Anteil der Atemachtsamkeit

  • Hallo, ich wollte mal fragen, wie ihr das seht: in den lehrreden steht immer von "x betrachtend will ich einatmen" & "x betrachtend will ich ausatmen".


    mir war immer nie klar, ob das bedeutet, dass man einen % anteil der achtsamkeit auf den atem gelenkt hält - oder das ganze auf einer vorangegangenen atemachtsamkeit aufbaut. ich habe dazu auch schon unterschiedliches gehört und würde gerne eure meinung wissen.


    gruß

  • Hast du schon einmal über längere Zeit Achtsamkeitsmeditation geübt?

  • klar, fast jeden tag seit ein paar jahren :D
    bisher hab ich das in retreats vor allem in zwei phasen gemacht: einmal eher mehr konzentrativ auf den atem und dann irgendwann halt den fokus vom atem weg. was ich aber dann immer beobachten konnte ist, dass die konzentration wieder ein paar level runter geht. so mache ich das auch eigtl. zuhause.
    ich habe halt im palikanon nochmal die meditationsanweisungen durchgelesen heute (immer wieder erstaunlich, wie umfangreich die sind :grinsen: ) - da ist mir vor allem das mit dem ein- & ausatmen wieder aufgefallen.


    ich könnte es ja mal testen, aber es wäre aufjedenfall eine umstellung, den fokus des atems nie ganz zu verlassen.

  • raterZ:

    was ich aber dann immer beobachten konnte ist, dass die konzentration wieder ein paar level runter geht. so mache ich das auch eigtl. zuhause.


    Der Rat meines Lehrers in einem solchen Fall: Du bist noch nicht so weit ganz ohne Objekt zu meditieren, also bleib beim Atem.

  • was heißt ohne objekt? ich habe ja ein objekt, und das ist meistens der körper. dennoch ist die konzentration auf den atem am effektivsten, um sich zu sammeln.
    ich kann mich auch durch objektlose meditation sammeln, einfach indem ich es tue. aber die arbeit mit dem atem macht den geist viel einspitziger.
    meine erfahrung ist auch, dass vipassana bspw. effektiver wird, umso konzentrierter man ist. hat man konzentration eines laserstrahls, dann geschehen dadurch unglaubliche dinge :grinsen:
    also wieder die frage: sollte man versuchen den atem bei allen meditationsobjekten zu behalten und die konzentration nebenbei weiter zu schärfen, oder eben nicht?
    syias lehrer meint wohl nein?

  • Zitat

    also wieder die frage: sollte man versuchen den atem bei allen meditationsobjekten zu behalten und die konzentration nebenbei weiter zu schärfen, oder eben nicht?


    ja klar . läuft im background . der atem ist das konzentrationsobjekt , besonders "punktuell" .
    man wechselt ja generell zw.konzentrations und betrachtungssobjekt . die frage erscheint
    mir etwas seltsam, wenn du erfahrung hast . denn atem-körper, geist-objekt, sinnestore ,gefühl ergeben ja
    bei sammlung sozusagen "ein ding" . es ist aber wichtig, geistobjekte & gefühle fallen lassen zu können,
    wenn es zu zerstreuungen kommt .
    und so bleibt die punktuelle atemachtsamkeit ( sati ) im background . als pfeiler . geh das natürlicher an .
    geht sowieso nur auf eine art . glaub mir . oder nicht :)

  • ich interpretiere den körper nicht als atemkörper, sondern als wirklichen körper -> bodyscan
    da kommt man halt schnell auch mal komplett vom atem weg. deshalb auch meine frage ;)

  • So wie ich das sehe, ist das ein komplettes Missverständnis mit dem "Bodyscan" .
    Es ist klar, daß du vom Atem wegkommst , weil Du eine persönliche Absicht verfolgst .
    Die Sutra beschreiben einen "Werdegang" . Sie beginnen überlicherweise damit Zu,-und Abneigung
    fallen zu lassen . Aber das verstehn ja noch nichtmal die Thera s - komischerweise .

  • hä? ich verstehe deine argumentation nicht. erstmal was hat eine persönliche absicht mit dem atemfokus zu tun?
    ich glaube übrigens nicht, dass der bodyscan ein irrtum ist - dafür funktioniert er viel zu gut. zu- & abneigung kann ich tatsächlich am besten über körperempfindungen ruhen lassen. also das, was man als gleichmut bezeichnet, lässt sich damit hervorragend bei mir üben.
    aber mir ist auch klar, dass es darüber hinaus geht, denn der körper ist nur der erste der vier pfeiler der achtsamkeit.

  • Zitat

    dafür funktioniert er viel zu gut


    Was verstehst du denn darunter ?

  • ich verstehe damit ein natürliches entwickeln der zehn paramis.. das funktioniert bei mir mit der achtsamkeitsmethode mit bodysan besser, als ohne. hab es ausgiebig getestet, weil ich es anfangs selber nicht wahr haben wollte.

  • eigenlich entwickeln sich die parami nicht, sie entfalten sich .
    wenn du diesen bodyscan im sinne der läuterung übst... versteh ich ihn
    allerdings versteh ich nicht warum du nicht wahrnimmst das atem und körper
    als atem-körper zusammen sind , so wie im anapanasati-sutra beschrieben
    denn dann würde es og, Frage nicht geben
    es gibt leute die den bodyscan hinsichtlich der betrachtung der daseinsmerkmale
    oder elemente anweisen , das sehe ich aber nicht als sinn der sache an