Die Suche nach der perfekten Meditationsmethode

  • Grüß Euch. :)


    Ich beschäftige mich nun seit knapp einem halben Jahr mit der Lehre des Buddha. Ich habe in dieser Zeit diverse Bücher (Ayya Khema, Jack Kornfield, und weitere) gelesen, versuche mich an die Tugendregeln zu halten, lebe meinen Alltag nach und nach achtsamer, und meditiere täglich.


    Was die Meditation betrifft, quält mich von Anfang an die Illusion, die "perfekte" Methode finden zu müssen. Ich informiere mich über Methode A und praktiziere Mdiese, dann lese ich etwas über Methode B und beginne an Methode A zu zweifeln, fange folglich an Methode B zu praktizieren, und dann beginnt das selbe Spiel mit Methode C.
    Die ersten Monate habe ich mich einfach an "Meditation ohne Geheimnis" von Ayya Khema gehalten und Samatha-Meditation praktiziert, was anderes kannte ich ja noch nicht, und das hat auch recht gut funktioniert. Irgendwann kamen dann Zweifel und ich habe ein Buch von Jack Kornfield über Vipassana gelesen und dann nach dieser Methode praktiziert. Dann bin ich irgendwann draufgekommen dass es ja nicht nur diese Vipassana-Methode (Labeling) gibt, sondern noch viele mehr, und wieder kamen Zweifel hoch. Die letzten Wochen wechsle ich immer häufiger hin und her, was sich dann in der Meditation in ungeheurer Anspannung äußert, von Konzentration ist dann natürlich keine Spur mehr.


    Je mehr ich mich informiere desto verwirrter werde ich. Ich habe dauernd das Gefühl, etwas falsch zu machen, dauernd muss ich wieder von einem Lehrer oder Autoren hören dass "meine" Methode okay ist. Und ich frage mich dauernd, was denn nun der Buddha wirklich gelehrt hat, und was dazu gedichtet wurde. Ich weiß dass ich hier nach einer Gewissheit suche die es nicht existiert, aber davon konnte ich mich leider noch nicht lösen...


    Habe ich hier irgendwo einen groben Denkfehler was Meditation, beziehungsweise die diversen Methoden, betrifft? Kennt vielleicht jemand mein Problem?


    Ich bin jedenfalls für jede Antwort dankbar.
    Liebe Grüße. :)

  • MFS:

    Ich beschäftige mich nun seit knapp einem halben Jahr mit der Lehre des Buddha. Ich habe in dieser Zeit diverse Bücher (Ayya Khema, Jack Kornfield, und weitere) gelesen, versuche mich an die Tugendregeln zu halten, lebe meinen Alltag nach und nach achtsamer, und meditiere täglich....
    Je mehr ich mich informiere desto verwirrter werde ich. Ich habe dauernd das Gefühl, etwas falsch zu machen, dauernd muss ich wieder von einem Lehrer oder Autoren hören dass "meine" Methode okay ist. Und ich frage mich dauernd, was denn nun der Buddha wirklich gelehrt hat, und was dazu gedichtet wurde. Ich weiß dass ich hier nach einer Gewissheit suche die es nicht existiert, aber davon konnte ich mich leider noch nicht lösen...
    Habe ich hier irgendwo einen groben Denkfehler was Meditation, beziehungsweise die diversen Methoden, betrifft? Kennt vielleicht jemand mein Problem?
    Ich bin jedenfalls für jede Antwort dankbar.


    Dann ließ doch lieber man den Buddha selber bzw. was davon
    überliefert ist: http://www.palikanon.de

  • Aus meiner Sicht ist der größte Fehler zu denken, es gäbe die perfekte Meditationsmethode. Perfekt ist die Methode, mit der Du individuell am besten zurecht und weiter kommst. Wenn Du ständig die Systeme wechselst, wirst Du immer wieder auf Widersprüche stossen. Natürlich muss man erstmal die Methode finden, die für einen selbst gut geeignet ist. Dann sollte man aber mal eine längere Zeit dabei bleiben und nicht mehr wechseln, und sich auf Informationen und Belehrungen nur zu dieser oder ähnlichen Methoden stützen. Klar kann man langfristig auch mal wieder was verändern, aber Meditation ist eben nichts, was man wechseln kann wie eine Mode. Eher so, dass man ein paar Schuhe findet, die einem gut passen und erst wieder neue anzieht, wenn die eindeutig verschlissen sind (= man nichts mehr weiter mit der Methode erreichen kann). Die meisten buddhistischen Methoden sind allerdings angelegt, dass man sie bis zur Erleuchtung durch verwenden kann. Erst dann gilt es, alle Methoden fallen zu lassen. (aka das Floss am anderen Ufer nicht mitnehmen)

