Amida-Buddhismus auf youtube

  • Hallo,
    kein Mensch kann dem Anderen gleichen, da jeder ein anderes Karma hat.
    Kein Mensch ist nur Materie, das Lichtwesen gehört dazu.
    Kein Mensch soll die Hoffnung aufgeben, je den achtfachen Pfad vollenden zu können, oder
    wenigstens einen grossen Teil davon.
    Liebe, Mitleid und Erbarmen


    gotamo buddho


  • Erst einmal herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.


    Nun meine Frage
    Was ist ein Lichtwesen. Kannst Du das anhand der Lehre erklären?

  • free:

    Nun meine Frage
    Was ist ein Lichtwesen. Kannst Du das anhand der Lehre erklären?


    Hallo Gotamo, Free


    Lichtwesen ist ein esoterischer Begriff, den ich aus Buddha's Lehre so noch nicht kenne (Bezug?).


    Vielleicht meint Gotamo die 'feine Lebenskraft', Rupa-jivitindriya?


    Metta,
    thecap :)

  • Zitat

    25. „Ihr Haushälter, wenn jemand, der ein rechtschaffenes Verhalten pflegt, das im Einklang mit dem Dhamma steht, rechtschaffenes Verhalten, sich wünschen sollte: ,Oh möge ich bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, unter den Himmelswesen des Glanzes wiedererscheinen!‘, so ist es möglich, daß er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode unter den Himmelswesen des Glanzes ... Himmelswesen des Begrenzten Glanzes ... Himmelswesen des Unermeßlichen Glanzes ...Himmelswesen des Überströmenden Glanzes wiedererscheinen ... wiedererscheint. Warum? Weil er ein Verhalten pflegt, das im Einklang mit dem Dhamma steht, rechtschaffenes Verhalten.“
    http://www.phathue.de/buddhism…a/mittlere-sammlung/mn41/

    Sei ein Yogi der Illusion.


  • Wenn es ein Ich gäbe, könnte es etwas durch seine Tat verwirklichen. Aber das wär vergänglich.
    Da es kein Ich gibt, gibt es nichts zu vollenden und nichts zu erhoffen. Wär könnte denn tun oder hoffen?
    Das ist nur das Namu Amida Butsu, die Verbindung von Erscheinung, dem Geborenen (Namu) und dem Ungeborenen (Amida) und deren Ungetrenntheit (Butsu, Buddha).


    _()_
    Ryonin


    Namu Amida Butsu

  • Hallo Buddies,
    ich las eure Beiträge und war erstaunt über die Unkenntnis über die Lichtwesen, da sie eindeutig im Pali-Kanon beschreiben werden.Brahma ist das höchste Lichtwesen, wir sind ie kleineren Lichter.
    Der Begriff -Seele würde auch gut passen.


    gotamo

  • gotamo:

    Hallo Buddies,
    ich las eure Beiträge und war erstaunt über die Unkenntnis über die Lichtwesen, da sie eindeutig im Pali-Kanon beschreiben werden.Brahma ist das höchste Lichtwesen, wir sind ie kleineren Lichter.
    Der Begriff -Seele würde auch gut passen.


    gotamo


    Wo sich die Christen überall rumtreiben :lol:


    Unterwanderung!!! :shock:


    Zersetzung!!! :shock:

  • Das Reine Land des Buddha des Grenzenlosen Lichts (Skt. Sukhavati), das Land des Buddha Amitabha, ist das Mandala von Weisheit und Mitgefühl, in dem Praktizierende des Mahayana-Buddhismus zum Zeitpunkt des Sterbens Wiedergeburt suchen. Dies erfordert Entschlusskraft, Vertrauen und eine klare meditative Ausrichtung. Hinzu kommt der Segen des Amitabha, dessen Mitgefühl den Zufluchtsuchenden empfängt.


