Problem Haltung

  • Ich meditiere im Sitzen. Man sollte dabei ja den Rücken nicht anlehnen, sondern "rückenfrei" sitzen. Ich habe das öfters probiert- nach kurzer Zeit wird diese Haltung aber sehr anstrengend, d.h. ich sacke zusammen und muss mich dann wieder aufrichten. Das führt zu Schmerzen im Rücken, und stört meine gesamte Meditation..:=(( Kann jemand dabei helfen, bzw. kennt das Problem und kann mir Tipps geben..?


    PS: Warum soll(te) man eigentlich den Rücken bei der Meditation nicht anlehnen..?

  • Rasmuss:

    Ich meditiere im Sitzen. Man sollte dabei ja den Rücken nicht anlehnen, sondern "rückenfrei" sitzen. Ich habe das öfters probiert- nach kurzer Zeit wird diese Haltung aber sehr anstrengend, d.h. ich sacke zusammen und muss mich dann wieder aufrichten. Das führt zu Schmerzen im Rücken, und stört meine gesamte Meditation..:=(( Kann jemand dabei helfen, bzw. kennt das Problem und kann mir Tipps geben..?


    Geduld. Es dauert, bis die Korrektur der Körperhaltung bereits beim geringsten Anzeichen von Erschlaffen fast automatisch erfolgt - konzentriere dich auf die Atmung.

    Zitat


    PS: Warum soll(te) man eigentlich den Rücken bei der Meditation nicht anlehnen..?


    Warum nicht? Probier doch einfach den Unterschied aus. Die Wirbelsäule ist ja die natürliche "Aufrichtung" - und aufrichtiges Sitzen ist eben ohne Hilfen möglich.

  • Nicht auf das ganze Kissen setzen, nur mit dem Steißbein auf die vordere Rundung , als ob du auf einem schmalen Balken sitzt .
    Dann richtet sich die Wirbelsäule auf . Die Höhe ist wichtig . Das Becken soll nach vorn kippen, die Knie fest aufliegen . Probier aus bis du eine
    natürliche aufrechte Haltung findest, die in der Lendenwirbelsäule nicht zusammensacken kann . "Oben" ist nochmal was anderes...


  • Hallo Rasmuss,


    zur Stärkung der Wirbelsäure praktiziere ich Yoga. Mittlerweile reicht es für mich aus wenn ich 10 mal den "Sonnengruß" durchführe, anschließend kann ich 45 Minuten ohne Schmerzen in einer aufrechten Position meditieren. Ob das ein Weg für Dich ist musst Du selbst herausfinden (es gibt ja auch noch andere Yoga Übungen, die die Wirbelsäule stärken). Wenn Du noch keine Erfahrungen mit Yoga gemacht hast, wäre ein Yoga Kurs sinnvoll, denn bevor man eine Übung falsch macht ist es besser eine(n) Yoga Lehrer(in) zu haben, der Dich korrigiert.


    Liebe Grüße
    Matthias

  • Matthias65:

    Mittlerweile reicht es für mich aus wenn ich 10 mal den "Sonnengruß" durchführe


    Korrektur: Jeden Tag 10 mal :)

  • Rasmuss:

    PS: Warum soll(te) man eigentlich den Rücken bei der Meditation nicht anlehnen..?


    Begünstigt Schläfrigkeit, Schlafffheit, zu wenig Energie.



    Zitat

    Ich meditiere im Sitzen. Man sollte dabei ja den Rücken nicht anlehnen, sondern "rückenfrei" sitzen. Ich habe das öfters probiert- nach kurzer Zeit wird diese Haltung aber sehr anstrengend, d.h. ich sacke zusammen und muss mich dann wieder aufrichten.


    Vielleicht steigt ja mit der Zeit die Klarheit und Achtsamkeit
    und Du bemerkst demnächst schon vor dem Zusammensacken, dass sich etwas verändert.



    Rasmuss:

    Das führt zu Schmerzen im Rücken und stört meine gesamte Meditation.


    Hast Du sonst auch Rückenschmerzen oder nur während der Meditation im Sitzen?
    Sitzt Du am Boden, Hocker oder Stuhl?



    Herzlich,
    Mirco

  • Rasmuss:

    Ich meditiere im Sitzen. Man sollte dabei ja den Rücken nicht anlehnen, sondern "rückenfrei" sitzen. Ich habe das öfters probiert- nach kurzer Zeit wird diese Haltung aber sehr anstrengend, d.h. ich sacke zusammen und muss mich dann wieder aufrichten. Das führt zu Schmerzen im Rücken, und stört meine gesamte Meditation..:=(( Kann jemand dabei helfen, bzw. kennt das Problem und kann mir Tipps geben..?


