Soll ich Mönch werden

  • Namaste,


    wahrscheinlich gibt es dieses Thema schon, aber dennoch möchte ich euch fragen, ob ich Mönch werden sollte.


    Zurzeit ist es so, dass ich oftmals dieses Gefühl der Befremdlichkeit spüre. Wenn man sich überlegt, warum man arbeitet und wozu man sich "Dinge" kauft, verliert die westliche Art zu leben komplett ihren Sinn. Diese Befremdlichkeit hat mir auch die Intuition gegeben alles aufzugeben und ein buddhistischer (auch Zen) Mönch zu werden.


    Nun frage ich euch, ob dieses Gefühl der Befremdlichkeit nur eine weitere Illusion ist, oder ob diese Intuituion ein Mönch zu werden, eine gewisse Richtigkeit in sich hat.


    P.S. mit Richtigkeit meine ich, mit dem Universum im Einklang zu leben.


    Ich wäre sehr dankbar für eure Hilfe und ich hoffe ihr versteht meine Frage.

  • Hallo,
    Ob das für dich der richtige Weg ist, wirst du wohl nur selbst herausfinden.


    Warum gehst du nicht den Weg schrittweise?


    Zum Beispiel indem du einen Großteil deines Besitzes Stück für Stück verkaufst/verschenkst? Indem du sukzessive weniger dich mit weltlichen Angelegenheiten befasst?


    Dann kannst du sehen. Wie es für dich funktioniert. Und Zu guter Letzt kannst du ja auch mal für mehrere Tage in einem Zen Kloster leben und festellen ob das was für dich ist.


    Liebe Grüsse
    Tobias

  • Zitat

    mit Richtigkeit meine ich, mit dem Universum im Einklang zu leben.


    Das tut man immer.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

    • Offizieller Beitrag

    Der buddhitische Ansatz besteht nicht so sehr die äußeren Bedingungen zu verändern, sondern die eigene Herangehensweise. Der Wunsch Mönch zu werden scheint mir dagegen daher zu kommen, dass du versucht die äußeren Bedingungen zu verändern und hoffst, das ein anderes Land und eine andere Lebensweise da einen Ausweg bieten.


    Aber so en Kloster ist eher ein Ort, wo man noch intensiver mit dem was so in einem ist, also auch Befremdlichkeit und Sinnlosigkeit konfrontiert wird. In einem fremden Land und in einer fremden Lebensweise konfrontiert man sich ja eher mit der befremdlichen Fremde.


    "Befremdlichkeit" ist etwas das wir fortwährend erzeugen. Dadurch, dass wir zu wenig Geduld haben, und deswegen das was uns umgibt nicht aushalten. Dadurch, das wir zu wenig Freundlichkeit in uns tragen oder das wir etwas wollen, was die Realität gerade nicht hergibt. "Befremdlichkeit" schwindet, wenn wir gut darin sind, diese Probleme zu lösen. Und da macht es ja eher Sinn, langsam und stetig voranzuschreiten.

  • void:

    Aber so en Kloster ist eher ein Ort, wo man noch intensiver mit dem was so in einem ist, also auch Befremdlichkeit und Sinnlosigkeit konfrontiert wird. In einem fremden Land und in einer fremden Lebensweise konfrontiert man sich ja eher mit der befremdlichen Fremde.


    Nicht nur das, denn die Annahme, dass im Kloster nur liebe weise Leute leben, die dem Weltlichen schon entsagt haben, ist grundlegend irrig. Wer draussen nicht zurecht gekommen ist, bleibt das auch drinnen. Mit dem Resultat, das es dort ne Menge Mobbing und Bullying gibt - mal ganz offen brutal, mal heimtückisch subtil - und immer von Leuten ausgeführt, die schon draußen schwerwiegende Probleme hatten :)

    • Offizieller Beitrag
    Moosgarten:

