhismus.
    Mir haben sich noch zwei Fragen aufgetan, die mein Religionslehrer nicht beantworten konnte.
    Und zwar:

    Eine Glaubensrichtung meint ja die Mönche können ihr Karma an die Laien weitergeben. Aber wieviel können sie weitergeben? Also wievielen Menschen können sie so ins Nirvana verhelfen?

    Wenn man sich als mensch schlecht verhält wird man ja als Tier wiedergeboren. Aber wie kann man sich als Tier dann gut oder schlecht verhalten? Ist das Gehirn dann nicht viel zu klein um zu begreifen was gut und schlecht ist?


    Ich hoffe ihr könnt mir antworten.

    Vielen Dank!

    Gruß Verschlungen

  • Akuma
    Punkte
    900
    Beiträge
    176
    Mitglied seit
    10. September 2008
    • 22. November 2009 um 18:22
    • #2

    Hoi,

    Verschlungen:

    Eine Glaubensrichtung meint ja die Mönche können ihr Karma an die Laien weitergeben. Aber wieviel können sie weitergeben? Also wievielen Menschen können sie so ins Nirvana verhelfen?

    Hm Karma ist im Buddhismus garnicht übertragbar. Es gibt zwar im tibetischen Buddhismus zB diese Transfer-der-Verdienste Geschichte, aber da findet kein wirklicher Transfer statt, dass ist eine innere Symbolik, die vor allem die Freigiebigkeit im eigenen Geist verankern soll und davor bewahren, sich an seinen Verdiensten festzuklammern. Einen anderen Menschen ins Nirvana bringen kann man nicht, wäre dem so, so hätte der Buddha unseres Glaubens nach uns schon alle ins Nirvana bugsiert, will ich mal meinen ^^.

    Zitat


    Wenn man sich als mensch schlecht verhält wird man ja als Tier wiedergeboren. Aber wie kann man sich als Tier dann gut oder schlecht verhalten? Ist das Gehirn dann nicht viel zu klein um zu begreifen was gut und schlecht ist?

    Im Buddhismus geht es nicht um Moral, Du kannst im Buddhismus sowohl in der Hölle, als auch im Himmel wiedergeboren werden und beide Wiedergeburten werden als schlecht bezeichnet, genau wie auch die Wiedergeburt im Tierreich. Der Grund liegt darin, dass alle entstandenen Dinge zusammengesetzt, veränderlich und daher letzlich vergänglich sind, unabhängig davon, ob sie gut oder schlecht sind. Der Ursprung der Dinge wiederum ist nicht zwangsweise zurückführbar auf Gut oder Schlecht im Sinne von moralischen Ideen, sondern auf Reaktionsschema im Geist.
    Es ist aber richtig, dass die niederen Bereiche gerade deswegen schlecht sind, weil man nur schwer wieder da raus kommt. Andererseits bleitb nichts ewig gleich und früher oder später sind die Konstellationen geistiger Energien, die Manifstation hervorrufen so verändert, dass eine neue Form geboren wird, möglicherweise ein anderes Tier, oder ein Deva oder ein Mensch.

  • Ji'un Ken
    Gast
    • 22. November 2009 um 18:32
    • #3

    Moin Verschlungen,

    Karma:

    http://www.palikanon.com/wtb/karma.html

    http://de.wikipedia.org/wiki/Karma#Buddhismus

    http://www.buddhakids.de/page12/page22/page22.html

    Zitat

    Eine Glaubensrichtung meint ja die Mönche können ihr Karma an die Laien weitergeben. Aber wieviel können sie weitergeben? Also wievielen Menschen können sie so ins Nirvana verhelfen?


    Ich halte das für falsch. Karma kann nicht weitergegeben werden.

    Zitat

    Wenn man sich als mensch schlecht verhält wird man ja als Tier wiedergeboren. Aber wie kann man sich als Tier dann gut oder schlecht verhalten? Ist das Gehirn dann nicht viel zu klein um zu begreifen was gut und schlecht ist?

    http://www.buddhismus-schule.de/inhalte/radleben.html

    Hier kann man jetzt stundenlang diskutieren, in wie weit das Handeln von Tieren Karma hervorruft oder nicht, in wie weit sie von Gier, Hass und Verblendung ggefesselt sind oder nicht.
    Da es für mein Leben bedeutungslos ist, spekuliere ich nicht darüber.
    Die sechs Welten, in denen wir wiedergeboren werden können, können auch symbolisch verstanden werden und Wiedergeburt kann deshalb auch so verstanden werden, das sie jede Sekunde stattfindet.

