Bhikkhu Analayo - Der direkte Weg - Satipatthana

  • Der direkte Weg - Satipatthana ist das Ergebnis der Doktorarbeit Bhikkhu Analayos. Es ist zuerst auf Englisch erschienen und erfreut sich in englischsprachigen Theravadaforen großer Beliebtheit. Dort wurde es mir auch empfohlen. Mein Exemplar ist bestellt. Wenn ich es gelesen habe, werde ich bei Gelegenheit näher darauf eingehen.


    Zitat

    Die Achtsamkeit und die richtige Art sie praktisch umzusetzen, sind Themen von zentraler Bedeutung für jeden, der dem buddhistischen Weg zur Befreiung folgen möchte. Doch zum richtigen Verständnis und zur richtigen Anwendung der Achtsamkeitsmeditation sollten die ursprünglichen Anweisungen der buddhistischen Lehrreden zu Satipatthâna berücksichtigt werden. Angesichts dieser Tatsache, beschäftigt sich der Ehrwürdige Anâlayo in seiner Untersuchung insbesondere mit den in den vier Hauptsammlungen aufgezeichneten Lehrreden des Buddha und den historisch frühen Teilen der fünften Sammlung als Quellenmaterial von zentraler Bedeutung. Das Buch schließt damit eine seit langem bestehende, offenkundige Lücke in den Studien des frühen Buddhismus. Die Lehrreden zu Satipatthâna werden als eine weitreichende und vielschichtige Quelle von Anleitungen gezeigt, die alternative Interpretationen und Praxisansätze zulässt. Dieses Buch wird sich sowohl für Studierende des frühen Buddhismus als auch für Menschen, die sich ernsthaft der Meditation widmen, als sehr wertvoll erweisen.


    http://www.buddhareden.de/fr-katalog.htm


    Bei Amazon sollte es auch bald verfügbar sein, bei bol ist es anscheinend schon lieferbar.

    Aus Ursprüngen, die einander bedingen,
    entstehen alle Dinge
    und vergehen alle Dinge.
    So lehrt der
    Vollkommen Erleuchtete.

  • Hallo,


    na, hoffentlich nicht zu intellektuell.... von wegen Doktorarbeit :roll::lol:


    Mögen Geist&Herz ruhig, klar und entspannt sein,
    mit Metta, Mirco

  • mirco:

    na, hoffentlich nicht zu intellektuell.... von wegen Doktorarbeit


    Keineswegs! :grinsen:
    Sehr praxistauglich!
    Habe es soeben während einer bettlägerigen Norovirusattacke durchstudiert.
    Ich finde es sehr informativ und hilfreich für die Praxis.
    Mein Prädikat daher: Sehr empfehlenswert!

    Zitat

    Mögen Geist&Herz ruhig, klar und entspannt sein,


    Analayo fasst das, worauf es bei Satipatthana hauptsächlich ankommt, am Schluss (S. 297) in der Aussage zusammen:


    Erhalte ein ruhiges Erkennen der Veränderlichkeit aufrecht.


    Na also: nicht zu intellektuell, ruhig, klar und entspannt, ganz Deinem Wunsch gemäss! ;)


    Man kanns übrigens auch direkt beim Verlag bestellen (und damit auch dessen Publikationen fördern), hier.


    Und zu guter letzt: Bhikkhu Analayo gibt Workshops in Hamburg, hier.


    Gruss, erbreich

    unvollkommenheit (dukkha), du nimmst sie nicht persönlich (anatta), sie ist was sie ist (anicca)

  • Ich habe das Buch zwar erst in Auszügen gelesen, aber so weit kann ich erbreichs Beitrag nur beipflichten. Die "Wissenschaftlichkeit" (also Quellenbelege usw.) sind hauptsächlich auf die Fußnoten beschränkt, so dass sich der Haupttext flüssig liest. Mir hat besoders gefallen, dass Bhikkhu Analayo aufzeigt, dass nicht nur eine Interpretation des Satipatthana Suttas "richtig" ist, sondern dass viele verschiedene Vipassana bzw. Anapanasati Varianten ihre Berechtigung haben.