  • Es braucht nur das Namu Amida Butsu. Und das geht nicht von mir aus, sondern von dem Grenzenlosen, von dem Nichtdualen.
    Ich kann also gar nichts tun. Sagt der Buddhismus nicht sogar, daß es so etwas wie ein Ich gar nicht gibt? Wie könnte es dann Bedingungen (dies erfordert) geben?


    http://www.youtube.com/watch?v=ain5WI0Lx8M


    Obwohl man bei ihm so den Eindruck hat als sei Amida ein Wesen, aber er hat ein paar gute Ansätze.

  • Namaste!

    Ryonin:


    Robert Anton Wilson gehörte meines Erachtens zu den ganz großen Eingeweihten (in Ermangelung eines besseren Titels nehme ich mal diesen) hier im Westen; mag sein, dass der Eindruck falsch ist.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu Amida Butsu

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Gerade empfinde ich es als tragisch kein englisch zu verstehen, heul

  • Na, ich versuch es mal, aber mein Englisch ist auch nicht so toll:


    In etwa:
    Meine Lieblingsreligion ist zur Zeit Shinrans Buddhismus. Ich wurde vor 35 Jahren in einer Shinran-Buddhistischen Kirche getraut. Und das große an Shinran ist , daß es ein Ableger des Amida Buddhismus ist. Amida war der Buddha, der es ablehnte Nirvana zu erreichen, wenn nicht alle anderen Wesen es nicht mit ihm gemeinsam erreichen. Und so reinkarnierte er sich ununterbrochen um jeden die höchste Erleuchtung zu bringen. Ein Teil der Lehren des Amida Buddhismus ist, daß wenn du Amida einmal mit wahrem Vertrauen anrufst, dann ist das genug. Immer wenn du dich in diesem Leben hochgeschraubt hast, wird es im nächsten Leben besser. In deinem Leben danach wirst du das noch besser tun bis du schliesslich Befreiung und Nirvana erreichst. Alles was du tun musst ist (in Japanisch) Namu Amida Butsu, „im Namen von Amida Buddha“ zu sagen. Wenn du es voller Vertrauen sagst, wirst du schliesslich gerettet werden. Und im 12. Jahrhundert medierte ein Mönch namens Shinran darüber, bis sein Herz brach. Er glaubte, daß es ungerecht ist zu allen Menschen, die keine wahres Vertrauen entwickeln können. Da sind einige Menschen, die immer Fragen stellen, nie zufrieden sind, immer die nächste Frage stellen, aber immer ein wenig skeptisch. Ich bin einer von ihnen. Und wir können kein wahres Vertrauen entwickeln. Wir fragen uns immer, vielleicht gibt es eine Alternative, vielleicht kann man anders darauf schaun. Und Amida, der Buddha des grenzenlosen Mitgefühls, kann er uns außen vor lassen, wenn er alle Wesen erretten will? Und Shinran erkannte, daß das unmöglich ist. Daher beruht Shinran Buddhismus auf der Lehre, wenn du Namu Amida Butsu sagst, egal ob du Vertrauen hast oder nicht, es ist genug und du wirst schliesslich gerettet. Ich glaube, daß ist die barmherzigste, die dem gesunden Menschenverstand entsprechenste, die großzügigste und edelste Religion, die je erdacht wurde. Letztlich zeigt sie einen Weg für uns, die kein wahres Vertrauen im traditionellem Sinn entwickeln können. Und so sage ich Namu Amida Butsu mit einigem Vertrauen und oft mit viel Skepsis. Ich habe nie wahres Vertrauen hervorgebracht, aber ich sag es gern, weil Shinran meint, ob ich daran glaube oder nicht, es wird funktionieren. Und so möchte ich allen diese Worte Namu Amida Butsu hinterlassen.Sagt es mal, egal ob du daran glaubst oder nicht, es wird funktionieren und all deine Probleme sind gelöst. Es mag tausend Inkarnationen dauern, aber schliesslich erreichst du es und hey, wir haben viel Zeit.


