Bin ich reif für Buddhismus?

  • Hallo,


    was denkt ihr, woran erkenne oder merke ich das Buddhismus mein Ding ist? Ich habe als ich noch zur Grundschule ging, also etwa mit 8 oder 9 jahren, dem christlichen (Röm.Kath.) Glauben entsagt. Es stimmt wirklich, ich wollte einfach nicht glauben und habe sehr große Probleme bekommen (eine Kath. Grundschule) und wurde sogar als Problemkind eingestuft. Bis heute habe ich sehr viel über das Christentum und die Kirche gelesen und meine Meinung und Einstellung basiert nicht auf subjektiven Erfahrungen sondern hoffentlich auf sachlich objektiver Betrachtung. Daher habe ich grundsätzlich eine sehr kritische Meinung was Glauben oder Religion betrifft.


    Meine Nichtanerkennung von allem was die Kirche predigt hat nicht dazu geführt das ich eine "Ersatzreligion" suche, also mein Interesse am Buddhismus hat ganz andere Wurzeln.


    Aber gerade da beginnt mein Problem. Habe ich nur Wissenshunger der gestillt werden will oder berührt mich der Buddhismus und ich finde mich darin wieder und möchte ihn erleben? Kurz und gut, worauf basiert mein Interesse?


    Ich bin sehr gespannt was euch zum Buddhismus gefürt hat bzw wie ihr dazu gekommen seid.
    Vincent

    Ein freier Geist ist wie eine unbewachte Festung

  • Hallo Vincent-cgn,


    erst mal hallo und schön, dass Du da bist.



    Vincent-cgn:

    Aber gerade da beginnt mein Problem. Habe ich nur Wissenshunger der gestillt werden will oder berührt mich der Buddhismus und ich finde mich darin wieder und möchte ihn erleben? Kurz und gut, worauf basiert mein Interesse?


    Keine Ahnung. Wenn Du es nicht weißt, wie sollen wir das wissen?


    Was erwatest Du? Was möchtest Du?
    Warum gerade die Lehre des Buddha?
    Hast Du konkrete Fragen zur Praxis?


    Hier mal ein paar gute Seiten zum rum stöbern:


    http://www.satinanda.de


    http://www.dharma.de


    http://www.palikanon.com


    Wenn Du Deine Fragen etwas konkreter stellst, wirst Du bestimmt viele Antworten hier im Forum bekommen.
    Ob Du danach mehr weißt..................ich weiß nicht :lol:


    Aber "Versuch macht klug". :D


    Herzliche Grüße


    Dhammika

  • Moin Vincent


    Zitat

    Aber gerade da beginnt mein Problem. Habe ich nur Wissenshunger der gestillt werden will oder berührt mich der Buddhismus und ich finde mich darin wieder und möchte ihn erleben? Kurz und gut, worauf basiert mein Interesse?


    Glaubst du allen Ernstes, das dir ein Aussenstehender diese Fragen beantworten kann? :roll:


    Nimm mal folgendes Beispiel:


    Du haust dir mit dem Hammer auf den Finger und fragst mich dann: "Weiß ich jetzt nur, dass das weh tut oder fühle ich den Schmerz?"


    Zitat

    Bis heute habe ich sehr viel über das Christentum und die Kirche gelesen und meine Meinung und Einstellung basiert nicht auf subjektiven Erfahrungen sondern hoffentlich auf sachlich objektiver Betrachtung


    Das kenne ich. Ich habe auch sehr lange Kochbücher gelesen und kaum gegessen.


    Du hast mit acht oder neun Jahren einem "Glauben entsagt" von dem du keine Ahnung hast und willst jetzt wissen ob Buddhismus, von dem du auch keine Ahnung hast, etwas für dich ist. Und das ganze soll dir natürlich jemand anderes sagen, damit du dich wieder einmal nicht darauf einzulassen brauchst und eigene Erfahrungen vermeiden kannst.


    Habe ich dass bis jetzt richtig verstanden?


    Alles Liebe,
    Ji'un Ken

  • Lieber Vincent,


    befasse Dich mal mit der Meditation. Finde etwas oder jemanden, der Dir das beibringen kann.
    Setze Dich mal ans Meer oder auf einen Hügel (zur Not auch auf den Kölner Dom ;)) und beobachte nur deinen Atem.


