Form ist Leere – Leere Form Band 10 mit dem Themenschwerpunkt Sexualität.
ISBN 978-3-937059-23-5; 173 S.; ¤ 14,80
In diesem Band wird das Thema “Buddhismus und Sexualität” aus verschiedenen Richtungen beleuchtet.
Marianne Wachs skizziert in ihrem Artikel Buddhismus und Sexualität: Erkundungen die Vielschichtigkeit des Themas und zeigt verschiedene Perspektiven, aus denen wir uns dem Thema nähern können. Insbesondere macht sie die Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Fragestellungen, von denen wir ausgehen, deutlich und formuliert einen hermeneutischen Ansatz, der auch für andere Themen sinnvoll sein kann.
Alfred Weil geht in seinem Aufsatz Glücksbringerin oder Leidensursache? Buddhistische Spiritualität und Sexualität ganz und gar von den Texten des Pâli-Kanon aus und zeigt auf, dass die Darlegungen des Buddha über die Sexualität und die entsprechenden Praxisempfehlungen je nach angesprochenem Personenkreis recht verschieden ausfallen können.
Nina Lilienthal gibt uns mit ihrem Aufsatz Von rotem und weißem Licht einen Erfahrungsbericht einer westlichen Anhängerin des tibetischen Buddhismus über die Rolle einer tantrischen Partnerin eines tibetischen Meisters. Sie berichtet von ihren Erfahrungen mit den Diskriminierungen von Frauen in diesem Bereich. Dabei wird deutlich, dass ein selbstbewusstes Auftreten von Frauen im Buddhismus unerlässlich ist, denn ansonsten werden sie zu leicht ins Abseits gedrängt.
Roland Berthold stellt in seinem Aufsatz Die unerlaubten Körperöffnungen – Buddhismus und Homosexualität, der sich besonders auf die Überlieferung des Palikanon stützt, fest, dass der Erwachte bei seinen Belehrungen für die Nicht-Ordinierten zur dritten ethischen Übungsregel weder über Homosexualität noch über “unerlaubte Körperöffnungen” (von diesen ist besonders im tibetischen Buddhismus die Rede) gesprochen hat. Vielmehr geht es bei seinen Aussagen hinsichtlich des sexuellen Verhaltens zwischen zwei mündigen Menschen um seelische Qualitäten, nämlich um gegenseitige Achtung und Liebe, um die Wahrnehmung des Gegenübers in seiner Gesamtpersonalität, um die Rücknahme des Ichs in gegenseitiger Hingabe.
Marianne Wachs beleuchtet in Strategien lesbischer Frauen im Buddhismus sich gegen sexuelle Diskriminierung im Buddhismus richtende Strategien in Asien und im Westen in der Vergangenheit und Gegenwart. Sie zeigt welche Strategie aus welcher gesellschaftlichen Situation geflossen ist – und welche in der Gegenwart am besten angewandt werden kann, wenn lesbische Frauen, die mit ihrer sexuellen Identität auch im Buddhismus offensiv umgehen, auf Diskriminierung durch Ordinierte und/oder Nicht-Ordinierte treffen.
Peter Gäng beschreibt in Grenzenloses Glück - Sexualität im tantrischen Buddhismus ausgehend vom Guhyasamajatantra verschiedene Zweige der tantrischen Überlieferung. Dabei wird deutlich, dass es weder den einen tantrischen Buddhismus noch die eine Rolle der Sexualität in ihm gibt. Vielmehr reichen die verschiedenen Strömungen von solchen, in denen eine Frau (so jung wie möglich!) zum Instrument männlicher “Erleuchtung” gemacht wird bis hin zu solchen, in denen eine spirituelle und sexuelle Partnerschaft zwischen zwei gleichberechtigten Menschen die Grundlage für eine gemeinsame Praxis ist.
http://www.buddhistischer-studienverlag.de/
()