Meinungen zur Zeitschrift "Buddhismus Aktuell"?

  • Zitat

    “Die Zeitschrift "BUDDHISMUS aktuell" erscheint vierteljährlich und informiert die Leser jeweils über ein Schwerpunktthema des buddhistischen Lebens. Die Zeitschrift steht für aktuelle Berichterstattung, eine Vielzahl von Interviews mit großen Dharma-Lehrern. Mit Veranstaltungsteil und Buchbesprechungen.“ http://www.buddhismus-deutschland.de/unser-angebot/

    Hier geht es zum Angebot der Online-Artikel: http://buddhismus-aktuell.de/online-artikel.html


    Die Zeitschrift „BUDDHISMUS aktuell“ stellt im Printbereich wohl ohne Frage das „Gesicht des Buddhismus“ in Deutschland dar. Sie ist in jeder Bahnhofsbuchhandlung zu finden und dürfte wohl für viele Interessierte der erste Kontakt zum Buddhismus sein.


    Das Threadthema lautet: Wie findest Du die Zeitschrift „BUDDHISMUS aktuell“?


    Zitat

    Ich bitte um Meinungen, Kritik und/oder Lob. :)

  • Danke für den thread, Baika. Hat mich dazu gebracht, ein paar liebe Vorurteile zumindest etwas zu revidieren.


    Ich hatte die BA vor etwa zwanzig Jahren (damals noch 'Lotusblätter') eine Zeit lang abonniert, empfand sie aber schnell als eine recht dröge 'Verbandszeitschrift' und habe dann gerne von der buddhistischen 'Bäckerblume' geredet, vor allem, nachdem ich für mich die 'Tricycle' entdeckt hatte. Kontroverses oder Kritisches kam kaum vor - wie auch? Schnell hätte sich die eine oder andere Mitgliedsgemeinschaft der DBU (die ja gebraucht wurden, um das Projekt finanziell zu ermöglichen) auf die Füße getreten gefühlt.


    Ich habe mir seitdem die BA ab und zu gekauft, wenn mich das Schwerpunktthema interessierte, fand aber meistens, das das Thema in 'Tricycle', 'Lion's Roar', 'Inquiring Mind' oder 'Buddhadharma' (teilweise recht lange vorher) schon tiefergehend abgehandelt wurde.


    Allerdings scheint die Situation inzwischen etwas besser geworden zu sein: Gerade in den Online-Artikeln, die Du verlinkt hast, ist jetzt das eine oder andere Interessante dabei (allerdings oft als Übersetzung aus anderen Quellen). Trotz einer etwas positiveren Sicht finde ich aber immer noch, dass der 'Gebrauchswert' der BA - wenn man sich nicht für Entwicklungen und Meinungen in den Gemeinschaften des deutschen Buddhismus interessiert - relativ gering ist.

  • Axel:

    Danke für den thread, Baika. Hat mich dazu gebracht, ein paar liebe Vorurteile zumindest etwas zu revidieren.

    Vorurteile sind da, um abgebaut zu werden. ;) Axel, ich danke Dir für Deine ausführliche Antwort auf meine Frage.

    Axel:

    Ich habe mir seitdem die BA ab und zu gekauft, wenn mich das Schwerpunktthema interessierte, fand aber meistens, das das Thema in 'Tricycle', 'Lion's Roar', 'Inquiring Mind' oder 'Buddhadharma' (teilweise recht lange vorher) schon tiefergehend abgehandelt wurde.

    Mir ist Dein selbstverständlicher Umgang mit englischsprachiger Literatur schon mehrmals aufgefallen. Ich sperre mich irgendwie dagegen. Eine weitere Sprachbarriere, die überwunden werden muss, weitere Interpretation von möglichen Schlüsselbegriffen. Hut ab, wer das bewerkstelligen kann. :like:

    Axel:

    Trotz einer etwas positiveren Sicht finde ich aber immer noch, dass der 'Gebrauchswert' der BA - wenn man sich nicht für Entwicklungen und Meinungen in den Gemeinschaften des deutschen Buddhismus interessiert - relativ gering ist.

