Loslassen im Alltag

  • Nicht mehr anzuhaften an negative Emotionen wie Gier, Hass u.s.w. gehört zu den wichtigsten praktischen Übungen im Buddhismus. Bei manchen scheinen diese Übungen ein Kampf gegen innere Hindernisse zu sein, für mich ist es eher ein Unterschied beim Grad des Bewusstseins. Bin ich mir dessen bewusst, dass ich mich ärgere, kann ich relativ auch schnell loslassen und mich heilsamen Dingen widmen. Beim Loslassen von Gewohnheitsmustern wird es da schon schwieriger, denn diese Gewohnheitsmuster sind eher unbewusst und lassen sich nicht so leicht identifizieren.
    Wie praktiziert ihr dieses Loslassen im Alltag jenseits der Meditation ?

  • Sherab Yönten:

    Beim Loslassen von Gewohnheitsmustern wird es da schon schwieriger, denn diese Gewohnheitsmuster sind eher unbewusst und lassen sich nicht so leicht identifizieren.


    Gewohnheitsmuster finde ich sehr interessant. z.B. jemanden um Rat fragen und was drauf geben was der sagt, das ist ein Gewohnheitsmuster, das anerzogen ist. Überhaupt das Hinnehmen der Konvention, dass es Autoritäten gäbe, die mehr wüßten als man selbst und dazu noch über Angelegenheiten, die die eigenen sind und die man deshalb nur selbst beurteilen kann. Auch das wird anerzogen. Oder dass man ein Leben führen sollte, das dem Leben der anderen ähnelt, um sich nicht von der Masse des Kollektives zu unterscheiden, um nicht aufzufallen, auch das ist ein interessantes Gewohnheitsmuster.

  • Stero:
    Sherab Yönten:

    Beim Loslassen von Gewohnheitsmustern wird es da schon schwieriger, denn diese Gewohnheitsmuster sind eher unbewusst und lassen sich nicht so leicht identifizieren.


    Gewohnheitsmuster finde ich sehr interessant. z.B. jemanden um Rat fragen und was drauf geben was der sagt, das ist ein Gewohnheitsmuster, das anerzogen ist. Überhaupt das Hinnehmen der Konvention, dass es Autoritäten gäbe, die mehr wüßten als man selbst und dazu noch über Angelegenheiten, die die eigenen sind und die man deshalb nur selbst beurteilen kann. Auch das wird anerzogen. Oder dass man ein Leben führen sollte, das dem Leben der anderen ähnelt, um sich nicht von der Masse des Kollektives zu unterscheiden, um nicht aufzufallen, auch das ist ein interessantes Gewohnheitsmuster.


    Und wie würdest Du diese Gewohnheitsmuster loslassen ?

  • Sherab Yönten:
    Stero:


    Gewohnheitsmuster finde ich sehr interessant. z.B. jemanden um Rat fragen und was drauf geben was der sagt, das ist ein Gewohnheitsmuster, das anerzogen ist. Überhaupt das Hinnehmen der Konvention, dass es Autoritäten gäbe, die mehr wüßten als man selbst und dazu noch über Angelegenheiten, die die eigenen sind und die man deshalb nur selbst beurteilen kann. Auch das wird anerzogen. Oder dass man ein Leben führen sollte, das dem Leben der anderen ähnelt, um sich nicht von der Masse des Kollektives zu unterscheiden, um nicht aufzufallen, auch das ist ein interessantes Gewohnheitsmuster.


    Und wie würdest Du diese Gewohnheitsmuster loslassen ?


    So wie ich lebe.

  • Stero:
    Sherab Yönten:

    Und wie würdest Du diese Gewohnheitsmuster loslassen ?


    So wie ich lebe.


    Na, dann erzähle uns doch von Deinem Leben! :)

  • Sherab Yönten:
    Stero:


    So wie ich lebe.


    Na, dann erzähle uns doch von Deinem Leben! :)


    Nein, das werde ich nicht tun. Ich bin wohl sehr begünstigt/privilegiert/habe Glück, dass ich so leben kann wie ich lebe und es mir dabei so wunderbar egal sein kann. Gutes Karma? :lol:

  • Stero:

    .B. jemanden um Rat fragen und was drauf geben was der sagt,
    Überhaupt das Hinnehmen der Konvention, dass es Autoritäten gäbe, die mehr wüßten als man sebst
    Oder dass man ein Leben führen sollte, das dem Leben der anderen ähnelt, um sich nicht von der Masse des Kollektives zu unterscheiden, um nicht aufzufallen


    Jede Gelegenheit nutzen, um seine eigene destruktive Weltsicht auf andere zu projizieren und daraus dann verachtende Kommentare zu generieren erscheint mir auch ein wenig zwanghaft. Allerdings nicht sehr interessant.