    Aus Ursprüngen, die einander bedingen,
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    So lehrt der
    Vollkommen Erleuchtete.

  • Moggalana:

    Die "Wissenschaftlichkeit" (also Quellenbelege usw.) sind hauptsächlich auf die Fußnoten beschränkt, so dass sich der Haupttext flüssig liest.


    Das ist richtig. Ich habe allerdings auch schon beim ersten Durchlesen ausgiebig von den Fussnoten Gebrauch gemacht, in denen doch auch noch viele wertvolle zusätzliche Informationen zu entdecken sind - gerade auch in Bezug auf Deine nächste Aussage:

    Zitat


    Mir hat besoders gefallen, dass Bhikkhu Analayo aufzeigt, dass nicht nur eine Interpretation des Satipatthana Suttas "richtig" ist, sondern dass viele verschiedene Vipassana bzw. Anapanasati Varianten ihre Berechtigung haben.


    Ja, dieses Vorgehen verhindert ein dogmatisches Verständnis des Satipatthana-Sutta.

    Als "alter Nyanaponika-Verehrer" erscheint mir das Buch von Analayo übrigens wie ein würdiger Nachfolger zu Nyanaponika's "Geistestraining durch Achtsamkeit".

    So, und jetzt geh' ich zu Bett, bevor ich hier noch zu sehr ins Schwärmen komme... :D


    Gruss, erbreich

    unvollkommenheit (dukkha), du nimmst sie nicht persönlich (anatta), sie ist was sie ist (anicca)

  • Moggalana:

    Mir hat besoders gefallen, dass Bhikkhu Analayo aufzeigt, dass nicht nur eine Interpretation des Satipatthana Suttas "richtig" ist, sondern dass viele verschiedene Vipassana bzw. Anapanasati Varianten ihre Berechtigung haben.


    Hi Moggalana


    Das ist wahr, aber in der Regel werden die 'Varianten' nichtmal als 'Varianten' gekennzeichnet.


    Und auch Hindu, Sufi und christliche Praktiken haben ihre 'Berechtigungen'.


    Heißt aber nicht, dass alle Praktiken und 'Varianten' gleich wirksam sind oder dass Buddha sie gelehrt hat.


    'Vipassana' war ursprünglich keine Form der Meditation, sondern eine Frucht des gesamten Pfads.


    'Anapanasati' war keine Nasenspitze/Bauchnabel-Einspitzigkeit, sondern Ganzkörper-Atemachtsamkeit.


    usw.


    :)


  • Ja, Vipassana ist eigentlich die Frucht des Pfades. Allerdings werden mit diesem Begriff auch einige moderne Techniken bezeichnet, die sich auf das Satipatthana bzw. Anapanasati Sutta stützen (z.B. Mahasi Vipassana, U Ba Khin Vipassana etc.). Ob diese Bezeichnung korrekt und sinnvoll ist, lässt sich natürlich bezweifeln. Jedenfalls scheint diese Verwendungsweise des Begriffs ebenfalls gebräuchlich zu sein; und darauf bezog ich mich, als ich Vipassana schrieb.


    Das Buch zeigt nun, dass - auch wenn man nur die Suttas zu Rate zieht - nicht hundertprozentig gesagt werden kann, dass die Technik nur so und nicht anders richtig ist. Betrachtet man z.B. die üblichen "Konfliktfälle" wie die Stärke des samadhi (Absorption ja oder nein), den Ort der Atembetrachung (Nasenspitze, Bauch, kein spezieller Ort) oder die Interpretation des Begriffs "Körper" (kaya) im Anapanasati Sutta (kaya=der ganze Körper vs. kaya=der gesamte Atemkörper), dann zeigt sich eben, dass alle diese Ansichtsweisen durch verschiedene Stellen in den Suttas gestützt werden können. Und wenn ein Lehrer nun behauptet, dass es nur so und nicht anders richtig ist (und nicht, dass dies nur eine mögliche Interpretation ist), dann grenzt das, meiner ganz persönlichen Ansicht nach, an Dogmatismus und missachtet die Vielfalt der geschickten Methoden des Buddha. Natürlich ist auch dies nur eine mögliche Interpretation ;)

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  • Moggalana:

    Und wenn ein Lehrer nun behauptet, dass es nur so und nicht anders richtig ist (und nicht, dass dies nur eine mögliche Interpretation ist), dann grenzt das, meiner ganz persönlichen Ansicht nach, an Dogmatismus...