    Robert Anton Wilson


    _()_
    Ryonin


    Namu Amida Butsu

  • Buddhistisches Gebet


    Amitabha, Amitabha, Amitabha,
    Buddha des Grenzenlosen Lichtes !
    Zum Erhabenen Buddha, zum Dharma und zur Sangha
    nehme ich Zuflucht !
    Bis ich Erleuchtung erlangt habe.
    Durch die Verdienste der Großzügigkeit
    und der anderen Tugenden,
    möge ich zum Wohle aller Wesen
    Buddhaschaft erlangen.



    Mich erinnert dieser so sympathische Buddha an Jesus

  • brigitte:

    Mich erinnert dieser so sympathische Buddha an Jesus


    Weil dieser Buddha uns (abgesehen von der Rezitation eines Mantras) aller Anstrengungen zur Befreiung enthebt, er also einen christusgleichen Erlöser darstellt? ;)
    Einen solchen Buddha brauchst DU ja nun wohl nicht, liebe Brigitte, dazu hast Du ja Jesus, oder?


    Ich denke nicht, dass Buddha angebetet und als Erlöser verehrt werden wollte (das denke ich übrigens auch von Jesus nicht). Ich denke auch nicht, dass er Robert Anton Wilsons Aussage "Es mag tausend Inkarnationen dauern, aber schliesslich erreichst du es und hey, wir haben viel Zeit" so toll gefunden hätte. Er zeigte nicht einen Weg, der tausend Inkarnationen benötigt, jedenfalls ganz bestimmt nicht von dem Augenblick an, in welchem man dem Buddha und seinem Dhamma begegnet. Der Pfad wird in diesem einen Leben betreten und, ein wenig Anstrengung und Disziplin vorausgesetzt, wird dieses eine Leben, wenn nicht direkt mit der Arahatschaft, dann doch mit der Niewiederkehr zum Abschluss gebracht. Ob das mit einem Mantra und ohne weitere eigene Bemühung geht, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls hat der historische Buddha Gotama derartiges nicht gelehrt, sondern vielmehr die vier Edlen Wahrheiten und darin einbegriffen den Edlen Achtfachen Pfad zur Leidbefreiung. :idea:


    Liebe Grüsse, erbreich

    unvollkommenheit (dukkha), du nimmst sie nicht persönlich (anatta), sie ist was sie ist (anicca)

  • erbreich
    Weil dieser Buddha uns (abgesehen von der Rezitation eines Mantras) aller Anstrengungen zur Befreiung enthebt, er also einen christusgleichen Erlöser darstellt? ;)
    Einen solchen Buddha brauchst DU ja nun wohl nicht, liebe Brigitte, dazu hast Du ja Jesus, oder?


    Er ist mir einfach nur sympathisch und ganz besonders sein Land des grenzenlosen Lichts.
    So leicht und ohne Hindernisse in das Land seiner Träume zu gelangen - so einfach wird
    es nicht sein. Doch wie gerne möchte man die unbeschwerlichen Wege gehen . . .
    da komme sogar ich in Versuchung :)

  • Naja, das Thema Shin-Buddhismus und Christentum hatten wir doch schon mal. Ich hatte bei Brigitte ja auch nicht den Eindruck, daß sie vergleichen will, eher daß das offene Herz in zwei Ansätzen sie ähnlich berührt hat.


    Aber vielleicht noch einmal ein paar Punkte zum wiederholen.
    Von dem was Shinrans Ansatzpunkt ist.
    Amida Buddha ist kein Wesen und das reine Land ist kein Ort, sondern Nirvana.
    Das Nembutsu ist auch kein Mantra: " ... Konsequenterweise ist für Shinran das Nembutsu auch keinerlei Mantra, es bewirkt nichts, es ist eine Danksagung für das erlebte 'Vertrauen-Können', für das 'totale Loslassen', welche der Mensch ohne Absicht spricht..." (Andreas L., man möge seine guten Artikel hier im Amitabha-Buddhismus-Forum lesen)
    "Für seine Anhänger ist das Nembutsu Nicht-Tat und Nicht-gut. Wenn wir etwas nicht durch unsere eigene Absicht tun, nennen wir es nicht Tat, und ein gutes Werk, daß wir nicht durch unsere eigene Absicht verwirklichen, nennen wir auch nicht gut. Weil das Nembutsu von der Kraft des ganz Anderen bewirkt wird und von ihrer eigenen Kraft losgelöst ist, darum ist es für die Vertrauenden Nicht-Tat und Nicht-gut." (Tannisho)


