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  1. Buddhaland Forum
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Wieso das Streben nach Nirvana?

  • Placebo
  • 17. März 2017 um 18:04
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  • Placebo
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    • 18. März 2017 um 15:25
    • #26

    Hi!

    Danke schon einmal fuer die vielen Antworten.
    Es scheint so, dass ich eine falsche Vorstellung von dem hatte, was Nirvana bedeutet.
    Falls es wirklich ein bewusstloser (also Hirntod) Zustand waere, dann haette ich eben nicht verstehen koennen, dass dies das "Endziel" sein soll.
    Auch wuerde ich Menschen nicht abnhemen, dass dies fuer sie der Fall ist, wenn sie es behaupten wuerden.

    Grund: in 99%+ aller Faelle ist eben unser menschlicher Selbsterhaltungstrieb sehr stark.
    Salopp ausgedrueckt: Wir wollen leben und eben nicht "erloeschen".

    Daher:
    Bei mir klingen immer die Alarmglocken, wenn jemand beiläufig Suizid erwähnt.

    Verstaendlich, aber muss es nicht - da es mir eben genau um eine gegenteilige Richtung ging.
    Wieder salopp ausgedrueckt: Ich liebe mein leben, trotz seiner Hoehen und Tiefen (welche uebrigens biochemisch normal sind - das heisst: Mit einer gesunden Biochemie wird man sich nie IMMER up oder down fuehlen koennen, sondern es wird schwanekn - auch das macht evolutionstheoretisch Sinn) und ziehe es einem "bewusstlosem Ende" unendlich mal vor.

    Ok, und dann nochmal an Alle:
    Zu erst einmal vielen Dank fuer alle die Antworten.
    Insbesondere die Antworten von "Frueden-und-Freude" und Varadinno" scheinen sehr interessant.
    Ich werde sie mir fuer mich alle nochmals in aller Ruhe durchlesen.

    Dann also zum Abschluss:
    Meine Annahme, dass das Nirvana ein geistloser/bewusstloser endgueltiger Zustand ist (da bewusstlos, waere dies wohl genauso wie endgueltiger Tod), was also 100% inkorrekt?
    Falls dem so waere, dann wuerde mich da ehrlich gesagt erleichtern.

    Aber wieso wird dies dann auf oeffentlichen, populaeren Quellen nicht eindeutig klargestellt?
    Zb. auf Wikipedia.

    Alleine dadurch, dass nicht klar gemacht wird, dass Nirvana eben nicht das "Ende von Bewusstsein, von der eigenen Existenz ist), wie indirekt dem laienhaftem Leser suggeriert, dass es genau dies ist.
    Ich bin ja eben nicht der einzige, der diese wohl inkorrekte Annahme ueber das Nirvana hatte.

    Auch frage ich mich, wieso es von vielen Autoren nicht klargestellt wird - zb. Brad Warner sagt denk ich rel. klar, dass es eher nicht an eine Weiter-Existenz nach dem irdischem Tod glaubt.

    Ich habe mich mit paar Freunden unterhalten, die alle so wie ich zwar schon die Vorteile von einer taeglichen praktizierenden Meditation erfahren, aber viele Philosophien und Glaubensrichtungen dahinter kommen uns eher wissenschaftlich-angehauchten Laien eher sehr esoterisch vor.

    Zb. auch wieder zurueck zum Thema des Nirvanas:
    So wie viele Leute hier das Nirvana definieren wuerden (es gibt eine Existenz mit bewusster Geisteshaltung - nur eben ohne Leid, Gier, etc.) - da frage ich mich, wieso es nicht "ueberall" so definiert wird?
    Auch frage ich mich, wie es in den Anfaengen von Buddhismus definiert wurde?
    Falls zb. nicht offiziell belegt ist, dass bereits alte Quellen es so definiert haben, so wie ihr,
    dann wuerde mir mein innerer wissenschaftlich-angehauchter Kritiker (ich studiere Physik und wir versuchen immer erstmal Theorien zu falsifizieren und uns eher zu fragen, unter welchen Umstaenden Theorie X nicht korrekt sein koennte/wuerde) sofort fluestern:
    Ist es bei Ihnen nicht nur Wunschdenken, welches aus ihrem eigenem menschlichem Selbsterhaltungstrieb entstanden ist?

    Mal konkret nachgefragt:
    Wie stellt man sich gegenwaertig die Existenz von zum Beispiel Siddharta Gautama vor?
    Ist er einfach "weg"? Lebt oder existiert er noch in irgendeiner Form, bewusst?

    Ich hoffe meine Ausfuehrungen und Fragen veraergern hier Niemanden, auch wertschaetze ich sehr die zahlreichen Antworten in diesem Thread.
    Mich interessiert einfach das Thema und bis dato fuehle ich eher noch, dass ich es fuer mich selber eher noch kritisch beleuchten "mag"/"muss".