    Ganz egal, ob du Christ, Buddhist oder Atheist bist, Du wirst diesen Zugang zu "Dir selbst" in Deinem weiteren Leben benötigen, um in solchen Fragen Klarheit zu finden. Das kann nicht gut sein, wenn man darauf angewiesen ist, dass einem sowas von jemandem im Internet erklärt wird.


    Alles Gute, und liebe Grüße :)
    Jyotsna'

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • hallo Vincent,
    warum ist das ein problem für dich?

    Vincent-cgn:

    Aber gerade da beginnt mein Problem. Habe ich nur Wissenshunger der gestillt werden will ...


    ein gewisser "wissenshunger" ist notwendig sonnst würdest du aus dem "winterschlaf" nicht aufwachen.
    "neugierde", die nicht darauf ausgerichtet ist immer was neues im sinne von was anderes zu erleben, sonndern das vorhandene zu vertiefen, es aus allen perspektiven zu beleuchten...es immerwieder so zu sehen als sähest du es zum ersten mal, dich mit dir vertraut machen....usw.

  • Hallo Vincent,
    willkommen im Forum

    Vincent-cgn:

    [color=#004080]Hallo,


    ... und wurde sogar als Problemkind eingestuft.


    :D ging mir ähnlich. Mein Religionslehrer hat mich als Ketzter eingestuft. Wo er Recht hatte hatte er Recht...


    Vincent-cgn:

    Aber gerade da beginnt mein Problem. Habe ich nur Wissenshunger der gestillt werden will oder berührt mich der Buddhismus und ich finde mich darin wieder und möchte ihn erleben? Kurz und gut, worauf basiert mein Interesse?


    Das wird sich wohl erweisen, wenn du Wissen suchst solltest du dich z.B. mit dem tibetischen Buddhismus beschäftigen, da gibt es viel zu lernen. Wenn du Einsichten suchst und bestehende Einsichten in Frage stellen kannst, kannst du dich mit Zen beschäftigen. Du wirst schon den für dich richtigen Weg einschlagen, vertraue einfach deinen eigenen Eingebungen, deinen Neigungen.
    Hauptsache es bringt dich weiter
    Liebe Grüße
    Bishafu

  • Willkommen!


    Deine Fragen wirst nur du selbst beantworten können ... wenn nicht jetzt dann viell. erst später. ;)


    Weitere Sachen zum lesen über Buddhismus findest du in meiner Signatur *nach unten deut*

  • Ich Grüss Dich Ganz recht herzlich Bishafu,


    Zitat

    Bishafu schreibt : Das wird sich wohl erweisen, wenn du Wissen suchst solltest du dich z.B. mit dem tibetischen Buddhismus beschäftigen, da gibt es viel zu lernen. Wenn du Einsichten suchst und bestehende Einsichten in Frage stellen kannst, kannst du dich mit Zen beschäftigen.


    Oh, Mara alter Fallensteller hast du nun mir oder Bishafu eine Falle gestellt? Oder gar uns beiden?
    Oh, Buddha lass es Blumen regnen!


    Mit Ganz lieben und herzlichen Grüssen
    Dorje Sema


    OMMANIPADMEHUNG

  • Zitat

    Oh, Buddha lass es Blumen regnen!


    Oder Hirn, je nach Bedarf :grinsen:

  • Namaste!

    Vincent-cgn:

    Bis heute habe ich sehr viel über das Christentum und die Kirche gelesen und meine Meinung und Einstellung basiert nicht auf subjektiven Erfahrungen sondern hoffentlich auf sachlich objektiver Betrachtung. Daher habe ich grundsätzlich eine sehr kritische Meinung was Glauben oder Religion betrifft.


    Immer wenn ein Subjekt da ist, kann man schwerlich von "Objektivität" sprechen, vor allem nicht im Zusammenhang mit "Meinungen und Einstellellungen".
    Denn es ist doch so: wir suchen uns doch zumeist die Bücher und Autoren aus, die ansatzweise unsere eigenen Meinungen wiederspiegeln oder gar bestätigen. Haben wir noch kein (Vor-)Urteil gebildet, so nehmen wir doch zumindest mit dem Vorlieb, dass uns zuträglicher erscheint.


    Vincent-cgn:

    Aber gerade da beginnt mein Problem. Habe ich nur Wissenshunger der gestillt werden will oder berührt mich der Buddhismus und ich finde mich darin wieder und möchte ihn erleben? Kurz und gut, worauf basiert mein Interesse?