    Ob der Shinweg einfach ist, ist eher unsicher. Viele glauben lieber an ein Ich und an einen freien Willen und möchten selbst tun.
    Shin beginnt mit der Einsicht des eigenen Scheitern (aus meiner Sicht Scheiternmüssens), des nur Scheitern könnens. Und mit einer Akzeptanz dieses Scheiterns. (Und ist nicht auch Buddha Shakyamuni mit seinen Übungen bei seinen Vedanta-Lehrern und seiner Askese gescheitert?)
    Bedingtes kann immer nur bedingtes hervorbringen, aber Nirvana ist das, was nicht bedingt ist. Wie sollte das Bedingte da nicht scheitern?
    Aber alles Bedingte ist im Nichtbedingten "enthalten." Befreiung kann also von "dem" kommen, was Nicht bedingt ist, von "dem", was grenzenlos ist, von Amida Buddha, du kannst auch sagen von Nirvana.
    Diese letztliche Einheit von Nichtbedingten und Bedingten wird verwirklicht (wirklich) im Namu Amida Butsu. Namu ist das Begrenzte, meine Vorstellungen von mir etc, Amida Butsu ist das Ungeborene, Unbegrenzte.
    Und das ist wirklich die größte Gnade, die möglich ist. Aber es ist nicht die Gnade eines Wesens oder eines Gottes.
    In diesem letztlichen Nichtgetrenntsein ist alles befreit. Es gibt da kein meine Befreiung und die Befreiung der anderen.
    Und es ist keine Bewegung in der Zeit. Zeit ist dafür irrelevant. Daher wär es auch egal, ob das 10 Sekunden oder 10 Kalpas sind. Es ist keine Bewegung in der Zeit. Es ist eine Bewegung aus der Zeitlosigkeit, die Zeit erschaffend.


    "Nirvana hat unzählbare Namen. Es ist unmöglich sie alle aufzuzählen; Ich werde ein paar nennen. Nirvana wird Erlöschen der Leidenschaften genannt, das Unerschaffene, Friedvolle Glücklichkeit, Ewige Glückseligkeit, Wahre Realität, Dharma-Körper, Dharma-Natur, Soheit, Einheit, Und Buddha-Natur. Buddha-Natur ist nichts anderes als Tathagata [Amida Buddha]. Dieses Tathagata durchdringt die zahllosen Welten; Es füllt jedes Herz und jeden Geist des Ozeans des Seins. All dies, Pflanzen, Bäume, und Erde, alles erlangt Buddhaschaft."


    Aus meinem Blickwinkel hat auch Buddha Shakyamuni Nicht die Ich-Bemühung gelehrt, sondern das Nicht-Ich, der Achtfache Weg beginnt mit dem Rechten Sehen von Vergänglichkeit, Leidhaftigkeit, Nicht-Ich, (Ich würde es aus Shinsicht auch als Shinjin, als Anvertrauen bezeichnen), nicht mit Ich handle und erlange dadurch. Für mich wurde dies im Mahayana im Allgemeinen und bei Shinran im besonderen dadurch und durch ihre Erfahrungen konsequent neuformuliert. Und für mich ist es stimmig mit jedem Namu Amida Butsu von neuem.


    _()_
    Ryonin


    Namu Amida Butsu

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()


  • Quelle: alex seite


    @ryonin
    Naja, das Thema Shin-Buddhismus und Christentum hatten wir doch schon mal. Ich hatte bei Brigitte ja auch nicht den Eindruck, daß sie vergleichen will, eher daß das offene Herz in zwei Ansätzen sie ähnlich berührt hat.

