Ich bin etwas verwirrt über die Definition vom Amitabha-Budd

  • "Der Amitabha-Buddhismus richtet sich vor allem an die Laien, die keine komplizierte buddhistische Praxis ausüben können. Das Ziel ist es Vertrauen auf den Buddha Amitabha zu entwickeln und so die Fixierung auf sich selbst zu überwinden. "


    Nun...vielleicht gibt es da große Unterschiede, da ich nur dem Amitabha Buddhismus aus vietnamesischer kenne und nicht z.B aus ser japanischen, aber bei "uns" gibt es einiges an Praxis...jedenfalls bei denen die wirklich Buddhismus praktizieren. Meditation steht genauso hoch wie das rezitieren, lesen von sutren und mantren, beten und die niederwerfung genau wie "opfern" von gaben und speisen und anzünden von Räucherstäbchen und das ist nun ein kleiner Auszug.
    Ich denke das in Vietnam oft Amitabha mit Mahayana einher geht...wo aber Amitabha stark im Vordergrund steht. Ein Beispiel seht ihr zum Beispiel in der Vien-Giac Pagode von Hannover


    Mich würde interessieren wie es bei euch ausschaut und dem Amitabha Buddhismus praktiziert

  • Erzähle doch mal was über deine/eure Praxis. Mich z.B. würde das sehr interessieren, weil ich diese Schule bisher kaum kenne.

  • Es kommt natürlich darauf an wie gläubig derjenige ist, aber die es wirklich praktizieren


    Haben meist zuhause einen Altar zur ehren A Di đà phật und den beiden Bodhisattvas stehen meist ist Shakyamuni Buddha auch dabei


    Ich stehe oft um 5 auf oder 4 um vor der Arbeit zu meditieren (bevor die Kinder aufwachen) und dann tausche ich die Gaben mit frischen aus und zünde drei raucherstäbchen an und die ich nach drei "verbeugungen" reinstecke. Dann sind auch die Kinder wach und nachdem einmal die "klangschale" ertönt werden jeden morgen und abend drei niederwerfungen gemacht...dann wird gesungen und nochmal verbeugt... sooft es geht am Sonntag in die pagode gehen


    wir haben auch "gebetsketten" wo wir auch immer perle um perle mit dem Daumen runterfahren und "a di đà phật" sagen. Das ist erst das was ich seit der Zuflucht in die drei Juwelen, wo ich alle 5 sila angenommen habe, gelernt habe. Es gibt gewiss noch viel mehr..


    bei uns sind meditieren, beten und rezitieren und die niederwerfung sehr wichtig.


    In der pagode wurde der Verbrauch von raucherstäbchen schon eingeschränkt da es wirklich ungesund wurde. Und am sonntag ist dagegen was dort abgeht ein christlicher Gottesdienst ein witz...sowas dauert gern länger als eine Stunde wo der abt redet und redet...man rezitiert und betet .


    Dort wird auch für die toten der gemeindemitglieder gebetet und gaben niedergelegt genau wie bei buddha oder fast genau. Ahnenkult und Religion oder Atheismus sind in vietnam sehr eng verstrickt.


    Jeder der dort wirklich Buddhismus praktiziert nimmt das alles sehr ernst und studiert die lehren und sutren. Bei uns essen die meisten vegetarisch und vegan...in der pagode sowieso vegan und dort auch kein chili, knobi und Zwiebeln.


    Ach und die buddhistischen feste werden gefeiert und nächsten Donnerstag steht vietnamesisch neujahr an...mit allem tam tam

  • Diệu_Pháp:

    "Der Amitabha-Buddhismus richtet sich vor allem an die Laien, die keine komplizierte buddhistische Praxis ausüben können. Das Ziel ist es Vertrauen auf den Buddha Amitabha zu entwickeln und so die Fixierung auf sich selbst zu überwinden. "


    Nun...vielleicht gibt es da große Unterschiede, da ich nur dem Amitabha Buddhismus aus vietnamesischer kenne und nicht z.B aus ser japanischen, aber bei "uns" gibt es einiges an Praxis...jedenfalls bei denen die wirklich Buddhismus praktizieren. Meditation steht genauso hoch wie das rezitieren, lesen von sutren und mantren, beten und die niederwerfung genau wie "opfern" von gaben und speisen und anzünden von Räucherstäbchen und das ist nun ein kleiner Auszug.
    Ich denke das in Vietnam oft Amitabha mit Mahayana einher geht...wo aber Amitabha stark im Vordergrund steht. Ein Beispiel seht ihr zum Beispiel in der Vien-Giac Pagode von Hannover