    Nicht nur das, denn die Annahme, dass im Kloster nur liebe weise Leute leben, die dem Weltlichen schon entsagt haben, ist grundlegend irrig. Wer draussen nicht zurecht gekommen ist, bleibt das auch drinnen. Mit dem Resultat, das es dort ne Menge Mobbing und Bullying gibt - mal ganz offen brutal, mal heimtückisch subtil - und immer von Leuten ausgeführt, die schon draußen schwerwiegende Probleme hatten :)


    Es müssen ja auch nicht mal komische Leute sein. Es gibt ja viele sehr normale Leute, die mit etwas Abstand sehr nett sind - aber wenn man mit ihnen auf Urlaub fährt und mit wenig Privatsphäre aufeinanderhockt, lernt man erst ihre Macken und Schwachstellen kennen. Und weil ein Kloster dann ein Ort mit minimaler Privatsphäre ist, liegen da sehr leicht die Nerven blank. Und das nicht nur bei Neulingen.

  • void:
    Moosgarten:

    Nicht nur das, denn die Annahme, dass im Kloster nur liebe weise Leute leben, die dem Weltlichen schon entsagt haben, ist grundlegend irrig. Wer draussen nicht zurecht gekommen ist, bleibt das auch drinnen. Mit dem Resultat, das es dort ne Menge Mobbing und Bullying gibt - mal ganz offen brutal, mal heimtückisch subtil - und immer von Leuten ausgeführt, die schon draußen schwerwiegende Probleme hatten :)


    Es müssen ja auch nicht mal komische Leute sein. Es gibt ja viele sehr normale Leute, die mit etwas Abstand sehr nett sind - aber wenn man mit ihnen auf Urlaub fährt und mit wenig Privatsphäre aufeinanderhockt, lernt man erst ihre Macken und Schwachstellen kennen. Und weil ein Kloster dann ein Ort mit minimaler Privatsphäre ist, liegen da sehr leicht die Nerven blank. Und das nicht nur bei Neulingen.



    Klar, aber es sind auch immer die echt "komischen" Leute dabei. Ist dann wie mit Kaffee, nur eine "schlechte" Bohne verdirbt die ganze Tasse.

  • Moosgarten:
    void:

    Es müssen ja auch nicht mal komische Leute sein. Es gibt ja viele sehr normale Leute, die mit etwas Abstand sehr nett sind - aber wenn man mit ihnen auf Urlaub fährt und mit wenig Privatsphäre aufeinanderhockt, lernt man erst ihre Macken und Schwachstellen kennen. Und weil ein Kloster dann ein Ort mit minimaler Privatsphäre ist, liegen da sehr leicht die Nerven blank. Und das nicht nur bei Neulingen.



    Klar, aber es sind auch immer die echt "komischen" Leute dabei. Ist dann wie mit Kaffee, nur eine "schlechte" Bohne verdirbt die ganze Tasse.


    Das hat mit der Ausgangsfrage schon alles weniger zu tun, da ging es ja eher darum, ob jemand spezifisches Mönch werden solle. Hier geht es mehr um die allgemeine Frage.


    Ich finde den Nebenweg durchaus interessant; falls es zu sehr OT werden sollte, kann die Moderation diesen Teil ja gern raustrennen.


    Frage - bei den geschilderten Schwierigkeiten, die ja wahrscheinlich durchaus real sind - weshalb hat dann Buddha so einen großen Teil seiner Arbeit in die Errichtung eines mönchischen Ordens gesteckt? Warum ist einer von 3 Körben praktisch ganz dem Mönchswesen gewidmet?


    Waren die Bedingungen damals extrem anders? Wenn ja, was hat sich verändert?


    Mich erinnert das Thema wieder an broken Buddha. Auch wenn einige Betrachtungen im Text von enttäuschten Erwartungen geprägt sind, gehört eben auch das mit dazu..