    PS: Warum soll(te) man eigentlich den Rücken bei der Meditation nicht anlehnen..?


    Es gibt hier im Forum un-zählige Threads
    zur Sitzhaltung
    - ich finde sie grad nich -


    . . .

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Mirco:


    Hast Du sonst auch Rückenschmerzen oder nur während der Meditation im Sitzen?
    Sitzt Du am Boden, Hocker oder Stuhl?


    Sonst habe ich eigentlich keine Rückenschmerzen.
    Ich meditiere auf einem Stuhl.

  • Hallo Rasmuss,

    Rasmuss:
    Mirco:

    Hast Du sonst auch Rückenschmerzen oder nur während der Meditation im Sitzen? Sitzt Du am Boden, Hocker oder Stuhl?

    Sonst habe ich eigentlich keine Rückenschmerzen.
    Ich meditiere auf einem Stuhl.


    Ich frage deshalb, weil es auch (unangenehme) Empfindungen gibt, die ausschließlich in der Meditation auftreten, sonst aber nie.


    Bei mir beispielsweise ist es ein Stechen auf der Haut im Gesicht an meisten der selben Stelle zu einem bestimmten Moment. So als wenn eine Nadel auf die Haut gepiekt wird. Habe ich nur in formeller Meditation, dauert ca. 1-3 Minuten und kommt danach nicht wieder.


    Normalerweise sollte ein gerade aufgerichteter Rücken keine dauerhaften Schmerzen verursachen, es sei denn, es liegt tatsächlich eine körperliche Fehlfunktion vor.


    Wenn es wieder kommt, schau doch mal, was geschieht, wenn Du dem unangenehmen Empfinden im Rücken keine übermässige Aufmerksamkeit schenkst. Vielleicht ein "Aha, das wieder", entspannen und zurück zum Medi-Objekt. Vielleicht verschwindet es ja nach kurzer Zeit...



    Herzlich,
    Mirco

  • Rasmuss:


    Sonst habe ich eigentlich keine Rückenschmerzen.
    Ich meditiere auf einem Stuhl.


    Möglicherweise solltest du mal die Sitzhöhe anpassen und/oder ein Keilkissen versuchen.

  • Aiko:


    Möglicherweise solltest du mal die Sitzhöhe anpassen und/oder ein Keilkissen versuchen.


    Du meinst, ich sitze zu niedrig- und was ist ein Keilkissen..?

  • MIt der Höhe experimentieren hat mir schon was gebracht. Generell meldet sich ein bestimmter Rückenmuskel aber nach 30 bis 40 Minuten. Manchmal geht's durch kleine Haltungsänderung und Konzentration auf den Schmerz wieder weg. Scheint schon an der Sitzuhaltung zu liegen.


    Ich frage mich aber folgendes: wie funktioniert das bei den Goenka Vipassana 10 Tages Meditationen? Da hilft es ja auch nicht, wenn man durch diese oder jene Haltungsänderung statt 20 Minuten jetzt 45 Minuten sitzen kann, bevor es schmerzt. Da wird 10 Tage viele Stunden täglich meditiert. Wie funktioniert das? Finden da alle die pefekte, schmerzfreie Haltung für sich heraus? Oder akzeptiert man den Schmerz einfach 10 Tage lang? Bringt das nicht die Gefahr mit sich, einen langwierigeren Schaden davon zu tragen? Ich würde so ein 10 Tages Retreat ja gerne mal machen, aber die Aussicht darauf, mir den Rücken kaputt zu machen, hält mich definitiv davon ab.

  • Rasmuss:
    Aiko:


    Möglicherweise solltest du mal die Sitzhöhe anpassen und/oder ein Keilkissen versuchen.


    Du meinst, ich sitze zu niedrig- und was ist ein Keilkissen..?


    Es kann sein, dass du zu niedrig sitzt. Ein keilförmiges Kissen kann durch die Schräge das Becken etwas anheben und damit die Wirbelsäule stabilisieren. Probier es aus.

  • dermatze:

    MIt der Höhe experimentieren hat mir schon was gebracht. Generell meldet sich ein bestimmter Rückenmuskel aber nach 30 bis 40 Minuten. Manchmal geht's durch kleine Haltungsänderung und Konzentration auf den Schmerz wieder weg. Scheint schon an der Sitzuhaltung zu liegen.


    Ich frage mich aber folgendes: wie funktioniert das bei den Goenka Vipassana 10 Tages Meditationen? Da hilft es ja auch nicht, wenn man durch diese oder jene Haltungsänderung statt 20 Minuten jetzt 45 Minuten sitzen kann, bevor es schmerzt. Da wird 10 Tage viele Stunden täglich meditiert. Wie funktioniert das? Finden da alle die pefekte, schmerzfreie Haltung für sich heraus? Oder akzeptiert man den Schmerz einfach 10 Tage lang? Bringt das nicht die Gefahr mit sich, einen langwierigeren Schaden davon zu tragen? Ich würde so ein 10 Tages Retreat ja gerne mal machen, aber die Aussicht darauf, mir den Rücken kaputt zu machen, hält mich definitiv davon ab.