    Lg,
    Placebo

    Einmal editiert, zuletzt von Placebo (18. März 2017 um 15:47)

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    • 18. März 2017 um 15:46
    • #27
    Placebo:


    Bei mir klingen immer die Alarmglocken, wenn jemand beiläufig Suizid erwähnt.[/i]

    Verstaendlich, aber muss es nicht - da es mir eben genau um eine gegenteilige Richtung ging.
    Wieder salopp ausgedrueckt: Ich liebe mein leben, trotz seiner Hoehen und Tiefen (welche uebrigens biochemisch normal sind - das heisst: Mit einer gesunden Biochemie wird man sich nie IMMER up oder down fuehlen koennen, sondern es wird schwanekn - auch das macht evolutionstheoretisch Sinn) und ziehe es einem "bewusstlosem Ende" unendlich mal vor.


    Ok, mir gefällt diese 'langweilig nüchterne' Einstellung 8)

    In einem offenen Internet Forum ist man leider nur nie sicher, wer gerade mitliest,

    Mögen die Höhen überwiegen! :like:

  • Placebo
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    • 18. März 2017 um 15:50
    • #28
    fotost:
    Placebo:


    Bei mir klingen immer die Alarmglocken, wenn jemand beiläufig Suizid erwähnt.[/i]

    Verstaendlich, aber muss es nicht - da es mir eben genau um eine gegenteilige Richtung ging.
    Wieder salopp ausgedrueckt: Ich liebe mein leben, trotz seiner Hoehen und Tiefen (welche uebrigens biochemisch normal sind - das heisst: Mit einer gesunden Biochemie wird man sich nie IMMER up oder down fuehlen koennen, sondern es wird schwanekn - auch das macht evolutionstheoretisch Sinn) und ziehe es einem "bewusstlosem Ende" unendlich mal vor.


    Ok, mir gefällt diese 'langweilig nüchterne' Einstellung 8)

    In einem offenen Internet Forum ist man leider nur nie sicher, wer gerade mitliest,

    Mögen die Höhen überwiegen
    ! :like:

    Soweit auf jeden Fall - bin insgesamt durchaus zehr zufrieden mit dem, wie mein Leben bis dato so gelaufen ist und schaetze das Glueck, weleches ich bisher schon erleben durfte :)

  • Placebo
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    • 18. März 2017 um 15:52
    • #29
    Placebo:
    fotost:


    Ok, mir gefällt diese 'langweilig nüchterne' Einstellung 8)

    In einem offenen Internet Forum ist man leider nur nie sicher, wer gerade mitliest,

    Mögen die Höhen überwiegen
    ! :like:

    Soweit auf jeden Fall - bin insgesamt durchaus zehr zufrieden mit dem, wie mein Leben bis dato so gelaufen ist und schaetze das Glueck, weleches ich bisher schon erleben durfte :)

    Aber in der Tat: Da es sich hier ja um ein oeffentliches Forum handelt, haette ich meinen Punkt wohl klarer machen muessen.

  • Morpho
    Gast
    • 18. März 2017 um 17:00
    • #30

    varadinno:

    Zitat

    Wir unterscheiden also richtiges und falsches Samadhi. Falsches Samadhi entsteht, wenn der Geist in den Zustand der Ruhe eintritt und überhaupt kein Bewusstsein vorhanden ist.


    Mag sein, das hier und da so definiert wird, aber eine falsche Sammlung gibt es in Dhyana (Jhana) nicht, Jhana ist immer auch rechte Sammlung - Pfadeintritt, Bewusstheit;
    verkehrte Sammlung (so heisst es glaub ich "korrekt") hat es allenfalls in den Bereichen sg. angrenzender Sammlung. Ps. 'Verzückung' (pīti) und 'Glücksgefühl' (sukha) wird von Buddha nicht als "Gefahr" angesehen:

    Zitat

    Aber durch diese quälende Praxis der Askese habe ich keinerlei übermenschliche Geisteszustände erlangt, keinerlei Klarheit des Wissens und der Schauung, die der Edlen würdig ist. Könnte es einen anderen Pfad zur Erleuchtung geben?'"
    31. "Ich überlegte: 'Ich erinnere mich an eine Begebenheit, als mein Vater, der Sakyer beschäftigt war, während ich im kühlen Schatten eines Rosenapfelbaums saß; ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, trat ich in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilte darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Könnte das der Pfad zur Erleuchtung sein?' Dann, auf diese Erinnerung folgend, kam das Bewußtsein: 'Das ist der Pfad zur Erleuchtung.'"
    32. "Ich dachte: 'Warum habe ich Angst vor jener Glückseligkeit, die nichts mit Sinnesvergnügen und unheilsamen Geisteszuständen zu tun hat?' Ich dachte: 'Ich habe keine Angst vor jener Glückseligkeit, die nichts mit Sinnesvergnügen und unheilsamen Geisteszuständen zu tun hat.'"

    Mahāsaccaka Sutta


    Ansonsten: echt gut geschrieben Varadinno. Danke, auch für die guten Zitate. :like:
    :star: Sorry: Off Topic ! - schon vorbei

  • Varadinno
    Gast
    • 18. März 2017 um 17:34
    • #31

    @Morpho: vielen Dank für das nette Lob!
    Was das Zitat angeht: das stammt aus einem Vortrag von Ajahn Chah. In meiner Praxis liegt der Schwerpunkt auf Sati-sampajañña und sati pañña - ich "fahre" sehr gut damit. Es ist eine Praxis die überall funktioniert. Mit einem ganz "normalen", achtsamen Geist. Wenn während des Sitzens Vertiefungen kommen, dann kommen sie - wenn nicht, dann eben nicht. Wie gesagt: ich arbeite mit dem, was ist. Ich bin Pragmatiker.

