Yoga - Körperscann (Achtsamkeit auf den Körper)

  • Bei uns im Yoga Kurs machen wir zu Beginn und zum Ende des Kurses einen sogenannten " Körperscann",
    d.h. man konzentriert sich mit seinen Gedanken auf bestimmte Körperteile und wandert gedanklich von unten nach oben. Ich habe damit schon immer meine Probleme gehabt. Wenn ich mich auf den großen Zeh konzentrieren soll, habe ich nicht meinen großen Zeh wahrgenommen u.s.w.


    Es war gestern nun meine zweite Yoga Stunde bei einer anderen Yoga Lehrerin, die mir erstmals folgendes Feed Back gab: Ich würde während des Körpercanns unruhig mit den (geschlossenen) Augen rollen. Sie empfahl mir während des Körperscanns ein spezielles Säckchenn (gibt es in den Yoga Shops) auf die Augen zu legen, dann könnte ich mich besser entspannen. Ich bin mir sicher, dass diese Unruhe etwas mit der Ablehnung dieser Praxis zu tun haben könnte. Ansonsten fühlte ich mich schon relativ entspannt.


    Kennt jemand das Problem und hat Vorschläge, wie ich damit umgehen könnte?

  • Sherab Yönten:

    Ich bin mir sicher, dass diese Unruhe etwas mit der Ablehnung dieser Praxis zu tun haben könnte. Ansonsten fühlte ich mich schon relativ entspannt.


    Kennt jemand das Problem und hat Vorschläge, wie ich damit umgehen könnte?


    Ich habe ein ähnliches Problem mit dieser Praxis, das mit Ablehnung zu tun hat.
    Bei mir beruht die Ablehnung darauf, dass ich vor Jahren ein "Vipassana"-Retreat in der Goenka-Tradition absolviert habe. Dort wurde diese Methode des Bodyscans gelehrt. Da ich die Retreat-Bedingungen als sehr unangenehm empfand, hat sich diese Ablehnung auf den Bodyscan übertragen.


    Was tun mit der Ablehnung?


    Aus meiner Sicht liegt es nahe, die Ablehnung selbst achtsam zu betrachten und ihre Ursachen zu ergründen.
    Woran spürst Du Deine Ablehnung?
    Innere Unruhe ... rollende Augen ...
    Du kannst das achtsam wahrnehmen und in Dich hinein fragen, was dahinter steckt, welche Absicht.


    Die Ablehnung vorübergehend zum Meditationsobjekt machen.


    Abgesehen von dieser Übung hilft es vielleicht, wenn Du Dir vergegenwärtigst, dass der Bodyscan durchaus eine wichtige buddhistische Meditations-Methode ist: Es werden die Empfindungen (vedana) betrachtet. Und durch das Erleben der Vergänglichkeit dieser Empfindungen kann Einsicht in Anicca entstehen.

  • Danke für Deine persönliche Antwort "Frieden-und-Freude" :)


    Frieden-und-Freude:

    dass der Bodyscan durchaus eine wichtige buddhistische Meditations-Methode ist:


    Echt? Das war mir neu! Man kann, lt. satipatana Sutra, seine Achtsamkeit auf den Körper lenken. Aber Bodyscan eine buddhistische Meditations-Methode?


    Richtig bewusst wurde mir meine Ablehnung erst durch das Feed Back der Yoga Lehrerin. Ansonsten habe ich versucht, innerlich mitzumachen, was mir aber sehr schwer gefallen ist.

  • Sherab Yönten:


    Man kann, lt. satipatana Sutra, seine Achtsamkeit auf den Körper lenken. Aber Bodyscan eine buddhistische Meditations-Methode?


    Richtig bewusst wurde mir meine Ablehnung erst durch das Feed Back der Yoga Lehrerin. Ansonsten habe ich versucht, innerlich mitzumachen, was mir aber sehr schwer gefallen ist.


    Hier kannst Du als erste Orientierung nachlesen, unter "Technikmethoden, Vipassana":
    https://de.wikipedia.org/wiki/…s_Satipatth.C4.81na-Sutta


    Ob der historische Buddha tatsächlich genau das lehrte, ist umstritten.
    Aber es ist zumindest eine Möglichkeit der systematischen Betrachtung der Empfindungen.


    Wenn es Dir weiterhin schwer fällt, diese Übung zu machen, könntest Du die Ablehnung längere Zeit zum Meditationsobjekt machen. Insbesondere auch die Körperempfindungen betrachten, die mit der Ablehnung verbunden sind.