    Alles Liebe,
    Ji'un Ken

  • thecap
    Punkte
    2.615
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    519
    Mitglied seit
    31. Oktober 2008
    • 22. November 2009 um 18:40
    • #4

    Hallo V. Wie die Vorredner sagten, Karma ist individuell. Meinst du stattdessen 'Verdienst weitergeben'?

    Was die 'tierische Geburt' angeht. Das 'Karma' ist zeitlich begrenzt und wird aufgebraucht, weil nichts von Dauer ist.

    :)

  • Verschlungen
    Gast
    • 22. November 2009 um 18:45
    • #5

    Vielen Dank für die Antworten.

    Nein, mein Religionslehrer hat mir erzählt, dass das Karma weitergegeben kann. Da ist er dann wohl falsch informiert. Aber so ganz verstehen kann ich immernoch nicht wie von einem Tier verlangt werden kann gut oder böse zu handeln? Kann man einem Tier vorwerfen nicht nach Buddhas Lehre zu leben?

  • mirco
    Gast
    • 23. November 2009 um 01:39
    • #6

    Hallo,

    zu 1:
    Zwei Lehrreden aus dem Palikanon zu Thema Kamma/Karma:
    Majjhima Nikāya 135 - Die kürzere Darlegung zu den Handlungen - Cūḷakammavibhaṅga Sutta
    Majjhima Nikāya 136 - Die längere Darlegung zu den Handlungen - Mahākammavibhaṅga Sutta

    zu 2:
    Warum Tieren Vorwürfe machen ?
    Es reicht, wenn man nett zu ihnen ist, sich freundschaftlich verhält.


    LG

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous (24. November 2009 um 20:22)

  • Dorje Sema
    Gast
    • 23. November 2009 um 14:21
    • #7

    Grüßt Euch ganz recht herzlich,

    vielleicht könnte man hier statt weitergeben den Begriff der Übertragung mit einführen???

    Mit ganz herzlichen und lieben Grüßen
    Dorje Sema

  • Ryonin
    Gast
    • 23. November 2009 um 18:54
    • #8

    Du meinst, daß ein Ich einem anderen Ich sein Karma überträgt?

    ‘Bloß Leiden gibt es, doch kein Leidender ist da,
    Bloß Taten gibt es, doch kein Täter findet sich.
    Erlösung gibt es, doch nicht den erlösten Mann.
    Den Pfad gibt es, doch keinen Wand'rer sieht man da.

    Aber letztlich geht es ja nicht drum, Karma anzusammeln, sondern Karma zu beenden.

    _()_
    Ryonin

    Namu Amida Butsu

  • Lirum Larum
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    Ich protestiere gegen den mangelnden Respekt vor den unterschiedlichen Traditionen.
    • 24. November 2009 um 11:02
    • #9

    Hallo Verschlungen,
    ich bin ein bisschen spät mit der Erklärung und hoffe, du wirst das noch lesen.

    Ich glaube, da hat der Religionslehrer die Wortwahl vereinfacht, was bei den Experten hier eine Wortverhädderung auslöst.

    In meiner Praxis (tibetisch) mache ich jedesmal nach der Meditation so eine "Übertragung":

    Wenn ich meditiere, dann bedeutet das, dass ich "gutes Karma" (= "Verdienste") schaffe. Ich sammle dies an, und kann im nächsten Leben auf eine bessere Inkarnation hoffen, wo ich noch besser die Möglichkeit habe, die Lehre Buddhas zu verfolgen und zu praktizieren. Noch weniger Hindernisse.