    Du hast das richtig gesehen, Ryonin


    @ryonin
    In diesem letztlichen Nichtgetrenntsein ist alles befreit. Es gibt da kein meine Befreiung und die Befreiung der anderen.
    Und es ist keine Bewegung in der Zeit. Zeit ist dafür irrelevant. Daher wär es auch egal, ob das 10 Sekunden oder 10 Kalpas sind. Es ist keine Bewegung in der Zeit. Es ist eine Bewegung aus der Zeitlosigkeit, die Zeit erschaffend.

  • Ryonin:

    Und für mich ist es stimmig mit jedem Namu Amida Butsu von neuem.


    Danke Ryonin für den Beitrag. Ich habe keine grundsätzlichen Einwände. Da ich selber nach 20 jahren Dhamma-Weg für ein paar Jahre den christlichen Weg gegangen bin, sehe ich jedoch auch in diesem Beschrieb des Dhamma eher den christlichen Weg gespiegelt als das, wie ich Dhamma kenne und praktiziere. Aber das muss ja nun nicht heissen, dass es deswegen nicht Dhamma sei.


    Gegen Ende meiner christlichen Zeit habe ich (ein- zwei Jahre lang) versucht, die beiden Wege in eins zu bringen, habe es aber schliesslich aufgegeben. Es forderte zu viel Zeit und Kraft, die ich besser in einen Weg investiere um diesen konsequent zu gehen, als breitbeinig auf zwei Wegen zu hinken. So geht es mir auch bezüglich der verschiedenen buddhistischen Traditionen. Es ist sicher nicht falsch - und kann in Diskussionen hilfreich sein - die verschiedenen Darstellungen des Weges ein wenig zu kennen, für die eigene Praxis empfinde ich es aber als kaum hilfreich, eher verwirrlich.


    Ich habe vor dreissig Jahren Satipatthana als mein Kammatthana entgegen genommen und erlebe diesen Übungsweg als klar, gradlinig und stets weiterführend. Wenn dies für Dich das Namu Amida Butsu ist, dann wünsche ich Dir ein frohes Weiterwandern auf Deinem Weg!


    Gruss, erbreich

    unvollkommenheit (dukkha), du nimmst sie nicht persönlich (anatta), sie ist was sie ist (anicca)

  • Für mich ist die Frage, inwieweit es Sinn macht, ein atheistische Religion mit einer theistischen Religion zu vergleichen. Wenn ich suche, finde ich immer irgendwelche Dinge, die ich vergleichbar finde (aber da könnte man auch sagen, Theravada erinnert einen ans Judentum und der Diamantweg einen an den Islam, obwohl letzteres schon etwas hätte :lol: , manche erinnert der Begriff des Reinen Landes auch ans Teletubbieland, oder der Buddha an Butter), aber wenn schon eine Nähe konstruieren, dann seh ich eher eine Nähe des Jinen (Natürlichkeit, Spontanität, Einfach so) zum Wu Wei des Laotse, oder des Nembutsu zum Buddhānussati Bhāvanā deiner Tradition. Freilich gibt es in dem, was über alle Worte hinausweisst, Berührungspunkte zwischen allen Religionen. So können wir ab irgendwann aus unserer Sicht die Weisheit des Christentums auch wieder wertschätzen.
    Für mich ist Shinrans Lehre zutiefst im Nicht-Ich gegründet. Und das ist für mich zutiefst buddhistisch, buddhistischer geht schon fast nicht mehr.


    Weiss nicht, ob ich das Nembutsu so beschreiben würde, wie du deinen Übungsweg. Da sind vielleicht schon Unterschiede zu sehen. Für mich ist es nicht so der Weg der Weiterentwicklung, mich erinnerts manchmal mehr an das pfadlose Land (wie J. Krishnamurti es nannte) oder an Buddhas Aussage des keine Spuren hinterlassend. Und es ist für mich auch nicht so, daß ich dadurch etwas für mich erlangen kann. Um (Name unsicher, ich glaube es war bel, aber so ähnlich heisst es auch in den Rezitationen zur Morgenglocke,das in der Kwan Um Zen Tradition rezitiert wird) zu zitieren: Ich und alle Wesen (alles Sein) erlangen gemeinsam Buddhaschaft.