  • accinca:
    MFS:

    Ich beschäftige mich nun seit knapp einem halben Jahr mit der Lehre des Buddha. Ich habe in dieser Zeit diverse Bücher (Ayya Khema, Jack Kornfield, und weitere) gelesen, versuche mich an die Tugendregeln zu halten, lebe meinen Alltag nach und nach achtsamer, und meditiere täglich....
    Je mehr ich mich informiere desto verwirrter werde ich. Ich habe dauernd das Gefühl, etwas falsch zu machen, dauernd muss ich wieder von einem Lehrer oder Autoren hören dass "meine" Methode okay ist. Und ich frage mich dauernd, was denn nun der Buddha wirklich gelehrt hat, und was dazu gedichtet wurde. Ich weiß dass ich hier nach einer Gewissheit suche die es nicht existiert, aber davon konnte ich mich leider noch nicht lösen...
    Habe ich hier irgendwo einen groben Denkfehler was Meditation, beziehungsweise die diversen Methoden, betrifft? Kennt vielleicht jemand mein Problem?
    Ich bin jedenfalls für jede Antwort dankbar.


    Dann ließ doch lieber man den Buddha selber bzw. was davon
    überliefert ist: http://www.palikanon.de


    Etwas genauer geht es nicht? Der Palikanon ist ja lang.


    Liebe Grüsse
    Tobias

  • Ich bin nicht der Meditations-Experte hier, grundsätzlich würde ich aber die Haltung von kilaya voll unterstützen. 'Die' beste Methode gibt es nicht.


    Es könnte sein, daß sich die für Dich am besten geeignete Methode sogar je nach Umständen verändert.
    Vielleicht brauchst Du manchmal kürzere Meditationen, sagen wir mal in einem Streßmoment, während Dir sonst längere Meditationen mehr liegen.


    Vielleicht hilft Dir am Anfang eher eine angeleitete Meditation, um ein Gespür für Struktur und Timing zu bekommen - schau doch mal hier nach https://www.freebuddhistaudio.com/meditation/


    Einem Anfänger würde ich am ehesten zu den Basis Techniken raten - Atem- und Mettameditation


    Ich wünsche Dir viel Erfolg :rainbow:

    • Offizieller Beitrag

    Meditation ist tendenziell oft langweilig. Und Methoden zu variieren kann ein Versuch sein, dem sich nicht stellen zu müssen.


    Das ist dann so ein Zirkel: Sobald die Meditation langweilig wird, macht man sich ganz viele Gedanken, ob man alles richtig macht, und beschäftigt sich dann mit den Scheinproblemen. Und auch die Wirrnis über Methoden kann selber nur ein Scheinproblem sein, hinter dem einfach nur mangelnde Geduld steckt.


    Und mangelnde Geduld ( was sich in Langeweile äussert) ist sehr normal.

  • MFS:

    ...Ich weiß dass ich hier nach einer Gewissheit suche die es nicht existiert, aber davon konnte ich mich leider noch nicht lösen...


    Dann mach weiter wie bisher. Offensichtlich geht es dir damit noch nicht schlecht genug.
    "Ich weiß, dass ich als Geisterfahrer unterwegs bin, aber ich kann da nichts machen" :grinsen:

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • accinca:

    Dann ließ doch lieber man den Buddha selber bzw. was davon
    überliefert ist: http://www.palikanon.de


    fotost:

    [...] Vielleicht hilft Dir am Anfang eher eine angeleitete Meditation, um ein Gespür für Struktur und Timing zu bekommen - schau doch mal hier nach https://www.freebuddhistaudio.com/meditation/


    Einem Anfänger würde ich am ehesten zu den Basis Techniken raten - Atem- und Mettameditation


    Ich wünsche Dir viel Erfolg :rainbow:


    Danke für die Links, ich werd mir das mal anschauen. :)



    kilaya:

    Aus meiner Sicht ist der größte Fehler zu denken, es gäbe die perfekte Meditationsmethode. Perfekt ist die Methode, mit der Du individuell am besten zurecht und weiter kommst. Wenn Du ständig die Systeme wechselst, wirst Du immer wieder auf Widersprüche stossen. [...]


    void:

    [...] Das ist dann so ein Zirkel: Sobald die Meditation langweilig wird, macht man sich ganz viele Gedanken, ob man alles richtig macht, und beschäftigt sich dann mit den Scheinproblemen. Und auch die Wirrnis über Methoden kann selber nur ein Scheinproblem sein, hinter dem einfach nur mangelnde Geduld steckt. [...]


