• Viele von uns sind Laien. Ich poste hier deshalb mal zwei an Laien gerichtete Lehrreden:



  • Prima Lehrrede, danke Bakram.


    Es ist immer wieder faszinierend wie der Erwachte die Lehre darlegt. Ausgehend von dem Wunsch nach dem schwierig zu erreichendem Ziel auf ehrliche Art und Weise reich zu werden, dabei ein hohes Ansehen zu genießen und zudem auch noch ein hohes Lebensalter erreichen und darüber hinaus nach dem Tode in himmlische Welten aufzusteigen zeigt er sogar einen gangbaren Weg wie dies möglich und erreichbar ist.
    Vorraussetzung dafür sind das Erlangen von Heilsvertrauen, Tugend, Großzügigkeit/Losslassen und Weisheit. Dann erklärt er noch wie zu praktizieren ist um dies zu erreichen.
    Heilsvertrauen durch Meditation/Kontemplation der 6 unübertrefflichen Erinnerungen (an den Erwachten, der Lehre, der Heilsgängergemeinde, der Tugeden, der Großzügigkeit, den Himmelswesen)
    Tugend durch eine ethische Lebensweise und Übung der 5 Sila.
    Großzügigkeit durch die Praxis der Freigiebigkeit
    Weisheit durch Überwindung der 5 Hemmungen (Sinnenbefriedigung, Übelwollen, Sichtreiben-lassen/"Faulheit",Unruhe, Zweifel) und die Aneignung der rechten Anschauung.
    So eignet er sich ehrlich Besitz an und nutzt in auch recht. Dadurch macht er sich und seine Mitwesen glücklich und zufrieden und kann weitere Heilsgänger in ihrem Streben unterstützen.


    Als besonderes Bonbon nennt er in der folgenden Lehrrede das Bewusstmachen des Glückes des Besitzes, Genusses, der Schuldenfreiheit und der Unbescholtenheit - das stillt und befriedet das Herz.


    DAS ist buddhistische Praxis für Hausleute ! :)


    Wer damit unterfordert ist kann ja darüberhinaus noch ein Vipassana Retreat besuchen ;)


    Liebe Grüße


    Norbert

    Gier, Hass und Verblendung sind weder in Werken noch in Worten zu überwinden, sondern nur durch wiederholtes weises Erkennen (A.X/23)

  • A.IV.53-54 Ehegemeinschaft I-II


    Einst wanderte der Erhabene auf der Landstraße zwischen Madhurā und Verañjā. Auch zahlreiche Hausväter mit ihren Frauen gingen damals gerade auf dieser Landstraße. Und der Erhabene wandte sich vom Wege ab und setzte sich am Fuße eines Baumes nieder. Es erblickten nun jene Hausväter und ihre Frauen den Erhabenen, am Fuße des Baumes sitzend. Bei seinem Anblick kamen sie heran, begrüßten ihn ehrerbietig und setzten sich zur Seite nieder. Und der Erhabene sprach zu jenen Hausvätern und ihren Frauen also:


    »Vier Arten des ehelichen Zusammenlebens gibt es, ihr Hausleute. Welche vier?


    Da lebt ein Gemeiner mit einer Gemeinen zusammen;
    es lebt ein Gemeiner mit einer Edlen (devī, wtl: Göttin) zusammen;
    es lebt ein Edler (devo, wtl: Gott) mit einer Gemeinen zusammen;
    es lebt ein Edler mit einer Edlen zusammen.


    Inwiefern aber lebt ein Gemeiner mit einer Gemeinen zusammen? Da bringt der Gatte Lebendes um, vergreift sich an fremdem Gut, begeht unrechten Geschlechtsverkehr, lügt, ergeht sich im Hinterbringen, in rohen Worten, in müßigem Geschwätz, ist habsüchtig, gehässig, hegt schlechte Ansichten), genießt berauschende Getränke, ist sittenlos, von schlechtem Charakter; und mit einem vom Makel des Geizes gefesselten Herzen lebt er im Hause, ein Lästerer und Verleumder der Asketen und Priester. Und ebenso auch ist es mit seiner Gattin. Insofern lebt ein Gemeiner mit einer Gemeinen zusammen.


    Inwiefern aber lebt ein Gemeiner mit einer Edlen zusammen? Da bringt der Gatte Lebendes um, vergreift sich an fremdem Gut, begeht unrechten Geschlechtsverkehr, lügt ( ergeht sich im Hinterbringen, in rohen Worten, in müßigem Geschwätz, ist habsüchtig, gehässig, hegt schlechte Ansichten), genießt berauschende Getränke, ist sittenlos, von schlechtem Charakter; und mit einem vom Makel des Geizes gefesselten Herzen lebt er im Hause, ein Lästerer und Verleumder der Asketen und Priester. Seine Gattin aber enthält sich des Tötens, steht ab vom Stehlen, von unrechtem Geschlechtsverkehr, von Lüge (vom Hinterbringen, von rohen Worten, müßigem Geschwätz, von Habsucht, Gehässigkeit und schlechten Ansichten), enthält sich des Genusses von berauschenden Getränken, sie ist sittenrein, von gutem Charakter; und mit einem vom Makel des Geizes freien Herzen lebt sie im Hause, indem sie Asketen und Priester weder lästert noch verleumdet. Insofern lebt ein Gemeiner mit einer Edlen zusammen.