    Es macht schon Sinn, dass der Buddha so deutlich die eigene Erfahrung als einzig gültigen Massstab betonte... Auf Anapanasati bezogen heisst das: Vertraue deinem Atem, und er wird dich alles für dich Notwendige lehren und dich soweit führen wie es die Bedingungen erlauben. Brauchst du Wegweiser, dann lies die entsprechende Lehrrede oder Frage deinen Lehrer und ergründe ihren Wahrheitsgehalt in deiner Praxis. Ebenso mit dem weiteren Gebiet des Satipatthana-Sutta. Wird der Weg tatsächlich praktiziert, dann erschliessen sich die einzelnen Komponenten - letztlich die sieben Erwachensfaktoren - Schritt für Schritt und wenn die Bedingungen erfüllt sind, kann die entsprechende Frucht geschehen. Rückblickend war dann die angewandte Methodik einfach eines der vielen Bedingungsglieder der entsprechenden Verwirklichung.

    unvollkommenheit (dukkha), du nimmst sie nicht persönlich (anatta), sie ist was sie ist (anicca)

  • Moin zusammen,
    gibt es hier jemanden, der dieses Buch hat und mir sagen kann wie ich die in den Fußnoten angegebenen Lehrreden finden kann?


    Im Lehrredenindex des Buches heißt es, daß sich die Quellenangaben auf die Angaben der Pali Text Society (PTS) beziehen. Des weiteren angegeben sind die Asiatische Zählweise und die Westliche Zählweise. Die Mittlere Sammlung betreffend stimmt diese Zählweise mit der Beyerlein-Steinschulte-Ausgabe überein (die habe ich), die Angereihte Sammlung betreffend nur mit der, die im Aurum Verlag 1993 erschienen ist. Meine deutsche Buchausgabe der Angereihten Sammlung stammt von DuMont Schauberg, 1969 und ich weiß nicht, wie ich generell die angegebenen Sutras aus der Angereihten Sammlung finden kann. Kann mir da jemand helfen?


    Dann gibt's noch ein spezielles Problem: Ich suche ein Sutra aus der Angereihten Sammlung, das in der Quellenangabe wie folgt notiert ist: "A IV 57" , das allerdings im Lehrredenindex überhaupt nicht auftaucht, so daß ich überhaupt keine westliche oder sonsteine Zählweise als Hinweis habe. Es handelt sich nicht um das Vierer Buch, Text 57.


    Für Hilfe und Tipps dankbar grüßt Shebop


  • Auch auf Deutsch erhältlich?

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Moin zusammen,
    gibt es hier jemanden, der dieses Buch hat und mir sagen kann wie ich die in den Fußnoten angegebenen Lehrreden finden kann?


    Im Lehrredenindex des Buches heißt es, daß sich die Quellenangaben auf die Angaben der Pali Text Society (PTS) beziehen. Des weiteren angegeben sind die Asiatische Zählweise und die Westliche Zählweise. Die Mittlere Sammlung betreffend stimmt diese Zählweise mit der Beyerlein-Steinschulte-Ausgabe überein (die habe ich), die Angereihte Sammlung betreffend nur mit der, die im Aurum Verlag 1993 erschienen ist. Meine deutsche Buchausgabe der Angereihten Sammlung stammt von DuMont Schauberg, 1969 und ich weiß nicht, wie ich generell die angegebenen Sutras aus der Angereihten Sammlung finden kann. Kann mir da jemand helfen?


    Dann gibt's noch ein spezielles Problem: Ich suche ein Sutra aus der Angereihten Sammlung, das in der Quellenangabe wie folgt notiert ist: "A IV 57" , das allerdings im Lehrredenindex überhaupt nicht auftaucht, so daß ich überhaupt keine westliche oder sonsteine Zählweise als Hinweis habe. Es handelt sich nicht um das Vierer Buch, Text 57.


