Liebe Forengemeinde,
ich bin nicht sicher, ob das hierher gehört oder in den Bereich "Buddhistische Praxis" - in dem Fall würde ich einen Mod bitten, das Thema zu verlagern.
Es geht mir um eine Aussage, die sich auch in anderen Sutren findet, allerdings frage ich nicht nach "theologischem" Diskurs, sondern nach praktischer Anwendung.
In Vers/Abschnitt oder was auch immer Nummero 12 findet sich:
"Da verweilt ein Bhikkhu weise betrachtend mit kontrolliertem Sehsinn. Während Triebe, Ärger und Fieber in einem entstehen könnten, der mit nicht kontrolliertem Sehsinn verweilt, gibt es keine Triebe, keinen Ärger oder Fieber in einem, der mit kontrolliertem Sehsinn verweilt."
(http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m002z.html)
Wie gesagt, findet sich oft: Das Auge hüten oder bewachen. Das sagt sich so einfach. Praktisch ist es ja so, dass ich z.B. zur Arbeit gehe und eine Menge registriere. Nehmen wir an, eine Person geht vorbei. Ich denke nicht "da geht ein Mann" oder "da geht eine Frau". Dennoch weiß ich es. Also passiert (unbewusstes) Denken.
Vielleicht ein noch deutlicheres Beispiel. Ich sehe ein Verkehrsschild. Es ist mir völlig unmöglich, ein Schild zu sehen und die Schrift darauf NICHT zu lesen. Geht einfach nicht.
Jetzt könnte man natürlich sich das einfach bewusst machen und wieder "fallen lassen." Allerdings kommt der Geist so nicht wirklich zur Ruhe. Insbesondere Schriften, die wie gesagt immer präsent werden, wenn ich achtsam sehe, also nicht in Gedanken versunken bin, "zwingen" den Geist zu permanentem Denken.
Gut, in Buddhas Zeit war noch nicht an jeder Ecke ein Werbeschild. Aber mich würde interessieren, wie das zu deuten ist.
"Hüten" im Sinne, sich bewusst zu machen, was man da sieht und es dann fallen zu lassen oder gibt es Methoden, ein Schild nur als Form und Farbe zu betrachten, ohne dass ein Denken dazu entsteht?