Der lachende Buddha

  • Guten Abend,


    was versteht Ihr unter dem lachenden Buddha?


    Er steht bei mir, so dass ich ihn immer sehen kann.


    Bis jetzt habe ich das so verstanden - er steht über all den Dingen, die belastend sind, er lebt in Eintracht mit sich selbst.


    Wie ist Eure Meinung, Erfahrung dazu??????


    Würde mich interessieren.


    Noch einen schönen Abend wünscht Euch Allen Anita und natürlich mit Metta (Güte) wenn ich das richtig verstanden habe.



  • Moin Anita,


    http://www.buddhaland.de/viewt…t=303&start=0&hilit=Hotei


    Seht euch einmal die vielen Buddhastatuen an.


    Da sitzt er nun, erhaben, scheinbar unbeeinflußt vom menschlichen Alltag, lächelnd und sich selbst genug.
    Wer wäre nicht gern so wie er, geradezu anbetungswürdig und auch so schön weit weg. Ein Ziel eben, ein Konzept, nichts gegenwärtiges.
    Sah er wirklich so aus, als er vor über 2000 Jahren mit seinen Leuten bettelnd durch die Gegend zog und mit anderen Menschen über Gott und die Welt diskutierte?
    Zen ist Alltag.
    Vorbild für den Hotei soll ein Mönch gewesen sein, der im 10. Jahrhundert gelebt hat. Ohne auf sein Äußeres zu achten zog er mit einem Hanfsack über der Schulter durch das Land.
    Wer ihm Fragen stellte bekam ein Lachen als Antwort und eine Bitte um eine Gabe. Diese Gaben steckte er in seinen Hanfsack und verschenkte sie an Bedürftige und Kinder. (10. Ochsenbild)
    Als die Stunde seines Todes nahte, setzte er sich auf einenn Felsen und soll folgendes Gedicht verfasst haben:


    " Maitreya, der wahre Maitreya,
    aufgeteilt in abertausend Individuen,
    Wieder und wieder offenbahrt er sich,
    doch kein Zeitgenosse weiß es."
    Wegen dieser Worte gilt er als Verkörperung Maitreyas.


    Wie sieht er also aus, ein Buddha, heutezutage?
    Offensichtlich keinesfalls so, oder? Was macht einen Menschen zu einem Buddha?
    Wie gerne würden wir nicht über den Dingen stehen, immer lieb lächeln, so voll Ruhe und Gelassenheit.
    Das ist z.B. auch so ein Konzept von Buddha sein.
    Das Ziel im Zen ist der gewöhnliche Mensch, der Alltagsmensch, der lebt ohne Spuren zu hinterlassen, der lachen, weinen und fluchen kann ohne daraus ein Drama zu machen ohne jeden "Erleuchtungsgestank". Jeder von uns ist Buddha. Jeder auf seine Art.
    Er geht seinen Weg ohne weltlich und heilig. Er hat nichts zu verbergen (nackter Bauch). Sein Lachen (steht für Gelassenheit und Zufriedenheit) steckt alle an und ohne Ansehen der Person gibt er seine Gaben (Hanfssack).
    Der Hotei sprengt alle Konzepte (oder auch nicht), die wir so haben. Vielleicht ist er aber auch nur eines.
    In ihm und in jedem von uns hat die Zukunft (Maitreya) schon lange Gestalt angenommen und ist Gegenwart geworden.
    Deshalb mag ich ihn so.


    Vielleicht liegt es aber auch nur an seiner Figur.



    So weit meine Gedanken zu Hotei.
    Alles Liebe,
    Ji'un Ken

  • Ji'un Ken:

    Das Ziel im Zen ist der gewöhnliche Mensch, der Alltagsmensch, der lebt ohne Spuren zu hinterlassen, der lachen, weinen und fluchen kann ohne daraus ein Drama zu machen ohne jeden "Erleuchtungsgestank".


    Ach ja. Diese ablehnende Haltung gegen das Unvermeidliche. Da ist sie wieder. Gehen und doch nicht gehen wollen. Nicht nicht gehen wollen und doch auch nicht nicht nicht gehen wollen ;)


    Ji'un Ken:

    Jeder von uns ist Buddha. Jeder auf seine Art.


    :lol:
    Die Wahrheit kann schon komisch sein. ;)

    Die Ausdrucksweisen der Buddhas sind ohne Grenzen, vielfältig ihre Sprachen.

  • Hallo Ihr da draußen,


    danke für die Antworten, da seht Ihr - ich muss noch viel lernen.


    Aber besonderen Dank an Ji´un Ken - wunderschön!


    Schau mir alles genau an, hab ja Zeit.


    So, nun geht es ans Kuchenbacken, denn meine Tochter kommt heute Mittag mit ihrem Baby - 8 Wochen alt.


    Nochmals schöne Pfingsten von Anita

  • melong:
    Ji'un Ken:

    Das Ziel im Zen ist der gewöhnliche Mensch, der Alltagsmensch, der lebt ohne Spuren zu hinterlassen, der lachen, weinen und fluchen kann ohne daraus ein Drama zu machen ohne jeden "Erleuchtungsgestank".


    Ach ja. Diese ablehnende Haltung gegen das Unvermeidliche. Da ist sie wieder. Gehen und doch nicht gehen wollen. Nicht nicht gehen wollen und doch auch nicht nicht nicht gehen wollen ;)


    Ji'un Ken:

    Jeder von uns ist Buddha. Jeder auf seine Art.


    :lol:
    Die Wahrheit kann schon komisch sein. ;)


    Da siehst du's mal wieder, jeder braucht seine Konzepte.
    Wo kämen wir denn auch hin, wenn wir uns nicht mehr unterscheiden würden. :grinsen::lol:


    Alles Liebe,
    Ji'un Ken