    Für Hilfe und Tipps dankbar grüßt Shebop

  • Hallo shebop
    hast Du schon mal bei http://www.palikanon.com nachgeschaut wegen Ang. IV/57?
    ich habe eine Ausgabe der Angereihten Sammlung vom Oskar Schloss Verlag München Neubiberg, - ziemlich alt 1922 :D ,
    da steht bei dem Viererbuch Nr. 57 eine Rede über die Anhängerin Suppavasa.


    A.IV.57 Suppavāsā - 7. Suppavāsā Sutta


    Einst weilte der Erhabene im Lande der Koliyer, in einer Stadt der Koliyer namens Sajjanela (ChS und K: Pajjanika). Und der Erhabene rüstete sich in der Frühe, nahm Gewand und Almosenschale und begab sich zur Wohnung der Suppavāsā, der Koliyerin (*1). Dort angelangt, setzte er sich auf dem angebotenen Sitze nieder. Und Suppavāsā, die Koliyerin, bewirtete den Erhabenen und versah ihn eigenhändig mit harter und weicher Speise. Als nun der Erhabene mit dem Mahle fertig war und seine Hand von der Almosenschale zurückgezogen hatte, setzte sich Suppavāsā, die Koliyerin, seitwärts nieder. Und der Erhabene sprach zu ihr also:


    »Eine edle Laienjüngerin, Suppavāsā, die Nahrung darreicht, spendet den Empfängern vierfachen Segen. Welchen vierfachen Segen?


    Sie spendet langes Leben,
    spendet Schönheit,
    spendet Glück,
    spendet Kraft.



    Dadurch aber, daß sie langes Leben spendet, wird ihr selber ein langes himmlisches oder menschliches Leben zuteil;
    dadurch, daß sie Schönheit spendet, wird ihr selber himmlische oder menschliche Schönheit zuteil;
    dadurch, daß sie Glück spendet, wird ihr selber himmlisches oder menschliches Glück zuteil;
    dadurch, daß sie Kraft spendet, wird ihr selber himmlische oder menschliche Kraft zuteil.


    Eine edle Laienjüngerin, Suppavāsā, die Nahrung darreicht, spendet den Empfängern diesen vierfachen Segen.«


    »Die wohlgekochte Speise, die man spendet,
    die reine, ausgewählte, wohlgewürzte,
    sie aufrecht Lebenden als Gabe bietend,
    die edlen Wandels, hoher Geistesgröße,
    und so Verdienste an Verdienste reihend -
    solch Speisengabe bringt gar reiche Frucht
    und wird vom Weltenkenner auch gepriesen.


    Die hochbeseligt durch das Leben wandern
    und solchen Opfers allezeit gedenken,
    des Geizes Makel an der Wurzel fällend,
    gehen ohne Tadel ein zur Himmelswelt.«


    Ist es das was Du suchtest?
    lg.
    gabi

    "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das hat für mich kein Selbst"

  • Hallo Gabi,
    Danke für Deine Mühe! Wie ich im Eingangstext schrieb

    Shebop:

    Es handelt sich nicht um das Vierer Buch, Text 57.


    Sowohl im Palikanon, als auch in meiner Ausgabe der Angereihten Sammlung findet sich die von Dir zitierte Sute, die es nicht ist. Bei der die ich suche handelt es sich thematisch eine, in der erläutert wird, warum sich der Mensch zum jeweils anderen gegenseitigen Geschlecht hingezogen fühlt. Darüberhinaus wüßte ich natürlich gerne, wie ich mit der im Anhang vermerkten Zählweise jede der erwähnten Suten finden kann, d.h., ich möchte das System begreifen, tue es aber leider nicht.
    Abendgruß von Shebop

  • Hallo shebop
    habe jetzt in einem anderen Forum eine Stelle aus Ang. VI 52 gefunden, die dazu vielleicht passen könnte, warum die aber da steht bei A VI und nicht bei A IV ist mir auch schleierhaft, anbei die Stelle
    A VI.52


    »Wor­auf wohl, Herr Gotama, ist der Sinn der Ade­li­gen ge­rich­tet, wo­nach trach­ten sie, was ist ihre Stütze, was ihr Ver­lan­gen und ihr Ziel?« -