    Dir auch ein frohes Weiterwandern. Das schöne am Wandern ist, daß man da nicht vor dem Bildschirm sitzt, sondern in der freien Natur ist.


    _()_
    Ryonin


    Namu Amida Butsu

  • Ryonin:

    Und es ist für mich auch nicht so, daß ich dadurch etwas für mich erlangen kann. Um (Name unsicher, ich glaube es war bel, aber so ähnlich heisst es auch in den Rezitationen zur Morgenglocke,das in der Kwan Um Zen Tradition rezitiert wird) zu zitieren: Ich und alle Wesen (alles Sein) erlangen gemeinsam Buddhaschaft.


    Als ich diese Aussage las, kam mir sogleich eine andere, christliche, in den Sinn, und die möchte ich Dir nicht vorenthalten:


    „Unsere Reise zur Theosis, die die Erfüllung unseres Heils ist, wird durch drei Merkmale besonders gekennzeichnet:
    1. Erlösung ist gemeinschaftsbezogen
    2. Erlösung ist sakramental
    3. Erlösung ist kosmisch


    Erlösung bezieht sich auf die ganze Gemeinschaft, nicht auf einzelne Individuen. Wir werden nicht alleine gerettet, sondern als Mitglieder einer einzigen menschlichen Familie...
    Der Christ ist derjenige, der nicht 'Ich', sondern 'Wir' sagt, derjenige, der Schwestern und Brüder hat; und niemand von uns kann gerettet werden, wenn wir ihnen den Rücken zukehren...
    ...meine Rettung ist zwingend mit der Rettung meines Nachbarn verbunden...
    Keine Zweiteilung zwischen heilig und weltlich. Erlösung betrifft nicht nur die Kirche, sondern die Gesellschaft. Bei unserem Streben nach Theosis können wir als Christen nicht von den Leiden unserer Mitmenschen unberührt bleiben...
    Wie Nikolaj Berdjaev (1874-1948 ) zu Recht betonte: Brot für mich selbst mag eine materielle Frage sein, aber Brot für meinen Nachbarn ist immer eine spirituelle Frage...
    Niemand wird alleine gerettet: Ohne gegenseitige Vergebung gibt es keine Erlösung...
    Erlösung ist kosmisch in ihren Dimensionen. Unsere Soteriologie muss umfassend sein. Es ist der ganze Mensch, der gerettet wird. Ein Mensch ist keine Seele, die zeitweilig in einem Körper wandelt, sondern eine vollständige Einheit von Körper und Seele... aber das ist nicht alles. Durch unsere Körper beziehen wir uns auf unsere materielle Umgebung um uns, und deshalb bedeutet unsere Heiligung auch die Heiligung dieser Umgebung. Wir werden nicht von der Welt sondern mit der Welt erlöst...
    Dieser kosmische Charakter der Erlösung verpflichtet uns, die Heiligkeit allen Lebens zu bejahen, Tiere wie Menschen. Mit den Worten von William Blake: 'Alles, das lebt, ist heilig.' Es verpflichtet uns, in gleicher Weise die Heiligkeit aller Materie zu bejahen, ob beseelt oder unbeseelt. Die Verehrung der Schöpfung... ist etwas, das alle unsere Handlungen auf Erden durchdringen sollte. Wir müssen die Welt als ein Sakrament von Gottes Gegenwart behandeln und alles, das geschaffen wurde, als 'theophan'. Nichts, das durch Gott geschaffen wurde, ist einfach oder schlecht; es kann als Kanal für seine Gnade dienen."
    (aus "Mensch werden - an Gott teilhaben" von Kallistos Ware, Bischof von Diokleia)


    :D


    Gruss, erbreich

    unvollkommenheit (dukkha), du nimmst sie nicht persönlich (anatta), sie ist was sie ist (anicca)