Ein paar Fragen....

  • Das Nicht-Selbst: Was wird hier eigentlich
    bestritten. Dass es ein empirisches Selbstbewusstsein gibt, d.h. ein
    Bewusstsein meiner Einheit in verschiedenen Zuständen und Akten? Oder
    dass diese Einheit etwas Eigenständiges, Substantielles ist jenseits
    der materiellen Welt?


    Was ist eigentlich mit der Sprache beim "Merken". Ist sie als
    soziale Tatsache einfach vorausgesetzt oder wird in irgendwelchen
    buddhistischen Quellen auf sie reflektiert?


    Wie läßt sich "im hier und jetzt völlig präsent sein" in Beziehung zur Achtsamkeit und allgemein erläutern bzw. definieren.


    Dies sind drei Fragen zum Kolloquium, die mein prof mir stellen möchte. Nicht dass ich keine Antwort wüsste, aber mich interessieren eure! Die Frage zur Sprache interessiert mich, weil ich selber nichts gelesen habe darüber, allerdings davon ausgehe, dass Sprache wie alle gebildeten Kategorien, die überwunden bzw. genutzt werden sollten, behandelt wird

    "In der Melancolie liegt die Trauer über das Ende, und die Freude des Anfangs als zarte Blüte - so ist sie der Begriff einer dauernden Veränderung"

  • siehe >> M44.
    Dort wird einmal auf die Persönlichkeit und Persönlichkeitsansicht eingegangen, als auch auf die Sprache. Sprache gehört zu den Gestaltungen/Aktivitäten (sankhara):

    ... so habe ich es verstanden.


    Without knowing exactly what is meant by nibbana do not think that you understand the Buddha's teaching. (Nanavira Thera)

  • danke nashorn!


    ansonsten noch eine, wie ich finde ganz interessante frage:


    im Jetzt leben". Die alte subjekttheoretische Frage: ist das
    überhaupt möglich? Was heißt das? Gehört nicht zu jedem Erleben
    Distanz – wenn wir sie nicht mehr wahren können, gibt es einen Schock



    ich würde sagen: die achtsamkeit errichtet eine distanz zum erlebten jetzt. Das erlebte jetzt wird also im prinzip nur beobachtet. Ist dies richtig?

    "In der Melancolie liegt die Trauer über das Ende, und die Freude des Anfangs als zarte Blüte - so ist sie der Begriff einer dauernden Veränderung"



  • Moin Birth


    Zitat

    Hekiganroku
    FALL 43: Tôzans "Kälte und Hitze"
    Ein Mönch fragte Tôzan: "Wenn Kälte oder Hitze kommen, wie weicht man ihnen aus?"
    Tôzan sagte: "Warum gehst du nicht an einen Ort, wo es weder Kälte noch Hitze gibt?"
    Der Mönch sagte: "Was ist das für ein Ort, wo es weder Kälte noch Hitze gibt?" Tôzan
    sagte: "Wenn es kalt ist, tötet dich die Kälte; wenn es heiß ist, tötet dich die Hitze!"


    Alles Liebe,
    Ji'un Ken

  • Zitat

    Dort wird einmal auf die Persönlichkeit und Persönlichkeitsansicht eingegangen, als auch auf die Sprache. Sprache gehört zu den Gestaltungen/Aktivitäten (sankhara)


    Gestaltungen aktivitäten sollen im Sinne des nibbana überwunden werden, richtig?


    Zitat

    Ein Mönch fragte Tôzan: "Wenn Kälte oder Hitze kommen, wie weicht man ihnen aus?"
    Tôzan sagte: "Warum gehst du nicht an einen Ort, wo es weder Kälte noch Hitze gibt?"
    Der Mönch sagte: "Was ist das für ein Ort, wo es weder Kälte noch Hitze gibt?" Tôzan
    sagte: "Wenn es kalt ist, tötet dich die Kälte; wenn es heiß ist, tötet dich die Hitze


    wie genau soll ich das verstehen?

    "In der Melancolie liegt die Trauer über das Ende, und die Freude des Anfangs als zarte Blüte - so ist sie der Begriff einer dauernden Veränderung"

  • birth:

    wie genau soll ich das verstehen?


    Es ist ein Koan, das sich mit deiner Frage beschäftigt. :)


    "Wenn Kälte oder Hitze kommen, wie weicht man ihnen aus?"......was ist das für ein Ort, an dem es weder Hitze noch Kälte gibt?


    Diese Fragen kannst du so ohne weiteres im www nicht beantworten, was nicht heißen soll, dass sie nicht zubeantworten ist.


    Diese Frage:

    Zitat

    im Jetzt leben". Die alte subjekttheoretische Frage: ist das
    überhaupt möglich? Was heißt das?


    ist so ähnlich. Du könntest auch fragen: "Wie fühlt es sich an, wenn ich mir mit dem Hammer auf den Finger haue?"
    Jede Antwort, die dir irgend jemand anderes geben kann, würde bedeuten, deinen Konzepten noch andere Konzepte hinzu zu fügen.
    Wenn du die Antwort gefunden hast und nur du kannst sie finden, löst sich die Frage von selbst auf. Es gibt Antworten, die müssen erfahren werden.


    Alles Liebe
    Ji'un Ken