    Da stimme ich Dir zu. Was mich zur Frage führt, warum das so sein könnte?
    Da die bisherige Resonanz auf den Thread nahezu null ist, überlege ich, ob die Zielgruppe der "BA" von den Machern vielleicht größtenteils in "Lifestyle-Buddhisten" gesehen werden könnte, anstatt in den tatsächlich Praktizierenden (die ich im Buddhaland vermute) der unterschiedlichen Traditionen? :? Schade, dass es hier bisher noch nicht mehr Resonanz dazu gibt. :?:(

  • Ich guck immer rein, wenn sie neu erscheint. M.M. nach ist die recht gut gemacht und die Beiträge ausgewogen.
    Was ich da dann lese, sind manchmal Interviews; in 1 /2017 zum Beispiel mit Seigaku und Vivekananda Bikkhu . Dann Dzongsar Khyentse, Yesche U.Regel.
    Und der Akincano oder wie er sich nennt hatte voll den breiten Artikel zum Säkularen. Hatte alles echt Qualität.
    Ansonsten bildet die BA natürlich so auch die hiesige Landschaft ab.
    Und da ist halt auch Livestyle und da sind auch allerhand Merkwürdigkeiten bis hin wo man halt bloß den Kopf schüttelt. Aber ehrlich gesagt so' ne Dinge nehme ich gar nicht erst zur Kenntnis.

  • Baika:

    Ich bitte um Meinungen, Kritik und/oder Lob. :)


    Ich habe die Entwicklung der 'Buddhismus Aktuell' von Anbeginn an, d.h. seit sie die 'Lotusblätter' abgelöst hat, recht nahe verfolgt. Die 'Lotusblätter' hatten noch sehr stark den Charakter einer Vereinszeitschrift, während die damals neu engagierte Chefredakteurin Michaela Doepke deutlich auf das Konzept einer Publikumszeitschrift setzte, die auf ein breites Leserpublikum (d.h. auch auf Nichtbuddhisten) zielt. Damit dann auch auf Vertrieb über den Zeitschriftenhandel, z.B. an Bahnhöfen etc. Mir war das dann oft zu flach und zu hochglanz-bunt, zu sehr Regenbogenpresse (halt mit Dalai Lama und Thich Nhat Hanh als Promis). Was noch akzeptabel gewesen wäre, wenn es denn tatsächlich auch nennenswerten Zuspruch auf dem Zeitschriftenmarkt gefunden. Tatsächlich war (und ist) die BA darauf angewiesen, dass ihr Abonnementspreis praktisch Teil des Mitgliedsbeitrags der DBU-Einzelmitglieder ist. Das hat dann auch immer stark die Ertragslage der Zeitschrift (die ja Indiz für ihre Akzeptanz beim Publikum ist) verschleiert. Als rein kommerzielles Produkt (d.h. unabhängig von dafür entsprechend verringerten Einzelmitgliedsbeiträgen) war und wäre auch heute die BA nicht mE lebensfähig.


    Dass BA und DBU-Einzelmitgliedschaft ein nicht aufschnürbares 'Paket' ist bedeutet also, dass die Zeitschrift durch die Mitgliedsbeiträge zwangssubventioniert ist. Dadurch ergibt sich natürlich auch ein gewisser Anspruch, DBU-internen Themen angemessenen Platz einzuräumen. Hinzu kommt, dass eine stark am allgemeinen Publikum orientierte Zeitschrift für weite Teile des 'Fachpublikums' (wenn ich die DBU-Mitglieder mal als solche ansprechen darf) nicht hinreichend interessant ist.