  • Varadinno
    Gast
    • 18. März 2017 um 17:41
    • #32

    Placebo: freut mich, dass ich das Ganze für dich etwas erhellen konnte.
    accinca: wir reden offensichtlich aneinander vorbei. Das "relativ" bezog sich nur auf deine "Zeitangabe" ("... bestehen danach nicht mehr lange"). Ansonsten gehe ich mit deiner Darstellung völlig konform.

  • Morpho
    Gast
    • 18. März 2017 um 20:24
    • #33

    @ varadinno:
    danke. das ist auch richtig so. im zen nicht anders.
    ist auch vermutlich ne naive mahayana idee, dass ich iwo finde vor versenkung zu warnen könnte evtl. nen nachhaltigen effekt ( im falle: affekt) erzeugen wie wenn vor den ausländern am ende der straße, linksdrehender milchkultur, schwimmen in stehenden Gewässern, oder so ( plöde Beispiele, ich weiss )- andersrum finde ich aber auch so`n hoch und runterdeklinieren des dhyana (benutze absichtlich diesen begriff und nicht den anderen ) als, naja,- könnte jemanden "zum hinderniss gerinnen".

  • Varadinno
    Gast
    • 19. März 2017 um 09:33
    • #34

    @Morpho: Wie gesagt: ich vertraue meinem Lehrer (und desssen Lehrer Ajahn Chah) was Meditation angeht. Die Wirkung ist direkt und erfahrbar - ohne einen extrem gesammelten Geist. Es gibt Menschen, die sich ein paar Mal setzen und Jhanas erleben. Es gibt andere, die jahrelang praktizieren ohne Jhanas. Menschen (und damit der Geist) sind verschieden. Siehe: vipaka-kamma. Natürlich kann es sein, dass Leute Dinge erst interessant finden, wenn sie gefährlich sind. Aber auch hier: Eigenverantwortung. Ich berichte hier von meinen Erfahrungen mit Meditation und ich kann nur sagen, dass Jhanas hierbei keine Relevanz (für meine Praxis) haben. Aber ich bin hier auch nicht als Meditationslehrer (geschweige denn als "Meditations-Autorität") unterwegs.
    Frieden-und-Freude: ja, Ajahn Sumedho hat als Samanera (bevor er Ajahn Chah getroffen hat) alleine in seiner Hütte praktiziert. Er benutzte einmal den Begriff "samadhi-freak". Er ist also durchaus in der Lage, aus eigener Erfahrung über die Jhanas zu sprechen. Er lehrt sie nicht. Er lehrt sati-sampajañña und sati pañña (genauso wie Ajahn Chah) und den "sound of silence". Ich vertraue diesen Lehrern. Tausende Praktizierende tun das. Den "Pixeln" hier (in den Foren) hingegen vertraue ich zum Teil eher sehr wenig (Stichwort "rechte Rede") - wohl aus gutem Grund.

  • Morpho
    Gast
    • 19. März 2017 um 10:28
    • #35

    Ich weiß nicht, was das bedeuten soll: 'extrem gesammelter Geist';
    kann es mir lediglich aus deinen vorherigen Beiträgen als Art 'zur Ruhe kommen-Stagnation ohne Wunsch nach Erhellung' ableiten; erinnere mich aber nicht, dass im Kanon dergleichen beschrieben wird,- einsgerichtet, geeinigt, ja, dies scheint mir da aber grad kein Hinderniss abzubilden;
    aus zenpraktischer Lektüre kann ich es mir vielleicht als sg. "Anhaften an Leerheit" erklären.
    Auch geht allein, dass Sumedho sich als "Samadhi Freak" bezeichnete, noch nicht hervor, dass er "Jhana erlangte" ( wenn du mich fragst; Dhyana erlangt man nicht); mag auch sein, das hat sich für ihn als unnötig erwiesen, sehr gut !; hört sich aber für mich erstmal einfach so an (kenne aber seine Schriften nicht...) als sei er extrem drum bemüht gewesen. Erw. Sumedho ist auf jeden Fall weise. Vielleicht tatsächlich ein Meister. Ich denke, es gibt Leute, die in der Praxis unterweisen und begleiten können und solche wo nicht, ich meine: sollten ruhig, sollten besser nicht. Leider ist es so, dass es zu viele Leute gibt, die besser nicht sollten, da sie es eigentlich (noch) nicht können. Vielleicht ist es aber schwer nach besten Wissen und Gewissen abzuwägen, das weiß ich nicht. Aber man kann sehr viel falsch machen. Am besten ist, so finde ich, man erlangte zuerst für sich selbst volle Gewissheit, sollten sich jedoch schon Schüler scharen, beschränkte man sich auf Grundzüge.
    Als Zennie lehne ich eh alle Konzepte ab, bzw. hör ich einfach nicht mehr hin, wenn Praxis konzeptuell unterwiesen wird; die Gefahr, und das seh ich wirklich als Gefahr an: mir nachhaltig was überzuhelfen, ist gering.