    • Offizieller Beitrag
    fotost:

    Frage - bei den geschilderten Schwierigkeiten, die ja wahrscheinlich durchaus real sind - weshalb hat dann Buddha so einen großen Teil seiner Arbeit in die Errichtung eines mönchischen Ordens gesteckt? Warum ist einer von 3 Körben praktisch ganz dem Mönchswesen gewidmet?


    Es ist im Prinzip das gleiche, wie wenn jemand das erste mal meditiert. Viele Anfänger erwarten da, wenn sie sich zurückziehen und die Augen schließen, Ruhe und Frieden vorzufinden. Stattdessen finden sie in sich erstmal Chaos und Unruhe vor. Und Meditation besteht darin, damit klarzukommen. Und mit einem Kloster ist es ähnlich. Auch dort erwarten wir Ruhe und Frieden und finden Störende Andere vor. Der Frieden bleibt eine Aufgabe für einen selbst.


    Ich denke nicht das das jemals anders war. Nicht vor 1000 Jahren und auch nicht vor 2000. Die besten Bedingungen Gier und Hass bei sich abzubauen sind ja nicht dann wenn man zwischen geduldigen Heiligen weilt, sondern sich gegenseitig zu nerven kann ja für jeden einzelnen einen Druck aufbauen selber weniger nervig zu sein.


    Für mich hat das direkt mit der Ausgangsfrage zu tun. Weil da das Mönchsdasein als Ausweg aus konkreten Schwierigkeiten erscheint und nicht selber als eine zu meisternde Schwierigkeit.

  • Es ist doch nur ein Glaube an eine Mobbingfreie Zone. Wenn ich mich an die mir bekannten Regel einer Gemeinschaft halte bleibe ich nicht frei von Mobbing, aber ich kann das ertragen wie einen Regenschauer. Wenn ich nicht Mobben will, es aber doch aus Überlebenstechnik in der Gruppe tun muss, dann schmerzt es mich nicht mehr so stark wenn es von den Regel, wie ich sie auslege gerade noch gedeckt wird.


    Die Regeln sind der Segen und der Fluch einer Gemeinschaft. Die Einen zwingen sie einzuhalten und die anderen wehren sich mit Regelauslegungen gegen deren verletzen der Würde des Menschen. Da mögen die Regeln noch so die Menschenwürde erhalten, wenn die Ausleger kommen dann wird gezwungen oder gebogen.


    Das hab ich auch ohne Kloster und darum bin ich den Weg nicht gegangen.
    Eines muss klar sein: Kein Zusammenleben mit Menschen ohne Regeln.
    Selbst das Zusammenleben im Buddhaland ist durch Regeln eingegrenzt.
    Und, Was geschieht wenn die Ausleger kommen?


    Der Streit um des Kaisers Bart gefährdet das Zusammenleben das davor reibungslos funktionierte, sogar mit ganz normalen, nicht schriftlich fixierten Regeln. Genau das ist die Zeit der Dogmatiker, egal ob Zwinger oder Ausleger, die die sagen: Wo steht das? Das muss aber schriftlich fixiert werden oder sein.


    Kloster? Niemals! Ich bin nicht der Mensch der sich in Regeln und Dogmen einfangen möchte nur damit ich mir keine Gedanken mehr machen muss was ich zu tun habe, es steht ja geschrieben was zu tun ist, ist nicht Leben wie ich es erfahren habe, nichts steht geschrieben.


    Regeln sind sehr wichtig doch dürfen sie nie als Fesseln missbraucht werden, weder von den Zwingern, noch von den Auslegern. Regeln bei Buddha ist der achtfache Weg, die zehn Fesseln machen die Verletzungen des achtfachen Weges deutlich und bieten immer einen Weg zurück zum Weg.

  • void:
    fotost:

    Frage - bei den geschilderten Schwierigkeiten, die ja wahrscheinlich durchaus real sind - weshalb hat dann Buddha so einen großen Teil seiner Arbeit in die Errichtung eines mönchischen Ordens gesteckt? Warum ist einer von 3 Körben praktisch ganz dem Mönchswesen gewidmet?