  • Hallo Sherab,


    Sherab Yönten:

    Bei uns im Yoga Kurs machen wir zu Beginn und zum Ende des Kurses einen sogenannten " Körperscann",
    d.h. man konzentriert sich mit seinen Gedanken auf bestimmte Körperteile und wandert gedanklich von unten nach oben. Ich habe damit schon immer meine Probleme gehabt. Wenn ich mich auf den großen Zeh konzentrieren soll, habe ich nicht meinen großen Zeh wahrgenommen u.s.w.


    ich kenne diese Körperstellen aus dem angeleiteten Yoga-Nidra nach Swami J. Dort werden bei den 61 Punkten u.a. auch die Spitzen der einzelnen Finger und der einzelnen Zehen durchgegangen. Anfangs vermochte ich nicht, diese Stellen eindeutig wahrzunehmen. Die regelmässige Wiederholung brachte schließlich den Erfolg.


    Feundliche Grüße

  • Sherab Yönten:
    Frieden-und-Freude:

    dass der Bodyscan durchaus eine wichtige buddhistische Meditations-Methode ist:


    Echt? Das war mir neu! Man kann, lt. satipatana Sutra, seine Achtsamkeit auf den Körper lenken. Aber Bodyscan eine buddhistische Meditations-Methode?


    Richtig bewusst wurde mir meine Ablehnung erst durch das Feed Back der Yoga Lehrerin. Ansonsten habe ich versucht, innerlich mitzumachen, was mir aber sehr schwer gefallen ist.


    Bei uns im Yoga-Kurs machen wir das "Kreisen der Wahrnehmung" auch als einen Bestandteil des Yoga Nidra (nach Swami Satyananda Saraswati) zum Abschluss. Ich nehme auch nicht immer alles wahr und manchmal muss ich meine Konzentration auch erst wieder "einfangen", manchmal schlafe ich sogar ein dabei obwohl man das nicht soll. Aber wenn wir uns vornehmen "ich bleibe die ganze Zeit wach", ist bei mir das Gegenteil gleich mit präsent. ;)


    Generell achten wir aber immer darauf, was wir bei oder nach den Übungen spüren, und es ist nichts ein "Muss". Wenn ich gegen eine bestimmte Übung (mal oder dauernd) eine Aversion habe, dann mach ich statt dessen einfach eine andere. Ist auch so angesagt.


    Wenn der Grund aber noch zu klären ist bzw. zu verarbeiten was sich so als Blockade zeigt - da hast du ja direkt die Möglichkeit jedesmal dann darüber zu meditieren (statt in dem Fall den Bodyscan vorzunehmen). Würde ich so machen.


    Grüße :rainbow:

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

  • Danke Mirco und Carneol :)


    Weiß jemand wie Bodyscan wirkt?
    Gibt es dafür eine Erklärung (außer, das Körper und Geist zusammen hängen)?

  • Sherab Yönten:


    Weiß jemand wie Bodyscan wirkt? Gibt es dafür eine Erklärung (außer, das Körper und Geist zusammen hängen)?


    Ich freue mich, dass viele hier Yoga machen. Schließlich bin ich ja Yogalehrer. Der Bodyscan ist eine gute Übung. Er bewirkt, dass sich die Verspannungen im Körper auflösen und die Energie zu fließen beginnt. Und wo sich die Verspannungen auflösen ist die Erleuchtung nicht fern (Spruch eines tibetischen Meisters). Ich würde alles Streben nach Perfektion loslassen und einfach locker bleiben. Und es so gut machen, wie es eben geht. Das ist der beste Weg bei Verspannungsauflösungen.

  • Nils:
    Sherab Yönten:


    Weiß jemand wie Bodyscan wirkt? Gibt es dafür eine Erklärung (außer, das Körper und Geist zusammen hängen)?


    Ich freue mich, dass viele hier Yoga machen. Schließlich bin ich ja Yogalehrer. Der Bodyscan ist eine gute Übung. Er bewirkt, dass sich die Verspannungen im Körper auflösen und die Energie zu fließen beginnt. Und wo sich die Verspannungen auflösen ist die Erleuchtung nicht fern (Spruch eines tibetischen Meisters). Ich würde alles Streben nach Perfektion loslassen und einfach locker bleiben. Und es so gut machen, wie es eben geht. Das ist der beste Weg bei Verspannungsauflösungen.