    Es ist sicher nachvollziehbar, dass diese Lage auch zu Konflikten zwischen Chefredaktion und deren Konzeption der Zeitschrift einerseits und der DBU als Herausgeber andererseits geführt hat. Kontrovers beurteilt wurde z.b. der Wunsch, über die BA den innerbuddhistischen, traditionsübergreifenden Dialog zu fördern und (im Zweifelsfall auch kontrovers) auszutragen - Beispiel dafür ist dieser Artikel von Franz-Johannes Litsch, der erst nach erheblichen Diskussionen erscheinen konnte - mit einer unübersehbaren Distanzierung der Redaktion versehen. Um solche Konflikte zu vermeiden und auch um ein etwas anderes Publikum anzusprechen hatte ich seinerzeit den Vorschlag gemacht, parallel zur BA ein Jahrbuch oder eine jährlich erscheinende Zeitschrift mit inhaltlich gehobenem Anspruch herauszugeben - etwa in der Art wie die seit 2004 im Buddhistischen Studienverlag erscheinende Reihe 'Form ist Leere - Leere Form'. Inbesondere hätte man damit diverse (natürlich entsprechend aufbereitete) Beiträge zum DBU-Studienprogramm und zu den DBU-Kongressen einer nachhaltigen Verwertung zuführen und einem größeren Publikum präsentieren können. Die Produktionskosten wären im Vergleich zu einer BA-Ausgabe geringfügig gewesen - kein Farbdruck, kein hochwertiges Papier. Leider fand die Idee nicht hinreichend Unterstützung.


    Mit Übernahme der Redaktion durch Ursula Richard hat sich das Konzept dann natürlich geändert. Am augenfälligsten durch den Wegfall der alten 'Schubladen' Theravada, tibetischer Buddhismus und Zen. Insgesamt ist (nicht nur damit) das inhaltliche Konzept traditionsübergreifender geworden (was natürlich im Sinn des Selbstverständnisses der DBU ist) und auch nach meinem Dafürhalten inhaltlich etwas anspruchsvoller - wobei das grundsätzliche Konzept einer Publikumszeitschrift nicht nur für buddhistische Leser beibehalten wurde. Das ist ein Spagat, der gar nicht so einfach durchzuhalten ist. Ich finde, Frau Richard macht da insgesamt eine gute Arbeit.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Sudhana:

    Dass BA und DBU-Einzelmitgliedschaft ein nicht aufschnürbares 'Paket' ist bedeutet also, dass die Zeitschrift durch die Mitgliedsbeiträge zwangssubventioniert ist. Dadurch ergibt sich natürlich auch ein gewisser Anspruch, DBU-internen Themen angemessenen Platz einzuräumen.

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich das "nicht aufschnürbare Paket" richtig verstehe. Ich denke, Du meinst, dass ohne das zusätzliche Geld, durch die DBU-Mitglieder, die Zeitschrift vielleicht nicht überlebensfähig sei.
    Zuerst klang es für mich aber so, dass "BA" & DBU-Mitgliedschaft nur zusammen zu bekommen seien, deswegen möchte ich klarstellend betonen, dass die "BA" auch als Abonnement -ohne dazugehörige DBU-Mitgliedschaft- bezogen werden kann. Siehe: http://buddhismus-aktuell.de/bestellservice.html



    Sudhana
    Darf ich Dir an dieser Stelle mal ein großes Lob aussprechen? Deine Beiträge sind wirklich eine Bereicherung - sie haben oft eine sehr hohen Informationsdichte. Dankeschön dafür :like: :)


    @Morpho
    Dir auch lieben Dank für die positive Resonanz.


    Auch wenn sich mittlerweile 3 Menschen überwiegend positiv bis nicht mehr so negativ eingestellt geäußert haben, so bin ich doch ein wenig verwundert, weshalb mir bisher so wenige/keine? Threadtitel aufgefallen sind, die sich auf Artikel der "BA" beziehen. Geht das nur mir so? :?

  • Die Zeitung liegt oft in den grösseren Gemeinschaften aus.
    Die Artikel sind ja nicht Online. Um einen zu "diskutieren" müsste man ja erst mal zitieren-rein-kopieren können. Abschreiben ist viel zu aufwendig.

  • Grashuepfer

    Hat den Titel des Themas von „Wie findest Du die "BA"?“ zu „Meinungen zur Zeitschrift "Buddhismus Aktuell"?“ geändert.