    Es ist im Prinzip das gleiche, wie wenn jemand das erste mal meditiert. Viele Anfänger erwarten da, wenn sie sich zurückziehen und die Augen schließen, Ruhe und Frieden vorzufinden. Stattdessen finden sie in sich erstmal Chaos und Unruhe vor. Und Meditation besteht darin, damit klarzukommen. Und mit einem Kloster ist es ähnlich. Auch dort erwarten wir Ruhe und Frieden und finden Störende Andere vor. Der Frieden bleibt eine Aufgabe für einen selbst.


    LOL.. Wie übel :rofl:
    Wenn wir uns suchen besteht die Gefahr, daß wir uns finden..


    void:


    Ich denke nicht das das jemals anders war. Nicht vor 1000 Jahren und auch nicht vor 2000. Die besten Bedingungen Gier und Hass bei sich abzubauen sind ja nicht dann wenn man zwischen geduldigen Heiligen weilt, sondern sich gegenseitig zu nerven kann ja für jeden einzelnen einen Druck aufbauen selber weniger nervig zu sein.


    Ich befürchte, daß Du recht hast ;) 'Nicht vor 1000 Jahren und auch nicht vor 2000' - wir können Computer programmieren oder auf dem Mars herumlaufen, wir schleppen Millionen Jahre Evolution mit uns rum. Die äußeren Bedingungen mögen sich ändern, im Inneren regeln Anhaftung und Verdauung munter 99% der wichtigen Dinge weiter.


    Manchmal hab' ich schon diesen frommen Wunsch ein bischen zwischen geduldigen Heiligen zu weilen, aber dann trete ich mir wieder selbst in den Hintern und sage mir 'etwas besseres als Buddhaland wirst Du so schnell nicht finden ' :grinsen::grinsen:

  • fotost:
    Moosgarten:

    Klar, aber es sind auch immer die echt "komischen" Leute dabei. Ist dann wie mit Kaffee, nur eine "schlechte" Bohne verdirbt die ganze Tasse.


    Das hat mit der Ausgangsfrage schon alles weniger zu tun, da ging es ja eher darum, ob jemand spezifisches Mönch werden solle. Hier geht es mehr um die allgemeine Frage.


    Genau und dieser Jemand erwägt Mönch zu werden, weil ihm da draußen nicht ganz wohl ist, um es freundlich zu formulieren. Das kann und darf aber kein Grund sein, es ist weder gut für ihn noch für andere. Aus den zuvor genannten Gründen.

  • also meine bescheidene meinung ist, dass dieses sich von der welt abschneiden häufig nur ein in die eigene taschen lügen ist.


    wer nicht aufpasst, kann mönch-dasein auch nur als fluchtmechanimus vor seiner eigenen heilung missbrauchen - und dann ist so ein leben relativ wertlos gelebt.


    damit das passiert, braucht man theoretisch in seinem mönchsdasein ein absolut kompetenten d.h. spirituell weit fortgeschrittenen lehrer, der einen immer wieder über seine eigene schmerzgrenze bringt.


    also meine empfehlung wäre, mit dem leben draußen klar zu kommen (weil dort wo es weh tut, ist deine baustelle) und wenn dann alles perfekt ist nochmal darüber nach zu denken ins kloster zu gehen. weil dann wäre die motivation womöglich eine ganz andere und würde völlig andere resultate erzeugen.

    Einmal editiert, zuletzt von raterz ()

  • Vielen Dank, dass ihr euch alle soviel Zeit genommen habt um mir eine Antwort zu geben.