    Ja, ich denke auch mittlerweile dass Ungeduld/Langeweile das wahre Problem ist. Das versuche ich dann immer durch mehr Theoriewissen/Motivation zu kompensieren, was natürlich nicht funktioniert. :roll:
    Vielleicht sollte ich mir eher Gedanken darüber machen was man bei der Meditation vermeiden sollte beziehungsweise falsch machen kann und weniger darum, welche verschiedenen Methoden es gibt. :?



    Festus:

    [...]Dann mach weiter wie bisher. Offensichtlich geht es dir damit noch nicht schlecht genug.
    "Ich weiß, dass ich als Geisterfahrer unterwegs bin, aber ich kann da nichts machen" :grinsen:


    Den Gedanken hatte ich auch schon, in vielen anderen Lebensbereichen ist es bei mir immerhin auch schon so abgelaufen. Wie ein Kind dass auf die heiße Herdplatte fässt. :D

  • fotost:


    Einem Anfänger würde ich am ehesten zu den Basis Techniken raten - Atem- und Mettameditation


    Das ist auch meine Erfahrung. Und zwar durchaus nicht nur für Anfänger ;)


    fotost:

    Ich wünsche Dir viel Erfolg :rainbow:


    Das wünsche ich MFS auch.


    DW

  • MFS:


    Vielleicht sollte ich mir eher Gedanken darüber machen was man bei der Meditation vermeiden sollte beziehungsweise falsch machen kann und weniger darum, welche verschiedenen Methoden es gibt. :?


    Lieber MFS,


    aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Bloß nicht noch mehr Gedanken machen! Suche Dir eine Methode aus, die Dir nicht ganz abwegig erscheint, und praktiziere lieber erst mal, als (aktiv) nachzudenken. (Ich habe nicht gesagt, dass das leicht ist :) ). Ich wette darauf, dass Du Dein Nachdenken nicht extra aktivieren musst... 8)


    MFS:


    Ja, ich denke auch mittlerweile dass Ungeduld/Langeweile das wahre Problem ist. Das versuche ich dann immer durch mehr Theoriewissen/Motivation zu kompensieren, was natürlich nicht funktioniert. :roll:


    Ungeduld bestimmt. Da gibt es hier im Forum bestimmt einige Kandidaten außer mir, die damit Erfahrung haben... ;)


    Liebe Grüße und viel Erfolg, Aravind.

  • Danke für alle Antworten und Erfolgswünsche. :)


    Ich habe mir nun folgendes für 2018 vorgenommen: Ich praktiziere die ersten drei Monate des Jahres Metta-Meditation, gefolgt von drei Monaten Samatha-Meditation, und schließe mit sechs Monaten Vipassana-Meditation ab.

  • MFS:

    Danke für alle Antworten und Erfolgswünsche. :)


    Ich habe mir nun folgendes für 2018 vorgenommen: Ich praktiziere die ersten drei Monate des Jahres Metta-Meditation, gefolgt von drei Monaten Samatha-Meditation, und schließe mit sechs Monaten Vipassana-Meditation ab.


    Noch mal viel Erfolg, halt uns auf dem laufenden!


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Hi,
    ja es gibt diese perfekte Additionsmethode. Sie ist der Achtfache Weg, von Gotamo Buddho. er besteht aus vier Teilen: 1. buddh. Erkenntnis 2. Tugendteil
    3. Pfeiler der Einsicht 4. Einigung.Das ist natürlich nur eine oberflächliche Darstellung, da steckt noch viel mehr dahinter. Das muss man sich selbst erarbeiten.
    Die dabei auftretenden Bewusstseinsveränderungen werden im Pali-Kanon, als die Freiungen bezeichnet. Die Achte Freiung lautet: Auflösung der Wahrnehmbarkeit.
    Dies ist die Auflösung des Bewusstseins.