    Ich denke, die sitzen nicht stundenlang an einem Stück. Also üblich ist - im Zen - 20 min bzw. bis zu 40 oder 45 min. und dann Kinhin - gehen, etwas 5 min. . Das ist je nach Zendotradition unterschiedlich. Bei mehreren Tagen geht das dann schon in die Knie und den Rücken - da kann man aber auch Muskelübungen machen. Ansonsten akzeptiert man den Schmerz, der einerseits durch Spannungen verursacht wird, die sich mit den Jahren abbauen. Und letztlich ist natürlich, wie in allen körperlichen Übungen ein Mangel an Übung die Ursache für Schmerzen. Schmerzfrei ist man nicht oft.

  • Aiko:


    Ich denke, die sitzen nicht stundenlang an einem Stück. Also üblich ist - im Zen - 20 min bzw. bis zu 40 oder 45 min. und dann Kinhin - gehen, etwas 5 min. .


    Ja so kenne ich es auch vom Shambhala Zentrum, wo ich im Moment meditiere. Bei Goenkas' Kursen gibt es glaube ich keine geleiteten Bewegungen, man kann nur die Pausen dafür nutzen.


    Bei mir hat es heute erfreulicherweise Klick gemacht. Zum ersten Mal habe ich die Haltung mit den Beinen neben dem Kissen probiert, Füße nach hinten. Hat mir vorher nie gefallen, weil die Füße dann so so gestreckt sind. Nachdem ich ein zweites, extra hohes Kissen gekauft habe, hab ich's vorhin nochmal probiert. Und zum ersten Mal selbst nach 40 Minuten Meditation im Rücken nichts gespürt. Super!! :P

  • dein rücken geht nicht kaputt, nur weil deine rückenmuskel so schwach sind und schmerzen! 40 minuten sind schonmal gut! tägliche körperliche rückenübungen helfen, die zeit zu steigern.
    bei goenka arbeitet man auch mit den schmerzen, indem man gleichmut dabei übt }:-)
    man sitzt da übrigens ne stunde. und nach ein paar tagen 3x ne stunde ohne bewegung pro tag 8)

  • Aiko:
    dermatze:


    Ich frage mich aber folgendes: wie funktioniert das bei den Goenka Vipassana 10 Tages Meditationen? Da hilft es ja auch nicht, wenn man durch diese oder jene Haltungsänderung statt 20 Minuten jetzt 45 Minuten sitzen kann, bevor es schmerzt. Da wird 10 Tage viele Stunden täglich meditiert. Wie funktioniert das? Finden da alle die pefekte, schmerzfreie Haltung für sich heraus? Oder akzeptiert man den Schmerz einfach 10 Tage lang? Bringt das nicht die Gefahr mit sich, einen langwierigeren Schaden davon zu tragen? Ich würde so ein 10 Tages Retreat ja gerne mal machen, aber die Aussicht darauf, mir den Rücken kaputt zu machen, hält mich definitiv davon ab.


    Ich denke, die sitzen nicht stundenlang an einem Stück. Also üblich ist - im Zen - 20 min bzw. bis zu 40 oder 45 min. und dann Kinhin - gehen, etwas 5 min. . Das ist je nach Zendotradition unterschiedlich.


    Im Meditationszentrum des Mahasi Sayadaw gibt es täglich 15 Stunden formale Meditationspraxis. Davon sind 9 Einheiten a 60 Minuten Sitzmeditation und 6 Einheiten a 60 Minuten Gehmeditation. Da sollte man schon körperlich und geistig in einer guten Verfassung sein. Und ein intensives Meditationsretreat ist nicht für jeden das richtige. Aber der Umgang mit den Schmerzen und die Wahrnehmung der Schmerzen ändern sich natürlich durch die beständige Meditationspraxis. Am Anfang ist der Körper noch Körper und der Schmerz noch Schmerz. Danach wird der Körper jedoch als ein Prozess erfahren und damit fällt auch die normale Erfahrung des Schmerzes weg. Bei noch besser Konzentration, und entsprechender Ausrichtung der Meditationspraxis, nimmt man den Körper ja gar nicht mehr wahr. Dann praktiziert man entsprechend Achtsamkeit auf Geist, Dhamma. Die Schmerzen kommen dann erst wieder nach Ende der Meditation ins Bewusstsein. So kann man lange Zeit sitzen.


    Gruß
    Florian