    Ihr habt Recht, dass das Mönchsleben kein Ausweg der eigenen inneren Welt ist. Es ist jedoch so, dass ich diesen Gedanken, diese Vision Mönch zu werden schon als Kind habe und er mich immer fasziniert hat (früher was ein katholisches Kloster). Außerdem hatte ich diese Idee auch schon, wo ich mich total glücklich und vollkommen gefühlt habe. Daher glaube ich, dass es nicht nur ein Wegrennen ist.


    Mir kommt vor ihr habt alle eher eine negative Sichtweise Mönch zu werden und deshalb möchte ich gerne wissen, wer von euch Mönch ist bzw. als Mönch gelebt hat.


    Aber natürlich stimmt es kleine Schritte zu machen ist sicherer, aber wer ist jemals damit vorangekommen? Falls ich mich nicht falsch erinnere, hatte ja auch Buddha immense Schritte gemacht, die ihn dann zur Erleuchtung führten.


    Ok, dann sagen wir die Idee ist nur ein Wegrennen, was wär dann eurer Meinung nach der richtige Weg zur Einkehr zur zu gelangen und relativ viel Zeit dafür investiert in sich zu gehen und sich zu finden?


    Vielen Dank im Voraus


    Namaste

    Sebastian

  • Namaste,


    wahrscheinlich gibt es dieses Thema schon, aber dennoch möchte ich euch fragen, ob ich Mönch werden sollte.

    Ich finde das ist eine Entscheidung die man ganz allein für sich treffen sollte, ohne sich von Meinungen beeinflussen zu lassen. Man kann nur selber herausfinden was man im Grunde eigentlich will.

  • Hallo Sebastian

    Mir kommt vor ihr habt alle eher eine negative Sichtweise Mönch zu werden und deshalb möchte ich gerne wissen, wer von euch Mönch ist bzw. als Mönch gelebt hat.


    Ihr habt Recht, dass das Mönchsleben kein Ausweg der eigenen inneren Welt ist. Es ist jedoch so, dass ich diesen Gedanken, diese Vision Mönch zu werden schon als Kind habe und er mich immer fasziniert hat (früher was ein katholisches Kloster). Außerdem hatte ich diese Idee auch schon, wo ich mich total glücklich und vollkommen gefühlt habe. Daher glaube ich, dass es nicht nur ein Wegrennen ist

    Ich bin als Zen Mönch ordiniert. Ich bin 2010 ordiniert worden. Auch mir war dieser Schritt immer wichtig ohne dass ich genau sagen konnte und kann, warum das so ist.

    Ich habe viele Jahre gezögert, diesen Schritt zu gehen, denn ich kenne mich ganz gut. Ich weiß, wie schnell ein Strohfeuer bei mir brennt.:)

    Aber dann war es so weit.

    Eines war es mit Sicherheit nicht, ein Wegrennen. Für mich war es eher ein auf mich zu laufen.

    Hat sich nun großartig etwas geändert? Eigentlich Nein und doch alles. Es ist schwer zu beschreiben.(:


    Also, mach es oder lass es. :grinsen:

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • Vielen Dank euch drei.


    Ihr habt Recht. Diese Entscheidung sollte unbeeinflusst entschieden werden (was jedoch jetzt unmöglich ist).


    Obwohl ich es nicht so ernst nehmen sollte, habt ihr mir wieder Hoffnung in meiner Fertigkeit Entscheidungen zu treffen gegeben. Ich werde versuchen darüber zu meditieren und mir ein klareres Bild meiner eigenen inneren Vision zu erstellen.


    Für mich wird es auch langsam Zeit Entscheidungen zu treffen, die von mir kommen ohne darüber lange zu zweifeln.


    Namaste

    Sebastian

  • Diese Entscheidung sollte unbeeinflusst entschieden werden (was jedoch jetzt unmöglich ist).

    Es gibt keine unbeeinflußten Entscheidungen.:D

    Aber lass dich davon nicht abhalten. Du wirst das schon hinkriegen.

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • Du hast ja geschrieben, dass Du früher durchaus auch die Möglichkeit, katholischer Mönch zu werden ins Auge gefasst hast. Ging mir auch so.