  • Hallo Leute. 🙂


    Ich verfasse mal ein kleines Update, vielleicht interessiert sich ja jemand dafür.


    Eine Weile lang lief es ganz gut, doch dann habe ich wieder angefangen zu lesen und zu lesen und zu lesen. Diesmal auch keine "leichte Kost" wie zum Beispiel Jack Kornfield, sondern eher Bücher und Büchlein über Vipassana-Meditation von burmesischen Lehrern.

    Das ist zwar einerseits sehr spannend, andererseits setze ich mich damit sehr unter Druck. Nun weiß ich ja, dass man Vipassana, beziehungsweise manche Varianten davon, ja eigentlich den ganzen Tag über praktizieren könnte. Dass man ja den ganzen Tag über achtsam sein und im Sekundentakt notieren könnte. Ich habe dauernd das Gefühl, mehr machen zu müssen. Oder es "richtiger" machen zu müssen. In Wahrheit fällt es mir aber schon relativ schwer, ohne Musik Auto zu fahren oder achtsam den Geschirrspüler auszuräumen.

    Und ich wechsle dauernd zwischen den Methoden hin und her.


    Irgendjemand hat es in diesem Thread bereits gesagt: Vielleicht muss ich mir selbst noch mehr auf die Nerven gehen, bevor ich mit diesem ewigen hin und her aufhören kann. 😄

  • Lies doch einfach mal im Pali-Kanon nach, wie es schon davor dir geraten wurde, hier sind die zwei wichtigsten Sutten über die Übung der Achtsamkeit:

    Die Grundlagen der Achtsamkeit - Satipatthāna Sutta:
    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m010z.html

    Achtsamkeit auf den Atem - Ānāpānasati Sutta:

    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m118z.html
    -


    Ergänzend dazu, würde ich dir ans Herz legen, Bhikkhu Analayos Abhandlung über das Satipatthana Sutta zu lesen, falls dich interessiert was nun genau Buddha meinte mit dieser Lehrrede, diese findest du hier:


    https://www.buddhismuskunde.un…n/analayo/direkte-weg.pdf


    Meiner Meinung nach, reicht eine ernsthafte Auseinandersetzung mit diesem Material um dann das "richtige" zu praktizieren, ob es nun Mahasi, Goenka oder die "Methodenlose Methode" der Thailändischen Waldtradition ist, all diese haben es gemein, das sie sich immer (mindestens) auf diese zwei Sutten berufen. Nach der Beschäftigung damit, kannst du dann entscheiden, welche für dich am praktischsten umzusetzen ist und welche dem Original am nächsten steht.

  • Vielen Dank fur deine Antwort, Stawrogin.


    Das Satipatthana Sutta und das Anapanasati Sutta kenne ich im groben bereits. Ebenso Bücher von Mahasi, Goenka, Analayos und Anderen. Um mir besser selbst ein Bild machen zu können, habe ich gerade mit der Längeren Sammlung angefangen.


    Mein Problem ist aber vermutlich sowieso nicht fehlendes Wissen, sondern dass ich mich absurd leicht verunsichern und entmutigen lasse, was ich bei mir auch aus vielen anderen Lebensbereichen kenne.

    Das sieht dann so aus: Ich praktiziere eine Weile Methode X (in der Regel Samatha, Metta oder Vipassana). Dann höre oder lese ich, wie sich jemand negativ oder nur "nicht-positiv" über diese Methode äußert. Und das reicht dann schon aus, um mich zu verunsichern.

    Da hilft mir all das lesen und mich informieren nur bedingt weiter - es ist wohl ziemlich unrealistisch, dass sich alle Meinungsverschiedenheiten oder Wiedersprüche oder Ungereimtheiten auflösen werden. Zumindest habe ich diesen Eindruck.

    Naja, da hilft vermutlich eh nur Geduld. Aber vielleicht kennt ja jemand meine Situation und hat einen Tipp parat. 😃

  • Ich praktiziere eine Weile Methode X (in der Regel Samatha, Metta oder Vipassana). Dann höre oder lese ich, wie sich jemand negativ oder nur "nicht-positiv" über diese Methode äußert.

    Holla, wenn das passiert, sag mir Bescheid! Ich helfe Dir gerne zurück auf den Weg, durch übermäßiges Loben und Metta. ;)


    Metta, Aravind.

