Zwanghaftes schlucken

  • In letzter Zeit tritt immer wieder ein Problem auf und zwar, wenn ich wieder mal sitze und mich auf denn Atem konzentriere muss ich permanent schlucken, immer und immer wieder. Obwohl die Zunge am Gaumen ist und kaum Speichel da ist, resultiert über das nachdenken über das schlucken ein fast zwanghaftes Verhalten zu schlucken. Klingt irgendwie witzig, in Wahrheit aber stört es sehr.


    Ich habe gemerkt, sobald ich mich erinnere: Oh, jetzt sitze ich gut seit 30 Minuten und habe kaum geschluckt, fängt genau dann das schlucken an, weil ich überlege: Hoffentlich bleibt es so! Und genau dann, muss ich schlucken. Also ich versteife mich bzw habe angst das, das Samadhi "abstirbt" sobald ich wieder anfange permanent zu schlucken und daraus resultierend nach Luft zu schnappen. Ich habe das Problem vor einem halben Jahr schon mal gehabt, aber als ich es irgendwie akzeptiert habe, ging es weg, doch jetzt funktioniert das nicht. Es ist wie bei denn beschriebenen Fällen von einer Angststörung: Die Angst haben vor der Angst und genau deswegen entsteht Angst.
    Kennt das jemand und hat wer welche Tipps?




    LG

  • Ich hab keine Ahnung davon.


    Ich kenne mich nur mit eigenen ähnlichen Phänomenen aus und halte sowas für Reinigungsprozesse. Die Meditation löst tiefsitzende Stresse und das kann sich dann körperlich äußern. Toll wäre, wenn Du (D)einen Lehrer fragen könntest.
    Wenn ich Halssachen habe, hängt es mit Kommunikation zusammen - bei mir. Bei Dir ist es vielleicht ganz was anderes. Vielleicht hat es mit dem Kehlchakra zu tun, das mit der Rede verbunden ist - oder es gibt irgendwas, woran Du schwer zu schlucken hast.
    Wenn es mein Problem wäre, würde ich versuchen, mit sanfter Intelligenz die Meditation regelmäßig fortzuführen. Man ist ja wie ein scheues Pferd, auf das man selbst beruhigend einwirken muss. Deshalb finde ich übermäßige Strenge mit sich selbst falsch: nicht stocksteif weitermachen, sondern variieren irgendwie. Damit umgehen. Dies und das probieren - ganz ruhig.
    Bei mir löst sich sowas manchmal, wenn ich mal eine Zeitlang mehr anstatt weniger praktiziere.


    Wenn Du selber keinen Weg findest, würde ich mir Rat bei einem guten Meditationsmeister holen.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • void:

    Was ist, wenn du dich beim Atmen statt auf den Mund auf das Heben und Senken des Bauch konzentriest?


    Also ich konzentriere mich auf denn Nasenflügel Bereich. Ich konnte allerdings merken, das sobald ich durch denn Körper manchmal zur Abwechslung fahre, also so eine art Body-Scan mache oder allgemein auf die Empfindungen des Körpers oder auch auf die Emotionen achte, das schlucken sich reduziert. Tatsächlich könnte ich es mit der Bauchdecke mal ausprobieren, danke für denn Tipp.
    Ich denke allerdings, das es eher das Ergebnis vom Geist ist bzw vom denken allgemein.


    Losang Lamo:

    Ich hab keine Ahnung davon.


    Ich kenne mich nur mit eigenen ähnlichen Phänomenen aus und halte sowas für Reinigungsprozesse. Die Meditation löst tiefsitzende Stresse und das kann sich dann körperlich äußern. Toll wäre, wenn Du (D)einen Lehrer fragen könntest.
    Wenn ich Halssachen habe, hängt es mit Kommunikation zusammen - bei mir. Bei Dir ist es vielleicht ganz was anderes. Vielleicht hat es mit dem Kehlchakra zu tun, das mit der Rede verbunden ist - oder es gibt irgendwas, woran Du schwer zu schlucken hast.
    Wenn es mein Problem wäre, würde ich versuchen, mit sanfter Intelligenz die Meditation regelmäßig fortzuführen. Man ist ja wie ein scheues Pferd, auf das man selbst beruhigend einwirken muss. Deshalb finde ich übermäßige Strenge mit sich selbst falsch: nicht stocksteif weitermachen, sondern variieren irgendwie. Damit umgehen. Dies und das probieren - ganz ruhig.
    Bei mir löst sich sowas manchmal, wenn ich mal eine Zeitlang mehr anstatt weniger praktiziere.


    Wenn Du selber keinen Weg findest, würde ich mir Rat bei einem guten Meditationsmeister holen.


    Danke auch für diese Überlegung. Tatsächlich wäre ein Lehrer gut, leider habe ich denn nicht. Es könnte wirklich eine art "Stress-Entladung" des Körpers sein. Aber alles schön und gut, nur wird mir das zu wissen wahrscheinlich nicht weiter helfen, höchstens es einfach zu akzeptieren. Aber ja, wahrscheinlich muss ich es langsamer angehen lassen.