    Hallo Nils, kennst Du diese Säckchen, die man auf die Augen legen soll?

  • Hallo Sherab,

    Sherab Yönten:

    Weiß jemand wie Bodyscan wirkt?


    entspannend und beruhigend. Probiers doch mal zu Hause aus:


    Basic Yoga Meditation https://cloud.openmailbox.org/index.php/s/bcs76r1Qkj845jI
    Yoga Nidra https://cloud.openmailbox.org/index.php/s/KJt2EEP3P9qH6tI


    Die angeleiteten Meditationen unterscheiden sich in der Dauer. Die Zweite (Yoga Nidra) ist das 'Original', ca. eine Stunde, aufgeteilt in vier Phasen, wobei die auch einzeln gemacht werden könnten. Die Erste (Basic Yoga Meditation) sind mehrere, verkürzte/abgespeckte Versionen (3-30 Minuten) des Originals.


    Freundliche Grüße


  • Danke Mirco, wir haben sogar eine DVD wo Übungen zum Yoga Nidra drauf sind. Das werde ich mir mal am fußballfreien Wochenende gönnen ;)


    Mit Wirkung meinte ich: Wie kommt es, dass wenn die Gedanken sich auf (zum Beispiel) einen bestimmten Finger konzentrieren, dieser dann anfängt zu kribbeln o.ä. Meine Frau schafft das total super (ist aber auch schon länger dabei). Immer wenn sie sich auf einen anderen Finger konzentrierte begann das Kribbeln bei diesem Finger.

  • Sherab Yönten:

    Hallo Nils, kennst Du diese Säckchen, die man auf die Augen legen soll?


    Nein. Ich brauche so etwas nicht.

  • Hallo
    Ich möchte hier als Osteopath eine Antwort geben.
    Ich empfehle gern, sich in einem Atlas oder einer Anatomie App Bilder des Körpers anzuschauen. So entsteht im Gehirn eine bessere platische Vorstellung deiner körperlichen Struktur. Du wirst dir garantiert nach einer Weile einige Bereiche besser vorstellen und somit auch spüren können. Die Energie folgt der Aufmerksamkeit.
    Bedenke aber: Unser Körper ist Vergänglich und bietet keine wirklich dauerhafte Zukunft.
    L.g. Jonas

  • Hallo Sherab,

    Sherab Yönten:

    Danke Mirco, wir haben sogar eine DVD wo Übungen zum Yoga Nidra drauf sind. Das werde ich mir mal am fußballfreien Wochenende gönnen ;)


    Nachdem ich die von mir oben erwähnte Anleitung schon etwas länger kannte, habe ich irgendwann einmal auch mehrere andere ausprobiert. Die waren im vergleich dazu sehr unwirksam, hätten Teilweise auch garnichts damit zu tun. Lade sie dir doch einfach runter, ich habe sie ja oben im mp3-Format verlinkt.


    Sherab Yönten:

    Mit Wirkung meinte ich: Wie kommt es, dass wenn die Gedanken sich auf (zum Beispiel) einen bestimmten Finger konzentrieren, dieser dann anfängt zu kribbeln o.ä. Meine Frau schafft das total super (ist aber auch schon länger dabei). Immer wenn sie sich auf einen anderen Finger konzentrierte begann das Kribbeln bei diesem Finger.


    Es soll dabei nichts anfangen zu kribbeln. Die Fingerspitze wird wahrgenommen, dann kommt die nächste Punkt. Es ist einer von 61 Punkten, die mit der Wahrnehmung abgewandert werden. Danach kommt der nächste Teil der Übung. Man kann die Übung der 61 Punkte auch alleine machen. Aber wie gesagt, da soll nichts passieren, also, kein Kribbeln oder sonstige Besonderheiten. Wenn es so ist, ok, dann wird es halt wahrgenommen. Was nebenbei geschieht ist, das der Geist und der Körper sehr zur Ruhe kommt. Das ist Zweck der Übung.