    Ich habe dann mal eine Woche in einem Kloster in der Klausur (also nicht als Klostergast) mitgelebt und war überrascht, wie geschäftig das Leben der Mönche ist und wie wenig Zeit sie für die Kontemplation haben.


    Was ich damit sagen will: Ob man katholischer Mönch in einem Kloster, orthodoxer Mönch auf dem Athos oder in Walaam oder buddhistischer Mönch des Theravada oder Vajrayana werden will: Man sollte vielleicht zunächst mal eine Innenansicht vom Klosterleben gewinnen, dann kann man auch entscheiden, ob man das wirklich will.

    Denn die Arten des Klosterlebens unterscheiden sich z. T. erheblich. In der katholischen Kirche sogar bereits von Orden zu Orden.

    Einmal editiert, zuletzt von Athos ()

  • Du hast ja geschrieben, dass Du früher durchaus auch die Möglichkeit, katholischer Mönch zu werden ins Auge gefasst hast. Ging mir auch so.

    Ich habe dann mal eine Woche in einem Kloster in der Klausur (also nicht als Klostergast) mitgelebt und war überrascht, wie geschäftig das Leben der Mönche ist und wie wenig Zeit sie für die Kontemplation haben.


    Was ich damit sagen will: Ob man katholischer Mönch in einem Kloster, orthodoxer Mönch auf dem Athos oder in Walaam oder buddhistischer Mönch des Theravada oder Vajrayana werden will: Man sollte vielleicht zunächst mal eine Innenansicht vom Klosterleben gewinnen, dann kann man auch entscheiden, ob man das wirklich will.

    Denn die Arten des Klosterlebens unterscheiden sich z. T. erheblich. In der katholischen Kirche sogar bereits von Orden zu Orden.

    Ok das ist eine neue Erfahrung. Es ist nur so, dass ich erstens die östliche Kultur austesten will. Das ist deshalb weil ich merke, dass meine Einsichten fürs Leben hier in Europa sehr aggressiv und eher offensiv wahrgenommen werden. Auch das Leben ohne Hab und Gut wirkt für mich sehr interessant. Einerseits versuche ich ja eher ein normales Leben zu führen, jedoch kommt dieser Gedanke, diese Vision, wie ich im Mönchsgewand im Lotus-Sitz sitze immer wieder vor mein geistiges Auge. Es ist als ob das Universum mir sagt, hey da ist noch was was du erledigen musst.

    Es ist nur sehr schwierig, buddhistischer Mönch zu werden ohne wirklich viel vom Buddhismus zu kennen und noch weniger wo man das in östlichen Ländern tun kann.

    Ich fühle mich nur ein wenig wie Buddha, der all seinen Reichtum hinten ließ um die Fragen des Lebens zu finden. Für mich ist der Reichtum die wohlhabende westliche Gesellschaft.

  • Ich habe als Mönch in Thailand gelebt. Ich wollte eigentlich nie Mönch werden, aber aus pragmatischen Gründen war es damals notwendig. Es war schwierig und sehr lehrreich. Vielleicht nimmst du dir ein Jahr Zeit und probierst es mal. Ich habe auch eine Zeit als Novize gelebt, was viel einfacher war. Ich wünsche dir alles Gute!

  • Ok das ist eine neue Erfahrung. Es ist nur so, dass ich erstens die östliche Kultur austesten will. Das ist deshalb weil ich merke, dass meine Einsichten fürs Leben hier in Europa sehr aggressiv und eher offensiv wahrgenommen werden. Auch das Leben ohne Hab und Gut wirkt für mich sehr interessant. Einerseits versuche ich ja eher ein normales Leben zu führen, jedoch kommt dieser Gedanke, diese Vision, wie ich im Mönchsgewand im Lotus-Sitz sitze immer wieder vor mein geistiges Auge. Es ist als ob das Universum mir sagt, hey da ist noch was was du erledigen musst.