    »Auf Reich­tum, Brah­mane, ist der Sinn der Ade­li­gen ge­rich­tet, nach Weis­heit trach­ten sie, das Heer ist ihre Stütze, nach Län­dern steht ihr Ver­lan­gen, die Herr­schaft ist ihr Ziel.« -


    »Wor­auf aber, Herr Gotama, ist der Sinn der Brah­ma­nen ge­rich­tet, wo­nach trach­ten sie, was ist ihre Stütze, was ihr Ver­lan­gen und ihr Ziel?« -


    »Auf Reich­tum, Brah­mane, ist der Sinn der Brah­ma­nen ge­rich­tet, nach Weis­heit trach­ten sie, die ve­di­schen Sprü­che sind ihre Stütze, nach Op­fer­ga­ben steht ihr Ver­lan­gen, die Brah­ma­welt ist ihr Ziel.« -


    »Wor­auf aber, Herr Gotama, ist der Sinn der Haus­leute ge­rich­tet, wo­nach trach­ten sie, was ist ihre Stütze, was ihr Ver­lan­gen und ihr Ziel?« -


    »Auf Reich­tum, Brah­mane, ist der Sinn der Haus­leute ge­rich­tet, nach Weis­heit trach­ten sie, ihre Be­rufs­kennt­nisse sind ihre Stütze, nach Ar­beit steht ihr Ver­lan­gen, voll­brachte Ar­beit ist ihr Ziel.« -


    »Wor­auf aber, Herr Gotama, ist der Sinn des Wei­bes ge­rich­tet, wo­nach trach­tet es, was ist seine Stütze, was sein Ver­lan­gen und sein Ziel?« -


    »Auf den Mann, Brah­mane, ist der Sinn des Wei­bes ge­rich­tet, nach Schmuck trach­tet es, die Kin­der sind seine Stütze; sein Ver­lan­gen geht da­nach, ohne Ne­ben­weib zu blei­ben, das Herr­schen ist sein Ziel.« -

    »Wor­auf aber, Herr Gotama, ist der Sinn der Diebe ge­rich­tet, wo­nach trach­ten sie, was ist ihre Stütze, was ihr Ver­lan­gen und ihr Ziel?«


    »Auf das Steh­len, Brah­mane, ist der Sinn der Diebe ge­rich­tet, nach ei­nem Ver­steck trach­ten sie, die Waffe ist ihre Stütze, nach Dun­kel­heit steht ihr Ver­lan­gen und nicht ent­deckt zu wer­den ist ihr Ziel.« -


    »Wor­auf aber, Herr Gotama, ist der Sinn der As­ke­ten ge­rich­tet, wo­nach trach­ten sie, was ist ihre Stütze, was ihr Ver­lan­gen und ihr Ziel?« -


    »Auf Ge­duld und Milde, Brah­mane, ist der Sinn der As­ke­ten ge­rich­tet, nach Weis­heit trach­ten sie, die Sitt­lich­keit ist ihre Stütze, nach wah­rer Ar­mut steht ihr Ver­lan­gen, das Nib­bāna ist ihr Ziel.«


    Ist es das vielleicht, oder doch auch nicht. Mal sehen.
    lg.
    gabi

    "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das hat für mich kein Selbst"

  • Hallo Gabi,
    die kann es auch nicht sein, trotzdem nochmals vielen herzlichen Dank für Deine Mühe!
    Bhikkhu Analayo beschreibt die Sute so:
    "[...]Eine Textstelle im Angutttara-nikaya enthält eine scharfsinnige psychologische Analyse der Ursachen, die der Sinnesbegierde zugrunde liegen. Dieser Lehrrede zufolge hängt die Suche nach Befriedigung durch einen andersgeschlechtlichen Partner damit zusammen, dass jemand sich mit den Eigenschaften und dem Verhalten des eigenen Geschlechts identifiziert.[...]"
    Abendgruß von Shebop

  • Meinst Du dies?


    A.VII.48 Verbindung und Lösung - 8. Saṃyoga Sutta


    Die Lehre von der Verbindung und Lösung will ich euch weisen, ihr Mönche.


