Gute Meditation, schlechte Meditation

  • Mir ist folgendes aufgefallen: Ich sitze auf dem Kissen nun gut 3/4 Jahr, angefangen habe ich damals mit 10 Minuten am Tag, bin ich jetzt bei 25-30 Minuten. "Einsichten" sind auch schon aufgeblitzt der sich stets vergänglichen Formierungen der Gefühle (Vedana) und ihrer Eigenschaft der Leidhaftigkeit (Dukkha). Auch wird die Praxis zunehmend stabiler, tiefer und ruhiger, Probleme wie einschlafende Beine sind auch gelöst. Doch es gibt immer wieder diese Tage, als sei mit einem Pusten die ganze Erfahrung die man in der Meditation gemacht hat, wie weggeblasen, damit meine ich, das man sich wie gewohnt auf das Kissen setzt und es überfliegen einen über die knapp halbe Stunde alle möglichen Gedanken und Empfindungen, die Beine brennen oder stechen, die Brust ist verengt usw. Der Unterschied ist der mir nun klar wurde ist folgender: Bei guter Meditation wird man sich dessen einfach bewusst und z.B Empfindungen nur beobachtet ohne sich mit ihnen zu identifizieren, wo bei schlechter man an/in ihnen verloren geht.


    Nun ist diese Aussage in einem buddhistischem Forum natürlich eine Binsenweisheit, mir geht es nun um eine Untersuchung, wieso man manchmal in der Meditation genau in denn Anfangs-Status teleportiert wird, als man noch begonnen hat und sich mit diesen "Anfänger" Problemen herumschlug und an anderen Tagen nicht, da stellt sich Samadhi schon nach mehreren Minuten ein. Was passiert UNTER dem Tag das es diese Auswirkungen auf die Meditation hat? Soweit ich es verstanden habe, sind es oft die Verunreinigungen, sogenannte "Kilesas", also unbewusste Verstrickungen in unheilsamen Dingen und diese dann denn Geist "vernebeln" das sich dann in der Meditation eben erleben lässt. Doch, wie passiert das alles genau? Oder stecken da vielleicht ganz andere und banale Hintergründe dahinter, wie ein Problem mit der Freundin und der verschüttelte Kaffee auf das neue Hemd?

  • Danke, dass du von deinen guten Erfahrungen berichtest!


    Stawrogin:

    Oder stecken da vielleicht ganz andere und banale Hintergründe dahinter, wie ein Problem mit der Freundin und der verschüttelte Kaffee auf das neue Hemd?


    Die Frage ist imho, was würde es dir nützen, das zu verstehen? Keinen Kaffee mehr verschütten? :)


    Ich stelle mir das immer als Schraube vor, auf der du dich aufwärts bewegst. Dabei kommst du immer wieder an den gleichen Stellen vorbei, nur jedes mal aus etwas anderer Perspektive. Dummerweise ist die Schraube auch noch verbogen, so dass es gar nicht immer aufwärts geht. :cry:;)


    Stay cool and stay tuned, Aravind.

  • Ich gehe jeden Tag etwas 5Km. Es ist unglaublich das ich das Gehen jeden Tag neu lernen muss. Ich beginne meist mit Einfach Gehen ohne jeden Gedanken und irgendwann erscheint da ein Kontrolleur der dieses überprüft und dann ist es vorbei mit einfach gehen. Das Leben erzeugt einen der das Leben überprüft und Zweifel weckt ob das denn wirklich nur einfach ist. Der wird jeden Tag wieder geboren und erzeugt immer wieder Schmerzen, eben weil er die Gangstruktur in seinem Sinn verändert.


    Mein Erkennen ist das der Verstand, der ja aus Vergangenem geschaffen ist, sich immer wieder mit seinen vergangenen Wahrheiten einmischt und schmerzhafte Wirklichkeit erzeugt. Meine Übung ist das ich das erkenne und vermindernd beobachte um handeln zu können im Jetzt, auch mit Vergangenem doch nur mit dem das hilfreich ist, jetzt.
    Der Verstand mischt sich dann besonders ein wenn ich mit ihm alleine bin, sind da Menschen hat der andere Aufgaben. Sich mit seinen Wahrheiten um die Wirklichkeit der Wahrheiten anderer zu kümmern.

  • Stawrogin:

    mir geht es nun um eine Untersuchung, wieso man manchmal in der Meditation genau in denn Anfangs-Status teleportiert wird, als man noch begonnen hat und sich mit diesen "Anfänger" Problemen herumschlug und an anderen Tagen nicht, da stellt sich Samadhi schon nach mehreren Minuten ein.


    Das ist mit Sicherheit kein Samadhi, wenn du es merkst.


    Welche Anfänger-Probleme sollen das sein? Jede Meditation ist ein Anfang und mehr nicht, aber auch nicht weniger. Du sitzt im Beginn der Dinge, davon weißt du aber nichts, denn da gibt es keinen Gedanken.