    Es ist nur sehr schwierig, buddhistischer Mönch zu werden ohne wirklich viel vom Buddhismus zu kennen und noch weniger wo man das in östlichen Ländern tun kann.

    Ich fühle mich nur ein wenig wie Buddha, der all seinen Reichtum hinten ließ um die Fragen des Lebens zu finden. Für mich ist der Reichtum die wohlhabende westliche Gesellschaft.

    Sorry, aber für mich hört sich das so an, als würdest du dir da ziemliche Luftschlösser bauen. Wenn du eine andere Kultur "austesten" willst dann flieg doch mal ein paar Wochen nach Asien in den Urlaub, wahrscheinlich wirst du schnell merken dass es da auch nicht weniger oberflächlich und materialistisch zugeht als hierzulande. Deine "Vision" von dir selbst als Mönch klingt er so als wolltest du dieses Projekt vor allem deshalb umsetzen, um irgendwie dein Ego aufzupolieren. Völlig falsche Motivation meiner Meinung nach. Geht es dir wirklich um die Lehre Buddhas oder nur darum, anders und interessanter als Otto Normalverbraucher zu sein?


    Im ersten Fall: Es gibt in Deutschland und Europa inzwischen genug Möglichkeiten den Buddhismus kennenzulernen. Geh doch erstmal regelmäßig in eine buddhistische Gruppe und nimm an Meditationskursen teil. Du wirst sehen dass das kein Zuckerschlecken ist. Wenn deine Begeisterung dann immernoch anhält kannst du wieder darüber nachdenken, dich ordinieren zu lassen.


    Im zweiten Fall: Nichts hält dich davon ab, all dein Hab und Gut zu verschenken und im Wald zu leben. Aber ich wette nach drei Tagen sehnst du dich nach deinem warmen Bett.


    Nimm es bitte nicht persönlich, aber ich halte nichts davon solche weitreichenden Entscheidungen aus einem bloßen Bauchgefühl heraus zu treffen. ;)

  • Ich habe als Mönch in Thailand gelebt. Ich wollte eigentlich nie Mönch werden, aber aus pragmatischen Gründen war es damals notwendig. Es war schwierig und sehr lehrreich. Vielleicht nimmst du dir ein Jahr Zeit und probierst es mal. Ich habe auch eine Zeit als Novize gelebt, was viel einfacher war. Ich wünsche dir alles Gute!

    Vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrung :)

  • Danke für deine Sichtweise. Jedoch kenn ich meine Intuition und würde dies so sein wie du es beschreibst, müsste ich mich jetzt angegriffen fühlen. Ich seh das eher mehr als eine andere Sichtweise. Natürlich kannst du nicht wissen, was in mir vorgeht.

    Ganz im Gegenteil. Ich möchte das tun um meine spirituelle Erweckung zu vertiefen und in Ruhe zu leben. Ich hab es in Europa versucht, aber die Mentalität der Europäer bleibt sogar dort gleich.

    Danke trotzdem :)

  • Ich möchte das tun um meine spirituelle Erweckung zu vertiefen und in Ruhe zu leben. Ich hab es in Europa versucht, aber die Mentalität der Europäer bleibt sogar dort gleich.

    Also ich finde Mönch in Asien zu werden ist das Beste was man tun kann. Ich habe früher mal nur 7 intensive Monate als hinduistischer Novize in einem indischen Ashram verbracht und es war eine so wertvolle Erfahrung, dass sie mein ganzes Leben geprägt hat. Ursprünglich wollte ich damals eigentlich in ein buddhistisches Kloster, aber das ist eine andere Geschichte.


    Ich verstehe nur nicht ganz, wieso man dazu andere fragen müsste. Wenn man den Wunsch, die Zeit und die Möglichkeit dazu hat dann probiert man es halt einfach aus.