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous (19. März 2017 um 10:47)

  • Schroedinger
    Gast
    • 19. März 2017 um 10:34
    • #36
    Morpho:

    (ich kenne aber auch seine Schriften nicht...)

    Kann man schon mal hier kennen lernen.
    http://www.dhamma-dana.de/buecher/Ajahn_…_Wahrheiten.pdf

  • accinca
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    • 19. März 2017 um 10:49
    • #37
    Varadinno:

    accinca: wir reden offensichtlich aneinander vorbei. Das "relativ" bezog sich nur auf deine "Zeitangabe" ("... bestehen danach nicht mehr lange"). Ansonsten gehe ich mit deiner Darstellung völlig konform.


    Generell kann man sagen:
    Du mußt das was ich schreibe auch nicht
    unbedingt als eine Gegenrede auffassen sondern
    mehr als Bestätigung oder als Erweiterung usw.
    Ich sehe auch keinen Punkt wo du mit meiner
    Darstellung nicht konform gehst, auch nicht
    bei der Relativität von "kurz". In Bezug auf
    einen Arahat bedeutete "kurz" natürlich nur noch
    bis zum Ende seines letzten Lebens und bei einem
    sog.Stromeingetretenen maximal 7 Leben.

  • Varadinno
    Gast
    • 19. März 2017 um 19:28
    • #38

    accinca: gut. Ich wollte nur eventuellen Missverständnissen vorbeugen. Sprachliche Genauigkeit ist für mich in diesen Bereichen einfach essentiell. Dabei meine ich nicht nur "rechte Rede", sondern auch den Einsatz von Satzzeichen und anderen, sinnvollen Regeln der deutschen Sprache. Ein Komma an der falschen Stelle verändert manchmal den kompletten Sinn eines Satzes.

  • Varadinno
    Gast
    • 19. März 2017 um 19:40
    • #39

    @Morpho: "extrem gesammelter Geist" - das ist nur meine Begrifflichkeit (kein ©). Für mich: alles, was über angrenzende Sammlung hinausgeht.
    Wo habe ich den Begriff "erlangen" im Verbund mit "jhana" benutzt? Du könntest Ajahn Sumedho nach seiner Erfahrung mit Jhanas fragen. Soweit ich weiß, hat er sie erfahren. Das ist für mich allerdings unerheblich - warum dem so ist, das habe ich bereits mehrfach dargelegt.
    Was die Lehrerfrage angeht: die ist für mich schon recht lange (zu meiner absoluten Zufriedenheit und sehr heilsam) geklärt. Gutes Kamma. Wo andere Menschen landen: deren vipaka-kamma.

  • Varadinno
    Gast
    • 19. März 2017 um 19:50
    • #40

    Placebo: was deine anderen Fragen angeht - was bringt dir deren Beantwortung (die meisten davon sind m. E. sowieso unbeantwortbar...)? Reduktion des Leidens? Ich zitiere noch einmal Sokrates: "ich weiß, dass ich nicht weiß". Und vor allem auch:

    "Simsapā

    Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Kosambi im Simsapā-Walde. Da nun nahm der Erhabene wenige Simsapā-Blätter in die Hand und wandte sich an die Mönche:

    "Was meint ihr, ihr Mönche: Was ist wohl mehr: Die wenigen Simsapā-Blätter in meiner Hand oder die da oben im Simsapā-Walde?"

    "Gering, sind die wenigen Simsapā-Blätter in der Hand des Erhabenen, o Herr, viel mehr sind die vielen da aber im Simsapā-Walde. Ganz ebenso, ihr Mönche, gibt es viel mehr, was ich überblickt und nicht offenbart habe, und was ich offenbart habe, ist gering. Was ist das aber, was ich nicht offenbart habe, ihr Mönche? Was da, ihr Mönche, nicht heilsam ist, nicht urasketentümlich, was nicht zum Nichts-daran-finden, zur Entreizung, zur Auflösung, zur Beruhigung, zum Überblicken, zur Erwachung, zum Nirvāna führt. Das ist von mir nicht offenbart worden.

    Was ist das aber, was ich offenbart habe? 'Das ist das Leiden, das ist die Leidensentwicklung, das ist die Leidensauflösung, das ist das zur Leidensauflösung führende Vorgehen'. Das ist von mir offenbart worden. Und warum ist dies von mir offenbart worden? Weil es, ihr Mönche, heilsam ist, urasketentümlich, weil es zum Nichts-daran-finden, zur Entreizung, zur Auflösung, zur Beruhigung, zum Überblicken, zur Erwachung, zum Nirvāna führt. Daher habe ich es offenbart. Da habt ihr euch denn, meine Mönche, dafür anzustrengen". http://www.palikanon.de/samyutta/sam56.html#s56_31

  • Morpho
    Gast
    • 19. März 2017 um 20:08
    • #41
    Varadinno:

    @Morpho: "extrem gesammelter Geist" - das ist nur meine Begrifflichkeit (kein ©). Für mich: alles, was über angrenzende Sammlung hinausgeht.