    Freundliche Grüße

  • Papa Joe:

    Hallo
    Ich möchte hier als Osteopath eine Antwort geben.
    Ich empfehle gern, sich in einem Atlas oder einer Anatomie App Bilder des Körpers anzuschauen. So entsteht im Gehirn eine bessere platische Vorstellung deiner körperlichen Struktur. Du wirst dir garantiert nach einer Weile einige Bereiche besser vorstellen und somit auch spüren können. Die Energie folgt der Aufmerksamkeit.
    Bedenke aber: Unser Körper ist Vergänglich und bietet keine wirklich dauerhafte Zukunft.
    L.g. Jonas


    Hm. Ich glaube, es geht beim Yoga mehr um den sogenannten "feinstofflichen Körper", also um die Chakren und "Energiekanäle" u.s.w. Das brauche ich natürlich nicht, um mich auf einen Finger zu konzentrieren, aber ein konventioneller (westlicher) Atlas der menschlichen Anatomie hilft da, glaube ich als Laie, nur eingeschränkt.

  • Mirco:

    Die Fingerspitze wird wahrgenommen


    Was genau nimmst Du denn bei einer "Fingerspitze" wahr? Kannst Du das mit Worten beschreiben? Ich spüre da gar nichts, wenn die Hand still auf dem Boden liegt und es weder kribbelt noch schmerzt. Nun, den Boden nehme ich mit meinem Tastsinn wahr worauf die Fingerspitze liegt.


    Mirco:

    Was nebenbei geschieht ist, das der Geist und der Körper sehr zur Ruhe kommt. Das ist Zweck der Übung.


    O.K. - also quasi eine Meditation im Liegen mit einzelnen Körperteilen als
    Meditationsobjekte!

  • Hallo Sherab,


    Sherab Yönten:
    Mirco:

    Die Fingerspitze wird wahrgenommen

    Was genau nimmst Du denn bei einer "Fingerspitze" wahr? Kannst Du das mit Worten beschreiben? Ich spüre da gar nichts, wenn die Hand still auf dem Boden liegt und es weder kribbelt noch schmerzt. Nun, den Boden nehme ich mit meinem Tastsinn wahr worauf die Fingerspitze liegt.


    Mann soll die Hände möglichst nach oben drehen, so, dass die Handinnenseite nach oben zeigt. Nur, wenn das ganz unangenehm ist, kann man sie auch nach unten gedreht lassen. Wie gesagt, anfangs vermochte ich da auch nichts wahrzunehmen. Aber im Rahmen des gesamten Meditationsablaufs, den ich wieder und wieder machte, änderte sich meine Wahrnehmung. Auch jetzt, habe es gerade geprüft, spüre ich, das sie da ist, die Fingerspitze. Ich fühle ihre anwesenheit, wenn es dass ist, was du wissen willst.



    Sherab Yönten:
    Mirco:

    Was nebenbei geschieht ist, das der Geist und der Körper sehr zur Ruhe kommt. Das ist Zweck der Übung.

    O.K. - also quasi eine Meditation im Liegen mit einzelnen Körperteilen als Meditationsobjekte!


    Auch nicht. Mach es doch einfach mal. Dann verstehst du es auch besser. :)


    Schöne Grüße

  • Mirco:

    Mach es doch einfach mal. Dann verstehst du es auch besser


    Nein, nicht wirklich. Ich habe den Thread ja eröffnet, weil ich es gemacht habe (bei dieser Yoga Lehrerin das erste Mal, vorher aber auch schon häufiger). Siehe den ersten Beitrag.

  • Hallo Sherab,

    Sherab Yönten:

    Hm. Ich glaube, es geht beim Yoga mehr um den sogenannten "feinstofflichen Körper", also um die Chakren und "Energiekanäle" u.s.w. Das brauche ich natürlich nicht, um mich auf einen Finger zu konzentrieren, aber ein konventioneller (westlicher) Atlas der menschlichen Anatomie hilft da, glaube ich als Laie, nur eingeschränkt.


    die Übung selber ist nicht das Yoga Nidra. Die Körperstellen mit der Wahrnehmung abzuwandern und durch den Körper atmen, etc. sind Hilfsmittel, um den Körper und Geist zu dem Zustand zu führen (Yoga Nidra ist ein bestimmter körperlich-geistiger Zustand, eine Art Wachschlaf). Der Swami J sagte immer "vom Groben ins Feine". Der Ablauf soll dabei helfen, vom Groben ins Feine zu kommen.