  • Ja, ich kenne das auch von mir, vor einem halben Jahr, hatte ich ähnliche Entscheidungsprobleme, welche "Methode" nun die bessere sei, die Threads kannst du im Theravada Bereich noch finden. Nun mein Tipp:


    Achte doch genau um was in einer Meditation geht. Es geht eigentlich nur um Achtsamkeit, Achtsamkeit auf deinen Atem, deinen Körper, deiner Gefühle, deiner Gedanken usw. Also alles was bedingt auftaucht und wieder vergeht. Ob du nun diese auftauchenden und abtauchenden Phänomene "labelst" wie es Mahasi vorschlägt oder einen Bodyscan durchführst wie es Goenka vorschlägt oder überhaupt nichts weiter machst als nur deinen Atem zu betrachten und alle anderen Phänomene die aufkommen bemerkst und wieder loslässt wie es die Waldtradition macht, spielt im Kerne eigentlich keine Rolle, denn es geht nur um die Achtsamkeit/Gewahr-werden über dein/das SEIN und die Registration der Phänomene die eben an Ursache und Wirkung gebunden sind zu erkennen. Welche Methode zu dir am meisten passt, musst du selber rausfinden. Ich finde für mich die am wirkungsvollste, Ajahn Chas "Methode ohne Methode". Einfach denn Atem zu beobachten, denn Geist sammeln und alles was auftaucht, ob Angst, Freude, Schmerz, Jucken, Fantasien wird einfach nur registriert und beobachtet in seiner Natur die immer nur entweder aufkommt oder vergeht und anschließend dann wieder zurück zum Atemobjekt. Für mich ist es die natürlichste Methode, für denn anderen kann es Labeln von Mahasi sein. Probiere es einfach aus. Am ende laufen sie alle ins gleiche raus, nämlich WIE Leid entsteht und WIE Leid vergeht und die daraus resultierende Befreiung. Ich wünsche dir alles gute.


    Edit: Empfehlenswerter Audio-Vortrag vom deutschen Theravada Kloster Muttodaya, vom Ehrwürdigen Ajahn Mettiko:


    Wie lehrt der Buddha Meditation?

    https://muttodaya.org/de/mutto…%20Meditation_Mettiko.mp3

    Einmal editiert, zuletzt von Stawrogin ()

  • Ich finde gerade ganz interessant deinen Thread gefunden zu haben.


    Ich war lange verwirrt, was nun wahre Meditation ist und was nicht.


    Wer danach sucht, wird sie wahrscheinlich finden. Ich empfehle vor allem sich mit dem edlen 8 fachen Pfad zu beschäftigen,


    in erster Linie sind die rechte Rede und das kultivieren der Gedanken wichtig.


    Verwirrung ist ein Symptom, und kein Syndrom.


    Ein Symptom deutet auf etwas hin. Ein Syndrom kann man nicht erklären.

  • Aravind

    Phu, da würdest du aber eine Menge Arbeit auf dich nehmen. :D:hug:


    Stawrogin

    Was Vipassana betrifft, komme ich mit eher techniklastigeren Ansätzen besser zurecht, zumindest aus heutiger Sicht. Da bleibe ich auch relativ konsequent bei einer Methode. Ich schwanke aber eher zwischen Vipassana und Samatha, manchmal auch noch zwischen Metta, hin und her. Und besonders über Samatha wird sich ja schnell mal eher abwertend geäußert, da bekomme ich dann rasch das Gefühl, ich müsste etwas "höherwertiges" oder "sinnvolleres" machen.

    Mein Gefühl sagt mir allersings, wenm ich ehrlich bin, dass ich zuerst etwas Ruhe in meinen Kopf bringen sollte bevor ich mich auf Einsichtsmeditation konzentrieren kann (und will 😉).

    An Motivation mangelt es mir ja nicht - ich setze mich jeden Morgen und jeden Abend auf's Kissen ohne es als Zwang oder als ein "Muss" zu empfinden. Während der Meditation ist dieses "aufhören wollen", was meistens aus Zweifeln wächst, mein größtes Hindernis.

    So, jetzt habe ich mich etwas verfrast und vergessen, worauf ich eigentlich hinaus wollte. 😀


    @Lucy

    Das mit der Gruppe ist eine gute Idee, es würde sowas eine in meiner Nähe geben. Vielleicht schaue ich mir das nächste Woche mal an.