    Mich würde interessieren wie es bei euch ausschaut und dem Amitabha Buddhismus praktiziert


    Hallo Diệu_Pháp,
    das dumme ist, ich hab hier noch kaum Amithaba-Buddhisten im Forum herumlaufen sehen. Von daher wird's vielleicht dauern, bis Du eine kompetente Antwort auf Deine spezifische Frage bekommen kannst. Es schneien ja immer mal die verschiedensten Leute ins Forum rein und raus. :)
    Beste Wünsche,
    LL

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Ich finde es z.B sehr interessant, dass in 'eurem' Zweig-Kloster Vien Duc ein Retreat eines Nachfolgers von Sheng Yen angeboten wird. Diese Verbindung von Chan und Amithabe ist mir neu. Finde ich sehr interessant, vielleicht kann ich da mal hinfahren.

  • Zitat

    Was meinst Du, Sariputra, warum jener Vollendete (Buddha) mit dem Namen Amitayus bezeichnet wird? Weil die Lebensdauer (ayus) jenes Vollendeten und jener Menschen (in seinem Buddha Land) unermeßlich (a[pari]mita) lang ist. ...
    Und was meinst Du, Sariputra, warum jener Vollendete mit dem Namen Amithaba bezeichnet wird? Weil der Glanz (abha) jenes Vollendeten alle Buddhaländer durchdringt. (SvK 8-9)


    Aus dem kürzeren Sukhavativyuha.


    Quelle: "Hanbuch Buddhismus. Die Zentralen Lehren: Ursprung und Gegenwart" von H . W. SCHUMANN

  • Namaste!

    Diệu_Pháp:

    "Der Amitabha-Buddhismus richtet sich vor allem an die Laien, die keine komplizierte buddhistische Praxis ausüben können. Das Ziel ist es Vertrauen auf den Buddha Amitabha zu entwickeln und so die Fixierung auf sich selbst zu überwinden. "


    Ich denke diese Definition - man sollte vielleicht besser sagen "Kurzbeschreibung" - passt primär vollumfänglich zur japanischen Jôdo Shinshû, wo dann wirklich nur noch das Nenbutsu (oder "Nembutsu", chin. "Niànfó", viet. "Niệm Phật", kor. "Yeombul"; künftig bei mir weiterhin "Nenbutsu") als einzige Praxis angesehen wird, und dass dann auch nur noch aus Dankbarkeit für die erlösenden Gelübde, welche Amitabha als Bodhisattva auf sich genommen hat.


    Diệu_Pháp:

    Nun...vielleicht gibt es da große Unterschiede, da ich nur dem Amitabha Buddhismus aus vietnamesischer kenne und nicht z.B aus ser japanischen, aber bei "uns" gibt es einiges an Praxis...jedenfalls bei denen die wirklich Buddhismus praktizieren. Meditation steht genauso hoch wie das rezitieren, lesen von sutren und mantren, beten und die niederwerfung genau wie "opfern" von gaben und speisen und anzünden von Räucherstäbchen und das ist nun ein kleiner Auszug.
    Ich denke das in Vietnam oft Amitabha mit Mahayana einher geht...wo aber Amitabha stark im Vordergrund steht. Ein Beispiel seht ihr zum Beispiel in der Vien-Giac Pagode von Hannover


    Naja, es gibt schon Unterschiede, aber diese sind aus meiner Sicht eher ein japanisches Phänomen und kein generelles.


    Der traditionelle vietnamesische Mahayana, wie ich ihn kennengelernt habe [hierzu zähle ich nun nicht Thich Nhat Hanh, wobei ich betone, dass diese "Nichtzählung" hier wertungsfrei erfolgt!], ist eine Symbiose aus Amitabha- und / oder Avalokiteshvara- (jap. Kannon, chin Quan Yin, viet. Quan Am) Verehrung/Glaube/Vertrauen, Chan-Meditation (Zen, ggf. auch Samatha/Vipassana - je nach Lehrer), generellen Mahayana-Lehren wie Lotos Sutra, Diamant Sutra, etc. und Mahayana-Philosophie ("Nur-Geist-Schule", "Schule des Mittleren Weges"), unter Umständen noch mit Aspekten des Mantrayana (auch abhängig vom Lehrer).