    Entschuldige, ich will kein Korinthenkacker sein, aber Ajahn Chah sagt das nicht, bzw. ist nicht abzuleiten aus dem verlinkten Artikel, muss dann anders wo herkommen; wo ich jetzt grad erst gesehen habe, dass das ein Zitat ist ( magst Zitate quotieren; ist dann einfacher auseinander zu halten, was Zitat ist und was dein Beitrag, Kommentar und so )

    Zitat

    Wo habe ich den Begriff "erlangen" im Verbund mit "jhana" benutzt?

    Nirgends, Entschuldigung; wohl eine Verwechslung gewesen. Finde übrigens, dass du nen guten Einfluss hier hast. :vajra:

  • Placebo
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    • 19. März 2017 um 20:14
    • #42
    Varadinno:

    Placebo: was deine anderen Fragen angeht - was bringt dir deren Beantwortung

    Eine Antwort darauf haette mir geholfen zu evaluieren, wie "legit" und vernuenftig buddhistische Glaubenslehren sind, oder wie vermeintlich "unrealsitisch" (man macht sich etwas vor).
    Genauer moechte ich bis zur konkreten (nicht drum herum, wie das so gerne gemacht wird :grinsen: ) Beantwortung der Fragen nicht darauf eingehen, um was es mir geht, um vorab keinen Bias zu geben.

    Danach gerne.

  • Varadinno
    Gast
    • 19. März 2017 um 20:24
    • #43

    Placebo: mission impossible. Es geht letztendlich um Dinge jenseits der Sprache. Möglichkeiten der Evaluation deshalb eher illusorisch. Aber du kannst deine "Zweifel" als "Zweifel" in deinem eigenen Geist beobachten.
    @Morpho: Ajahn Chah sagt "was" nicht? "guter Einfluss" das freut mich. (sehen momentan vielleicht nicht alle so...)
    @Alle: Metta und gute Nacht.

  • Frieden-und-Freude
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    • 19. März 2017 um 20:26
    • #44
    Placebo:


    Zb. auch wieder zurueck zum Thema des Nirvanas:
    So wie viele Leute hier das Nirvana definieren wuerden (es gibt eine Existenz mit bewusster Geisteshaltung - nur eben ohne Leid, Gier, etc.) - da frage ich mich, wieso es nicht "ueberall" so definiert wird?
    Auch frage ich mich, wie es in den Anfaengen von Buddhismus definiert wurde?
    Falls zb. nicht offiziell belegt ist, dass bereits alte Quellen es so definiert haben, so wie ihr,
    dann wuerde mir mein innerer wissenschaftlich-angehauchter Kritiker (ich studiere Physik und wir versuchen immer erstmal Theorien zu falsifizieren und uns eher zu fragen, unter welchen Umstaenden Theorie X nicht korrekt sein koennte/wuerde) sofort fluestern:
    Ist es bei Ihnen nicht nur Wunschdenken, welches aus ihrem eigenem menschlichem Selbsterhaltungstrieb entstanden ist?

    Alles anzeigen

    Die Lehrreden des Buddha (Sutta-pitaka) sind ja auf Englisch in guten Übersetzungen und auf Deutsch in Übersetzungen unterschiedlicher Qualität im Internet frei verfügbar.
    Da Du Wissenschaftler bist und Dir das Thema wichtig zu sein scheint, besteht die Möglichkeit, selbst nachzuforschen.

    Jedenfalls gehe auch ich so vor.

    Du könntest also versuchen, anhand der Lehrreden die Hypothesen über "Nirwana" zu falsifizieren, die Dir die Leute in diesem Thread vorgestellt haben.


    "Nirwana" bedeutet in den Lehrreden neben dem Verlöschen von Gier, Aversion und Verblendung bereits in diesem Leben bei einem Arahant natürlich auch ein Ende der Wiedergeburten. Also ein völliges Erlöschen nach dem Tode.

    Der aus meiner Sicht entscheidende Punkt ist aber:
    Für die Praxis kommt es nicht darauf an, ob Du an Wiedergeburt glaubst oder daran, jemals vollständig befreit zu sein von Gier, Aversion und Verblendung. Denn man kann die Befreiung als Prozess verstehen, bei dem jeder einzelne Schritt auf dem Weg heilsam und beglückend ist.

    Für mich ist "Nirwana" eher eine "regulative Idee" im Sinne Kants. Bzw. ein Ideal, an dem man seine Praxis orientieren kann, ohne zu beanspruchen, dieses Ideal jemals vollständig zu "erreichen".
    "Nirwana" selbst als Prozess zu sehen und sich im Hinblick auf das absolute Endziel und auf das Thema "Wiedergeburt" eines Urteils zu enthalten - das ist jetzt aber nur meine eigene Auffassung und Interpretation, die vielleicht für Dich als "Skeptiker" nützlich ist.

    _()_

    Sila, Samadhi, Panna. Der Weg ist die Praxis.

  • Morpho
    Gast
    • 19. März 2017 um 21:43
    • #45

    varadinno:

    Zitat

    Ajahn Chah sagt "was" nicht? "guter Einfluss" das freut mich. (sehen momentan vielleicht nicht alle so...)"