    Inwiefern aber lebt ein Edler mit einer Gemeinen zusammen? Da enthält sich der Gatte des Tötens, steht ab vom Stehlen, von unrechtem Geschlechtsverkehr, von Lüge (vom Hinterbringen, rohen Worten, müßigem Geschwätz, von Habsucht, Gehässigkeit und schlechten Ansichten), enthält sich des Genusses von berauschenden Getränken, er ist sittenrein, von gutem Charakter; und mit einem vom Makel des Geizes freien Herzen lebt er im Hause, indem er Asketen und Priester weder lästert noch verleumdet. Seine Gattin aber bringt Lebendes um, vergreift sich an fremdem Gut, begeht unrechten Geschlechtsverkehr, lügt (54: ergeht sich im Hinterbringen, rohen Worten, müßigem Geschwätz, ist habsüchtig, gehässig, hegt schlechte Ansichten), genießt berauschende Getränke, sie ist sittenlos, von schlechtem Charakter; und mit einem vom Makel des Geizes gefesselten Herzen lebt sie im Hause, ein Lästerer und Verleumder der Asketen und Priester. Insofern lebt ein Edler mit einer Gemeinen zusammen.


    Inwiefern aber lebt ein Edler mit einer Edlen zusammen? Da enthält sich der Gatte des Tötens, steht ab vom Stehlen, von unrechtem Geschlechtsverkehr, von Lüge (vom Hinterbringen, rohen Worten, müßigem Geschwätz, von Habsucht, Gehässigkeit und schlechten Ansichten), enthält sich des Genusses von berauschenden Getränken, er ist sittenrein, von gutem Charakter; und mit einem vom Makel des Geizes freien Herzen lebt er im Hause, indem er Asketen und Priester weder lästert noch verleumdet. Und ebenso ist es mit seiner Gattin. Insofern lebt ein Edler mit einer Edlen zusammen.


    Diese vier Arten des Zusammenlebens gibt es, ihr Hausleute.


    »Sittenlos sind beide Gatten,
    geizig und auch voller Schmähsucht.
    Diese beiden Gatten führen
    als Gemeine ihre Ehe.


    Der Gatte zwar ist sittenlos,
    ist geizig, voller Schmähsucht auch;
    die Gattin aber sittenrein,
    ist freundlich und auch ohne Geiz.

    So hat sich diese edle Frau
    gemeinem Manne anvertraut.
    Der Gatte zwar ist sittenrein,
    ist freundlich und auch ohne Geiz;
    die Gattin aber sittenlos,
    ist geizig, voller Schmähsucht auch.

    So lebt denn dies gemeine Weib
    mit einem edlen Mann zusammen.
    Beide sind sie mild und gläubig,
    selbstbezähmt und treu der Lehre.

    Es begegnen solche Gatten
    sich mit liebevollen Worten.
    Reicher Segen ist ihr Anteil,
    häuslich Glück ist ihnen hold,
    und der Feind fühlt sich geschlagen,
    da in Tugend beide gleich sind.

    Und weil hier sie recht gewandelt,
    sich in Tugend ebenbürtig,
    werden sie im Himmel jauchzen,
    in der Liebe Glück frohlocken.«

  • A.IV.60 Der angemessene Pfad des Laien


    Der Erhabene sprach zu Anāthapindika, dem Hausvater, also:


    »Durch Erfüllung von vier Bedingungen, o Hausvater, wandelt der edle Jünger auf dem angemessenen Pfad eines Laien, der Ansehen bringt und zum Himmel führt. Welches sind die vier Bedingungen?


    Da, o Hausvater, versorgt der edle Jünger die Mönchsgemeinde mit Kleidung; er versorgt die Mönchsgemeinde mit Speise; er versorgt die Mönchsgemeinde mit Lagerstatt; er versorgt die Mönchsgemeinde mit Arzneimitteln. Durch Erfüllung dieser vier Bedingungen, o Hausvater, wandelt der edle Jünger auf dem angemessenen Pfad eines Laien, der Ansehen bringt und zum Himmel führt.«


    »Die einsichtsvollen Menschen folgen
    dem angemessenen Laienpfad:
    dem Guten und dem Sittenreinen,
    ihm warten sie mit Kleidung auf,
    mit Speise und mit Lagerstätte,
    im Krankheitsfalle mit Arznei.
    Bei solchen mehrt sich Tag und Nacht
    ihr sittliches Verdienst beständig.
    Wer aber Gutes hat vollbracht,
    der steigt empor zur Himmelswelt.«