  • Jojo:
    Stero:

    .B. jemanden um Rat fragen und was drauf geben was der sagt,
    Überhaupt das Hinnehmen der Konvention, dass es Autoritäten gäbe, die mehr wüßten als man sebst
    Oder dass man ein Leben führen sollte, das dem Leben der anderen ähnelt, um sich nicht von der Masse des Kollektives zu unterscheiden, um nicht aufzufallen


    Jede Gelegenheit nutzen, um seine eigene destruktive Weltsicht auf andere zu projizieren und daraus dann verachtende Kommentare zu generieren erscheint mir auch ein wenig zwanghaft. Allerdings nicht sehr interessant.


    Hier scheint mir etwas nicht ganz ausgegoren.
    Man kann zwar eine Sichtweise haben, nenne man sie Weltsicht oder anders, nenne man sie destruktiv oder konstruktiv. Aber was soll es bedeuten, wenn man sagt "eine Sicht auf andere projizieren"? Man kann andere oder anderes zwar aus einer bestimmten Perspektive sehen, aber was soll hier das Wort "projizieren" bedeuten? Eine Sichtweise lässt sich doch nicht projizieren, sondern nur praktizieren.
    Vermutlich speisen sich deine übrigen Worte aus dieser Unausgegorenheit ...

  • Darf ich daran erinnern, dass es um das Thema "Loslassen im Alltag" geht ?

  • Sherab Yönten:

    Darf ich daran erinnern, dass es um das Thema "Loslassen im Alltag" geht ?


    Ja natürlich. Man sollte die Störung durch den Moderator nicht überbewerten.

    2 Mal editiert, zuletzt von Stero ()

  • Stero:
    Sherab Yönten:

    Darf ich daran erinnern, dass es um das Thema "Loslassen im Alltag" geht ?


    Ja natürlich. Man sollte die Störung durch den Moderator nicht überbewerten.


    :lol:


    Das empfand ich keineswegs als Störung, sondern als berechtigter Hinweis.
    Du verdrehst mal wieder alles so wie Du es gerne hättest.

  • Sherab Yönten:
    Stero:


    Ja natürlich. Man sollte die Störung durch den Moderator nicht überbewerten.


    :lol:


    Das empfand ich keineswegs als Störung, sondern als berechtigter Hinweis.
    Du verdrehst mal wieder alles so wie Du es gerne hättest.


    Klartext:
    Meine These ist: das eigene Leben steht für sich. Die Differenzierung zwischen Leben das Alltag ist und Leben das Nicht-Alltag ist, ist nur Augenwischerei. Was soll Loslassen in der Freizeit anderes sein als das was jeder macht? Und Nicht-Loslassen in der Arbeit macht auch jeder.


    Mach dich doch nicht zum Narren indem du von "Loslassen im Alltag" sprichst. Überleg doch bevor du etwas schreibst. Drück dich klar aus, worum es dir geht. Es geht doch um die Zeit zwischen Geburt und Tod. Da gibt es keinen "Alltag". Geht es dir nicht darum? Dann schmier dir dein Thema in die Haare, sofern du welche hast. :grinsen:

    Einmal editiert, zuletzt von Stero ()

  • Stero:

    Meine These ist: das eigene Leben steht für sich. Die Differenzierung zwischen Leben das Alltag ist und Leben das Nicht-Alltag ist, ist nur Augenwischerei. Was soll Loslassen in der Freizeit anderes sein als das was jeder macht? Und Nicht-Loslassen in der Arbeit macht auch jeder.


    Die Unterscheidung ist nicht zwischen Freizeit und Arbeit, sondern zwischen Alltag und Praxis (Meditation), auch wenn ich mir darüber im Klaren bin, dass irgendwann die Zeit kommt, wo es keinen Unterschied mehr gibt zwischen Meditation und Nicht - Meditation.

  • Sherab Yönten:

    Die Unterscheidung ist nicht zwischen Freizeit und Arbeit, sondern zwischen Alltag und Praxis (Meditation), ...


    Was ist denn das für eine mistige Praxis? :lol:


    Ist deine Praxis an das Sitzen auf einem Sitzkissen gebunden?


    Sorry, aber das ist mir nun wirklich zu blöd ... mach das mit deinen Buddhisten-Freunden aus ...