    Ach ist auch egal. Kann ich sowieso gar nicht so schlüssig für andere erklären.
    Zu Hindernissen und Anhaftungen wird auch im Zen aufgeklärt, allerdings unmittelbar praktisch, also, falls du mittendrin steckst. Eine Unterscheidung von Samadhi hier und Samadhi-Jhana da gibt es im Zen aber nicht, soweit ich das überblicken kann; glaube aber, so unterscheidend meint es Chah auch nicht.
    Sich an irgendwas stören, am User, an der so vorgestellten Person oder in "echt", ist ja ziemlich gewöhnlich, ist Alltag. Das geht den ganzen Tag so, es sei denn Brahmavihara ist entfaltet.
    Das Problem ist 'unheilsamer Umgang', der ist ne Art Sargnagel für Metta;
    wenn du es schaffst, aus der Praxis heraus, Standby und "trotz allem" allen Wesen Glück und Leidfreiheit zu wünschen..., vielleicht sogar noch einen sehr guten Lehrer, ein sehr gutes Karma-Vipaka, klasse ! _()_

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (19. März 2017 um 22:01)

  • Sunu
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    • 19. März 2017 um 21:50
    • #46
    Placebo:

    Mal konkret nachgefragt:
    Wie stellt man sich gegenwaertig die Existenz von zum Beispiel Siddharta Gautama vor?
    Ist er einfach "weg"? Lebt oder existiert er noch in irgendeiner Form, bewusst?

    Das erklärte er hier selbst

    Majjhima Nikāya 72<br>An Vacchagotta über das Feuer - Aggivacchagotta Sutta:


    Die spekulative Ansicht, daß ein Tathāgata nach dem Tode existiere, ist ein Dickicht von Ansichten, eine Wildnis von Ansichten, eine Verzerrung von Ansichten, ein Wankelmut von Ansichten, eine Fessel von Ansichten. Sie ist von Dukkha umzingelt, von Verdruß, von Verzweiflung und Fieber, und sie führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna."
    "Die spekulative Ansicht, daß ein Tathāgata nach dem Tode nicht existiere, ist ein Dickicht von Ansichten, eine Wildnis von Ansichten, eine Verzerrung von Ansichten, ein Wankelmut von Ansichten, eine Fessel von Ansichten. Sie ist von Dukkha umzingelt, von Verdruß, von Verzweiflung und Fieber, und sie führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna."
    "Die spekulative Ansicht, daß ein Tathāgata nach dem Tode sowohl existiere, als auch nicht existiere, ist ein Dickicht von Ansichten, eine Wildnis von Ansichten, eine Verzerrung von Ansichten, ein Wankelmut von Ansichten, eine Fessel von Ansichten. Sie ist von Dukkha umzingelt, von Verdruß, von Verzweiflung und Fieber, und sie führt nicht zur Lossagung, zum Verschwinden, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna."
    "Die spekulative Ansicht, daß ein Tathāgata nach dem Tode weder existiere, noch nicht existiere, ist ein Dickicht von Ansichten, eine Wildnis von Ansichten, eine Verzerrung von Ansichten, ein Wankelmut von Ansichten, eine Fessel von Ansichten. Sie ist von Dukkha umzingelt, von Verdruß, von Verzweiflung und Fieber, und sie führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna. Weil ich diese Gefahr sehe, nehme ich keine dieser Arten von Ansichten an."
    15. "Hat dann Meister Gotama überhaupt irgendeine spekulative Ansicht?"
    "Vaccha, 'spekulative Ansicht' ist etwas, was vom Tathāgata beseitigt worden ist. Denn der Tathāgata, Vaccha, hat dies gesehen: 'So ist Form, so ihr Ursprung, so ihr Verschwinden; so ist Gefühl, so sein Ursprung, so sein Verschwinden; so ist Wahrnehmung, so ihr Ursprung, so ihr Verschwinden; so sind Gestaltungen, so ihr Ursprung, so ihr Verschwinden; so ist Bewußtsein, so sein Ursprung, so sein Verschwinden.' Daher, sage ich, mit der Vernichtung, dem Lossagen, dem Aufhören, dem Aufgeben und Loslassen aller Vorstellungen, aller Gedankengebäude, allen Ich-Machens, allen Mein-Machens und der zugrundeliegenden Neigung zum Ich-Dünkel, ist der Tathāgata durch Nicht-Anhaftung befreit."
    16. "Wenn der Geist eines Bhikkhu so befreit ist, Meister Gotama, wo erscheint er nach dem Tode wieder?"
    "Der Ausdruck 'wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, Vaccha."
    "Erscheint er dann nicht wieder, Meister Gotama?"
    "Der Ausdruck 'nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, Vaccha [2]."
    "Erscheint er dann sowohl wieder, als er auch nicht wiedererscheint, Meister Gotama?"
    "Der Ausdruck 'sowohl wiedererscheinen, als auch nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, Vaccha."
    "Erscheint er dann weder wieder, noch erscheint er nicht wieder, Meister Gotama?"
    "Der Ausdruck 'weder wiedererscheinen, noch nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, Vaccha."
    17. "Wenn Meister Gotama diese vier Fragen gestellt werden, erwidert er: 'Der Ausdruck >wiedererscheinen< ist nicht zutreffend, Vaccha; der Ausdruck >nicht wiedererscheinen< ist nicht zutreffend, Vaccha; der Ausdruck >sowohl wiedererscheinen, als auch nicht wiedererscheinen< ist nicht zutreffend, Vaccha; der Ausdruck >weder wiedererscheinen, noch nicht wiedererscheinen< ist nicht zutreffend, Vaccha.' Das bestürzt mich, Meister Gotama, das verwirrt mich, und das Ausmaß an Zuversicht, das ich durch frühere Unterhaltungen mit Meister Gotama erlangt habe, ist jetzt verschwunden."
    18. "Berechtigterweise verursacht es Bestürzung in dir, Vaccha, berechtigterweise verursacht es Verwirrung in dir. Denn dieses Dhamma, Vaccha, ist tiefgründig, schwer zu sehen und schwer zu verstehen, friedvoll und erhaben, durch bloßes Nachdenken nicht zu erlangen, von den Weisen selbst zu erfahren. Es ist schwer für dich, es zu verstehen, wenn du eine andere Ansicht hast, eine andere Lehre akzeptierst, eine andere Lehre für richtig hältst, eine andere Übung verfolgst und einem anderem Lehrer folgst. Also werde ich dir Gegenfragen über dieses stellen, Vaccha. Antworte nach Belieben."
    19. "Was meinst du, Vaccha? Angenommen, ein Feuer würde vor dir brennen. Würdest du wissen: 'Dieses Feuer brennt vor mir'?"
    "Das würde ich, Meister Gotama."
    "Wenn dich jemand fragen sollte, Vaccha: 'In Abhängigkeit wovon brennt dieses Feuer, das da vor dir brennt?' - so gefragt, was würdest du antworten?"
    "So gefragt, Meister Gotama, würde ich antworten: 'Dieses Feuer, das da vor mir brennt, brennt in Abhängigkeit von Gras und Zweigen.'"
    "Wenn jenes Feuer vor dir erlöschen sollte, würdest du wissen: 'Dieses Feuer vor mir ist erloschen'?"
    "Wenn jenes Feuer vor mir erlöschen sollte, Meister Gotama, würde ich wissen: 'Dieses Feuer vor mir ist erloschen.'"
    "Wenn dich jemand fragen sollte, Vaccha: 'Als jenes Feuer vor dir erlosch, in welche Richtung ging es da: nach Osten, Westen, Norden oder Süden?' - so gefragt, was würdest du antworten?"
    "Das ist nicht zutreffend, Meister Gotama. Das Feuer brannte in Abhängigkeit von seinem Brennstoff von Gras und Zweigen. Wenn er verbraucht ist, falls es keinen weiteren Brennstoff erhält, wenn es ohne Brennstoff ist, gilt es als erloschen."
    20. "Ebenso, Vaccha, ist jene Form, die jemand, der den Tathāgata beschreibt, zur Beschreibung heranziehen könnte, vom Tathāgata überwunden worden, an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmenstrunk gleich gemacht, beseitigt, so daß sie künftigem Entstehen nicht mehr unterworfen ist. Der Tathāgata ist von der Begrifflichkeit der Form befreit [3], Vaccha, er ist tiefgründig, unermeßlich, schwer zu ergründen wie der Ozean. Der Ausdruck 'wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, der Ausdruck 'nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, der Ausdruck 'sowohl wiedererscheinen, als auch nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, der Ausdruck 'weder wiedererscheinen, noch nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend. Jenes Gefühl, das jemand, der den Tathāgata beschreibt, zur Beschreibung heranziehen könnte, ist vom Tathāgata überwunden worden, an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmenstrunk gleich gemacht, beseitigt, so daß es künftigem Entstehen nicht mehr unterworfen ist. Der Tathāgata ist von der Begrifflichkeit des Gefühls befreit, Vaccha, er ist tiefgründig, unermeßlich, schwer zu ergründen wie der Ozean. Der Ausdruck 'wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, der Ausdruck 'nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, der Ausdruck 'sowohl wiedererscheinen, als auch nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, der Ausdruck 'weder wiedererscheinen, noch nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend. Jene Wahrnehmung, die jemand, der den Tathāgata beschreibt, zur Beschreibung heranziehen könnte, ist vom Tathāgata überwunden worden, an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmenstrunk gleich gemacht, beseitigt, so daß sie künftigem Entstehen nicht mehr unterworfen ist. Der Tathāgata ist von der Begrifflichkeit der Wahrnehmung befreit, Vaccha, er ist tiefgründig, unermeßlich, schwer zu ergründen wie der Ozean. Der Ausdruck 'wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, der Ausdruck 'nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, der Ausdruck 'sowohl wiedererscheinen, als auch nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, der Ausdruck 'weder wiedererscheinen, noch nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend. Jene Gestaltungen, die jemand, der den Tathāgata beschreibt, zur Beschreibung heranziehen könnte, sind vom Tathāgata überwunden worden, an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmenstrunk gleich gemacht, beseitigt, so daß sie künftigem Entstehen nicht mehr unterworfen sind. Der Tathāgata ist von der Begrifflichkeit der Gestaltungen befreit, Vaccha, er ist tiefgründig, unermeßlich, schwer zu ergründen wie der Ozean. Der Ausdruck 'wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, der Ausdruck 'nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, der Ausdruck 'sowohl wiedererscheinen, als auch nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, der Ausdruck 'weder wiedererscheinen, noch nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend. Jenes Bewußtsein, das jemand, der den Tathāgata beschreibt, zur Beschreibung heranziehen könnte, ist vom Tathāgata überwunden worden, an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmenstrunk gleich gemacht, beseitigt, so daß es künftigem Entstehen nicht mehr unterworfen ist. Der Tathāgata ist von der Begrifflichkeit des Bewußtseins befreit, Vaccha, er ist tiefgründig, unermeßlich, schwer zu ergründen wie der Ozean. Der Ausdruck 'wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, der Ausdruck 'nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, der Ausdruck 'sowohl wiedererscheinen, als auch nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, der Ausdruck 'weder wiedererscheinen, noch nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend."
    21. Nach diesen Worten sagte der Wanderasket Vacchagotta zum Erhabenen: 'Meister Gotama, angenommen es gäbe einen großen Sālabaum, nicht weit von einem Dorf oder einer Stadt, und die Vergänglichkeit hätte seine Zweige und sein Laub, seine Rinde und sein Weichholz abgetragen, so daß er später, nachdem er von Zweigen und Laub entblößt, von Rinde und Weichholz entblößt war, rein wurde, ausschließlich aus Kernholz bestand; genauso ist diese Lehrrede von Meister Gotama von Zweigen und Laub entblößt, von Rinde und Weichholz entblößt, und sie ist rein, besteht ausschließlich aus Kernholz."
    22. "Großartig, Meister Gotama! Großartig, Meister Gotama! Das Dhamma ist von Meister Gotama auf vielfältige Weise klar gemacht worden, so als ob er Umgestürztes aufgerichtet, Verborgenes enthüllt, einem Verirrten den Weg gezeigt oder in der Dunkelheit eine Lampe gehalten hätte, damit die Sehenden die Dinge erkennen können. Ich nehme Zuflucht zu Meister Gotama und zum Dhamma und zur Sangha der Bhikkhus. Möge Meister Gotama mich von heute an als Laien-Anhänger, der zu ihm lebenslang Zuflucht genommen hat, annehmen."