    Aber jetzt kommt das Paradoxon: es heißt, dass alles Negative dieser Welt vom Egoismus geschaffen wird. Alles Gute entsteht aus dem Althruismus (= sich selbst nicht so wichtig nehmen). In diesem Sinne ist es dann also ungünstig, für sich selbst allein "gutes Karma" anzusammeln. Außerdem: was nützt mir mein alleiniges gutes Karma, wenn es allen anderen um mich herum mies geht und die Welt in Schutt und Asche liegt? Aus dem Wissen heraus, dass ich nicht allein bin und dass alle anderen im Grunde wichtiger sind als ich selbst, liegt mir das Wohl aller Wesen, oder zumindest erstmal "der Anderen" am Herzen.

    Deshalb gebe ich nach meiner Meditation mit einer Widmung symbolisch meine guten Verdienste an alle Wesen weiter und will das Gute nicht für mich allein behalten. Ich sage: "Mögen die Wohltaten dieser Meditation zu einem Tropfen werden im Ozean der Aktivität aller Buddhas." So habe ich dann mein Scherflein zur Besserung dieser Welt auch auf diese Weise beigetragen.

    Ich schätze, in einer speziellen Meditationsform, die ich nicht kenne, kann man sowas auch für eine Einzelperson, anstatt für alle Wesen, tun.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Lirum Larum
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    • 24. November 2009 um 11:17
    • #10

    Und außerdem: ich kann die Textstelle nicht finden, aber da war doch im hinteren Ende von Thich Nath Hanh's Buch "Wie Siddharta zum Buddha wurde" diese Geschichte mit Ananta oder sojemandem, der sehr betrübt über die Krankheit von jemandem war und der Buddha gab ihm den Tipp, er solle aus diesem Mitgefühl heraus, alles, was er selbst an gutem Karma (Verdiensten) hatte, an diesen Kranken geben - und der wurde gesund.
    Wie war das noch, Ihr Profis? Sowas stand da doch - oder ging es um das schlechte Karma der Mutter? Hach, schade, dass ich so ein mieses Gedächtnis hab.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Dorje Sema
    Gast
    • 24. November 2009 um 12:53
    • #11
    Ryonin:

    Du meinst, daß ein Ich einem anderen Ich sein Karma überträgt?

    ‘Bloß Leiden gibt es, doch kein Leidender ist da,
    Bloß Taten gibt es, doch kein Täter findet sich.
    Erlösung gibt es, doch nicht den erlösten Mann.
    Den Pfad gibt es, doch keinen Wand'rer sieht man da.

    Aber letztlich geht es ja nicht drum, Karma anzusammeln, sondern Karma zu beenden.

    _()_
    Ryonin

    Namu Amida Butsu

    Werter Ryonin,
    Du musst wahrscheinlich ein hervorragendes Karma haben wenn dieses Zitat vom Siegreichen von Dir vollständig realisiert wurde, man überlege einmal das der Buddha dies über seinen Tot hinaus auf das adäquate Karma des Ryonin allein durch Schriften übertragen hat? Und das womöglich ganz ohne Lehrer
    ,phantastisch :idea:

    [Im gegenwärtigen Sprachgebrauch hieße das Datenübertragung/transfer über Zeit & Raum]!

    Mit ganz lieben und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema

  • crazy-dragon
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    • 24. November 2009 um 19:53
    • #12
    Verschlungen:


    1. Nein, mein Religionslehrer hat mir erzählt, dass das Karma weitergegeben kann. Da ist er dann wohl falsch informiert.

    2. Aber so ganz verstehen kann ich immernoch nicht wie von einem Tier verlangt werden kann gut oder böse zu handeln? Kann man einem Tier vorwerfen nicht nach Buddhas Lehre zu leben?

    Zu 1. Jetzt hast Du schon wieder was gelernt- nämlich, daß auch Lehrer irren können- und daß man immer alles kritisch hinterfragen sollte, sagte auch Buddha.

    Zu 2. Wie bereits gesagt wurde, ist es schwer, da rauszukommen- und zwei User erklärten Dir ja, daß das Karma irgendwann aufgebraucht ist. Vorwerfen kann man dem Tier sicher nichts, es folgt seinen Instinkten- aber man kann entsprechend nett zu ihm sein und es nicht ausnützen, quälen oder gar töten und essen.

    Lieber Gruß,
    crazy dragon

    Tag für Tag ein guter Tag

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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