Hallo,
vor ca. 3 Jahren las ich zuerst über die Lehren Buddhas und den Geistesgiften Gier, Anhaftung, Wut/Ärger, Unwissenheit. War sehr einleuchtend und ich erkannte zwei schwere Anhaftungen bei mir. Die eine habe ich jetzt nach 3 Jahren seitdem überwunden. War eine Verkettung von sehr schweren Illusionen, von der jede schwer zu erkennen war. Ich bin sehr froh über Buddha das Vorgehen über das Beobachten der Gedanken "gelernt" zu haben. Sonst hätte ich das nie geschafft. Manchmal falle ich wieder rein, aber nach nur ein paar Minuten (oder manchmal ein paar Stunden) habe ich die Kette der Illusionen wieder erkannt, die dies verursachen, und es ist wieder gut.
Soweit so gut. Mit der zweiten schweren Anhaftung hagelt es aber ewig nur Rückfälle. Ich bin in meinem Beruf jetzt seit über 20 Jahren gewöhnt, dass ständig eine Neuigkeit die nächste jagt. Das hat über die Zeit halt dummerweise zu einer Gewöhnung geführt. Das hat mir auch so 10-15 Jahre Spaß gemacht und ich war immer voll dabei. Die Gier kriegt immer was neues vorgesetzt und ist zufrieden. Jetzt gibt es aber zum ersten Mal sowas wie Stabilität in dieser Sparte und ein Teil des Stapels an verwendeten Technologien entwickelt sich nur in kleinen Schritten weiter. Das passt mir nicht. Ich will weiterjagen wie bisher und schaue mir alternative Sachen an. Problem ist, dass diese alle bedeutungslos sind und mir nur meine Lebenszeit wegfressen und mich verrückt machen. Sogar während der Arbeitszeit packt mich das manchmal und das wird irgendwann böse Ärger geben.
Ich will also damit aufhören. Also gut, dann konzentrier ich mich jetzt auf die Lehren Buddhas und den Achtfachen Pfad. Das ist alles sehr hilfreich und es geht mir dadurch besser. Nur die Entdeckung der Rechten Rede war für mich eine große Sache, die mein Leben viel besser gemacht hat. Aber dann kriege ich ganz schnell das Gefühl, dass ich etwas mir greifen muss, um meinen Selbstwert aufzubauen. Und dann greife ich eben auf die altbekannten Dinge zurück. Und das will einfach nicht aufhören! "Reiß es aus und schmeiß es weg", würde jetzt jemand sagen. Aber es kommt immer wieder. Ich habe einfach zu sehr mein Selbstwertgefühl darauf aufgebaut. Es ist wie bei einer schönen Frau, die über Jahre gewöhnt war sich ihr Mojo über die Schönheit zu holen und wenn das Alter kommt, will man es nicht glauben, dass es damit vorbei ist. Die lange Gewöhnung war eben sehr groß und was anderes hat man in der Zeit nicht gelernt, weil nur damit beschäftigt.
Eigentlich müsste ich mein nach Selbstwertgefühl orientiertes Denken aufgeben und einstellen. Anders kann es ja gar nicht aufhören. Eine Manie durch eine andere ersetzen geht ziemlich leicht. Aber eine Manie abbauen ist sehr schwer. Kennt jemand sowas und kann mir ein bisschen Tips geben was tun?
Danke, Anandasa