    Das Weib, ihr Mönche, hat bei sich den Sinn auf Weiblichkeit gerichtet, auf weibliche Beschäftigung, weibliches Benehmen, weibliche Eitelkeit, weibliche Neigungen weibliche Stimme und weiblichen Schmuck. Daran Genuß und Gefallen findend richtet sie nach außen hin den Sinn auf Männlichkeit, auf männliche Beschäftigung, männliches Benehmen, männliche Eitelkeit, männliche Neigungen, männliche Stimme und männlichen Schmuck. Daran aber Genuß und Gefallen findend, sucht sie nach außen hin Verbindung. Und was da infolge der Verbindung an Freude und Fröhlichkeit entsteht, auch das sucht sie. Die an ihrer Weiblichkeit entzückten Wesen, ihr Mönche, sind an die Männer gefesselt. Auf diese Weise kommt das Weib über ihre Weiblichkeit nicht hinweg.


    Der Mann, ihr Mönche, hat bei sich den Sinn auf Männlichkeit gerichtet, auf männliche Beschäftigung, männliches Benehmen, männliche Eitelkeit, männliche Neigungen, männliche Stimme und männlichen Schmuck. Daran Genuß und Gefallen findend, richtet er nach außen den Sinn auf Weiblichkeit, auf weibliche Beschäftigung, weibliches Benehmen, weibliche Eitelkeit, weibliche Neigungen, weibliche Stimme und weiblichen Schmuck. Daran aber Genuß und Gefallen findend, sucht er nach außen hin Verbindung. Und was da infolge der Verbindung an Freude und Fröhlichkeit entsteht, auch das sucht er. Die an ihrer Männlichkeit entzückten Wesen, ihr Mönche, sind an die Weiber gefesselt. Auf diese Weise kommt der Mann nicht über seine Männlichkeit hinweg.


    So, ihr Mönche, kommt es zur Verbindung. Wie aber, ihr Mönche, kommt es zur Lösung?


    Da, ihr Mönche, hat das Weib bei sich den Sinn nicht auf Weiblichkeit gerichtet, nicht auf weibliche Beschäftigung, weibliches Benehmen, weibliche Eitelkeit, weibliche Neigungen, weibliche Stimme und weiblichen Schmuck. Daran keinen Genuß und Gefallen findend, richtet es nach außen hin seinen Sinn nicht auf Männlichkeit, auf männliche Beschäftigung, männliches Benehmen, männliche Eitelkeit, männliche Neigungen, männliche Stimme und männlichen Schmuck. Daran keinen Genuß und Gefallen findend, sucht es nach außen hin keine Verbindung. Und was da infolge der Verbindung an Freude und Fröhlichkeit entsteht, auch das sucht es nicht. Die an ihrer Weiblichkeit nicht entzückten Wesen haben sich von den Männern gelöst. Auf diese Weise, ihr Mönche, kommt das Weib über seine Weiblichkeit hinweg.


    Da, ihr Mönche, hat der Mann bei sich den Sinn nicht auf Männlichkeit gerichtet, nicht auf männliche Beschäftigung, männliches Benehmen, männliche Eitelkeit, männliche Neigungen, männliche Stimme und männlichen Schmuck. Daran keinen Genuß und Gefallen findend, richtet er nach außen hin seinen Sinn nicht auf Weiblichkeit, auf weibliche Beschäftigung, weibliches Benehmen, weibliche Eitelkeit, weibliche Neigungen, weibliche Stimme und weiblichen Schmuck. Daran keinen Genuß und Gefallen findend, sucht er nach außen hin keine Verbindung. Und was da infolge der Verbindung an Freude und Fröhlichkeit entsteht, auch das sucht er nicht. Die an ihrer Männlichkeit nicht entzückten Wesen haben sich von den Weibern gelöst. Auf diese Weise, ihr Mönche, kommt der Mann über seine Männlichkeit hinweg.


    So, ihr Mönche, kommt es zur Lösung.


    Das, ihr Mönche, ist die Lehre von der Verbindung und Lösung.