    Deine letzte Frage (habe ich fett zitiert) ist wohl der Schlüssel zur Lösung. Den musst Du allerdings selbst finden. Sei einfach mal ehrlich zu Dir und beantworte Dir selbst diese Frage.


    Wichtig und richtig finde ich auch was Jyotsna' geschrieben hat: befasse Dich mit Meditation, also der buddhistischen Praxis. Der buddhistische Pfad besteht aus Sila, Dhyana und Prajna (übersetzt: Ethik, Meditation und Weisheit; allgemeiner: Rechtem Verhalten, Praxis und Einsicht). Wenn Du nichts für Meditation (gleich welcher Form) übrig hast und auch nichts mit Glaube/Vertrauen/Hingabe zu tun haben willst (letztere sind in einigen Traditionen des Buddhismus wichtiger als Meditation), dann kannst Du aus meiner (subjektiven) Einschätzung heraus, Buddhismus für Dich ausschließen (wahrscheinlich auch jede andere Religion gleich mit).


    Wenn Dir nur die philosophischen Konzeptionen des Buddhismus zusagen, (die ja teilweise je nach Tradition differieren), dann hat das wenig mit Buddhismus als Religion oder Lebensart zu tun, sondern Du nutzt den Buddhismus dafür, Dir gedanklich die Welt zu erklären. Aber darum geht es im Buddhismus nicht. Es geht um Erfahrungen.


    Also: Informiere Dich nicht nur über konzeptionelle Ansichten und Erkenntnisse, sondern auch über die Praxis und schau mal, ob Du das für Dich annehmen kannst.


    Und beantworte die vorgenannte Frage einfach mal ehrlich Dir selbst!


    < gasshô >


    Benkei

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Hallo Vincent


    Vincent-cgn:

    Ich bin sehr gespannt was euch zum Buddhismus gefürt hat bzw wie ihr dazu gekommen seid.
    Vincent


    Von einem Schüler (Dr. Mirko Fryba - heute Ven. Ayukusala Thera) des Ehrwürdigen Nyanaponika Mahathera habe ich das Buch Geistestraining durch Achtsamkeit (von Nyanaponika) empfohlen bekommen. Nach der Lektüre war mir mein spiritueller Weg klar (inkl. verschiedener Um- und Irrwege... ;) ).


    Gruss, erbreich

    unvollkommenheit (dukkha), du nimmst sie nicht persönlich (anatta), sie ist was sie ist (anicca)

  • Hallo ihr,


    vielen Dank für eure Meinungen und Tips bzw Literaturempfehlungen. Ich bin sehr erfreut das meine Frage soviel Aufmerksamkeit erlangt hat und das bestärkt mich, um auch weiterhin meine Fragen und Probleme offen zu zu stellen.


    Ich möchte zu meinem letzten Beitrag noch etwas nachtragen wenn es euch recht ist, denn ich habe so das Gefühl das ich mich nicht richtig oder sogar total falsch ausgedrückt habe.
    In allererster Linie hatte ich die Hoffnung das der eine oder andere seine persönlichen Eindrücke oder Erlebnisse, die ihn erkennen lassen haben, das dies die rechte Lehre ist, erzählen würde. Das ich mich für diese "Religion" oder besser Glaubenslehre entschieden habe ist sicher und das ich nicht nur reinschnuppern will is mir sehr klar. Meine Unsicherheit bezieht sich auf die geistige Reife bzw ob ich dafür schon bereit bin diesen neuen Weg auch entschlossen zu gehen.


    Ach und eines bitte nicht falsch verstehen, ich bin nicht Kirchengeschädigt oder suche mir entsprechende Literatur die meiner Einstellung gerecht wird aus. Genau genommen war es immer reiner Zufall welches Buch oder sonstiges Medium zu diesem Thema ich studieren konnte. Mein Ziel war es immer so unparteiisch wie es geht, mein Wissen zu erweitern. Hoffentlich konnte ich dies klarstellen.


    es grüßt euch Vincent vom Dom :):grinsen:

    Ein freier Geist ist wie eine unbewachte Festung

  • Vincent-cgn:

    es grüßt euch Vincent vom Dom :) :grinsen:


    Na Jong van de Dom.
    Do loss ma dat jrüne Männeke wesch un de bis scho bei et praktiziere :lol:
    Dot nenne mor dann Metta, wa.
    Un Metta iss schon ma ne jute Ofang.


    Dhammika van do Dom van neve an (Oche) :lol:
    Zor Zitt aver weit wesch davon