  • Ellviral:

    Dieser Buddhismus schreckt mich ab, Praxis der Untätigkeit, da muss man erst mal drauf kommen.


    Das ist ein völlig falsches Verständnis. Die Zeiten auf dem Kissen (formale Meditation) sind ebenso wichtig wie die Zeiten der "Meditation im Alltag". Und natürlich gibt es zwischen beiden Arten der Praxis qualitative Unterschiede, wer will das leugnen ?


    Stero:

    Leben im eigenen Land ist LosLassen. Sein Blut und seinen Körper als unmittelbar verbunden mit seinem heimatlichen Boden empfinden, das ist Loslassen. Wer keine Heimat hat, kann nicht verstehen. Wer Heimat hat, der versteht. Es ist also eine Frage von Haben oder Nicht-Haben. Haben oder Nicht-Haben von Heimat.Wer von euch hat Heimat? Und wer von euch sucht bloß Heimat? Glücklich die, die Heimat haben.


    Meine Heimat ist die Zuflucht zu Buddha, Dharma, Sangha.

  • Zitat

    Nicht mehr anzuhaften an negative Emotionen wie Gier, Hass u.s.w. gehört zu den wichtigsten praktischen Übungen im Buddhismus. Bei manchen scheinen diese Übungen ein Kampf gegen innere Hindernisse zu sein, für mich ist es eher ein Unterschied beim Grad des Bewusstseins. Bin ich mir dessen bewusst, dass ich mich ärgere, kann ich relativ auch schnell loslassen und mich heilsamen Dingen widmen. Beim Loslassen von Gewohnheitsmustern wird es da schon schwieriger, denn diese Gewohnheitsmuster sind eher unbewusst und lassen sich nicht so leicht identifizieren.
    Wie praktiziert ihr dieses Loslassen im Alltag jenseits der Meditation ?


    Hallo S.Y.,
    für mich gibt es keinen Unterschied zwischen Alltag und Praxis. Die Praxis ist das alltägliche Leben. Wo sonst könnte ich mich schulen?
    Ja, bewusst muss ich mir schon werden über das, was ich denke und tue - und ob sich das Tun von meinem Denken unterscheidet. Wenn mir das bewusst wird, dann hab ich eine Auf-Gabe. Eine frühere Methode von mir war mal, das, was ich so immer mache, immer wieder anders zu machen, um aus Gewohnheiten rauszukommen. Eigentlich geht es permanent darum, sich allen Denkens und Tuns bewusst zu sein - möglichst ständige Achtsamkeitsübung. Deshalb gibt es für mich auch keinen Unterschied zwischen Alltag und Praxis. Alles ist Praxis.


    Aber bestimmte Gewohnheitsmuster sind auch wichtig. Zum Beispiel regelmäßige Mahlzeiten mit der Familie. :)
    Ich wünsche Dir einen schönen entspannten Tag, S.Y.
    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Monikadie4.:

    Die Praxis ist das alltägliche Leben. Wo sonst könnte ich mich schulen?


    Liebe Monika,
    Das tägliche Leben ist natürlich eine Form der Praxis, auch für mich.
    Trotzdem gibt es für mich qualitative Unterschiede zwischen dieser Art der Praxis und anderer Arten. Warum machen wohl manche Praktizierende Dreijahresretreats ?


    P.S Ja, und Dir auch einen schönen Spätsommertag :)

  • Sherab Yönten:


    Das tägliche Leben ist natürlich eine Form der Praxis, auch für mich.
    Trotzdem gibt es für mich qualitative Unterschiede zwischen dieser Art der Praxis und anderer Arten. Warum machen wohl manche Praktizierende Dreijahresretreats ?


    Vielleicht weil sie sehr "ehrgeizig" sind, vielleicht weil sie nicht anders können, weil sie es brauchen?
    Auf jeden Fall ist das keine Garantie, wirklich achtsam zu sein, wirklich loslassen zu können, wirklich befreit zu sein bzw. zu werden.
    Wenn ich mich frei fühle und erkannt habe, was ich tun und lassen muss, warum sollte ich mich zusätzlich quälen?
    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)


  • Nein, eine Garantie gibt es keine :)
    Und eine Qual sollte es erst recht nicht sein, auch wenn manche meinen, dass die Blockaden des Ego die Dämonen so groß werden lassen, dass es eine Quälerei sei...
    Ich sprach lediglich von einer anderen Qualität (Tiefe) der Meditation wenn wir formal meditieren (meinetwegen auch im Retreat) im Vergleich zur Alltagspraxis.