    Insoweit ist er dann auch kaum verschieden vom chinesischen Buddhismus, wie man ihn z. B. in Malaysia, Taiwan, Hongkong oder der VR China findet.


    Er ist dann auch nicht ganz so weit entfernt von der japanischen Tendai Shû, der Ôbaku Shû oder einigen Richtungen der Shingon Shû. (Abgesehen von dem Umstand, dass in diesen japanischen Schulen die Vinaya-Ordination nicht zur Norm gerhöt, sondern die von Saichô (Dengyô Daishi) eingeführte "ausschließliche Bodhisattva-Ordination" oder Variationen von dieser.)


    So ähneln dann all diese Schulen der vietnamesischen Mahayana-Tradition und den Schwerpunkt, auf welchen man sich nun Bezieht (Chan, Buddha-Verehrung, allgemeiner Mahayana oder Philosophie) setzen die jeweiligen Klöster bzw. Äbte dann selbst (bzw. sie sind durch die Kloster-/Tempel-eigene Überlieferung übermittelt).


    Das Ganze kann man dann von den japanischen Schulen unterscheiden, welche das Nenbutsu zur absoluten, bzw. einzigen (Haupt-)Praxis erhoben habe, nämlich die Yuzu Nenbutsu Shû, die Jôdo Shû, die Jôdo Shinshû und die Ji Shû. In diesen Schulen gehört dann die "traditionelle Sitzmeditation" nicht mehr zu den primären Praktiken, sondern allenfalls zur "sonstigen Praxis", wenn sie denn nicht ganz aus dem offiziellen Raum verschwunden ist (wie z. B. in vielen Sparten der Shinshû). Auch werden dort teilweise keine anderen Buddhas/Bodhisattvas verehrt und es werden - je nach Schule - auch keine Sutren außer diejenigen des Reinen Landes rezitiert.


    Axel Benz:

    Ich finde es z.B sehr interessant, dass in 'eurem' Zweig-Kloster Vien Duc ein Retreat eines Nachfolgers von Sheng Yen angeboten wird. Diese Verbindung von Chan und Amithabe ist mir neu. Finde ich sehr interessant, vielleicht kann ich da mal hinfahren.


    Diese Verbindung ist eigentlich nichts ungewöhnliches (siehe oben).
    Sheng Yen ist ja eigentlich ein typischer Vertreter des chinesischen Buddhismus, welcher ja sowohl Nenbutsu wie auch Chan-Aspekte beinhaltet.


    Amitabha ist fester Bestandteil der ostasiatischen Kultur. Er wird dort zusammen mit Shakyamuni und Avalokiteshvara am meisten verehrt.


    Aus dem chinesischen Chan kommt auch der folgende, maßgebliche Spruch, welcher ebenso für Vietnam als auch für Korea (und z. B. auch für die japanische Zen-Schule Ôbaku Shû) gilt:
    "Mit Zen aber ohne dem Weg des Reinen Landes, werden neun von zehn Menschen auf Abwegen geraten.
    Wenn der Tod plötzlich kommt, müssen sie ihm augenblicklich folgen.


    Mit dem Weg des Reinen Landes aber ohne Zen, werden zehntausend von zehntausend die Hingeburt erlangen.
    Wenn jemand Amitâbha von Angesicht zu Angesicht schauen kann, warum sollte er sich darum Sorgen machen nicht die Erleuchtung zu erlangen?


    Mit beidem, Zen und dem Weg des Reinen Landes, ist es wie mit einem Tiger dem Hörner gewachsen sind.
    Man wird ein Lehrer der Menschen in diesem Leben sein, und ein buddhistischer Patriarch im nächsten.
    "
    Ch'an-Meister Yongming [jap. Yômei Enji] zugeschrieben (*904 bis +975)


    Diệu_Pháp:

    Mich würde interessieren wie es bei euch ausschaut und dem Amitabha Buddhismus praktiziert


    Ich praktiziere japanisches Sôtô-Zen und darüber hinaus auch entsprechend dem o. a. Zitat von Meister Yongming das Nenbutsu.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Vielen Dank :D ...eure Antworten haben mir sehr geholfen und ich verstehe nun gewisse Unterschiede und wie es zu der Definition kommt...Benkei hat auch es nochmal gut beleuchtet