  • Shebop:

    Hallo Gabi,
    die kann es auch nicht sein, trotzdem nochmals vielen herzlichen Dank für Deine Mühe!
    Bhikkhu Analayo beschreibt die Sute so:
    "[...]Eine Textstelle im Angutttara-nikaya enthält eine scharfsinnige psychologische Analyse der Ursachen, die der Sinnesbegierde zugrunde liegen. Dieser Lehrrede zufolge hängt die Suche nach Befriedigung durch einen andersgeschlechtlichen Partner damit zusammen, dass jemand sich mit den Eigenschaften und dem Verhalten des eigenen Geschlechts identifiziert.[...]"
    Abendgruß von Shebop


    Guten Morgen Shebop,
    das widerspricht ja nicht dem, was Gabi zitiert. Denn - ob nun Mann zu Mann oder Frau zu Frau oder Mann zu Frau oder Frau zu Mann - in jedem Falls ist die Sehnsucht nach der partnerschaftlichen Verbindung durch Identifikation die Ursache. In dem Moment, in dem die eigene Ganzheit erfahren wird, fallen derartige Wünsche fort (wenn nicht sogar spontan, aber auf jeden Fall nach und nach alle) . So jedenfalls erlebe ich das.
    _()_ Monika

  • OH! Tausend Dank, liebe Kusala!
    Das scheint diejenige welche zu sein!
    Hast Du sie aufgrund der Beschreibung bestimmen können oder hast Du sie anhand eines Systems gefunden?
    Beste Morgengrüße von Shebop

  • Guten Morgen, liebe Monika,

    Zitat

    das widerspricht ja nicht dem, was Gabi zitiert.


    Ja. Es war nur nicht die gesuchte und das Thema analysierende Sute.
    Heitere Morgengrüße von Shebop

  • Shebop:

    Hast Du sie aufgrund der Beschreibung bestimmen können oder hast Du sie anhand eines Systems gefunden?


    Aufgrund Deiner Beschreibung


    Liebe Grüße :)
    Kusala

  • Hallo shebop
    ja , es war das Sutta was Kusala zitierte. :D Lustiger weise kommt es in dem Forumbeitrag den ich meinte, auch vor, aber weiter unten, ich habe beim ersten Mal, als ich dir das erste Sutta kopierte nicht mehr dran gedacht. Es ist übrigens eine interessante Diskussion in Dhamma-Vinaya Forum wo es auch um die Identifikation mit dem Geschlecht geht.
    Es freut mich aber , dass wir Dir , insbesondere Kusala helfen konnten, wenn auch nicht auf direkte Weise über das Zählen der Sutten. :D


    lieben Gruss
    Gabi

    "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das hat für mich kein Selbst"

  • Kusala:
    Shebop:

    Hast Du sie aufgrund der Beschreibung bestimmen können oder hast Du sie anhand eines Systems gefunden?


    Aufgrund Deiner Beschreibung


    Liebe Grüße :)
    Kusala


    Oder vielleicht doch das himmlische, über menschliche Grenzen hinaussehende Auge? :D

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Nun, ich habe diese Lehrrede zumindest nicht aus dem Tāvatiṃsa-Himmel geholt, Du Witzknübbelchen :lol:, sondern aus der irdischen gedruckten Angereihten Sammlung. ;)


    Liebe Grüße
    Kusala

  • Ein hervorragendes Buch! Habe zur Zeit ein gutes Drittel gelesen. Mich spricht u.a. die gründliche und sehr strukturierte Vorgehensweise an (Doktorarbeit) sowie die penible Klärung aller zentralen Begriffe. Ausgehend vom satipatthana-Sutra enfaltet der deutsche Mönchs-Gelehrte Analayo den ganzen Kosmos buddhistischen Denkens. Somit ist das Werk nicht nur eine gründliche Analyse des satipatthana-Sutras, sondern eine profunde und kenntnisreiche Darstellung der zentralen Gedanken des gesamten Buddha-Dharma. Unbedingt empfehlenswert!


    LG
    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • erbreich:


    Als "alter Nyanaponika-Verehrer" erscheint mir das Buch von Analayo übrigens wie ein würdiger Nachfolger zu Nyanaponika's "Geistestraining durch Achtsamkeit".


    Genau dieser Satz lag mir schon auf der Zunge. So sehe ich's auch.
    Onda

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