    PS: Wenigstens ist mein größtes Problem mit denn einschlafenden Beinen nun gelöst. Es lag daran das ich viel zu weit mich auf das Kissen immer setzte und nicht zur Hälfte bzw sogar 1/4. Was noch geholfen hat, waren die kreiselnden Bewegungen die man im Zen macht, die einem die perfekte Position einbringen. Ich will nicht wissen, wie viel ich mir erspart hätte, wenn ich mal einen Lehrer an der Seite hätte... denn irgendwie, alles was man selber in denn 4 Wänden lernt, gleicht sich fast identisch ab mit Anweisungen von Menschen die schon denn Weg gegangen sind. :)

  • Ich hab es, glaub ich, nicht ganz deutlich gemacht, dass ich beim Suchen und Finden der richtigen Herangehensweise einen Balanceakt meinte. Also, einerseits:

    Losang Lamo:

    ... Man ist ja wie ein scheues Pferd, auf das man selbst beruhigend einwirken muss. Deshalb finde ich übermäßige Strenge mit sich selbst falsch: nicht stocksteif weitermachen, sondern variieren irgendwie. Damit umgehen. Dies und das probieren - ganz ruhig.


    Und andererseits kann auch das Gegenteil von dem, was man denkt, der richtige Weg sein:

    Zitat


    Bei mir löst sich sowas manchmal, wenn ich mal eine Zeitlang mehr anstatt weniger praktiziere.
    ...


    Manchmal kann auch die sogenannte paradoxe Intention beim Loslassen helfen: anstatt (verständlicherweise) darauf zu warten, wann es endlich weggeht, denken: ich setze mich jetzt hin, um mich beim Schlucken zu beobachten.
    Das ist jetzt kein Nr.1 Tipp, aber ich möchte zeigen, dass es so viele Möglichkeiten geben kann, damit umzugehen und dass Lösungen von sowas manchmal woanders liegen, als man erwartet.


    Weitermachen und Abwarten kann auch eine Möglichkeit sein.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


    • Offizieller Beitrag

    Also ich möchte Dir nicht zu nahe treten. Aber bei mir habe ich beobachtet, dass es oft so ist, dass der Geist in seiner Unruhe dazu neigt, sich Probleme zu machen, wo eigentlich gar keine sind. Und das auf eine ziemlich raffinierte Art und Weise.


    Man nimmt Sachen, wie z.B wie eine Halsentzündung oder Schnupfen oder Rückenschmerzen wichtig und zum Anlass seine Konzentration verlieren zu dürfen. Statt sich dem aus seiner Sicht stinklangweiligen Samadhi zu ruhen, widmet er sich wichtigen Schein-Problemlösungen wie z.B dem Projekt "Gedankenvertreiben" oder eben vielleicht auch "Schlucken".


    Man hat ja eine Ausrede: Wegen "dem Anlass" war es leider nicht möglich die Konzentration zu halten. Die Störungen haben das schöne Samadhi ausgepustet wie ne Adventskerze im Wind.


    Aber in wirklichkeit ist ja Samdhi "Sammlung" d.h. es hat alles mögliche darin Platz - es ist kein privilegierter scheuer Geisteszustand.

  • Akzeptiere es und versuche zu erfahren, wieso dies so ist.
    Probleme können sehr wichtig sein.


    _()_


    PS: Wieso wechselst Du nicht zu Gehmeditation und setzt Dich dann wieder?

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • jianwang:

    Akzeptiere es und versuche zu erfahren, wieso dies so ist.
    Probleme können sehr wichtig sein.


    _()_


    PS: Wieso wechselst Du nicht zu Gehmeditation und setzt Dich dann wieder?

    Da ist ein Beispiel wie es zwischen Betrachten/Gewahrsein und Beobachten/Nachforschen geht. Zwischen den beiden Wechseln und sich immer darum kümmern "Ich sitze."

  • ich kenne das Problem, das während einer Phase auch meiner Übung auftrat. Ich weiss nicht, ob es irgendwelche physiologischen Untersuchungen dazu gibt. Jedenfalls ist zumindest der subjektive Eindruck da, dass der Körper Unmengen Speichel produziert und man daher ständig schlucken muss.


    Zunächst einmal: das legt sich auch irgendwann wieder. Von selbst. Das ist nicht groß anders als bei anderen körperlichen Phänomenen - dein Bewusstsein ist trainiert, 'Dinge' zu ergreifen, festzuhalten und zu verarbeiten. Wenn Du Deinem Bewusstsein nun diese Konditionierung abtrainierst, dann geht dies nicht ohne Widerstand. Der Widerstand zeigt sich u.a. darin, dass statt Gedanken, Vorstellungen usw. nun körperliche Phänomene, die mangels Ablenkung durch geistige Verarbeitungsprozesse sehr viel deutlicher wahrgenommen werden, ergriffen werden. Das Bewusstsein hat damit endlich etwas zu tun, es kann sich nun mit dem Schluckreflex, einer juckenden Nase, einem Stechen im Knie usw. usf. befassen und daraus entsteht eine Wechselwirkung mit dem Körper. Weil Dein Bewusstsein etwas zu tun haben will (besser: darauf konditioniert ist, ständig etwas zu tun zu haben), produziert der Körper verstärkt Reize. Z.B. große Mengen Speichel. Ist immerhin weniger unangenehm als Schmerzen.


    Das 'Rezept' ist nicht anders als bei Gedanken, Vorstellungen usw. - auch das körperliche Signal wahrnehmen, aber nicht daran festhalten. Natürlich schlucken, bevor Dir der Sabber aus dem Mund läuft. Also, wenn es nötig ist. Aber diese körperlichen Signale auch wieder loslassen. Irgendwann schluckst Du dann auch wieder ganz natürlich - wenn Du Deinem Bewusstsein abgewöhnt hast, aus jedem Schluckreiz ein ganz besonderes 'Event' oder 'Problem' zu machen.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Danke für eure Antworten. Im Prinzip bleibt es wohl bei dem was Sudhana gesagt hat, wahrnehmen aber nicht daran festhalten. Ich werde berichten wie es verlaufen wird!