    Liebe Grüße

  • Hallo Sherab
    Natürlich geht es auch im Yoga um den Energieköper. Dieser ist jedoch ungetrennt vom eigentlichen Körper. Da die Frage war wie man seinen Körper besser spüren kann gab ich diese Antwort. Auf die Frage wie man seine Energien spüren kann, gäbe ich eine andere Antwort.
    L.g Jonas

  • Papa Joe:

    Hallo Sherab
    Natürlich geht es auch im Yoga um den Energieköper. Dieser ist jedoch ungetrennt vom eigentlichen Körper. Da die Frage war wie man seinen Körper besser spüren kann gab ich diese Antwort. Auf die Frage wie man seine Energien spüren kann, gäbe ich eine andere Antwort.
    L.g Jonas



    Hallo Jonas,


    da möchte ich gerne nachhaken: Wie kann man seine Energien besser spüren?


    Mirco:

    Der Swami J sagte immer "vom Groben ins Feine". Der Ablauf soll dabei helfen, vom Groben ins Feine zu kommen.


    Das würde passen mit dem was Jonas geschrieben hat.

  • Hallo Sherab,


    Sherab Yönten:
    Mirco:

    Mach es doch einfach mal. Dann verstehst du es auch besser

    Nein, nicht wirklich. Ich habe den Thread ja eröffnet, weil ich es gemacht habe (bei dieser Yoga Lehrerin das erste Mal, vorher aber auch schon häufiger). Siehe den ersten Beitrag.


    ich meinte, mache doch mal die angeleitete Meditation zu Hause.


    hier noch mal die Links: °Basic Yoga Meditation °°Yoga Nidra


    Und noch mal die Erklärung: Die angeleiteten Meditationen unterscheiden sich in der Dauer. Die Zweite (Yoga Nidra) ist das 'Original', ca. eine Stunde, aufgeteilt in vier Phasen, wobei die auch einzeln gemacht werden könnten. Die Erste (Basic Yoga Meditation) sind mehrere, verkürzte/abgespeckte Versionen des Originals.


    Freundliche Güße

  • Mirco:

    ich meinte, mache doch mal die angeleitete Meditation zu Hause.


    o.k. Mirco - verstanden. Ich probiere sie mal gelegentlich aus und melde mich hier dann wieder ^^

  • Wenn beim Yoga vom "Dritten Auge" die Rede ist, kommt diese Idee sicher aus dem Hinduismus, oder?
    Ich dachte immer, dass damit das Stirnchakra gemeint ist.

  • Sherab Yönten:

    Wenn beim Yoga vom "Dritten Auge" die Rede ist, kommt diese Idee sicher aus dem Hinduismus, oder?
    Ich dachte immer, dass damit das Stirnchakra gemeint ist.


    "Drittes Auge" ist eher ein Begriff aus der westlichen Esoterik. Im Yoga ist damit i.d.R. Trikuṭī ('Zusammenfluss der drei [nadis]') gemeint und damit wiederum häufig das sog. 'Stirnchakra', obwobwohl es sich nicht eigentlich um ein Chakra handelt, sondern um ein Kshetra (Feld) - eine energetische Resonanz des Ajñāchakra ('regierendes / befehlendes Chakra'), das nicht im Bereich der Stirn sondern im Gehirn etwa am Ort der Zirbeldrüse (Epiphyse) zu lokalisieren ist. Diese war tatsächlich entwicklungsgeschichtlich ein photoreaktives Organ (wie die Augen) und ist es bei Fischen und Amphibien immer noch. Darauf weist z.B. die Rolle der Epiphyse bei der Melatonin-Produktion noch hin.


    Das System der Chakren wurde in den Patanjali zugeschriebenen Sutren ausgebaut und systematisiert - tatsächlich stammen diese nicht von einer Person (Patanjali) sondern von verschiedenen Autoren etwa in der Zeit zwischen 200 v.d.Z. und 200 n.d.Z. Das fällt mit der vorklassischen Phase des Hinduismus zusammen - d.h. diese Ideen kommen nicht aus dem Hinduismus, sondern sie haben sich gleichzeitig und parrallel dazu entwickelt. Wie beim Hinduismus auch liegen die historischen Wurzeln z.T. noch sehr viel früher.


    Interessant ist, dass es in China ein sehr ähnliches Konzept gibt, das ebenfalls deutlich ältere Wurzeln als der Hinduismus hat. Trikuṭī entspricht hier dem Yintang ('Siegelhalle') bzw. shang dantian ('oberes Zinnoberfeld'), das mit dem 'regierenden / befehlenden Meridian' du mai in Verbindung steht, aber nicht direkt zu ihm gehört. Sicher hat es da im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Buddhismus nach Ostasien einen Einfluss indischer (nicht jedoch hinduistischer) Ideen gegeben - wie auch generell hinsichtlich Yoga und Qigong.


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