  • Hallo alle, habe die themenferne Diskussion nun doch gelöscht. Alles, was nach Fortsetzung dieser themenfernen Diskussion aussieht, wird ebenfalls gelöscht. Bitte bleibt hier beim Thema. Danke. Jojo

  • Jojo:

    Hallo alle, habe die themenferne Diskussion nun doch gelöscht. Alles, was nach Fortsetzung dieser themenfernen Diskussion aussieht, wird ebenfalls gelöscht. Bitte bleibt hier beim Thema. Danke. Jojo


    Die Art und Weise wie die Dinge aussehen bzw. erscheinen, verhindert das Loslassen..Die Dinge erscheinen fest und eigenständig. Im Alltag versuche ich diesen Schein der Eigenständigkeit der Dinge zu löschen, indem ich mir ihr abhängiges Enstehen Bewusst mache. ...Nichts von dem was ich wahrnehme ist mir fern, erscheint mir dann fern.

  • Monikadie4.:

    Aber bestimmte Gewohnheitsmuster sind auch wichtig. Zum Beispiel regelmäßige Mahlzeiten mit der Familie. :)


    Hallo Monika,


    so sehe ich das auch. Wenn man seinen Alltag betrachtet und achtsam schaut welche Gewohnheitsmuster man dabei eigentlich hat, kann man unheilsame Gewohnheitsmuster ablegen und heilsame Gewohnheitsmuster schaffen. Wobei das Ablegen (wie auch das Schaffen) ein bewusster Prozess ist - einfaches Loslassen reicht da nicht.


    Gruß :sunny:

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

  • Sherab Yönten:

    Und eine Qual sollte es erst recht nicht sein, auch wenn manche meinen, dass die Blockaden des Ego die Dämonen so groß werden lassen, dass es eine Quälerei sei...
    Ich sprach lediglich von einer anderen Qualität (Tiefe) der Meditation wenn wir formal meditieren (meinetwegen auch im Retreat) im Vergleich zur Alltagspraxis.


    Hallo Sherab Yönten,


    sicher ist außerhalb der Alltagsumgebung eine tiefere Meditation erreichbar. Aber z.B. die Übung von Metta ist gerade im Alltag, unter Menschen die nicht die gleiche Denke haben, effektiver. Da können auch Blockaden des Ego die Dämonen groß werden lassen... manche ergreifen dann einfach die Flucht oder verdrängen... aber Schwimmen üben wir ja auch nicht an Land.


    Gruß :sunny:

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

  • Hallo Sherab, mein Lehrer hat mich davor gewarnt, gute Vorsätze zu fassen, vielleicht liegt´s am Zen. Ich sehe, was sich im Alltag so ergibt, und wo es richtig klemmt. Ein wichtiger Anhaltspunkt sind konkrete Missempfindungen. Manchmal sehe ich dann, wo ich festhalte, und das ist ziemlich unerfreulich. Wenn es sehr unerfreulich ist, löst sich der Griff meist von alleine, und das ist dann wiederum erfreulich. So sickert die Praxis langsam in den Alltag ein, ohne Selbstkontrolle, eher im Sinne eines interessierten Erforschens.

  • Carneol:

    Aber z.B. die Übung von Metta ist gerade im Alltag, unter Menschen die nicht die gleiche Denke haben, effektiver.


    Hallo Carneol, ich würde nicht sagen, dass diese Übung im Alltag effektiver ist. Sie ergänzt sich mit der Praxis der formalen Metta Meditation.


    Jojo:

    mein Lehrer hat mich davor gewarnt, gute Vorsätze zu fassen


    Hm. Habe ich hier irgendwas von guten Vorsätzen geschrieben ? Vielleicht liest es sich so, aber Erwartungen oder Vorsätze sind bei der buddhistischen Praxis wohl generell nicht sinnvoll, denn sonst verkrampft man leicht.


    Jojo:

    Wenn es sehr unerfreulich ist, löst sich der Griff meist von alleine, und das ist dann wiederum erfreulich.


    Echt ? Bei mir ist es eher umgekehrt. Wenn etwas SEHR unerfreulich ist, umso länger dauert die Anhaftung. Bei Kleinigkeiten kann ich relativ schnell loslassen. Allerdings hat sich im Laufe der Praxis meine Einstellung dazu geändert, wann ein Ereignis sehr unerfreulich ist und wann es lediglich eine Kleinigkeit ist. Die meisten Ärgernisse in meinem Leben sind zur Zeit eher Kleinigkeiten :)