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  • Mabuttar
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    • 19. März 2017 um 21:52
    • #47

    Der Interpretation, dass Nirvana das Ende eines Lebens wäre oder irgend"jemand" verschwindet oder nicht mehr erscheint hat Buddha klar widersprochen. Sie wäre auch sinnlos und hätte einen widerlegten Dualismus zwischen Umwelt- und- Organismus in sich.
    Also wer einen solchen Buddhimus lehrt kann ihn gleich wieder begraben.


    Jeder der das behauptet folgt nicht der Lehre Buddhas. Und die Mahayanis sind oft der ursprünglichen Lehre näher als andere Schulen, sie benutzen nur scheinbar neuere geschicktere Mittel und Pfade. Das Bodhisattva Ideal ist z.B. so was von Gier und Unwissenheitauflösend, dagegen ein Arahantstrebender dem alle egal sind und der "für sich" Nirvana erreichem möchte ist ein völlig Angehafteter und buddhistisch "unwissender".

    Man muss die Ansicht von einem Selbst das wiedergeboren und endgültig verlöschen sollte völlig fallen lassen im Buddhismus.
    Wenn Gier, Hass und Unwissenheit verloschen sind, ist der Herz-Geist völlig befreit und ungebunden. Dasein trifft nicht zu, Nichtsein trifft nicht zu. Es gibt keine Identifikation, oder wie Buddha selbst sagte, man ist "unauslotbar".

    Das ist die Ursprungslehre des Buddha im PK. Ob es "Weitergeburten" neuer "Bewusstseine" gibt oder nicht, dieser befreite Geist der Nirwana erreicht wird nie wieder ein "Selbst" entstehen lassen oder sich an etwas gezwungen binden. Das ist die höchste Leidfreiheit in diesem oder sonstigem Leben.

    Sehe gerade, dass war die gleiche Idee wie bei Sunu :)

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • accinca
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    • 19. März 2017 um 22:36
    • #48
    Mabuttar:

    sie benutzen nur scheinbar neuere geschicktere Mittel


    "Geschicktes Mittel" heißt einfach nur "der Zweck heilige die Mittel" und
    haben mit Buddha und der Lehre nichts zu tun.

  • Sunu
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    • 19. März 2017 um 23:22
    • #49
    accinca:
    Mabuttar:

    sie benutzen nur scheinbar neuere geschicktere Mittel


    "Geschicktes Mittel" heißt einfach nur "der Zweck heilige die Mittel" und
    haben mit Buddha und der Lehre nichts zu tun.

    ALLES hat mit Buddha und der Lehre was zu tun...bedingtes Entstehen....

  • accinca
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    • 20. März 2017 um 04:11
    • #50
    Sunu:

    ALLES hat mit Buddha und der Lehre was zu tun...bedingtes Entstehen....


    Auch falsche Ansichten entstehen bedingt, wie auch
    der ganze falsche achtfache Pfad, sind aber nicht
    der vom Buddha gelehrte Dhamma. Der rechte Pfad braucht
    keine korrupte Mittel.

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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