    Was Lehrer betrifft sieht es bei mir wohl leider recht mau aus, da konnte ich bisher keinen finden. Wie findet man denn am besten einen Lehrer?


    Vielen Dank für eure Kommentare. 😊

  • Ich habe mir nun den Anfang des Audio-Vortrages von Stawrogin angehört und außerdem etwas im Palikanon gelesen. Es ist interessant und irgendwie auch erleichternd zu sehen, was der Buddha im Bezug auf Meditation alles offengelassen hat. Ich habe mich während der Meditation so oft nicht entscheiden können, ob ich meinen Atem jetzt an der Bauchdecke oder doch lieber an der Nasenspitze beobachten soll/darf/muss. Oder wie ich beispielsweise meine Gedanken etikettieren soll (nur mit "Gedanken, Gedanken" oder doch eingeteilt in mehrere Kategorien?). Oder ob ich überhaupt Etiketten gebrauchen soll. Das hat dann natürlich immer wieder für Zweifel gesorgt. Korrigiert mich sollte ich grob falsche liegen, aber vielleicht spielt es ja gar keine entscheidende Rolle.


    Ich gehe meine Meditation jetzt jedenfalls etwas lockerer an und kümmere mich weniger um Details. Außerdem habe ich alle reinen Meditationsanleitungen von meinem eBook-Reader verbannt (nicht endgültig gelöscht, die sind immer noch an anderer Stelle gesichert). :grinsen:

  • Ich habe anfangs verschiedene Meditationen ausprobiert, merkte aber dann daß es mich nicht weiterbrachte. In drei oder vier Monaten konnte ich nicht tief genug in eine Meditation einsteigen, um mir ein Urteil bilden. Ich habe mich dann auf Vipassana-Meditation konzentriert und bin dabei geblieben. Am hilfreichsten fand ich ich "Die Praxis der Achtsamkeit" von Mahathera Henepola Gunaratana, weil er ausführlich auf die alltäglichen Probleme eingeht, die anfangs auftreten.

  • Ich gehe meine Meditation jetzt jedenfalls etwas lockerer an und kümmere mich weniger um Details. Außerdem habe ich alle reinen Meditationsanleitungen von meinem eBook-Reader verbannt (nicht endgültig gelöscht, die sind immer noch an anderer Stelle gesichert). :grinsen:

    Ich halte das für genau den richtigen Ansatz. Bisher hatte ich mich in diesem Thread nicht beteiligt, weil ich den Ansatz "die perfekte Meditationsmethode" für ganz widersinnig halte.

    Man kann etwas finden, das perfekt auf einen selber zugeschnitten ist, aber das ist natürlich für jeden etwas anderes. Das muss auch unbedingt so sein, denn alle sind verschieden.

    Und man findet diese persönlich-perfekte Meditationsmethode eben auch kaum, indem man andere fragt. Man kann einen erfahrenen Lehrer fragen. Das hilft vielleicht weiter, aber umsetzen muss man es selbst. Dazu ist es unumgänglich, dass man mit sich als Ganzem (nicht als Ideal) Kontakt aufnimmt, ehrlich und offen mit allen auftretenden Schwierigkeiten umgeht, ohne sich einzubilden Schwierigkeiten seien etwas Ungewöhnliches.


    Deshalb finde ich den Anspruch auf Perfektion gerade für Anfänger nicht zielführend. _()_

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Vielleicht besteht die 'Problematik' darin, dass Du nach den Weg suchst, der am Besten zu Dir passen könnte.


    Also ich bin ja noch nicht so erfahren, aber als Laie verstehe ich es so, dass jeder Weg seine Berechtigung hat. Wahrscheinlich setzt man sich unter Druck, dass man den 'Besten Weg' finden will.


    Ich würde mir deshalb eine Auswahl treffen und mir sagen, vielleicht ist das nicht der 'bestpassende' Weg für mich, aber es ist ein Weg, der mich leitet und deshalb auch gut ist. Du scheinst ja mit den unterschiedlichen Methoden klar zu kommen. Bei Dir spielt ja anscheinend mehr die Unsicherheit eine Rolle.


    Ich weiß nicht, ob ich das jetzt so einigermaßen rüber bringen konnte, wie ich es meine ^^